Community-Mitglied Patrick hat mir heute etwas auf Spiegel.de verlinkt, was für mich als Lehrer höchst interessant ist: Eine ehemalige Schülerin schreibt dort einen öffentlichen Brief an ihren Lehrer – mit dem Vorwurf, falsch auf das Studium vorbereitet worden zu sein. Der Lehrer machte in meinen Augen zwar vieles richtig: Er versuchte den Schülern zu vermitteln, sich eigene Gedanken zu machen und über den Tellerrand hinaus zu schauen. Allerdings habe ich ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass besonders im Studium und Referendariat niemand will, dass man sich eigene Gedanken macht – statt dessen soll man das nachplappern, was einem der Professor oder Dozent vorgekaut hat. Diese Erfahrung hat auch Charlotte (die Leserbrief-Schreiberin) gemacht:
Umso überraschter war ich von den Prüfungen und von meinen Noten. Wo ist denn die Eigenleistung, wenn ich fünf Theorien nenne und erläutere? Und warum waren meine Noten trotzdem so schlecht? Ratlos ging ich in die Klausureneinsichten, fand aber keine inhaltlichen Fehler. Irgendwann erbarmte sich eine Dozentin und erklärte mir mit einem strengen Blick über ihre halbmondförmigen Brillengläser: „Wissen Sie, was Sie da schreiben… das mag ja inhaltlich richtig sein. Aber es ist nun mal nicht mein Wortlaut.“ Sie entließ mich völlig perplex mit einem zuckersüßen Lächeln.
Und genau darin liegt das Problem in unserem Bildungssystem. Als moderner Lehrer versucht man, die Kinder aufs Leben vorzubereiten und Ihnen beizubringen, sich eigene Gedanken zu machen und selbstständig zu agieren. Wenn sie dann aber ihr Studium absolvieren oder ins Referendariat eintreten, wird genau dieses nicht gewünscht: Selbstverliebte Dozenten oder Seminarleiter wollen, dass man ihnen nach dem Mund redet und genau das nachplappert, was sie einem eintrichtern – wenn möglich sogar Wort für Wort. Was hat das mit moderner Bildung zu tun? Was nehmen die Studenten von so einer Art des Lernens für ihr Leben mit?
Falls Ihr noch nicht wisst, was ich damit meine, lest Euch mal die beiden Leserbriefe durch. Ich finde sie äußerst empfehlenswert!
Bleibt abschließend noch die Frage an Euch, ob Ihr genauso viele Deja-Vus beim Lesen hattet wie ich und was für Erfahrungen Ihr in Eurem Studium gesammelt habt?
Anzeige
Ok, ich glaube ich muss etwas genauer erläutern:
Es gibt meiner Meinung nach zwei Möglichkeiten des Wissens. Erstens das stumpfsinnig auswendig gelernte Wissen, was evtl in stupiden Zuordnungen gebraucht wird (Um dabei ein von der Mathematik unabhängiges Beispiel zu nennen: Demokratie: Volksherrschaft
Dikatur: Herrschaft einer oder mehrerer Personen).
Zweitens gibt es das Wissen, welches eine Verknüpfung der stupiden Zuordnungen möglich macht (Es gibt also Demokratie und Diktatur… Wie können sie entstehen? Was für Auswirkungen bringen sie? Wie kann ich dieses Wissen praktisch nutzen, um Probleme unserer heutigen Zeit zu lösen?). Für die Zuordnungen gibt es Bücher, das Internet und andere Medien. Um dieses Wissen allerdings zu nutzen für praktische Zwecke, brauchst du die Zusammenhänge.
Stell dir nun vor du hast einen Ingenieur der Rohr A an Rohr B schweißen kann, weil er es so gelernt hat, aber unfähig ist Rohr C an Rohr D zu schweißen, weil er ja nur gelernt hat mit den Rohren A und B zu hantieren. Was bringt dir so ein Ingenieur in einem Unternehmen?
Es tut mir Leid, dieser Kommentar war an Sil in Kommentar # 15 gerichtet.
(<– Fail 😉 )
Tag.
Ich bin Dualstudent an der VWA Münster und ich muss euch sagen, wenn ich Zeit hätte mir über solche Gedanken Sorgen zu machen wäre ich glücklich.
Dennoch möchte ich den meisten hier Recht geben. Studieren ist im Moment eine besondere Art der Prostitution. Wenn man wirklich voran kommen möchte und richtig Gas geben will, dann gilt es ****** zu küssen und den richtigen Leuten die Sachen hinterher zu tragen, um dann dafür die eine oder andere gute Note zu bekommen. Wer das nicht macht, bleibt mildes Mittelmass. Wer also nicht die Meinung vertritt die gefordert wird, wird nicht dahin kommen können wohin er will. Das war auch im einem Bachelor Studium WirtschaftsR in Osnabrück so.
