Da ich mir vorgenommen habe, in Zukunft wieder mehr von mir auf meinem Blog zu schreiben, m\u00f6chte ich das Wochenende gleich mal dazu nutzen, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen:<\/p>\n
Es ist Samstag, und ich bin selbstst\u00e4ndig um 10 Uhr(!) aufgestanden – wie krank ist das denn? Um ehrlich zu sein hasse ich meinen neuen „normalen“ Rhythmus. Ich bin einfach ein Nachtmensch und kann nicht mehr in den Spiegel schauen, wenn ich (so wie gestern) um 0:30 Uhr so m\u00fcde werde, dass ich meine Augen nicht mehr aufhalten kann. Noch vor einem Jahr gab es Tage, an denen bin ich um 10 Uhr ins Bett gegangen, wenn ich eifrig an irgend einem neuen Projekt gearbeitet habe. Jaja, die Zeiten \u00e4ndern sich…<\/p>\n
Der Lehrerjob schlaucht! Ich habe nie verstanden, warum sich Lehrer \u00fcber ihren anstrengenden Job beschweren. Jetzt wei\u00df ich es. Nat\u00fcrlich stellen sich sich immer irgendwelche Leute hin und poltern Stammtischparolen, wie wenig wir arbeiten m\u00fcssten und wie viel Ferien wir doch h\u00e4tten. Leute, ich kann Euch sagen, der Job ist wirklich, wirklich kr\u00e4fteraubend. Versteht mich nicht falsch, ich liebe es, Lehrer zu sein. Es ist der 100% richtige Beruf f\u00fcr mich. In meiner neuen Rolle als Klassenlehrer gehe ich total auf. Hinzu kommt, dass ich zum einen ein tolles Kollegium habe und zum anderen wirklich nette Sch\u00fcler unterrichten darf. Das Problem ist, denke ich, dass man einen halben Tag lang 100% geistigem Stress ausgesetzt ist. Man muss den vorbereiteten Unterricht durchbringen, die Sch\u00fcler motivieren (begeistern), auf die Sch\u00fcler aufpassen und in bestimmten Klassen redet man st\u00e4ndig gegen eine „Wand“ von Sch\u00fclern an: Man erz\u00e4hlt etwas; ein Sch\u00fcler unterh\u00e4lt sich; man bitte den Sch\u00fcler ruhig zu sein; man redet weiter; der n\u00e4chste Sch\u00fcler redet rein; man wird langsam w\u00fctend und das Bitten verwandelt sich in laute Ermahnungen; etc. Man ist im Schulalltag also quasi immer auf 100%. Hinzu kommt, dass man st\u00e4ndig mit irgendwelchen Aufgaben betreut ist, die man nebenbei noch organisieren\/begleiten muss – sei es, so wie in meinem Fall, die Zust\u00e4ndigkeit der Schlie\u00dff\u00e4cher (Vergabe\/Verwaltung) oder die aktuell sehr nervigen Fachkonferenzen, in denen (f\u00fcr mich v\u00f6llig unverst\u00e4ndlich) die Lehrpl\u00e4ne dem aktuellen p\u00e4dagogischen Modewort „Kompetenzen“ angepasst (\u00fcberarbeitet) werden m\u00fcssen. Und wenn man nach Hause kommt, ist die Arbeit ja leider noch nicht vorbei. Es geht vor dem heimischen Rechner weiter: Unterricht vorbereiten, Material zusammenstellen, Tests\/Arbeiten korrigieren, usw.<\/p>\n
Lange Rede, kurzer Sinn, durch den Lehrerberuf wei\u00df ich das Wochenende erst richtig zu sch\u00e4tzen. Nat\u00fcrlich werden sich im Zuge dieses Blogeintrags wieder Leute hinstellen und in die Comments schreiben, ich solle hier nicht rumheulen, schlie\u00dflich h\u00e4tten sie „richtige“ Berufe, wo man bis 17 Uhr in der Firma sei. Dazu zwei Antworten: Erstens arbeite ich jeden Tag nach der Arbeit mindestens noch bis 17 Uhr und bereite den Schultag nach, bzw. den n\u00e4chsten Schultag vor, von daher habe ich auch nicht eher Schluss. Zweitens kann man normale B\u00fcrojobs mit dem Lehrerberuf nicht mal ann\u00e4hernd vergleichen. Nat\u00fcrlich kann man hier nicht pauschal alles in einen Topf werfen, aber die B\u00fcrojobs, die ich w\u00e4hrend meines Studiums gemacht habe, waren meistens relativ stumpfe Arbeiten. Nehmen wir zum Beispiel mal meinen Job in der Kartenstelle bei Werder Bremen. Bestellungen in den PC \u00fcbertragen, Karten ausdrucken, eint\u00fcten und dann in gro\u00dfen Kisten abarbeiten und frankieren. Man arbeitet zwar zeitlich etwa in dem selben Umfang, ist aber zu keinem Zeitpunkt auch nur ann\u00e4hernd geistig so gefordert. Man arbeitet einfach seinen „Stiefel“ ab und geht nach Hause.<\/p>\n
F\u00fcr mich pers\u00f6nlich w\u00e4re nur so ein B\u00fcrojob und die damit verbundene relativ eint\u00f6nige Arbeit, die man an jedem Tag wiederholt, einfach auf lange Sicht zu unbefriedigend. Da w\u00e4hle ich lieber den Stress und den bunten Schulalltag. Jeder halt so, wie er mag.<\/p>\n
Ich habe noch mehr auf dem Herzen, breche aber hier erstmal ab, weil ich Euch eine „Textwall“ ersparen will. Morgen dann mehr, bis dahin w\u00fcnsche ich Euch ein sch\u00f6nes L\u00e4nderspiel .<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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