{"id":4602,"date":"2010-05-08T13:41:57","date_gmt":"2010-05-08T11:41:57","guid":{"rendered":"http:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/?p=4602"},"modified":"2010-05-08T13:41:57","modified_gmt":"2010-05-08T11:41:57","slug":"resume-klassenfahrt","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/2010\/05\/08\/resume-klassenfahrt\/","title":{"rendered":"Resume Klassenfahrt"},"content":{"rendered":"
Der Mensch ist schon ein seltsames Individuum: Sein ganzes Leben will er immer genau das haben, was er gerade nicht bekommen kann. In den f\u00fcnf Tagen Klassenfahrt habe ich stets dem Freitag entgegengefiebert, um endlich wieder nach Hause fahren zu k\u00f6nnen. Jetzt wo ich zu Hause bin, vermisse ich die netten Leute und Sch\u00fcler und schaue ein wenig wehm\u00fctig zur\u00fcck auf die letzte Woche. Auch wenn so eine Klassenfahrt als Betreuer ziemlich viel Stress ist, so kommt man sich doch wesentlich n\u00e4her, als es in der Schule m\u00f6glich ist. Man w\u00e4chst quasi ein kleines bisschen zusammen. Auch wenn der ein oder andere Sch\u00fcler w\u00e4hrend der Wanderungen oder sonstigen Unternehmungen gen\u00f6rgelt hat, so waren sich am Ende doch alle einig, wie toll die Klassenfahrt eigentlich war. Einige w\u00e4ren gestern am Bahnhof am liebsten wieder zur\u00fcckgefahren. Daran merkt man als Betreuer, dass man vieles richtig gemacht hat.<\/p>\n
Der Donnerstag, also der letzte Tag der Klassenfahrt, hatte es nochmal so richtig in sich. Wir hatten eine \u00fcble Schl\u00e4gerei, bei der ein Sch\u00fcler aus einer „E-Klasse“ (f\u00fcr schwer erziehbare Kinder) einen unserer Sch\u00fcler angegriffen hat. Beide trugen einige Blessuren davon, so dass die Aufregung vor allem bei den Sch\u00fclern ziemlich gro\u00df war – in so einer Situation hei\u00dft es nat\u00fcrlich erstmal, alle Beteiligten zu beruhigen. Das anschlie\u00dfende Abschlussgrillen entpuppte sich ebenfalls als ein Reinfall: 150 tiefgek\u00fchlte Hamburger f\u00fcr 60+ Sch\u00fcler. Dar\u00fcber hinaus ging w\u00e4hrend des Grillens ein Grill in Flammen auf, so dass wir das alles mit einem einzigen durchschnittlich gro\u00dfen Grill absolvieren mussten. Dazu entpuppten sich die von der Herbergs-Leitung angek\u00fcndigten Salate, als Salatbl\u00e4tter, die man auf den Burger legt. Mit anderen Worten, wir brauchten den gesamten Abend, um jedem Sch\u00fcler zwei Burger servieren zu k\u00f6nnen. Das war nat\u00fcrlich „Freude pur“ f\u00fcr die Sch\u00fcler…<\/p>\n
F\u00fcr mich war es die erste Klassenfahrt. Ich habe viele Lehren aus der Sache gezogen. Wir haben meiner Ansicht nach den Fehler gemacht, den Sch\u00fclern ihre Handys zu erlauben – zumindest einen „verantwortungsvollen Umgang“ damit. Dies hatte zur Folge, dass die Sch\u00fcler sich bei jeder Kleinigkeit bei ihren Eltern ausheulten und ich dadurch st\u00e4ndig Gespr\u00e4che f\u00fchren durfte, um die jeweiligen Angelegenheiten aufzukl\u00e4ren – denn komischerweise lie\u00dfen die Sch\u00fcler in ihren Ausf\u00fchrungen immer bestimmte Details weg, ihr kennt das sicher.<\/p>\n
Lange Rede, kurzer Sinn, alles in allem war es eine tolle Klassenfahrt. Auch als Lehrer w\u00e4chst man mit seinen Aufgaben: Man lernt auch mit Stress, wenig Schlaf und schlechtem Wetter umzugehen und funktioniert trotzdem. Au\u00dferdem dient man den Sch\u00fclern als Tr\u00f6ster, Ratgeber, Psychologe, Arzt, Motivator, Reisef\u00fchrer und nat\u00fcrlich als Putzufrau. Tja, als Lehrer muss man halt vielseitig sein.<\/p>\n
Ich werde das Wochenende also erstmal genie\u00dfen. Ich freue mich sehr auf das Werder-Spiel und „Schlag den Raab“. Morgen gehts nach Bremen in Sachen Muttertag. Und Montag sehe ich meine Kids dann auch wieder. Ich sage Euch: Ich habe den besten Job der Welt!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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