{"id":97706,"date":"2023-01-02T15:46:02","date_gmt":"2023-01-02T14:46:02","guid":{"rendered":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/?p=97706"},"modified":"2023-01-02T15:46:02","modified_gmt":"2023-01-02T14:46:02","slug":"kalifornische-spielstudios-muessen-gehaelter-in-stellenanzeigen-nennen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/2023\/01\/02\/kalifornische-spielstudios-muessen-gehaelter-in-stellenanzeigen-nennen\/","title":{"rendered":"Kalifornische Spielstudios m\u00fcssen Geh\u00e4lter in Stellenanzeigen nennen"},"content":{"rendered":"
Kalifornische Firmen m\u00fcssen bei Stellenanzeigen k\u00fcnftig Geh\u00e4lter angeben. Viele Spielestudios sind betroffen \u2013 die Spannen gehen weit auseinander. (via<\/a>)<\/p><\/blockquote>\n
Am 01. Januar 2023 ist in Kalifornien ein neues Gesetz in Kraft getreten, welches die Spielebranche betrifft. Diese neue Regel zwingt die Unternehmen in dem Bundesstaat dazu, in Stellenanzeigen jetzt auch einige Angaben zu dem erwarteten Gehalt f\u00fcr die jeweilige Position zu machen. Diese Neuerung soll laut der kalifornischen Regierung zu mehr Fairness f\u00fcr Bewerber und einer besseren Arbeitsumgebung f\u00fchren.<\/p>\n
Dieses neue Gesetz wirkt sich dabei dann nat\u00fcrlich auch auf die vielen Spielstudios aus, die ihren Sitz in Kalifornien positioniert. Dazu geh\u00f6ren beispielsweise Blizzard Entertainment, Riot<\/span> oder auch EA. Dieser Punkt ist interessant, weil die meisten Spieleschmieden<\/span> sich bei ihren Geh\u00e4ltern \u00fcberraschend bedeckt halten und diese Daten nur sehr ungern mit der \u00d6ffentlichkeit teilen. Mit diesen Informationen k\u00f6nnten Angestellte Vergleiche anstellen und am Ende vielleicht sogar bessere Bedingungen f\u00fcr ihre Arbeit fordern. Solche Situationen will man gezielt vermeiden.<\/p>\n
Aufgrund dieser Geheimnistuerei rund um die Geh\u00e4lter bei Entwicklerstudios gab es in den vergangenen Jahren immer wieder auffallende Berichte zu diesem Thema. In 2020 sorgten viele Mitarbeiter von Activision-Blizzard f\u00fcr Aufmerksamkeit, weil sie freiwillig eine Gehaltstabelle f\u00fcr die verschiedenen Mitarbeiter erstellen. Kurz darauf verbreitete sich der Hashtag „<\/span>gamedevpaidme<\/span>„<\/span> im Netz, der Entwickler zu der Ver\u00f6ffentlichung ihrer Geh\u00e4lter aufrief. Das Ganze ist also ein Thema, welches diese Branche schon einige Zeit lang besch\u00e4ftigt.<\/p>\n
Auch wenn das neue Gesetz diese Situation etwas verbessern sollte, so haben Spielefirmen und nat\u00fcrlich auch andere Unternehmen aber einen Weg eingeschlagen, der das Ganze weiterhin m\u00f6glichst l\u00e4stig gestaltet. Diese Firmen geben die Geh\u00e4lter f\u00fcr die Positionen n\u00e4mlich einfach mit gewaltigen Gehaltsspannen an, die das Einsch\u00e4tzen der tats\u00e4chlichen Zahlung schwierig machen. Beispielsweise zahlt Activision einem bei Raven<\/span> Software angestellten Senior Online Engineer irgendwas zwischen 100.000 USD und 190.000 USD. Ein Senior Software Engineer erh\u00e4lt ein Gehalt im Bereich von 92.000 USD bis 172.000 USD. Bei anderen Unternehmen sieht das Ganze \u00e4hnlich nervig und unsch\u00f6n aus.<\/p>\n
Solche Preisspannen bei den Geh\u00e4ltern k\u00f6nnten daran liegen, dass auch Erfahrung und Alter eine gewisse Rolle spielen und Einfluss auf das Gehalt haben k\u00f6nnen. Ein frisch eingestellter Techniker verdient deutlich weniger als ein Techniker mit 15 Jahren an Erfahrung in dem jeweiligen Feld. Wie allerdings Journalist Jason Schreier auf Twitter betonte, gibt es genau f\u00fcr diese Problematik ein Tier-System mit Begriffen wie Junior, Mid-Level<\/span>, Senior, Senior 2, etc. Die Anzeigen mit diesen weiten Preisspannen suchen f\u00fcr gew\u00f6hnlich direkt nach einer festen Position wie beispielsweise einem Senior VFX Artist, weshalb diese Preisspannen dort eigentlich nichts zu suchen haben.<\/p>\n
F\u00fcr Schreier ist das Ganze einfach nur albern und die Vorgehensweise der Firmen verst\u00f6\u00dft recht eindeutig gegen den Geist dieser neuen Regulierung. Ich w\u00fcrde dieser Einsch\u00e4tzung zustimmen. Die Preisspannen sind vermutlich nur daf\u00fcr dar, um die Bewerber m\u00f6glichst schlecht zu informieren und Vergleiche zwischen Stellen, Firmen und Kollegen zu erschweren. Das Gesetz sollte eigentlich f\u00fcr mehr Offenheit sorgen und dieses Ziel wird nicht wirklich erreicht.<\/p>\n
\nAs of today, all California companies must post salaries in their job listings. Some video game studios, like Blizzard, are skirting this requirement by posting massive ranges: pic.twitter.com\/DKYMtWgU0J<\/a><\/p>\n
\u2014 Jason Schreier (@jasonschreier) January 1, 2023<\/a><\/p><\/blockquote>\n
\nI guess everyone\u2019s doing it! Some senior roles at EA: pic.twitter.com\/x0ZxuwtbLZ<\/a><\/p>\n
\u2014 Jason Schreier (@jasonschreier) January 1, 2023<\/a><\/p><\/blockquote>\n
\nWhich is why every company has several tiers of positions: junior, mid-level, senior, senior 2, etc. These listings are for individual positions (such as \u201csenior VFX artist\u201d) with massive pay ranges, which strikes me as silly and against the spirit of this law<\/p>\n