{"id":75617,"date":"2020-02-23T14:00:54","date_gmt":"2020-02-23T13:00:54","guid":{"rendered":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/?p=75617"},"modified":"2020-02-26T14:54:59","modified_gmt":"2020-02-26T13:54:59","slug":"das-fach-medienkunde-muss-dringend-in-den-unterricht","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/2020\/02\/23\/das-fach-medienkunde-muss-dringend-in-den-unterricht\/","title":{"rendered":"Das Fach Medienkunde muss dringend in den Unterricht!"},"content":{"rendered":"

Seit mittlerweile fast f\u00fcnfzehn Jahren k\u00e4mpfe ich nun schon daf\u00fcr, dass das Fach Medienkunde seinen Weg in den Regelunterricht allgemeinbildender Schulen findet. In dieser Zeit wurde ich daf\u00fcr von offizieller Seite immer wieder bel\u00e4chelt und\/oder nicht ernst genommen: „Es gibt wichtigere F\u00e4cher, Herr Kr\u00f6mer!“ Gibt es die? Hat Schule nicht den Anspruch, unsere Jugend auf das (Berufs)Leben vorzubereiten? Wie kann es da sein, dass Schule in unserer medialen und digitalisierten Welt, wenn \u00fcberhaupt nur sehr sporadisch das Fach Informatik (was nicht mal Informatik ist) im Regelunterricht anbietet? Im Bundesland Schleswig-Holstein ist Informatik \u00fcberhaupt nur im siebten Jahrgang vorgesehen – und dort wird quasi ausschlie\u00dflich der Umgang mit Word, Excel und Powerpoint unterrichtet. <\/p>\n

\"\"<\/a><\/p>\n

Dass Deutschland extrem „bildungspr\u00fcde“ ist, wei\u00df jeder, der sich auch nur ann\u00e4hernd mit dem Thema besch\u00e4ftigt hat. Bildung wird nicht im Bund, sondern auf Landesebene entschiedet – sprich: Jedes Bundesland „kocht sein eigenes S\u00fcppchen“. Bildungsminister und -Senatoren werden ernannt, ohne wirklich den Durchblick in diesem Bereich zu haben. Teilweise will man sich in seinem jeweiligen Bundesland mit „blindem Aktionismus“ einen Namen machen und dr\u00fcckt irgendwelche \u00c4nderungen durch, die absolut keinen Sinn haben. Auf der einen Seite will man nichts am System ver\u00e4ndern (und tut sich extrem schwer damit, den Unterricht digitaler zu gestalten), auf der anderen Seite b\u00fcrdet man uns Lehrern immer mehr B\u00fcrokratie und immer gr\u00f6\u00dfere (und sinnlosere) Aufgaben auf: Inklusion, Differenzierung (in einem unm\u00f6glichen Rahmen), DAZ-Kinder und Noten-\/Bewertungschaos – das alles sollen wir im Schul-Alltag zus\u00e4tzlich bew\u00e4ltigen, ohne daf\u00fcr ausgebildet worden zu sein.<\/p>\n

Aber kommen wir mal zur\u00fcck zum Fach Medienkunde: Wir \u00fcberlassen aktuell eine ganze Generation von Kindern und Jugendlichen sich selbst. Medienerziehung findet gr\u00f6\u00dftenteils \u00fcber Youtube oder die sozialen Netzwerke statt. Niemand sagt den Kindern und Jugendlichen, was richtig und falsch ist oder wo die Gefahren im Netz lauern. Eltern sind mit dieser Aufgabe oftmals \u00fcberfordert, weil sie damit selbst nicht aufgewachsen sind. Wer soll es also sonst machen, wenn nicht wir Lehrer? <\/p>\n