Besonders überraschend finde ich an der Stelle, dass mittlerweile unsere jüngeren Dozenten das auch über ihre ehemaligen Doktorväter etc. sagen und uns raten, dass auch so zu handhaben.
Besonders ärgerlich ist das natürlich wenn man wie ich ein Thema wie VWL kennenlernt und das dann auch noch gut findet. Denn über das Geforderte hinaus wissen anzuhäufen macht überhaupt keinen Sinn, denn es bringt null Erfolg, obgleich wir an der VWA aber zu Managern ausgebildet werden sollen, die in der Lage sind, besonders schnell viele Informationen zu sortieren, zu analysieren und dann nach Auswertung sinnvoll anzuwenden.
Und selbst da müsste man eigentlich meinen, dass Auswendiglernen keine große Hilfe ist …
Herzliche Grüße,
P
Ich habe als studentischer Mitarbeiter mit Lehraufgaben und nun seit ein paar Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Lehraufgaben die Umstellung vom Diplom- zum Bachelor-/Masterstudiengang im Maschinenbau einer großen technischen Universität mitbekommen.
Sozusagen an vorderster Front.
Der akademische Grundgedanke ist eine aussterbende Art.
Die Politik will mehr „qualifizierte“ Arbeiter in kurzer Zeit in die Wirtschaft bringen.
Die Schule wird gestrafft auf 12 Jahre, Zivildienst/ Bundewehr ausgesetzt, das Diplom wird einkassiert und ein sehr verschulter Bachelor eingeführt, damit mehr Studierende aufgenommen werden können.
Alles nach Willen der Politik.
Außerdem sollte man wissen, dass einem im Studium verschiedenartige Prüfer begegnen. Die einen, die alles nach ihrer Pfeife nechgeplappert bekommen haben möchten und diejenigen, denen es auf das Grundverständnis ankommt. Die letzteren sind meiner Erfahrnung nach aber eher von der aussterbenden Art.
Der Grund ist darin zu finden, dass sich der Professorentyp der Marke Manager immer mehr an den Universitäten breit macht, da diese darauf angewiesen sind, immer mehr Drittmittel einzuwerben, um zu überleben.
Die Professorengehälter werden immer mehr nach Drittmitteleinnahmen ausgerichtet, was diese Professoren natürlich dazu verleitet, ihren Fokus von der Lehre in die Forschung zu stecken.
Man wird ja schließlich an guter Drittmitteleinwerbung gemessen und nicht an guter Lehre.
Die Politik schläft jedoch nicht und will nun an den Universitäten reine Lehrkräfte -ohne Forschungsaufgaben- einführen.
Wie sollen solche Leute, ohne eigene Forschungsvorhaben, beim Stand der Technik am Ball bleiben und der Nachfolgegenerationen etwas beibringen können?
Was unterscheidet dann noch die Schule von der Universität?
Wie will man in einer solchen Situation es schaffen, aus jungen Leuten frei denkende Menschen zu machen, mit eigenen Ideen und der Freiheit, sich selbst zu entwickeln?!
Da kann man doch nur eine verschulte Ausbildung anbieten, bei der eigene Ideen und Freiheiten keinen Platz haben.
Ich bin froh, dass ich mein Studium noch in alter Form absolvieren konnte.
Das Diplom, welches die 9 großen Technischen Universitäten in Deutschland wieder einführen möchten, ist mit einer solchen vorhandenen Infrastruktur nur ein weiterer Etikettenschwindel und hat mit dem alten Diplom nichts gemein.
R.I.P. Deutschland, das Land der Dichter und Denker
Studiere Sozio- und Politologie und kann das nur unterschreiben. Ich hab absolut nicht das Gefühl, ausgebildet zu werden. Hätte ich mich nicht dafür entschieden, noch zusätzlich Spansich zu lernen, hätte ich lediglich ’ne 12-Stundenwoche.
Das einzige was mich davon abhält aus dieser Fließbandinstitution auszutreten, ist die Freizeit, die ich damit in Unmengen, zusammen mit meiner Freundin in unserer ersten gemeinsamen Wohnung, genießen kann, obwohl man durch ein so dermaßen unreglementiertes Leben langsam irgendwie lethargisch wird. Naja, die nächsten zwei Prüfungswochen rütteln einen schon wieder zurecht.
