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Im Zuge der hier geführten Call-Center-Diskussion, auzch im Hinblick auf die Abzocke der Mitarbeiter, hat mir Community-Mitglied Alexander einen äußerst interessanten Beitrag vom ZDF geschickt, der sich mit dem Thema beschäftigt. Das einzige Problem an der Sache ist, dass der Beitrag von Frontal21 produziert wurde, und wir Gamer wissen ja selbst, welch großer „Schmierenjournalismus“ dort teilweise betrieben wird. Ich finde den Beitrag trotzdem interessant, vor allem weil mir viele Punkte daraus auch schon durch Leserbriefe und Feedback der Community bestätigt wurde. Die hier beschriebenen Zustände treffen sicherlich nicht auf alle Callcenter zu, aber wie in allen anderen Bereichen gibt es hier wohl auch die sogenannten „schwarzen Schafe“.

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29 KOMMENTARE

  1. war nach dem abi, als ich keinen studienplatz bekommen hab. hab 2 monate durchgehalten. mal warens nur 4 h am tag, mal 9-10, je nach dienstplan, so dass man auf ca. 30 h/woche kam.

  2. „Die hier beschriebenen Zustände treffen sicherlich nicht auf alle Callcenter zu, aber wie in allen anderen Bereichen gibt es hier wohl auch die sogenannten “schwarzen Schafe”.“ … ich dachte bei den Gamern wären alle schwarze Schafe, also potentielle Amokläufer.

  3. Die ARGEn pressen Langzeitarbeitslose unter Sanktionsdrohungen gern in solche Schweinejobs und liefern diesen Abzockern somit immer genug „Arbeitsvieh“. Das brauchen sie auch, weil die Fluktuation sehr hoch ist, schließlich ist nicht jeder dazu geboren, Leuten irgendeinen Scheiß anzudrehen, den sie nicht brauchen. Denn wenn so eine arme Sau zuwenig „Scheine schreibt“ wie man es im Drückergewerbe sagen würde, fliegt sie ganz schnell wieder raus… was vielleicht noch das beste wäre, was ihr passieren kann, denn teilweise herrschen hier anscheinend wirklich Verhältnisse wie in Drückerkolonnen und es droht Mobbing schlimmster Sorte bei Erfolglosigkeit.

    Werft mal auf http://www.chefduzen.de einen Blick in die Unterforen „New Economy“ und „Drückerkolonnen“, wo Betroffene über ihre Erfahrungen in solchen Jobs berichten… die so wohlklingend „Direktmarketing“ genannte Branche ist mitunter das ekligste und zwielichtigste Gewerbe, welches unsere wohlfeine „freie Marktwirtschaft“ hervorgebracht hat… sowohl für die Beschäftigten, als auch für die abgezockten Kunden.

  4. Prinzipiell sind nicht alle CallCenter schlecht.
    Ich habe mitte 2004 bei AOL im CC gearbeitet und es gab dort ein super Klima und die Bezahlung war auch okay mit 1500€ Brutto + Cross-sell Provision.
    Allerdings war AOL damals noch das Inetgeschäft unter deren Namen und demnach alles IO.
    Als ich Ende 2005 ernneut da angefangen habe sah das ganze schon anders aus.
    Die Bezahlung ist gleich geblieben aber der Druck zu verkaufen wurde immer Höher als dann noch der Deutschland Chef das sinkende Schiff verlassen hat und ein neuer an die Front gesetzt wurde der Vorher bei Vodafone gearbeitet hat kann ma sich denken was passiert ist. Das Ergebniss war der Verkauf der Inetbranche an Alice. Ich will nicht sagen das es heute dort schlechter ist (Kollegen von mir arbeiten teilweise noch immer da) aber unterm Strich ist das Arbeitsklima nicht mehr tragbar gewesen.
    Ich hab dann als ich arbeitslos wurde für eine Verleihfirma in ein CC gehen müssen und die besprochenen Methoden „genossen“. Das Schlimme ist das es überhaupt möglich ist solche Dumpinglöhne anzubieten.
    Siehe Frankreich wo es Staatlich vorgeschrieben ist min 1400€ Brutto zu verdienen.
    Zum Thema der Verleihfirma bestätigt ganz den Bericht, eine Einzige zumutung.

