{"id":2388,"date":"2009-07-13T13:17:29","date_gmt":"2009-07-13T11:17:29","guid":{"rendered":"http:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/?p=2388"},"modified":"2009-07-13T13:17:29","modified_gmt":"2009-07-13T11:17:29","slug":"im-krankenhaus","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/2009\/07\/13\/im-krankenhaus\/","title":{"rendered":"Im Krankenhaus…"},"content":{"rendered":"
Im Grunde mag keiner Krankenh\u00e4user! Auch wenn es ein paar wenige Leute gibt, die sich in der vermeintlich sicheren Umgebung wohlf\u00fchlen, ist die breite Masse von Krankenh\u00e4usern alles andere als begeistert. Woran liegt das eigentlich? Im Grunde sind Krankenh\u00e4user ja voll von „wei\u00dfen Helfern“, die sich tagt\u00e4glich den Hintern f\u00fcr das Wohl der Menschen aufrei\u00dfen. Ich f\u00fcr meinen Teil finde die Umschreibung von Joanne Rowling<\/em> in Harry Potter<\/em> in Sachen Askaban<\/em> ganz passend: Ein Ort, wo einem das ganze Gl\u00fcck ausgesaugt wird. Ist vielleicht jetzt etwas drastisch ausgedr\u00fcckt, trifft aber durchaus zu. Denn im Grunde besucht man ein Krankenhaus ja nur dann, wenn es einem selbst, Freunden oder Verwandten schlecht geht. Ein Krankenhaus bedeutet immer Leid – manchmal mit Happy End, aber auf jeden Fall erstmal Leid.<\/p>\n Wir alle denken von uns, dass wir unsterblich sind. Niemand von uns denkt in jungen Jahren \u00fcber den Tod nach – warum auch? Wenn wir auf der Autobahn 180 Km\/h fahren, denken wir keine Sekunde daran, dass eine falsche Bewegung unser Ableben einleiten k\u00f6nnte. Auch wenn wir jeden Tag in den Nachrichten, Explosiv und co vom Leid anderer Menschen erfahren, kann uns selbst sowas niemals passieren. Ein Krankenhaus-Aufenthalt l\u00e4sst diese Illusion v\u00f6llig verschwinden. Ob man will oder nicht, man erkennt relativ schnell, dass man selbst verwundbar ist: Schmerz ist allgegenw\u00e4rtig. Vor allem aber wird man mit sehr viel Leid um sich herum konfrontiert: Man wacht nachts auf, weil der Zimmer-Nachbar vor Schmerzen st\u00f6hnt oder jemand im Nachbarzimmer laut nach Schmerzmitteln br\u00fcllt. Die wichtigste Erkenntnis, die man nach einem Krankenhaus-Aufenthalt mit nach Hause nimmt, ist die Tatsache, wie gut es einem eigentlich geht. Von Tag 1 an sehnt man sich nach seinem „normalen Leben“ und w\u00fcnscht sich, einfach gesund zu sein und zu Hause auf seinem Sofa zu liegen.<\/p>\n Ihr denkt Euch jetzt wahrscheinlich: Was regt sich der Typ so auf, der hatte doch nur eine harmlose Gallenblasen-OP! Leute, ich sags Euch ganz ehrlich: Es gibt keine harmlosen OPs! Nat\u00fcrlich sagt einem jeder vorher, dass so eine OP ein einfacher Routine-Eingriff sei und wie schnell und unkompliziert das alles abl\u00e4uft. Vielleicht bin ich deshalb ein bisschen zu naiv ins Krankenhaus gefahren. „Merkst ja eh nichts davon“, habe ich mir immer wieder gesagt. Das eines ganz klar ist: Eine Operation bedeutet IMMER Schmerzen. Nat\u00fcrlich geht es bei einer Blinddarm oder Gallen-OP wesentlich schneller und man ist nach 5-6 Tagen (wenn alles gut l\u00e4uft) wieder zu Hause, aber denkt nicht, das w\u00e4re ein Kurzurlaub mit netter Bedienung. Ich hatte in den letzten f\u00fcnf Tagen mehr Schmerzen, als in den letzten drei Jahren zusammen. Die ersten zwei Tage nach der OP waren schon sehr anstrengend. Egal, wie man sich im Bett hinlegt, man hat Schmerzen. Bei einer Erk\u00e4ltung oder einer Grippe, legt man sich einfach ins Bett und schl\u00e4ft sich gesund. Das funktioniert nach einer OP leider nicht. Ich habe in den ersten zwei N\u00e4chten zusammen vielleicht 4-5 Stunden Halbschlaf genossen. Und es sind nicht nur die Schmerzen, sondern auch die Tatsache, dass man viel CO2 im K\u00f6rper hat (das wird einem w\u00e4hrend der OP in den Unterleib gepumpt, damit die \u00c4rzte besser an die Organe rankommen). Dies wiederum f\u00fchrt dazu, dass Du einen st\u00e4ndigen Dr\u00fcck versp\u00fcrst und nicht tief durchatmen kannst. Und trotz dieser ganzen Schmerzen und Problemchen, mit denen Du zu k\u00e4mpfen hast, kommst Du Dir st\u00e4ndig total l\u00e4cherlich vor, weil gerade jemand eingeliefert wurde, der eine lebensbedrohliche Verletzung erlitten hat.<\/p>\n Jetzt bin ich jedenfalls zum Gl\u00fcck wieder zu Hause: Das Essen schmeckt besser, als sonst, meine Frau sieht noch sch\u00f6ner aus, als sonst, und meine Katzen freuen sich, dass ich sie wieder verw\u00f6hnen kann. Ich sags Euch, liebe Community, so ein Krankenhaus-Aufenthalt holt einen echt wieder auf den Boden zur\u00fcck und man wei\u00df das, was man hat, wieder wesentlich mehr zu sch\u00e4tzen. Von daher hake ich die ganze Sache mal als wertvolle Erfahrung ab und erfreue mich an meinem Leben. Und grunds\u00e4tzlich sollte man wirklich nach dem Motto leben: Es k\u00f6nnte immer schlimmer sein! Denn selbst wenn es einem gerade dreckig geht, es gibt immer jemanden, dem es gerade noch beschissener geht, als Euch. Amen!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Im Grunde mag keiner Krankenh\u00e4user! Auch wenn es ein paar wenige Leute gibt, die sich in der vermeintlich sicheren Umgebung wohlf\u00fchlen, ist die breite Masse von Krankenh\u00e4usern alles andere als begeistert. Woran liegt das eigentlich? Im Grunde sind Krankenh\u00e4user ja voll von „wei\u00dfen Helfern“, die sich tagt\u00e4glich den Hintern f\u00fcr das Wohl der Menschen aufrei\u00dfen. 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