„H\u00f6rer helfen Kindern“<\/a>. Dort werden gezielt Einzelf\u00e4lle und -Schicksale vorgestellt, f\u00fcr die man spenden kann. Zu trauriger Musik erz\u00e4hlt die Moderatorin vom kleinen Kevin, der nur mit einem halben Gehirn zu Welt gekommen ist. Er ist gerade mal ein Jahr alt und seine Mutter hat ihn zur Adoption freigegeben. Der kleine Mann ist v\u00f6llig allein auf der Welt und hat absolut niemanden. Als junger Vater, der einen Sohn hat, der ebenfalls ein Jahr alt ist, trifft mich die Geschichte voll ins Herz. Von den Spenden soll eine Art Betreuerin f\u00fcr Kevin ein Jahr lang bezahlt werden, die sich um ihn k\u00fcmmert und mit ihm spielt. Obwohl ich niemals jemandem davon erz\u00e4hlen werde, l\u00e4uft mir eine Tr\u00e4ne die Wange herunter. Ich fahre rechts ran, \u00f6ffne meine Paypal-App und spende Kevin 50 Euro. Verdammt nochmal, jetzt habe ich schon wieder so viel Kohle rausgehauen. Irgendwann ist es auch mal gut, Kr\u00f6mer. Die ersten 200 Euro waren ja noch „lustig“, aber so langsam musst Du Dich mal ein wenig zur\u00fcckhalten. <\/p>\n<\/p>\n
Ich fahre nach der Schule zum Edeka. Ich muss noch eine Kiste Wasser kaufen. Vor dem Supermarkt steht ein Typ, der die Obdachlosen-Zeitung verkauft. Der steht da immer. Ich hasse nichts mehr, als wenn mir aufdringliche Menschen irgendeinen Mist verkaufen wollen. Ich bekomme dann immer Flashbacks von dem kleinen Jungen auf Sylt, der uns immer irgendwelche Rosen verkaufen wollte und irgendwann meine damalige Freundin getreten hat, weil wir seine schei\u00df Rosen nicht wollten. Und ich \u00e4rgere mich noch heute, dass ich den kleinen Rotzbengel nicht einfach umgeboxt habe. „Darf man sowas \u00fcberhaupt denken?“, frage ich mich. <\/p>\n