{"id":8121,"date":"2011-06-18T22:15:44","date_gmt":"2011-06-18T22:15:44","guid":{"rendered":"http:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/?p=8121"},"modified":"2011-06-19T10:21:19","modified_gmt":"2011-06-19T10:21:19","slug":"die-lulzsec-mentalitat","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/2011\/06\/18\/die-lulzsec-mentalitat\/","title":{"rendered":"Die „Lulzsec“-Mentalit\u00e4t"},"content":{"rendered":"
Lulzsec ist sp\u00e4testens seit den DDoS-Attacken vom Dienstag nicht mehr cool. Die Crackertruppe hat an dem Tag mit ihrem „Lulz Cannon“ getauften Botnet auch das Spielemagazin The Escapist, die Onlinespiele Eve Online, League of Legends und die Server des Independent-Kultspiels Minecraft zumindest zeitweise gepl\u00e4ttet. Zuvor hatte sie einen „Titanic Takeover Tuesday“ ausgerufen und dazu aufgefordert, \u00fcber eine Telefonhotline DDoS-Angriffsziele vorzuschlagen […] Damit wird immer offensichtlicher, dass Lulzsec ohne Schema vorgeht, von Hackerethik nichts h\u00e4lt und dass es der Gruppe nur darum geht zu st\u00e4nkern. Sicherheitsl\u00fccken nutzt sie lediglich, um die betroffenen Unternehmen und ihre Kunden zu verspotten. Damit unterscheidet sie sich grundlegend von Anonymous, einer Gruppierung, die zwar auch fragw\u00fcrdige DDoS-Angriffe ausf\u00fchrt, aber f\u00fcr sich wenigstens in Anspruch nimmt, aus moralischen Gr\u00fcnden zu handeln. F\u00fcr Lulzsec hingegen ist es lediglich wichtig, andere blo\u00dfzustellen und sich an den Folgen zu erg\u00f6tzen.<\/p><\/blockquote>\n
Ich wei\u00df nicht Leute, liegt es an mir, oder ist das Netz nicht mal das, was es mal war? Jeden Tag eine neue Nachricht, was die Hackergruppe Lulzsec wieder lahmgelegt hat. Sowas wie Moral oder Ethik gibt es nicht mehr, was plattgemacht werden kann, wird auch plattgemacht. Trotz der grandiosen M\u00f6glichkeiten des Internets, habe ich pers\u00f6nlich das Gef\u00fchl, dass die Leute von Tag zu Tag destruktiver werden. Alles ist anonym: Proxys werden nach Belieben gewechselt, Server stehen in Dubai oder sonstwo – im Netz kann jeder tun und lassen, was er will, ohne daf\u00fcr zur Rechenschaft gezogen zu werden.<\/p>\n
Dadurch ist vor allem auch Kriminellen „T\u00fcr und Tor ge\u00f6ffnet“. Das Beste Beispiel ist daf\u00fcr wohl die Nummer, die wir auf wowszene.de in diesen Tagen erleben d\u00fcrfen: Dreiste Betr\u00fcger sicherten sich alle Domains, die unserer Hauptdomain wowszene.de \u00e4hnlich sind (wowsene.de als Beispiel). Vertippt man sich nun oder vertauscht Buchstaben, landet man nicht auf unserer Seite, sondern auf einer Umfrageseite der Betr\u00fcger, die dort in unserem Namen User-Verhalten abfragen und Werbe-Mails verschicken. Wir k\u00f6nnen dagegen nat\u00fcrlich nichts machen, denn die Server des Betreibers der Seiten stehen… und jetzt ratet mal: Genau, in Dubai!<\/p>\n
Wie man vor allem am Beispiel von Kino.to gesehen hat, ist die Justiz v\u00f6llig machtlos. Gro\u00df feierte man sich daf\u00fcr, dutzende Verantwortliche des illegalen Kino-Portals verhaftet zu haben. Nicht mal eine Woche sp\u00e4ter war eine neue Seite der Macher online. Warum soll man auch auf eine Seite verzichten, die einem siebenstellige Summen einbringt?<\/p>\n
Ich bin immer noch der Meinung, dass eine neue Methode gefunden werden muss, wie man sich mit dem Netz verbindet. Leute, die sich im Netz bewegen, m\u00fcssen zumindest f\u00fcr die Beh\u00f6rden zuverl\u00e4ssig identifizierbar sein. Anders scheint es mir unm\u00f6glich, diesen „Sumpf“ aus Kleinkriminellen, Hackern (oder Crackern?) und destruktiven Kids in den Griff zu bekommen.<\/p>\n
Wie seht Ihr die Sache?<\/p>\n