Zu dem Artikel bleibt nur noch hinzuzufügen, dass Lehrer uns Schüler genau in dem Moment aufgehört haben auf’s Studium vorzubereiten, als sie aufhörten uns Gedichte zum Auswendiglernen zu geben.
Sqou
Das ist wohl eher eine Kritik am Studium als am Lehrer. Wenn ein Dozent und vielleicht 2-3 Assistenten für eine 500-Mann Vorlesung zuständig sind, muss man sich nicht wundern dass die Lehrqualität schlechter ist als in einer 30-Schülerklasse. Im Gegenteil, alles andere wäre ein äusserst schlechtes Zeugnis für die Lehrer in der Schule. Zudem viele Professoren auch einen Grossteil ihrer Zeit für Forschung, Forschungsgeldbeschaffung (was dann auch wieder der Uni zugute kommt) und Administatives aufwenden müssen.
Das ist ein grundsätzliches Problem der deutschen Hochschulpolitik, das sich wohl nur mit einer deutlich verbesserten Finanzierung lösen lässt. Ich doktoriere momentan an einer Amerikanischen Universität, und während es hier auch Vorlesungen mit 700+ Studierenden gibt, werden diese jeweils durch eine Diskussionsrunde im kleinen Rahmen (ca 30 Studenten und ein Instruktor) ergänzt, wo die Inhalte der Vorlesung angewandt und vertieft werden. Für sowas fehlt in Deutschland einfach das Geld (sowas erfordert etwa eine zusätzliche Vollzeitstelle pro 80 Studenten und Vorlesung), und die Amis bezahlen das ja bekanntlich mit horrenden Studiengebühren (5000-25000 Dollar pro Semester)
Meine Lösung zu diesem Problem ist einfach selektives Lernen. Auf Auswendiglernprüfungen kann man sich typischerweise mit einer Kanne Kaffee in 2 Tagen vorbereiten, und sie dann bestehen. Man hat dann genügend Zeit um seinen CV mit eigenen Forschungsprojekten aufzubessern oder das vertieft zu lernen was einen interessiert.
Mich haben die Leserbriefe in sofern noch mehr überrascht, als dass es sich um meine Schule handelt, an der die beiden waren/sind und ich mit dem Lehrer im Schulvorstand recht viel Kontakt habe. Hier muss ich auch einmal eins klar stellen, was einigen (seltsamerweise) nicht auffällt:
Im offenen Brief wird zwar der Lehrer kritisiert, wie er die Schüler derzeit auf das Studium vorbereitet und sie sagt ja, er solle das ändern, den jüngeren Schülern zu gute. Damit meint sie aber nicht, dass diese Methoden schlecht sind, sondern viel mehr einfach unangebracht derzeit und die Schüler dann zwar frei denken können, was auch wirklich gut ist, aber es einem im Studium nicht all zu viel hilft, wenn man solche Dozenten hat.
Und zu denen, die jammern, wie wenig man als Schüler tun kann (als Student kann ich nicht bewerten, da dauerts noch nen Jahr hin ;D):
Jede Schule sollte eine Schülervertretung haben, an die wenden, schlechte Lehrer braucht man nicht aushalten, man kann sie los werden! Und wenn es keine SV gibt oder jene nicht helfen will: Jeden Tag zum Rektor bzw. ins Sekreteriat, beschweren gehen! Es ist eure Bildung, nicht die der Lehrer die an dem seidenen Faden hängt!
Ich studiere Physik und… naja… Bei uns kann man schlecht für argumentativ richtige Ergebnisse weniger Punkte kriegen, als einem zustehen.
Ich hatte einen super Mathelehrer, der es auf geniale Weise geschafft hat uns in der Oberstufe einerseits den Stoff fürs Abi und andererseits den halben Stoff für das komplette erste Semester beizubringen. Und das erste Semester hat schon mehr Stoff, als die komplette Oberstufe (gefühlt). Dabei ließ er es sich nicht nehmen auch hin und wieder einige Anekdoten zu erzählen, uns auch etwas für außerhalb des Studiums auf den Weg zu geben und uns bei unserer Entscheidung zu helfen, was wir denn nun studieren. Um mal zu zeigen, wie gut er motivieren konnte: Ich bin mit einigen Mitschülern ein komplettes Wochenende an eine Universität gefahren, die (ich glaube) 400 km weit weg war und das an meinem Geburtstag!
