![\"\"](\"https:\/\/i0.wp.com\/www.darvins-illustrierte.de\/newsimg\/3000-arztbestechung.jpg?resize=500%2C264\")
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Als Lehrer haben wir Anfang der Schuljahres einen Zettel an unsere Sch\u00fcler \u00fcbergeben m\u00fcssen, wo genau die Merkmale und die verschiedenen Symptome f\u00fcr die Schweinegrippe aufgef\u00fchrt waren. Es wurde den Sch\u00fclern und Eltern nahgelegt, dass wenn man 3-5 dieser Symptome an sich (an seinem Kind) bemerken w\u00fcrde, man dringend den n\u00e4chsten Arzt aufsuchen solle. Nun, als ich \u00fcber einen l\u00e4ngeren Zeitraum extreme Halsschmerzen hatte, dachte ich, ich bek\u00e4me meine allj\u00e4hrliche Herbst-Erk\u00e4ltung. Als dann Schnupfen, Fieber und ein wenig Husten dazu kam, sah ich mich in diesem Verdacht best\u00e4tigt und suchte den ersten Arzt auf. Ohne weiter nachzufragen, schrieb mich er mich drei Tage krank und verordnete mir, auf meinen Hinweis, meine bew\u00e4hrten Erk\u00e4ltungs-Tabletten. Im Laufe dieser drei Tage h\u00f6rte der Schnupfen pl\u00f6tzlich auf, und es kam h\u00f6heres Fieber und massive Kreislaufprobleme und teilweise Schwindelanf\u00e4lle hinzu. Da dies ebenfalls Symptome f\u00fcr die Schweinegrippe waren, besuchte ich den in der selben Vertretungspraxis den zweiten Arzt. Nach meiner Schilderung sagte er ganz n\u00fcchtern, dass hier eindeutig ein Verdacht auf Schweinegrippe vorliegen w\u00fcrde, und ich dringend einen Test bei meinem Hausarzt absolvieren m\u00fcsse – allerdings w\u00fcrde so ein Test 180 Euro kosten, und die Krankenkasse w\u00fcrde das wohl nicht \u00fcbernehmen. Alles klar, da gehts einem ja gleich viel besser…<\/p>\n
Am darauffolgenden Montag ging ich also gleich zu meinem Hausarzt, der mich auslachte und irgendwas von einer Massenpanikmache erz\u00e4hlte. Au\u00dferdem k\u00f6nne ich nicht die Schweinegrippe haben, weil meine Symptome nicht stark genug w\u00e4ren und es mir daf\u00fcr zu gut ginge. „Ja, aber was habe ich denn dann, Herr Doktor?“, fragte ich. „Ja, irgend einen Infekt“, antwortete er, „ich schreibe Sie mal eine Woche krank und verschreibe Ihnen ein Antibiotikum“. Mein Schwindel- und Kreislaufprobleme wurden im Laufe des Woche zwar weniger, sind aber immer noch nicht so ganz weg. Morgen gehe ich wieder zur Arbeit und wei\u00df bis heute immer noch nicht, was ich genau hatte.<\/p>\n
Was mich am meisten an der ganzen Sache nervt, ist die Tatsache, dass ich wer-wei\u00df-was haben k\u00f6nnte und es niemanden auffallen w\u00fcrde. Ich kann mich an keinen Arztbesuch erinnern, wo der Arzt sich wirklich M\u00fche gegeben hat, herauszufinden, was man nun genau hat. Bei Erk\u00e4ltung wird mein Standard-Medikament aufgeschrieben, bei allen andern Symptomen gibt es Antibiotika und eine Woche AU. Und wenn ich einen Tumor h\u00e4tte, der das Schwindelgef\u00fchl ausl\u00f6st, w\u00fcrde man ihn aller Wahrscheinlichkeit erst diagnostizieren, wenn er Tennisballgr\u00f6\u00dfe angenommen hat. Und dann w\u00fcrde es hei\u00dfen: „Mensch Herr Kr\u00f6mer, w\u00e4ren sie doch mal fr\u00fcher mit Ihren Beschwerden zum Arzt gegangen, dann h\u00e4tten wir noch was tun k\u00f6nnen“.<\/p>\n
Jaja, ich wei\u00df, man soll nicht immer vom Schlimmsten ausgehen, aber ich habe doch Recht. Und um einigen Kommentaren in Richtung „lol, keine private Krankenversicherung, selbst Schuld“ zuvorzukommen: Ich bin als Beamter privat versichert!<\/p>\n
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