{"id":33269,"date":"2015-08-07T16:49:35","date_gmt":"2015-08-07T14:49:35","guid":{"rendered":"http:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/?p=33269"},"modified":"2015-08-09T13:56:55","modified_gmt":"2015-08-09T11:56:55","slug":"warum-es-nicht-mehr-mein-wow-ist","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/2015\/08\/07\/warum-es-nicht-mehr-mein-wow-ist\/","title":{"rendered":"Warum es nicht mehr „mein“ WoW ist"},"content":{"rendered":"
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Nach der Pr\u00e4sentation des neuen WoW-Addons wurde ich von vielen Community-Mitgliedern gefragt, ob ich von „Legion“ gehyped bin. Die Antwort wird f\u00fcr viele von Euch ern\u00fcchternd sein: Leider nein!<\/p>\n
Nat\u00fcrlich ger\u00e4t man bei dem Setting ins Schw\u00e4rmen: Illidan (zusammen mit Arthas mein Lieblings-B\u00f6sewicht), dazu die neuen Demonhunter-Klasse, und endlich wieder die brennende Legion als Bedrohung. Im Prinzip also alles toll. Aber sobald der Verstand wieder einsetzt, wird einem bewusst, was WoW in seiner aktuellen Form eigentlich ist – n\u00e4mlich schon lange nicht mehr das, was wir damals geliebt haben.<\/p>\n
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Doch was st\u00f6rt mich am meisten? Erinnert Ihr Euch noch daran, wie ich mich damals dar\u00fcber aufgeregt habe, dass Blizzard seine Oberb\u00f6sewichte in jedem Addon hergeschenkt hat? Ich fand es schade, dass man Illidan und Arthas einfach so hat sterben lassen – einfach weil ich diese Warcraft-Figuren geliebt habe. Ich musste mich damals daf\u00fcr von dem ein oder anderen von Euch ankacken lassen: „Stell Dich nicht so an. Ihre Zeit ist halt vorbei. Dann denkt sich Blizzard halt neue B\u00f6sewichte aus!“<\/p>\n
Und wie ist es gekommen? Irgendwann hat man im Blizzard-Hauptquartier realisiert, dass man schlagkr\u00e4ftige B\u00f6sewichte mit gro\u00dfem Namen braucht. Also was tut man? Man holt den guten, alten Illidan hervor und „mauschelt“ wieder an der Geschichte rum: „Ja, er wurde in Burning Crusade gar nicht get\u00f6tet, nur schwer verletzt und zur\u00fcck in sein Gef\u00e4ngnis geworfen“. Diese Herangehensweise beschreibt meiner Meinung nach ein gro\u00dfes Problem von World of Warcraft, bzw. was Blizzard damit in den letzten Jahren gemacht hat. Man hat die ganze Sache, vor allem was die Lore angeht, augenscheinlich nicht weit genug geplant.<\/p>\n
Ein Grund, der WoW (f\u00fcr mich) so besonders gemacht hat, war die wundersch\u00f6ne, stimmige Geschichte im Spiel, die mich pers\u00f6nlich immer dazu motiviert hat, bestimmte Bosse und B\u00f6sewichte unbedingt zu Gesicht bekommen zu wollen. Das Lore-Chaos mit Vergangenheit, Gegenwart, Retro-B\u00f6sewichten (die wieder vorgeholt werden), fasziniert mich einfach \u00fcberhaupt nicht mehr. Damit geht einfach sehr viel Atmosph\u00e4re im Spiel verloren.<\/p>\n
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Blizzard hat in den letzten Jahren viele Entscheidungen getroffen, um das Spiel besser zu machen. Viele dieser Features wurden von der Community gefordert. F\u00fcr mich hatte das Spiel seine Haupt-Motivation durch „Wrath of the Lichking“ verloren. Warum? Weil sich Blizzard dazu entschlossen hat, die gro\u00dfen Endbosse durch die Unterscheidung in zwei Schwierigkeitsstufen einer gr\u00f6\u00dferen Anzahl von Spielern zug\u00e4nglich zu machen – dies wurde sp\u00e4ter durch das Random-Raidtool (LfR) noch weiter trivialisiert. Zu Classic- und Burning Crusade-Zeiten war es unglaublich schwer, die gro\u00dfen Endbosse zu besiegen, bzw. sie \u00fcberhaupt erst zu sehen, weil man alle Dungeons und Raids davor bew\u00e4ltigen musste. Am Ende vor dem gro\u00dfen Illidan zu stehen, war damals f\u00fcr mich (und meine Gilde) die gr\u00f6\u00dfte Motivation \u00fcberhaupt. Daher war auch der Sieg \u00fcber ihn (ungenerft) meine sch\u00f6nste WoW-Erinnerung – danke nochmal daf\u00fcr, lieber pinker Kreuzzug!<\/p>\n
