{"id":41961,"date":"2016-06-13T19:17:43","date_gmt":"2016-06-13T17:17:43","guid":{"rendered":"http:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/?p=41961"},"modified":"2016-06-13T19:25:47","modified_gmt":"2016-06-13T17:25:47","slug":"das-erste-deutschland-spiel","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/2016\/06\/13\/das-erste-deutschland-spiel\/","title":{"rendered":"Das erste Deutschland-Spiel"},"content":{"rendered":"
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Als Basti Schweinsteiger<\/strong> kurz vor Schluss nach einem langen Sprint das 2:0 f\u00fcr die deutsche Mannschaft im ersten Gruppenspiel gegen die Ukraine erzielte, war der ganze Frust vergessen. Eine eher durchwachsene Leistung der DFB-Elf wurde \u00fcberlagert von einem Jubellauf des lange verletzten deutschen Kapit\u00e4ns. Man muss der deutschen Mannschaft zwei Dinge attestieren: Gnadenlos Effizienz und ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann. Wenn man sein Auftaktspiel bei einer Fu\u00dfball-Europameisterschaft 2:0 gewinnt, kann man eigentlich nicht meckern, oder?<\/p>\n Fakt ist, dass allein Manuel Neuer<\/strong> in der ersten Halbzeit die knappe 1:0-F\u00fchrung festhielt. Mit zwei Weltklasse-Paraden und dank seines \u00fcberragenden Stellungsspiels verhinderte der Welttorh\u00fcter den Ausgleichstreffer der Ukrainer, der nach 45 Minuten durchaus verdient gewesen w\u00e4re. Wie h\u00e4tte das Spiel wohl ausgesehen und wie h\u00e4tte die deutsche Mannschaft reagiert, wenn diese beiden Gro\u00dfchancen im Netz gelandet w\u00e4ren und man mit einem R\u00fcckstand in die Halbzeit h\u00e4tte gehen m\u00fcssen? Aber als Weltmeister haben wir nun mal auch den weltbesten Torh\u00fcter in unserem Team, was seine Paraden mit einschlie\u00dft.<\/p>\n Die deutsche Abwehr bleibt auch nach dem Spiel gegen die Ukraine das Sorgenkind der deutschen Mannschaft: Sie wirkte meist unsicher und geriet vor allem am Ende der ersten Halbzeit immer wieder ins Schwimmen. Auch wenn Mustafi <\/strong>einen wirklich ordentliches Job als Aushilfs-Innenverteidiger machte, fehlt der WM-Kapit\u00e4n Philipp Lahm<\/strong> an allen Ecken und Enden – und das nicht nur defensiv sondern auch offensiv. Uns fehlte gestern deutlich sichtbar der Schwung der Au\u00dfenverteidiger nach vorne. Deshalb blieb M\u00fcller auch \u00fcber weite Strecken relativ blass, weil ihm die gewohnten B\u00e4lle von Lahm fehlten. Weder Hector noch H\u00f6wedes k\u00f6nnen diese L\u00fccke aktuell schlie\u00dfen. Ansonsten fiel defensiv vor allem Jerome Boateng<\/strong> positiv auf, der viele Male in h\u00f6chster Not kl\u00e4ren konnte.<\/p>\n Offensiv ging bei der deutschen Mannschaft auch eher wenig. Oftmals war man viel zu ideenlos und spielte den Ball im Halbkreis um die ukrainische Abwehr hin und her. Mario G\u00f6tze <\/strong>erwischt einen rabenschwarzen Tag und hat seinen Stammplatz wohl verloren. Er wirkte unsicher und fiel eigentlich nur durch Fehlp\u00e4sse und ungl\u00fcckliche Aktionen auf. Allein Toni Kroos <\/strong>war in der Lage, mit seinen P\u00e4ssen, Kreativit\u00e4t in die deutsche Offensive zu bringen. Oftmals verpufften seine P\u00e4sse allerdings, weil der angespielte deutsche Spieler sofort zur\u00fcck ins allt\u00e4gliche Guardiola-Bayern-Tiki-Taka verfiel und den Ball zur\u00fcck in den Halbkreis passte.<\/p>\n „Was war denn \u00fcberhaupt positiv am deutschen Spiel?“, werdet Ihr jetzt fragen. Dass man zwar wankte und durchaus Schw\u00e4chen offenbarte, aber nicht strauchelte. Andere Favoriten gewannen ihr erstes Spiel nicht mit zwei Toren unterschied und wirkten teilweise von wesentlich schlechter und unorganisierter als die deutsche Elf. Man darf halt nicht vergessen, dass wir noch ganz am Anfang des Turniers stehen. Und trotz der Tatsache, dass die internationale Presse (siehe unten) \u00fcber die deutsche Mannschaft l\u00e4stert, sollten sie evtl. lieber zuerst mal auf die eigene Mannschaft gucken. Denn sowohl die Franzosen, als auch die Engl\u00e4nder, als auch die Spanier hatten wesentlich gr\u00f6\u00dfere Probleme mit ihren Gegnern. <\/p>\n Ich gehe davon aus, dass sich die deutsche Mannschaft (wie immer) von Spiel zu Spiel steigern wird und am Ende nat\u00fcrlich um den Titel mitspielt. Also nehmen wir diesen Arbeitssieg gegen die Ukraine mit, freuen uns \u00fcber das gewonnene Selbstvertrauen und den guten Start und schauen auf den kommenden Donnerstag, wenn mit Polen ein st\u00e4rkerer Gegner auf die deutsche Elf wartet.<\/p>\n <\/p>\n „L’Equipe“ (Frankreich): „Die Deutschen verwalten ihr Auftaktspiel. Deutsche Routine. Nach Anfangsschwierigkeiten hat der Weltmeister das Turnier mit einem Sieg begonnen, der nicht alle Probleme regelt. Das Mannschaftshotel in Evian tr\u00e4gt vier Sterne, das Trikot der Deutschen auch. Aber der Weltmeister brilliert nicht mehr.“<\/p>\n „Marca“ (Spanien): „Deutschland scheitert nicht, macht aber auch niemandem Angst. Es gab Momente, in denen Deutschland das Spiel durch die Finger flutschte. Deutschland machte, was man in solchen F\u00e4llen machen muss – das Ergebnis steht \u00fcber allem. Die deutsche Effizienz ist einzigartig. Schweinsteiger schminkte das Ergebnis nach einer genialen Vorlage von \u00d6zil.“<\/p>\n „Gazzetta dello Sport“ (Italien): „Deutschland startet mit zu viel Herzklopfen. Mustafis Treffer scheint der Beginn eines Torreigens zu sein, mit der viele gerechnet haben. Dieses Tor wird jedoch zum Schatz, den Deutschland lange verteidigen muss. Held des Abends ist Toni Kroos. \u00d6zil verschwindet eine ganze Halbzeit lang, wacht jedoch zum gro\u00dfen Ende auf.“<\/p>\n „Tagesanzeiger“ (Schweiz): „Gemischte Gef\u00fchle im Land des Weltmeisters. Das Resultat h\u00f6rt sich eigentlich gut, ja sehr gut an. Die Mannschaft von Jogi L\u00f6w hatte aber riesiges Gl\u00fcck, denn mit Manuel Neuer im Tor sowie Abwehrchef Jerome Boateng zwei Spieler in den Reihen, die Schlimmeres verhinderten.“<\/em><\/p>\n