{"id":69586,"date":"2019-05-24T12:52:35","date_gmt":"2019-05-24T10:52:35","guid":{"rendered":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/?p=69586"},"modified":"2019-05-29T12:34:16","modified_gmt":"2019-05-29T10:34:16","slug":"game-of-thrones-warum-dd-nicht-george-r-r-martin-sind-ein-erklaerungsversuch-gastbeitrag","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/2019\/05\/24\/game-of-thrones-warum-dd-nicht-george-r-r-martin-sind-ein-erklaerungsversuch-gastbeitrag\/","title":{"rendered":"Game of Thrones: Warum D&D nicht George R.R. Martin sind – ein Erkl\u00e4rungsversuch (Gastbeitrag)"},"content":{"rendered":"
Die zwei Varianten des Schreibens, oder warum das Ende von Game of Thrones sich anders anf\u00fchlt (Spoilerfrei)<\/strong><\/p>\n Schriftsteller kann man in zwei Kategorien aufteilen. Dabei gibt es kein gut oder schlecht, es sind einfach unterschiedliche Herangehensweisen.<\/p>\n 1.Die Plotter<\/strong><\/p>\n Sie legen den Fokus auf die Handlung. Das Ende\/Ziel steht von Anfang an fest und die Figuren dienen dazu die Handlung voran zu treiben. Vorteile sind ein klarer Handlungsverlauf, aber die Figuren verkommen zu reinen Plotdevices ohne Pers\u00f6nlichkeit. JRR Tolkien war so ein Plotter und tats\u00e4chlich laufen in seinen B\u00fcchern echt blasse Charaktere herum. In der Verfilmung wurde das \u00fcberwiegend korrigiert.<\/p>\n 2.Die Nach Gef\u00fchl Schreiber<\/strong><\/p>\n Sie erschaffen Charaktere und arbeiten sie bis ins kleinste Detail aus. Dann lassen sie sich \u00fcberraschen wie diese Charaktere auf die Situationen reagieren in die der Schreiber sie wirft. Vorteil dieser Art ist es, dass jede Tat der Figuren absolut nachvollziehbar ist, da sie sich nie unnat\u00fcrlich verhalten. Nat\u00fcrlich kann dabei ein Hauptcharakter schnell mal sterben und man arbeitet dann mit den Reaktionen der anderen darauf weiter. Das ganze wirkt sehr organisch, der Schreiber muss aber ab und zu ein bisschen nachhelfen, damit die Handlung nicht zu sehr zerfasert.<\/p>\n GRRM Ist der Gott dieser Schreibart.<\/p>\n <\/a><\/p>\n Bei der Adaption der ersten drei B\u00fccher strafften D&D anfangs nur das absolut n\u00f6tigste, behielten aber das organische Figurengef\u00fcge bei. In Staffel 1 sieht man noch die Ans\u00e4tze des \u201eDritten Targaryen Plots\u201c zum Beispiel ein geheimes Treffen von Varys mit Ilyrio Mopatis, dass von Arya beobachtet wird.<\/p>\n Nun hatte GRRM urspr\u00fcnglich geplant am Ende des dritten Buches einen Zeitsprung von mindestens 5 Jahren zu machen. Das hei\u00dft Aryas Training w\u00e4re \u00fcbersprungen worden. Sansa h\u00e4tte sich offscreen mit Littlefinger versteckt und Tyrion w\u00e4re einfach verschwunden w\u00e4hrend Jon die Nachtwache neu aufbaut und Sam Jahre der Maester Lehre durchl\u00e4uft.<\/p>\n Irgendwie schaffte GRRM es aber nicht diesen Zeitsprung in seinem Stil zu vollbringen. Also entschloss er sich, sich durch diese 5 Jahre durchzuschreiben. So wurden aus den geplanten 5 B\u00fcchern 7 und Band 4 und 5 enthalten mehrere Sackgassen. Ein Beispiel: Quentin Martell. Point of View Charakter und daher vom gleichen Gewicht wie Tyrion in der Handlung. Ist sauer \u00fcber den Tod seines Bruders Oberyn und will die Lannisters fallen sehen. Er kommt auf die Idee: Ey ich fahre zu Danerys, heirate sie und komme mit Drachen wieder und \u00e4scher alles ein. Die Drachen h\u00f6ren auf mich, da ein Vorfahr ein Tagaryen war. Er schippert ausf\u00fchrlich beschrieben nach Mereen, schleicht sich in die Stadt, h\u00f6rt, dass Dany auf Drogon weggeflogen ist und entschlie\u00dft sich die zwei Drachen im Kerker zu klauen. Wie Medievel Batman schleicht er sich in den Kerker, l\u00f6st die Ketten der Drachen\u2026..und endet als Brikett. <\/p>\n