{"id":83368,"date":"2021-03-04T14:32:42","date_gmt":"2021-03-04T13:32:42","guid":{"rendered":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/?p=83368"},"modified":"2021-03-04T14:42:34","modified_gmt":"2021-03-04T13:42:34","slug":"thierse-kritisiert-identitaetspolitik-von-links-und-rechts-und-erntet-kritik-auch-von-der-eigenen-partei","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/2021\/03\/04\/thierse-kritisiert-identitaetspolitik-von-links-und-rechts-und-erntet-kritik-auch-von-der-eigenen-partei\/","title":{"rendered":"Thierse kritisiert Identit\u00e4tspolitik von links und rechts und erntet Kritik (auch von der eigenen Partei)"},"content":{"rendered":"

In einem Gastbeitrag in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ hatte der SPD-Politiker k\u00fcrzlich bem\u00e4ngelt, dass Debatten \u00fcber Rassismus, Postkolonialismus und Gender-Themen heftiger und aggressiver w\u00fcrden, weil immer h\u00e4ufiger nicht inhaltliche Argumente, sondern die Identit\u00e4t der Gegner den Ausschlag gebe. (Via<\/a>)<\/p><\/blockquote>\n

Ich m\u00f6chte aufstehen und klatschen. Toll, dass endlich mal ein Politiker (fernab von bescheuertem Rechtspopulismus und „immer dagegen“ sein) mal die Eier hat, die Sache klar und deutlich anzusprechen und auch kritisch zu sein. Was er sagt, deckt sich zu 100% mit meiner Meinung:<\/p>\n

Mit Blick unter anderem auf die Debatte um die Umbenennung der Mohrenstra\u00dfe in Berlin, deren Namen als rassistisch kritisiert wird, schrieb Thierse: „Die Reinigung und Liquidation von Geschichte war bisher Sache von Diktatoren, autorit\u00e4ren Regimen, religi\u00f6s-weltanschaulichen Fanatikern.“<\/p><\/blockquote>\n

Der SJW-Twitter-Mob tobt nat\u00fcrlich – was f\u00fcr eine \u00dcberraschung. Das \u00fcbliche Gelaber: „Verbitterter, alter, privilegierter, wei\u00dfer Mann“ – immer dieselbe Schallplatte halt. Wer den Gender- und Rassismus-Kreuzzug nicht blind mitgeht, ist nat\u00fcrlich der Feind und direkt rechts. Toleranz und Respekt haben nur ausgesuchte Gruppen verdient.<\/p>\n

Auch zum Gender-Wahn hat Thierse eine Meinung:<\/p>\n

„Wenn Hochschullehrer sich zaghaft und unsicher erkundigen m\u00fcssen, wie ihre Studierenden angeredet werden m\u00f6chten, ob mit ‚Frau‘ oder ‚Herr‘ oder ‚Mensch‘, mit ‚er‘ oder ’sie‘ oder ‚es‘, dann ist das keine Harmlosigkeit mehr.“<\/p><\/blockquote>\n

Es geht Thierse hierbei nicht nur um die Inhalte, sondern auch um die „Radikalisierungen des Diskurses“<\/em>, die „das Leben von Gemeinsamkeiten erschweren“<\/em>. Und das kann ich als Blogbetreiber, der tagt\u00e4glich von Rechten und Linken in den Kommentaren beschimpft und beleidigt wird, genauso unterschreiben. Wenn man nicht bereit ist, den jeweiligen Kreuzzug uneingeschr\u00e4nkt mitzugehen, ist man direkt jeweils alt-right oder linksgr\u00fcnversifft.<\/p>\n

Nachdem Thierse f\u00fcr seine Aussagen nicht nur in sozialen Medien kritisiert wurde („Werft ihn aus der Partei“ (es gibt keine Cancel Culture!)) sondern auch von Saskia Esken (seiner eigenen Parteicheffin), hat er seinen Austritt aus der SPD angeboten. Tja, so l\u00e4uft das mittlerweile in Deutschland…<\/p>\n