Ich muss dabei immer an den Satz meiner Deutschlehrerin denken, wenn es darum ging, was wir für Materialien mit in die Arbeit nehmen dürfen
„Nehmt mit, was ihr braucht…oder habt ihr Schonmal gesehen, dass ein Professor arbeitet, ohne seine Bücher dabei zu haben?!“
Nicht, dass uns das sonderlich weiterhelfen würde…einige verbocken es dann immernoch, weil sie keine Analyse schreiben können oder weil sie so viel Material mitnehmen, dass sie mitten in der Arbeit den überblick verlieren, aber trotzdem ist das eigentlich eine Arbeit unter „realen“ bedingungen
Also meine Freundin macht gerade in Bayern ihr Referendariat, hat gerade ihre erste Lehrprobe durchgestanden und das was da in dem Leserbrief steht, trifft leider 100%ig zu.
Sie selbst hat, da sie nach dem Studium bis zum Ref 5 Monate zu überbrücken hatte (auch so ne bescheuerte Sache des Ministeriums) bereits als Aushilfslehrerin gearbeitet und da auch schon einiges an Erfahrung gesammelt, da sie gleich mal als Klassleitung fungieren musste.
Und jetzt im Ref wird sie einfach nur runtergeputzt. Egal was sie macht, der Betreuungslehrerin passt einfach garnix. Mal ist sie zu schnell, dann zu langsam, macht zuviele Übungen dann wieder zu wenig. Und wenn sie bei einer Studenvorbereitung um Rat bittet kommt der Spruch: „Machen sie es doch so wie sie es für richtig halten.“
An Hilfe oder gar motivation kommt da überhaupt nichts rüber.
Jeden Abend kann ich „aufbauarbeit“ leisten und sie psychisch wieder aufrichten, weil ihre bescheuerte Lehrerin jedesmal total fertig macht. Und das geht den anderen 4 Referendaren genauso.
In meinen Augen ist das entweder eine echte Sadistin die daran Spaß findet die „jungen“ so zu schikanieren oder sie versucht dadurch ihre Vormachtstellung irgendwie zu behaupten. Aber auf alle Fälle ist sie total ungeeignet für diesen Job. Ihr parade Beispiel ist es immer anzuführen, bei Ihr wäre die Klasse ja ruhig im Unterricht. Allerdings hat das nicht mit Respekt zu tun, sondern rührt das daher, dass sie beim kleinsten Muckser austick, rumbrüllt und mit strafen um sich wirft. Wenn ich jetzt sagen würde, die Lehrerin ist schon 50-70 Jahre alt, würden alles sagen: naja, die sind halt so. Aber die Dame ist grade mal 40 Jahre alt, sollte also eigentlich noch etwas power übrig haben. In meinen Augen eine totale Fehlbesetzung und die Refs dürfens ausbaden. Ich hoffe einfach nur, dass meine Freundin die Möglichkeit hat nach dem ersten Halbjahr die Schule zu wechseln. Grottenschlecht das System.
“Wissen Sie, was Sie da schreiben… das mag ja inhaltlich richtig sein. Aber es ist nun mal nicht mein Wortlaut.”
ist das überhaupt rechtens? ich mein sie gibt ja zu das es richtig ist
das ist doch nur faulheit das man beim korrigieren einfach seine wörter wiedererkennt statt zu überlegen ob das geschriebene stimmt
Also ich kann nur als Ehemaliger Schüler von sehr guten Lehrern berichten.
Ich war Hauptschüler und unsere klasse wurde in der 7 klasse aufgeteilt (weil zu gross) und ich bekam einen neuen Lehrer Herr Wagner , liebevoll von alle „KakusWilli“ genannt hatte ne vorliebe zu Kakten . Ja dieser Lehrer hat mir in den darauf folgenden Jahren bis zu meinem Abschluss mehr beigebracht als denn 7 jahren zuvor. Sein Unterricht bestand größten Teils daraus Privaten Geschichten von seinen Reisen und seinen Erlebnisen gepaart mit Schulebuch fragen ^^. Was Ihr aber so zu einer person machte die mich wirklich als Mentor und …. ja halt Lehrer machte war einfach seine Kumpel/Boss art . Das ist sicher nicht an alle Schulen das richtige ,aber an unserer hat das geklappt . Jeder konnte mit Willi rumalbern und witze machen aber wenn er was gesagt hat hat alles stram Gestanden , auch unsere Raudis und die Coolen . Für mich war Willi jemand zu dem man Aufschauen konnte und deswegen wollte ich auch was von im was lernen was auch zu sehr guten Noten geführt hat und mir gerade im Leben immer noch Hilft ganz ohne Hausaufgaben und trockener Lehrstoff . Also es geht auch anders, solche Lehrer von Schulern berufen werden können um gerade die alte eingestaubte System anzupassen .