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Als dann jeder Spieler quasi jeden Boss sehen durfte, ging meine Motivation f\u00fcrs Raiden langsam fl\u00f6ten. Warum? Wenn ich ihn einmal im normalen Modus gelegt habe, warum soll ich ihn dann nochmal mit 2-3 zus\u00e4tzlichen F\u00e4higkeiten besiegen – und das f\u00fcr Loot, der optisch (bis auf die Farbe) genauso aussieht, wie die Beute im normalen (einfachen) Modus. Ich habe das nie verstanden. Aus wirtschaftlicher Sicht war es nat\u00fcrlich eine gute Entscheidung von Blizzard. So produzierte man den Raid-Content nicht mehr f\u00fcr einen Bruchteil seiner Spielerschaft (die Core-Gamer), sondern quasi f\u00fcr alle raidwilligen Spieler. Diese und viele weitere Entscheidungen haben zwar dazu gef\u00fchrt, dass alle Spieler mehr Content zu konsumieren hatten, aber leider dem Spiel eine Menge Flair und Atmosph\u00e4re genommen.<\/p>\n
Kann man Blizzard diese Entscheidungen eigentlich vorwerfen? Ich meine, viele davon wurden doch von der Community explizit gew\u00fcnscht. Man erinnere sich nur an das Paladin\/Schamanen-Problem in WoW-Classic. Die Horde-Spieler weinten damals immer herum, dass die Allianz im „Easy-Modus“ spielen w\u00fcrde, da sie ja Paladine h\u00e4tten. Blizzard reagierte auf das Geweine und nahm den Fraktionen ihre Einzigartigkeit, indem man beiden Seiten Schamamen und Paladine schenkte. Im Laufe des Zeit gab es viele solcher Entscheidungen. Sozial-Kr\u00fcppel und Wenigspieler, die nicht in der Lage waren, sich Gruppen oder Gilden zu suchen, weinten im offiziellen Forum herum, dass sie keine Gruppen oder Raids finden w\u00fcrden. Was tat Blizzard? Sie f\u00fchrten Dungeon- und Raid-Finder ein, damit auch diese Spieler den Content zu sehen bekamen. Auch hier wieder: Aus wirtschaftlicher Sicht eine gute Entscheidung – aber auch hier wurde dem Spiel etwas Pers\u00f6nliches genommen.<\/p>\n
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Das alles f\u00fchrte dazu, dass WoW nicht mal ansatzweise das Spiel ist, was es mal war. Alles ist austauschbar und unpers\u00f6nlich geworden. Es geht nur noch darum, irgendwie sein Zeug zusammenzusammeln und m\u00f6glichst schnell neuen Content in den Hintern geblasen zu bekommen. Fr\u00fcher konnte man sich mit seiner Fraktion zu 100% identifizieren. Der Krieg gegen die jeweils andere Seite stand im Vordergrund. Heute wird ein S\u00f6ldner-Modus eingef\u00fchrt, in dem sogar Horde und Allianz Seite an Seite k\u00e4mpfen.<\/p>\n
Benehmen kann man sich auch wie man will. Ist doch v\u00f6llig egal, joint man halt dem n\u00e4chsten Raid. Fr\u00fcher h\u00e4tten Arschl\u00f6cher und Ninjalooter f\u00fcr eine Schei\u00dfaktion den Server wechseln und einen neuen Char hochspielen m\u00fcssen, weil sich alles sehr schnell rumsprach.<\/p>\n
Kann man Blizzard eigentlich f\u00fcr all dies einen Vorwurf machen? Sie haben auf die Community geh\u00f6rt und versucht, das Spiel immer weiter zu verbessern – nat\u00fcrlich auch unter wirtschaftlichen Aspekten. Man ist nicht das „b\u00f6se Blizzard“, weil es einen Ingame-Shop gibt – den haben alle gro\u00dfen Spiele heutzutage. Ich bin mir nicht sicher, was diese Frage angeht: Man kann einem Spiele-Entwickler wohl nicht vorwerfen, bei ihren Verbesserungen\/Ver\u00e4nderungen auf die Community geh\u00f6rt zu haben, oder?<\/p>\n
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Werde ich „Legion“, sprich das n\u00e4chste Addon, spielen? Ja, das werde ich. Aus Nostalgie und alter Verbundenheit werde ich sicher wieder reinschauen. Ich freue mich auch, die neue Heldenklasse anzuzocken. Ich bin aber nicht so naiv, zu glauben, dass ich sp\u00e4testens nach dem zweiten Monat das Game noch spielen werde. Und ich bin mir sicher, dass sich das mit vielen von Euch deckt.<\/p>\n
Bleibt also als Fazit f\u00fcr mich: Classic war die geilste Zeit, Burning Crusade war das beste Addon und Illidan der tollste Encounter. Und eigentlich habe ich eh keine Ahnung, weil Ihr es sicher anders seht…<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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