{"id":81524,"date":"2020-11-30T15:30:31","date_gmt":"2020-11-30T14:30:31","guid":{"rendered":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/?p=81524"},"modified":"2020-11-30T15:32:05","modified_gmt":"2020-11-30T14:32:05","slug":"rassismus-jim-knopf-wird-leider-noch-oft-gelesen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/2020\/11\/30\/rassismus-jim-knopf-wird-leider-noch-oft-gelesen\/","title":{"rendered":"Rassismus: „Jim Knopf wird leider noch oft gelesen“"},"content":{"rendered":"

Christiane Kassama tritt f\u00fcr eine rassismuskritische Fr\u00fchbildung in den Kitas ein. Damit ist die Kita-Leiterin aus Gro\u00df-Flottbek immer noch ziemlich allein. (Via<\/a>)<\/p><\/blockquote>\n

Hier mal ein kleiner Auszug aus dem Interview mit der Dame…<\/p>\n

Kassama:<\/strong> Jim Knopf wird leider noch oft gelesen. Jim Knopf reproduziert viele Klischees, zum angeblich typischen Wesen und \u00c4u\u00dferen von Schwarzen. Jim Knopf ist so, wie sich Wei\u00dfe ein lustiges, freches, schwarzes Kind vorstellen. Auch Pippi Langstrumpf liegt als Buch fast in jeder Kita […] Der Vater von Pippi erz\u00e4hlt von den L\u00e4ndern, die er bereist hat. Zu jedem Land wei\u00df er eine komische Eigenart. Am Ende zieht er diese Klischees lachend zur\u00fcck, blo\u00df das Klischee vom Kongo nicht und deshalb bleibt h\u00e4ngen: Im Kongo l\u00fcgen die Menschen.<\/p><\/blockquote>\n

Das gesamte Interview verl\u00e4uft so: An allem hat die Dame was auszusetzen…<\/p>\n

Kassama<\/strong>: Das Liedgut. Drei Chinesen auf dem Kontrabass, um ein Beispiel zu nennen. Oder Der Katzentatzentanz, ein Lied, in dem es darum geht, dass eine Katze tanzen will, aber alle Tiere, die sich ihr anbieten, ablehnt, weil sie einen Makel findet, der Igel sei zum Beispiel zu stachelig […] Was ist die Botschaft? Wer anders ist, ist eklig, ein \u00c4rgernis, wird nicht akzeptiert.<\/p><\/blockquote>\n

Wie hei\u00dft es so sch\u00f6n: Wer danach sucht, der wird auch immer etwas finden. Ich f\u00fcr meinen Teil bin nicht bereit, f\u00fcr einen bescheuerten Opferrollen-Zeitgeist die Helden meiner Kindheit herzuschenken und meinem Sohn nicht Pipi Langstrumpf vorlesen zu d\u00fcrfen, weil ein _Kinderbuch_ angeblich rassistisch sein soll. Von mir aus k\u00f6nnen die niemals m\u00fcden Echauffierer gerne eine Erg\u00e4nzung auf die letzte Seite schreiben und darauf hinweisen, dass es damals eine andere Zeit war und die Sache entsprechend einordnen. Aber wenn wir jetzt damit anfangen, Kinderb\u00fccher zu zensieren, weil wir alle neuerdings hypersensibel sind und nonstop Empathie ausschei\u00dfen, dann ist der Weg zur B\u00fccherverbrennung auch nicht mehr weit.<\/p>\n

Mein Sohn wird sowohl Pipi Langstrump als auch Jim Knopf vorgelesen bekommen. Und das „Katzentatzentanzspiel“-Lied von Fredrik Vahle liebt Leo heute schon – auch wenn es nat\u00fcrlich ganz schlimm Anti-Divers ist. I don’t give a fuck!<\/p>\n