Hier ist nicht die Rede von normalen Lehrern, sondern von denen, die die Refendare ausbilden
hängt meiner Ansicht nach davon ab was man studiert. Ich selbst studier Elektrotechnik da ist mir sowas nichtmal im Ansatz bekannt. Bei uns muss nur der Lösungsweg halbwegs ersichtlich sein dann reicht das, ob man das so löst wie der Prof bzw. dessen Dozenten es einem gezeigt haben oder es ganz anders macht ist dabei egal eher im Gegenteil inteligentes Lösen von Aufgaben nicht stur nach der Holzhammer-Methode wird eher gefördert.
Sätze wie „ich muss noch so viel Auswendig lernen“ kenn ich eher von Jura oder BWL’ern.
Hat vielleicht auch was mit den Studentenzahlen zu tun, ich mein BWL ist nun etwas das scheint irgendwie jeder studieren zu müssen, ebenso Germanistik etc. Wenn die da 500+ Studenten sitzen haben und jeder seine Auslegung mit einfließen lässt verschwimmen irgendwann die Grenzen zwischen richtig und falsch. Studiert man eher etwas das nicht jeder studiert (E-technik z.B.) dann sitzt man in den Grundlagenvorlesungen mit villeicht 80-100 da und über die Semester hin weg sind’s nur noch 30-40 und in den Pflichtbereichen hat man ne schöne 10-Mann Truppe mit der es sich natürlich viel entspannter und individueller arbeiten lässt.
Das ist ja nicht so schön wenn „moderne“ Lehrer nicht wirklich selbst ihre eigenen Methoden entwickeln dürfen.
Aber gut, wenn dieses „System“ das so verlangt dann „trickst“ man es ebend anders aus…
So änlich wie viele Prüfungen (Führerschein, Beruf, etc.)
Zum Tag der Prüfung alles so machen wie es der Prüfer will und wenn man dann bestanden hat kann man ja seine eigene Lehrmethode durchziehen 🙂
Naja gut, der Großteil deiner Schüler wird sicherlich keine Universität besuchen. Von daher bist du ja in keiner Zwickmühle.
@ spade ich mach es mal kurz keine zeit auf satzzeichen und so n scheiß zu achten. es is doch einfach extrem wichtig die zusammenhänge zu verstehen auch wenn sie jemand anders schonmal durchgedacht hat und wie man die lösung auf dieses problem bekommt ist es doch dennoch wichtig es zu verstehen und nicht einfach dumm auswendig zu lernen. als beispiel mit wörtern es ist ja toll das jemand anders das wort und die bedeutung kennt aber wenn ich den zusammenhang von dem wort nich verstehe bzw. nicht kenne bringt das wort mir persönlich nichts . also folgt aus meiner meinung das die diskussionen ohne grundwissen auch wichtig sind. klar muss mans ich nach und nach grundwissen aufbauen aber durch diskussionen slll man auch lernen zu denke ich zumindest.
sorry wegen dem ende katze hat grad genervt
aus diskussionen soll man lernen denke ich zumindest
Ich sehe die Probleme nicht bei der Schule sonder eher beim Studium.
Wobei das natürlich wie bei einer Münze ist. Eine der beiden Seiten muss sich nunmal verändern damit sie einigermassen zusammen passt.
Die Qualität des Studiums hängt viel zu sehr von der Uni und dem jeweiligen Dozenten ab.
Zumindest in meinem Fall war es beim Jurastudium jedoch so, dass die Note hingegen von den Korrektoren und im Examen von den Prüfern abhingen (und vom Glück; es ist unmöglich alles zu wissen und man muss schon Glück haben das dann ein mehr oder weniger bekannter Fall kommt).
Diesen unterbezahlten und unzufriedenen Leuten ist es komplett egal was derjenige der hinter der Klausur/Hausarbeit steht denkt oder was ihre Beurteilungen für Konsequenzen hat.
Da würde mir Teilweise Mängel angekreidet weil ich bestimmte Themen nicht genannt habe und einen Absatz später steht es auch da, da die Arbeiten jedoch nur überflogen werden wurde das nicht zur Kenntnis genommen.
Man kann sich ja auch beschweren werden viele sagen. Sicher, aber bei so „weichen“ Studien wie Jura ist die Benotung eh eine Lachnummer (ganz davon abgesehen das man eine Notenstufe „Vollbefriedigend“ eingeführt hat und nun 18 pkt hat weil zuvor zu wenige ein „Prädikatsexamen“ erreicht haben. Mag sinnvoll sein aber nun ist es vollständig unmenschlich 12 pkt + zu erreichen).
Die zuständigen können sich bezüglich der Note immer irgendetwas aus den Fingen saugen.