  5. Hallo,

    als vor rund 10 Jahren 18 war und die Oberstufe meines Gymnasiums besuchte, habe ich als „Job“ in einem Callcenter in München gearbeitet. Der Lohn fing mit Tag 1 bei 16 Mark / Stunde und war dann (nach einer vorher festgelegten Zahl von Arbeitsstunden) schließlich 18 Mark / Stunde.

    Das ganze war damals auf 630 (oder so) Mark Basis gelaufen und war im Outbound Segment, also ich habe aktiv Leute angerufen und Verhältnis Kunde Unternehmen „gepflegt“ – auf Deutsch: Waren verkauft.

    Wir haben in Schichten gearbeitet – 3 Stunden betrug eine Schicht um auf die 630 Mark zu kommen brauchte man ca. 9 Schichten / Woche. Jede Schicht wurde natürlich voll bezahlt – Toilettenpause oder mal kurz etwas Trinken war überhaupt kein Problem, sofern es sich im Rahmen gehalten hat. Wenn man 2 Schichten am Stück gearbeitet hat, gab es zwischdrin auch noch *bezahlt* 15 Minuten Pause um nen Brot zu esssen oder ne Zigarette zu Rauchen.

    Ich vergleiche die Arbeit im Callcenter immer ganz gerne mit Fließbandarbeit. Da kann man auch nicht einfach „weg“ oder mal nen Schwätzchen mit Kollegen abhalten, wie es vielleicht im Büroalltag üblich sein mag.

    Als nebenerwerb für einen Schüler war der Job dort natürlich traumhaft, viel besser als im Getränke- oder Supermarkt in meinen Augen 😉 – Als Vollzeitjob käme es aber (wie auch viele andere Berufe) für mich nicht in Frage.

  6. Naja das Thema ALG II oder arbeiten, denn wir müssen alle etwas beitragen,
    wird immer wieder gerne genutzt um alle gegeneinander auszuspielen.
    Das schlimme an der Sache ist nun mal, dass nicht nur bei Call Centern diese Abzocke betrieben wird.
    Wer heute ab Lebensjahr 40 einen neuen Job sucht, wird böse überrascht.
    Ja mit 40 gehört man schon zum alten Eisen, ein Witz denken viele, aber es ist leider so.
    Am schlimmsten trifft es die Menschen die schon ein Leben lang gearbeitet haben und sagen wir mal Eigentum haben. Diese werden arbeitslos. Dann Hartz IV. Dann Eigentum weg. Oder halt kein ALG II und 7 Euro Job, wovon aber die laufenden Kosten nicht bezahlt werden können. Wer erst einmal in diesem Kreislauf ist, wird es sehr schwer haben, da wieder heraus zu kommen. Und das ist Fakt.
    Leider entwickelt sich Deutschland immer mehr zu einem Dumpinglohnland.
    Aber das schlimmste ist jedoch, dass die meisten lieben Bürger alles glauben und brav nach unten treten, bis sie selbst in eine solche Situation kommen.
    Und wer glauben sollte jetzt wäre es schon schlimm, dem werden ab 2010 die Augen auf gehen.

  7. Sicher gibts hier auch Probleme, vor allem gibt es hier zB mehr Rassismus, aber generell sind die Jobs hier leichter und angenehmer.. das Arbeitsklima ist freundlicher und die Bosse sind keine Sklaventreiber.

  8. Hochinteressant besonders die „Unterhaltung“ die er am Ende da am Telefon führt ist echt nicht zu glauben…
    Danke das du das gepostet hast.

