{"id":6827,"date":"2011-02-05T11:08:50","date_gmt":"2011-02-05T11:08:50","guid":{"rendered":"http:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/?p=6827"},"modified":"2011-02-05T11:08:50","modified_gmt":"2011-02-05T11:08:50","slug":"tricks-der-werbeindustrie","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/2011\/02\/05\/tricks-der-werbeindustrie\/","title":{"rendered":"Tricks der Werbeindustrie"},"content":{"rendered":"
Community-Mitglied Thomas<\/strong> schreibt mir einen interessanten Leserbrief zu meinem Podcast-Thema „der Drang nach Neuem“. Dabei geht er vor allem auf die Techniken ein, mit der die Werbeindustrie heutzutage arbeitet. Lest mal rein! Uns wurde die Funktion von Werbung in etwa so beschrieben: stell dir vor, ich w\u00fcrde dir zwei normale Steine zeigen. Beide haben die gleiche Gr\u00f6\u00dfe, Form, Beschaffenheit. Die Aufgabe von Werbung ist jetzt, dir einzureden, dass du einen dieser Steine unbedingt brauchst und dass nat\u00fcrlich mein Stein besser ist, als der andere (obwohl beide absolut gleich sind). Gelingt mir dies, habe ich eine erfolgreiche Werbung geschaffen.<\/em><\/p>\n Diese Grundidee, dass Werbung etwas g\u00e4nzlich Normales in etwas Besonderes verwandeln kann und in dir das Bed\u00fcrfnis weckt, es haben zu wollen, ist heute so verbreitet wie Sand am Meer. Gut zu erkennen ist das an Werbeclips f\u00fcr Autos oder beispielsweise f\u00fcr Hautcremes oder Rasierapparate, es gibt allerdings noch unz\u00e4hlige mehr. Bleiben wir doch gerade bei der Rasierapparate-Werbung: in den meisten Clips kommt nicht umsonst die gutaussehende Frau\/Freundin zum frisch rasierten Mann und erkl\u00e4rt, wie unwiderstehlich seine glatte Haut sei. Oder entsprechend dazu Werbung f\u00fcr Hautcremes f\u00fcr Frauen: das Bild eines \u00fcber ein eingecremtes Damenbein fallendes Samt-Tuch d\u00fcrfte bekannt sein. Warum machen die Werbeagenturen das? Das ganze Konzept ist darauf ausgelegt, dass wir letztendlich nicht den tollen neuen Rasierer wollen, sondern das Gef\u00fchl, das wir durch die Werbung damit verbinden. Ein Samt-Tuch auf glatter Haut f\u00fchlt sich doch toll an und welcher Mann w\u00fcnscht sich nicht, von seiner Frau so begehrt zu werden? Es gibt unz\u00e4hlige weitere solcher Methoden.<\/em><\/p>\n Ein weiteres Element nennt sich in der Fachsprache \u201esymbolische Funktionen\u201c. Sie sind der Grund, warum ein Ferrari so wahnsinnig \u00fcberteuert sein darf und warum Leute Unmengen an Geld in ein iPhone stecken, obwohl es ein anderes Handy oder Smartphone auch tun w\u00fcrde. Wir verbinden mit bestimmten Marken oder Produkten einen bestimmten Wert, der \u00fcber die blo\u00dfen Funktionen hinausgeht: ein Ferrari demonstriert Reichtum, ein iPhone zeigt Zeitgeist und Modernit\u00e4t und Designerkleidung steht f\u00fcr Modegeschmack. Und kaum ein Mensch kann sich dem allem widersetzen, denn jeder will heutzutage \u201ein\u201c sein.<\/em><\/p>\n Das ganze zeigt, dass nahezu jede Werbung unsere Gef\u00fchle und Instinkte anspricht. Jeder Mensch will dazugeh\u00f6ren, jeder Mensch sehnt sich nach Anerkennung und das macht man sich zu Nutze. Der Kunde soll die Kaufentscheidung nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen treffen. Denn emotionale Reaktionen \u00fcberwinden fast immer logische Entscheidungen und es ist nur sehr schwer, dar\u00fcber hinwegzukommen, wenn man sich dessen nicht bewusst ist.<\/em><\/p>\n Du siehst also, wie manipulativ die Medien sein k\u00f6nnen und welche Gefahr damit einhergeht. Wir werden heutzutage mit Werbung geradezu bombardiert und den meisten Teenagern und Jugendlichen wurden die n\u00f6tigen Kompetenzen nicht mitgegeben, um damit richtig umzugehen. Nicht umsonst k\u00e4mpfen viele mit Handyrechnungen und Spar-Abos. Ich pers\u00f6nlich habe mich erschrocken, als ich diese Techniken gelernt habe, da mir bei genauerem Betrachten aufgefallen ist, wie gut sie bei mir funktioniert haben, ohne dass ich es bemerkt h\u00e4tte.<\/em><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Community-Mitglied Thomas schreibt mir einen interessanten Leserbrief zu meinem Podcast-Thema „der Drang nach Neuem“. Dabei geht er vor allem auf die Techniken ein, mit der die Werbeindustrie heutzutage arbeitet. Lest mal rein! 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\nIn deinem letzten Podcast kamst du auf das Thema zu sprechen, warum wir denn st\u00e4ndig auf der Suche nach etwas Neuem sind und ob denn die Medien und die Werbung etwas damit zu tun h\u00e4tten. Ich pers\u00f6nlich besuche ein berufliches Gymnasium f\u00fcr Medientechnik und Gestaltung, was bedeutet, dass wir neben den \u00fcblichen F\u00e4chern wie Mathe, Deutsch usw. auch F\u00e4cher wie Produktdesign, Kommunikationsdesign, Marketing etc. haben. Wir lernen also nicht nur, ansprechende Produkte zu entwickeln, sondern diese auch m\u00f6glichst effektiv zu inszenieren und dem Kunden schmackhaft zu machen. Nat\u00fcrlich lernen wir auch die \u201eTricks\u201c, die in der Werbung st\u00e4ndige Verwendung finden und die uns zwar allen auffallen d\u00fcrften, wenn wir wissen dass sie da sind, die jedoch so subtil sind, dass wir sie erst bemerken, wenn wir mit der Nase darauf gesto\u00dfen werden. Jetzt, da ich einiges davon mitbekommen habe, finde ich es umso wichtiger, den Leuten zu zeigen, wie leicht und wie h\u00e4ufig sie manipuliert werden k\u00f6nnen.<\/em><\/p>\n