Mit der gleichen Begründung kann man 2 aber auch 10 pkt bekommen. Es gibt immer massenweise Fehler in so einer Arbeit, aber wenn man dann quasi „nach Muster“ einen Fall löst gibt es in 99 von 100 Fällen nicht 18 pkt.
Ah eigtl. noch lächerlicher, dass ich mich fortlaufend über das Studium und auch noch die Oberstufe und die Ungerechtigkeiten dort aufregen kann. Ist ja zum Glück vorbei.
coole Art kritik am Bildungssytem zu üben
Hmm..ich habe den Artikel auch schon gelesen und muss sagen, dass es Lewute, die technische Studienfächer belegen, wesentlich einfacher haben. Ich studiere seit 2 Semestern Informatik und von uns wird wirklich gefordert, dass wir Zusammenhänge in eigenen Worten wiedergeben. Ich habe schon Punktabzüge für auswendig gelerntes gesehen. In Programmierübungen wird uns bis auf ein, zwei Anforderungen selbst überlassen, wie wir Probleme lösen und dafür bin ich dankbar. Keiner meiner Professoren akzeptiert nur seine eigenen Lösungen, mein Prof in diskreter Mathematik freut sich sogar, wenn man andere/kürzere/bessere Lösungen als seine eigene findet. Und auch der hat ein Buch über sein Fach veröffentlicht.
Natürlich muss man hier erwähnen, dass MINT-Fächer exakte Wissenschaften mit wenig Spielraum zur eigenen Interpretation sind, aber an den Stellen, wo dieser Spielraum vorhanden ist, wird von uns auch erwartet, dass wir das beste dadraus machen.
Mir scheint dieses Problem daher in den Geisteswissenschaften präsent zu sein und tritt wohl vor allem bei älteren Profs auf, die leider ihre Routine entwickeln und keinen Bock haben, die Gedanken jedes Studenten nachzuvollziehen.
Dieses im Brief angesprochene „Bulimilernen“ kann ich von meiner Seite aus bestätigen. Aber was will man großartig machen, wenn man in einem Semester bis zu 10 Prüfungen hat. Gut, nach dem Grundstudium wird das schon ein wenig besser und durch zeitintensive Projektarbeiten „aufgefrischt“, aber die Klausurfächer bestehen weiterhin aus Auswendiglernen.
Einzig in den Projektarbeiten wird man ermutigt auch mal eigene Wege zu gehen, selbst wenn man dabei auf die Schnauze fällt, kommt man aus der Sache noch gut weg, wenn man es schlüssig begründen kann. Das sind dann die Momente, in denen man wirklich etwas lernt. Den Rest kann man bestenfalls „Gekratze an der Obefläche“ betrachten, für tieferes ist man selbst verantwortlich … aber das wird in den Prüfungen eh nicht abgefragt.
Teilweise geht es soweit, dass man gegen Ende des Semesters eine tolle Aufgabensammlung vom Dozenten bekommt, mit dem Hinweis, dass die Klausur 1:1 aus diesen Fragen besteht. Ist zwar eine nette Geste, und 10 Seiten sind einfacher zum lernen als 100 Seiten Vorlesungsskript/-folien, aber irgendwie kann das auch nicht Sinn der Sache sein.
Es kommt aufs Fach an (Plapperfächer sind Plapperfächer, ob Studium oder Schule..und das Medizin und Jura fast nur auswendig lernen is, is halt so)
Es kommt auf den Prof an. An meiner Schule waren 2 von 3 Lehrer unbrauchbar, an meiner Uni 1 von 3 Profs. Wir müssen den Leuten die einem was beibringen, erstmal vernünftig beibringen jemandem was vernünftig beizubringen. Tut unser System aber nicht…aber das is nicht nur an der Uni so.
Ich studiere Soziale Arbeit an der FH Köln (jah, das ist ein Studiengang ;))
Nun, ich muss sagen, dass wir unterschiedliche Dozenten haben. Die einen, die auf ihrer Meinung als non+ultra beharren (sind wenige)und die, die sagen: Hey, denkt nach und handelt dann. Wir geben euch zwar die Methoden, aber auch diese müssen immer wieder reflektiert werden.
Natürlich muss ich auch diese Methoden erstmal auswendig lernen, aber in den Klausuren geht es auch um Übertragung in Fallbeispiele usw. aber auch dabei kann man, sollte man sie haben, etwaiige Kritikpunkte an den Methoden anbringen. Kommt aber wirklich auf die Dozenten an, ich hab von anderen Prüfungen gehört, wo es wirklich darum ging, alles einfach nur auswendig zu wissen.