  9. ich mir irgendwie auch nicht, außerdem haben die eigene Probleme 😉
    Gruß aus Dänemark mit ebenfalls eigenen Problemen

  10. Das Problem ist das wir zu viele Arbeitswillige (vom Arbeitsamt) gezwungende Menschen gibt die arbeiten müssen. Wenns jedem scheißegal wäre bräuchte keiner mehr arbeiten und könnte von Vater Staat leben, aber so läuft es nunmal nicht. Bei einigen dreht auch Vater Staat den Geldhahn zu und gerade die sind froh wenn se 5€/Std bekommen. Und die sind die die auch klein bei geben wenn der Chef droht, und davon gibt es leider viel zu viele, weil einfach viel zu viele auf die paar Euro angewiesen sind um das Haus zu halten, die Wohnung zu bezahlen, um das Essen für die Kinder auf den Tisch zu bekommen.
    Wenn man alleine ist, die Wohnung vom Arbeitsamt bezahlt bekommt und mit den paar Kröten über die runden weil man ein genügsamer Mensch ist fällt es einem vll leicht dem Chef die Meinung zu geigen, aber wenn man wirklich nicht mehr anders klar kommt beugt man sich dem druck des Chefs, so einfach ist es! Ich für meinen Teil bin zum glück (oder auch nicht) Selbstständig und muss mich darum net kümmern, habe aber weiß Gott fast die selben probleme.

  11. Gerade deshalb bin ich in die USA ausgewandert. Die Arbeitsverhaeltnisse in Deutschland sind zum kotzen. Klar – hier gibt es auch den Superkapitalismus. Aber wie in Deutschland mit den Angestellten umgegangen wird, ist sowas von dreckig. Und der Lohn ist viel zu wenig.

  12. War aber wohl ein Nebenjob oder? Naja aber im Prinzip hat jeder die Chance zu entscheiden was für einen Job er ereichen will.

  13. Ich finde gerade auf grund der tatsache, dass wir wissen, dass Frontal21 mehr oder mindere guten Journalismus betreibt, können wir doch an diesen Artikel feststellen, ob wir an einem Thema von den wir nur minder gut genug wissen, um uns als ähnlich gute „experten“ auf dem Thema zu behaupten, wie es beim Thema „Killerspiele“ ist.

    So far 😉

  14. der eigene stolz hilft mir aus solchen situationen. wenn der chef der meinung is den laden zu schliesen soll er mit alg2 kann ich auch grad so überleben aber dafür verdiehne ich kein geld für solche schweine wie in diesem video. Ich hab doch nur ein problem damit wenn mir der job spass macht und ich gut verdiehne also wo bitte haben wir hier ein problem?

  15. Sehr Traurig und eigentlich noch trauriger ist die Tatsache das die call center branche hier ja keine ausnahme sonder eigentlich die Regel ist. Die Menschen tun sich mitlerweile unglaubliche Dinge an nur um arbeiten zu können. Die große Angst vor der sozialen abhängigkeit geht soweit das man sogar für weniger als ALG2 arbeitet. Ich gratuliere jedem der noch nicht in diesem sumpf aus Arschlöchern gewatet ist. Schuld an dem ganzen sind meiner Meinung nach neben unsere volksvertretern die so etwas zulassen auch die Menschen die immer wieder dumm genug sind so einen Mist mitzumachen und auch die denen es besser geht weil sie weg sehen und lieber ein schickes auto fahren statt für ihre lebensmittel und sonstigen kram mal ein paar cent mehr auszugeben. Leid tun sie mir alle aber viele von denen müssten es besser wissen.

    im wahljahr 2009 kann ich nur soviel sagen der Jenige der mir bundesweite mindestlöhne für gelernte arbeitskräfte anbietet und das branchenübergreifend hat meine stimme.

