{"id":69,"date":"2008-06-25T21:53:52","date_gmt":"2008-06-25T19:53:52","guid":{"rendered":"http:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/?p=69"},"modified":"2008-06-25T21:53:52","modified_gmt":"2008-06-25T19:53:52","slug":"halbfinale-deutschland-vs-turkei-11","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/2008\/06\/25\/halbfinale-deutschland-vs-turkei-11\/","title":{"rendered":"Halbfinale: Deutschland vs. T\u00fcrkei 3:2"},"content":{"rendered":"
Fu\u00dfball ist oft nicht gerecht! Ich w\u00fcrde sagen aufgrund der internationalen Erfahrung, einer gewissen Cleverness und einem krassen Torwartfehler von R\u00fcst\u00fc<\/strong>, haben die Deutschen<\/strong> gegen die T\u00fcrkei<\/strong> mit 3:2<\/strong> gewonnen und ziehen damit ins Finale<\/strong> der Europameisterschaft 2008 <\/strong>ein. Trotzdem waren \u00fcber die gesamten 90 Minuten gesehen die <\/strong>T\u00fcrken klar die bessere Mannschaft – und das mit einer „Rumpfelf“. Die erste Halbzeit war aus deutscher Sicht ein Debakel: Die deutsche Mannschaft war nach ihrer guten Leistung gegen Portugal<\/strong> nicht wieder zuerkennen. Erinnerungen an das Kroatien<\/strong>-Spiel wurden wach: Man wirkte lethargisch, fast \u00fcberheblich. Die <\/strong>T\u00fcrken waren uns in allen Belangen \u00fcberlegen. Ich kann mich an kein Fu\u00dfballspiel erinnern, in dem eine Mannschaft so viele Fehlp\u00e4sse spielte. Den T\u00fcrken kann man eigentlich nur vorwerfen, dass sie aus ihrer dr\u00fcckenden \u00dcberlegenheit zu wenig machten – ein 1:1<\/strong> in der Halbzeit war sehr schmeichelhaft f\u00fcr die deutsche Mannschaft, die im Prinzip in der gesamten ersten Halbzeit einmal \u00fcber die Mittellinie kam, bzw. eine Torchance hatte. Beim 1:0<\/strong> der T\u00fcrken (Boral<\/strong>, 22.min) war die deutsche Abwehr der in der Vorrunde oft gesehene „H\u00fchnerhaufen“, in dem Lehmann<\/strong> wie ein E-Jugend Keeper agierte.<\/p>\n <\/p>\n Die st\u00e4rkste Phase hatte die deutsche Mannschaft direkt nach der Pause, wo man endlich ein wenig Ruhe ins Spiel brachte. Frings<\/strong> spielt zwar nicht \u00fcberragend, hatte aber trotzdem einen positiven Effekt f\u00fcr das deutsche Mittelfeld. In dieser Phase wurde den Deutschen \u00fcbrigens ein aus meiner Sicht klarer Elfmeter, nach Foul an Lahm<\/strong> verwehrt. Je l\u00e4nger die zweite Halbzeit dauerte, desto mehr dr\u00e4ngten die <\/strong>T\u00fcrken <\/strong>die deutsche Mannschaft wieder in die eigene H\u00e4lfte. Ich verstehe einfach nicht, dass man die Form und das Kombinationsspiel aus dem Portugal<\/strong>-Spiel nicht einmal ansatzweise mitnehmen konnte. Man agierte gr\u00f6\u00dftenteils \u00e4ngstlich und schlug die B\u00e4lle stumpf nach vorne, frei nach dem Motto: Schweini und Poldi<\/strong> werden’s schon irgendwie machen.<\/p>\n Mehr oder weniger aus dem Nichts erzielte die deutsche Mannschaft das 2:1<\/strong> durch Klose<\/strong> (79.min), der immer noch der Michael Jordan<\/strong> des Fu\u00dfballs ist („come fly with me“). Wobei dieses Tor niemals fallen darf – ich denke, es lag einfach daran, dass R\u00fcst\u00fc<\/strong> im ganzen Spiel so wenig zu tun hatte, dass er nicht richtig drin war. Anders kann ich mir so einen Schnitzer nicht erkl\u00e4ren. Meine Reaktion nach dem Tor war: „Nicht so, nicht so“. Wer will schon durch einen Torwartfehler ins Finale einziehen. Wie immer, kurz vor Schluss, erzielten die T\u00fcrken „zum Gl\u00fcck“ den Ausgleich (Sabri<\/strong>, 86.min): Fehler Lahm<\/strong>, l\u00e4sst sich auf der rechten Au\u00dfenbahn vernaschen und Lehmann<\/strong> l\u00e4sst sich den Ball „durch die Hosentr\u00e4ger“ einnetzen. Und dann folgte die 90.min<\/strong>: Vielleicht die beste deutsche Kombination des Spiel brachte das 3:2<\/strong> f\u00fcr die deutsche Mannschaft durch Philipp Lahm<\/strong>, der seinen Fehler beim 2:2 so wieder gut machte.<\/p>\n Man muss also festhalten, dass die deutsche Mannschaft am Schluss sicherlich cleverer agierte, als die T\u00fcrken, aber trotzdem spielerisch gr\u00f6\u00dftenteils „Magerkost“ anbot. Bei den Deutschen gab es viele Spieler, die wirklich einen sehr schwachen Tag erwischten. Ich h\u00f6re immer wieder Ballack<\/strong>: Der Typ hat im ganzen Turnier ein einziges gutes Spiel gegen Portugal<\/strong> gemacht – heute war er wieder v\u00f6llig \u00fcberfordert und blieb sehr blass. Lehmann<\/strong> wirkte heute ebenfalls komplett \u00fcberfordert, genauso wie die gesamte deutsche Abwehr phasenweise. Egal, gegen wen man nun im Finale spielt: Mit dieser Leistung wird man unter Garantie Vize-Europameister. Aber da die deutsche Mannschaft immer, wenn sie mit dem R\u00fccken zur Wand stand, \u00fcber sich hinausgewachsen ist, werden wir wohl im Finale eine ganz andere deutsche Mannschaft sehen – und das ist auch dringend n\u00f6tig.<\/p>\n Zum Schluss m\u00f6chte ich der t\u00fcrkischen Mannschaft <\/strong>nochmal ein Kompliment aussprechen: Als ich vor der EM schrieb, dass die T\u00fcrken zu den Geheimfavoriten geh\u00f6ren, wurde ich noch bel\u00e4chelt. Nicht nur, dass die T\u00fcrken bis ins Halbfinale gekommen sind, nein, sie waren auch heute die bessere Mannschaft – und das mit all ihren Ausf\u00e4llen! Die T\u00fcrken waren Vorbilder in Sachen Kampf und Leidenschaft. Sie haben nicht einmal aufgrund der Ausf\u00e4lle ihrer ganzen Leistungstr\u00e4ger gejammert, und es h\u00e4tte sich niemand beschweren k\u00f6nnen, wenn die T\u00fcrken heute ins Finale eingezogen w\u00e4ren.<\/p>\n In diesem Sinne: Morgen erstmal gaaaaanz gechillt das andere Halbfinale anschauen und Kr\u00e4fte f\u00fcrs Finale sammeln. Ich freue mich auf Sonntag und hoffe auf eine ver\u00e4nderte (bessere) deutsche Mannschaft.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Fu\u00dfball ist oft nicht gerecht! 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