Aber sry, das ist wie mit den Lehrern, die wollen auch unterschiedliche Sachen in den Arbeiten haben 🙂
Was mir einmal im Studium passierte schießt auch den Vogel ab 🙂
Mathe-Klausur, sehr eigenwilliger uns selbstverliebter Prof;
Eine der Aufgabenstellungen eine bestimmte Formel bzw. den Beweis für diese Formel.
Ich schreibe also die Lösung so wie gelernt und verstanden jedoch benutze ich andere Bezeichungen für die Variablen (anstatt x,y z.B. a,b) weil ich diese nicht mitlerne. Die Semantik der Lösung/Formel änderte sich jedoch nicht.
Folge war Punkteabzug, da nicht genau das geschrieben wurde wie in der Vorlesung … Schräg 🙂
Heyho zusammen,
ich studiere momentan Mathe und tech. Informatik fürs Berufskolleglehramt in NRW. Das Grundstudium in ESL (also das Lehrerzeugs) ist wirklich 1 zu 1 das, was in dem Leserbrief beschrieben wird. Die Situation mit der Dozentin, die genau ihren Wortlaut in der Klausur haben will, hatte ich auch schon genau so. Spätestens dann wird zumindest in ESL nurnoch nach Fragenkatalog gelernt, den andere Studenten in früheren Semestern bereits zusammengestellt haben.
Im Gegensatz dazu stehen Mathe und Informatik. Wenn man hier versucht, stumpf auswendig zu lernen, klappt garnichts. Ganz einfach deshalb, weil der Aufgabentyp in der Klausur nicht auf das Wiederholen von Wissen, sondern auf dessen Anwendung beruht. Allerdings wird hier wenig diskutiert, weil es kaum was zu diskutieren gibt (die Definition einer Menge ist halt fest vorgeschrieben). Wie hier in den Comments schon gesagt wurde, vergiss all dein Schulwissen, das war eh nur Mist, stimmt so nicht ganz, meiner Meinung nach. Zwar lernt man im Studium die Mathematik von Grund auf in allen Zusammenhängen, doch mir ist klar geworden, dass die Schulmathematik nur die Schülerverdauliche Quintessenz des Ganzen ist. Wobei das ja wieder zu der Lehrplandiskussion führt.
Kommen wir nun aber zum Höhepunkt des Studiums: ESL im Hauptstudium. Es gibt nur noch Seminare, die zu 90% wie folgt ablaufen:
1. Termin: Referatsthemenvergabe und Gruppenbildung
2. – vorletzter Termin: Stumpf Referate anhören über halb aufgearbeitete Themen, die niemanden so wirklich interessieren, und natürlich selbst ein Referat halten, wobei man nur versucht, den Dozenten zu frieden zu stellen um:
am letzten Termin: Scheinvergabe! Sobald einmal die Unterschrift auf dem Papier ist, und das Semester ausläuft, setzt das wohlige Vergessen ein, nur um sich daran zurück zu erinnern, dass man irgendwelche Theorien etc. mal gehört hat, ohne einen Bezug auf den Lehreralltag stellen zu können.
Bezüglich des akademischen Diskutierens, auch sowas kommt in den ESL-Seminaren vor. Allerdings ist dies ein Dialog zwischen dem Dozenten und diesem widerlich nervigem Typen aus der letzten Reihe, dem man noch vor der Gruppenbildung kategorisch ausschließt, weil man einfach weiß: „Mit dir nicht!“
Fazit:
Das Studium ist teilweise sehr chaotisch und unstrukturiert. Wenn man allerdings alle moralischen Bedenken über Bord wirft, immer genau das macht, was von einem verlangt wird, kommt man gut durchs Studium. Und wie ich von Hören-Sagen weiß, auch durchs Referendariat. Und wenn das alles hinter einem liegt, man immer noch aus vollstem Herzen lehren will, dann kann man das immer noch lernen.
mfg Springare
Da ich selber an einer Uni arbeite kann ich die Studentin durchaus verstehen, dass sie über die Prüfungs- und Unterrichtsmethoden maßlos enttäuscht ist. Es gibt leider Gottes genügend Professoren und Dozenten, die sich gerne selber reden hören und es noch lieber haben, wenn andere das auch noch nachbeten.
