{"id":69928,"date":"2019-06-09T13:47:23","date_gmt":"2019-06-09T11:47:23","guid":{"rendered":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/?p=69928"},"modified":"2019-06-12T14:43:06","modified_gmt":"2019-06-12T12:43:06","slug":"gastbeitrag-die-leiden-der-heutigen-presse","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/2019\/06\/09\/gastbeitrag-die-leiden-der-heutigen-presse\/","title":{"rendered":"Gastbeitrag: Die Leiden der heutigen Presse"},"content":{"rendered":"
L\u00fcgenpresse \u00ad\u2013 Ein Wort, das in den letzten Jahren h\u00e4ufig f\u00fcr Propagandazwecke missbraucht wurde. Klassische Medien haben viel an Vertrauen eingeb\u00fc\u00dft. Es wird lieber den eigenen, vertrauensw\u00fcrdigen Quellen geglaubt. Schlie\u00dflich vertuschen Zeitungen oder \u00d6ffentlich-rechtliche nur. Dieser Text wird lediglich meine eigene Meinung und Wahrnehmung widerspiegeln. Da ich mich derzeit in einem Volontariat (also der klassischen Journalistenausbildung) befinde, hoffe ich ein paar Einblicke hinter die Kulissen geben zu k\u00f6nnen.<\/p>\n
Im Privaten habe ich nun schon die ein oder andere Diskussion \u00fcber das Thema gef\u00fchrt. \u201eAber Zeitungen erz\u00e4hlen doch nie die ganze Wahrheit oder berichten einseitig\u201c, wird mir als These entgegengeworfen. Wer schon einmal eine Zeitung aufgeschlagen hat, wird merken, dass eine Seite nur begrenzt Platz hat. Was als N\u00e4chstes auff\u00e4llt, sind unterschiedlich gro\u00dfe \u00dcberschriften. Je gr\u00f6\u00dfer die \u00dcberschrift, desto wichtiger wurde das Thema in der redaktionellen Diskussion gewertet und erh\u00e4lt dementsprechend mehr oder weniger Zeilen auf der Seite. Aber auch der gr\u00f6\u00dfte Text, der sogenannte \u201eAufmacher\u201c (weil er beim \u201eAufmachen\u201c der Seite als Erstes ins Auge f\u00e4llt) hat seine Grenzen. Nicht jede Stimme kann zu Wort kommen, nicht jedes Argument niedergeschrieben werden. Welche Inhalte wichtig genug sind, damit sie es in den Artikel schaffen, ist von der Erfahrung des Redakteurs abh\u00e4ngig. Ich habe teils Interviews gef\u00fchrt, die 1,5 Stunden gingen und zahlreiche Seiten in meinem Notizbuch f\u00fcllten. Nur einen Bruchteil von dem, was mir gesagt wurde, konnte ich am Ende verwenden. Platzmangel ist dabei nur ein Grund. In der Zeitung darf nicht gewertet werden (au\u00dfer als Kommentar), Werbung ist nicht erlaubt, eine Aufz\u00e4hlung von trockenen Fakten liest sich schlecht oder der Interviewpartner erz\u00e4hlt nur schwammiges \u201eBlabla\u201c.<\/p>\n