  16. Hi,

    Ich hab mal in einem Callcenter einen 400euro Job angenommen…

    Die Vorgehensweise dieses Unternehmens war einfach ekelhaft, es ging darum Zeitungsabos an die Leute zu bring. Das Ganze lief so ab das beim Frauenarzt oder in der Entbindungsstation von Krankenhäusern Karten auf geteilt wurden um „Werbung für Urlaub mit Kindern zu machen“. Leute die die Karten ausgefüllt haben wurden dann nach 1-2 Jahren angerufen und Ihnen wurden Hotelgutscheine von http://www.best-holidays.ag/ versprochen, dafür müssten Sie nur für 1Jahr eine Zeitschrift abonnieren. Ich habe dort nur 1Monat gearbeitet weil mir die Sache echt zu wieder war. Nach der Kündigung habe ich eine E-Mail an den Kundenservice von o.g. Firma geschrieben und die behaupten niehmals jemanden damit beauftragt zu haben Ihre Hotelgutscheine gegen „Bezahlung“ (in dem fall die Zeitungsabos) zu verschicken. Naja ich war dann nochmal beim Arbeitsamt (die haben mir den 400Euro Job damals vermittelt) und haben den jenigen der mich vermittelt hat darauf angesprochen. Dieser sagte nur das diese Vorgehensweise legal sei und deshalb kein Grund bestehe dort keine Leute mehr hin zu vermitteln.

    Dazu kann noch wer in 1Woche nicht mindestens 3Abos verkauft wurde Entlassen.

    Ich würde nicht nochmal in einem Callcenter arbeiten wollen ob seriös oder nicht ist dabei egal. Mein Meinung zu Callcentern fällt aufjedenfall sehr negativ aus, es ist in 9 von 10 fällen eine Abzocke, für Angestellten und Kunden.

    Soviel dazu
    MfG Rashu

  17. Nur wie willst Du dir zu deinem Recht verhelfen wenn es keine Gesetzliche Grundlage für einen mindestlohn gibt und 90% der Betriebsratbeführworter den Schwanz einziehen sobald der Chef mit Schließung und somit mit rausschmiss droht?

  18. wenn wie in dieser form betriebsratsgründungen oder gewerkschaftsanschlüsse mit seltsamen druckmitteln der arbeitgeber ausgebremst werden, müssen arbeiter eben auch mit anderweitigen druckmitteln reagieren.

    750 euro verdienst ist das gleiche wie alg2 kassieren. und das bei so einem arschlochjob. wenn die leute das mit sich machen lassen und der staat sich dumm stellt muss man sehen wie man sich zu seinem recht verhilft.

  19. Lieber Steve,

    wenn Du denken solltest es gäbe nur ein paar schwarze Schafe, dann irrst Du gewaltig. Das schlimme an der Sache ist, dass Arbeitslosen bezahlte Kurse zum Call Agent angeboten werden, um wieder einen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu finden.
    Ich behaupte dass über 90% der Call Center nur Abzocke betreiben.
    Der angesprochene Lohn von 5 bis 7,30 € entspricht der Realität.
    Aber das beste an der Sache ist ja noch, das die meisten Stellen über Zeitarbeitsfirmen vermittel werden. D.h. in der Regel für den Angestellten, 160 Stunden arbeiten, aber nur 140 Stunden bezahlt bekommen. Man hat dann ein sogenanntes Teitarbeitskonto. Dieses wird dann meist 3 Monate befüllt und man bekommt dann 3 * 20 Stunden ausgezahlt oder es wird einbehalten , wenn die Zeitarbeitsfirma gerade keinen Job für Dich hat, sie müssen Dich ja weiterbezahlen.
    Und es wird immer behauptet dort würden nur unqualifizierte Menschen arbeiten. Das stimmt allerdings nicht. Vom Bürökaufmann über studierte Menschen, es gibt ein breites Spektrum.
    So und nicht anders läuft es in Deutschland.
    Bist Du einmal arbeitslos, kommst Du automatisch in diese Mühle. Da wieder den Anschluss zu finden in eine „normale“ Arbeitswelt, ist fast wie ein Sechser im Lotto.

  20. mit den dumping-löhnen erinnert mich an meine zeit bei mc donald’s … da gabs auch nicht viel … (unter 6 euro pro stunde zuzüglich ~50 cent pro stunde, für die man essen durfte) …

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