Aber es gibt auch noch einen anderen Aspekt, den man nicht vergessen sollte: Manche würden vielleicht gerne in den Klausuren mal eine „Warum?“-Frage stellen und die plausiblen Argumente von Studenten zulassen, aber leider läßt einem da das System (so bescheuert es klingt) keine Chance! Man stelle sich vor: Als Abschluß der Vorlesung ist laut Prüfungsordnung eine Klausur von 90 Minuten vorgeschrieben. Jetzt sitzen in der Vorlesung aber 800 Leute… Selbst wenn der Prof nun die Klausuren auf seine Mitarbeiter (meistens zwei an der Zahl) aufteilt, sind das immer noch solche Unmengen, dass man für die Korrektur Monate brauchen würde. Und diese Zeit hat man einfach nicht. Also stellt man Klausuraufgaben, die sich leicht kontrollieren lassen und leider dann auch darauf hinauslaufen, dass irgendwelche Definitionen oder ähnliches abgefragt werden. Es ist schlicht und ergreifend zeitökonomischer.
Aber dieses Problem läßt sich nur durch eine Änderung der Hochschulpolitik der Länder erreichen – und zwar durch mehr Mittel für die Lehre. Aber bei der aktuellen Einstellung der Politiker zu diesem Thema ist in dieser Richtung in nächster Zeit wohl nicht zu erwarten…
„das war leider nicht mein wortlaut“
Pff das ist ja ne Frechheit. Das kann man doch nicht als Benotungskriterium nehmen.
JESUS Wie kann man den Sarkasmus nicht herauslesen.
Die Schülerin macht nicht ernsthaft ihren ex-lehrer dafür verantwortlich….
so:
“
Das deutsche Schul- und Bildungssystem ist wie der so oft als Bild bemühte Öltanker: schwerfällig und mit langem Bremsweg, wenn es mal in die falsche Richtung geht. Das ist so und ich habe aufgehört, mir hier Illusionen zu machen. Die ländereigene Bildungs- und Schulpolitik ist nun mal das letzte politische Versuchsfeld, auf dem jeder und jede mal so richtig die Sau rauslassen kann, ohne dafür gleich die Quittung bei der nächsten Wahl zu bekomme“
Beschreibt es ziemlich gut!
Ich studiere an einer FH Wirtschaftsinformatik. Im einen Teil des Studiums (der BWL-Teil) ist es genau, wie im offenen Brief beschrieben. Im Informatik-Teil dagegen ist es dagegen ganz anders: Die engargierten Professoren nehmen sich hier für jeden Studenten genug Zeit, auch alternative Lösungswege zu beschreiben und ermutigen uns auch, eigenen Gedanken nachzugehen.
Erinnert mich an meine IT-Ausbildung. Einen Lehrer gehabt der uns einfach progarmmieren ließ und wir stellen unser Programme vor. Leider kam dann in der Zwischenprüfung keien Frage zu dne Programmiersprachen.
Bei mir ist es eher anders herum >..<
Kenn ich aus dem Studium.
Selbe Rechnung sieht bei fast jedem Prof bei mir anderes aus.
Bsp: La Place Transormation, kommt bei mir in 4 Vorlesungen dran.
Der eine Prof erwartet z.B. alles mit Indizes zu bezeichen, der andere will griechische Buschstaben, der nächste will es exakt so, wie es in seinem Skript steht, etc.
Das Beste ist immer, wenn’s als Falsch gerwertet wird, wegen falscher Form.
Die Studentin hat recht. In vielen Fällen sind die Dozenten so egoistisch, dass sie meinen man müsste ihr Blabla 1:1 wiedergeben. Das ist natürlich schlecht und nicht das was man unter „studieren“ verstehen sollte. Auch wenn es in den ersten Semestern oft nicht anders geht, als viel auswendig zu lernen, da man nun mal eine Basis braucht mit der man arbeiten kann.
Was ich allerdings ziemlich dumm finde ist die Aussage „sie haben mich darauf nicht vorbereitet“. Wenn sie tatsächlich gelernt hat mit zu denken und über den Tellerrand zu blicken, warum sieht sie dann nicht, dass es nicht möglich ist alle Schüler auf jedes Studium vor zu bereiten?
Ich mein wie sie ja selber festgestellt hat braucht man auswendig lernen nicht zu lernen. Selbstständig denken und hinterfragen aber schon.
In so fern hat ihr Lehrer von damals alles richtig gemacht.
Und meistens wirds im Hauptstudium ja auch besser 😉
Die Folgerung der Schülerin ist meiner Meinung völlig ironisch gemeint oder total naiv, da der Systemfehler wohl eher an der Studienreform zu finden ist und weniger am \old-school\ Bildungsideal aus den 60ern, das vom besagten Lehrer hochgehalten wird. Sie schreibt ja auch, dass sie vor diesem System kapituliert hat. Ohne die Fähigkeit zu reflektieren und den Drang nach freiem Denken, hätte sie das wohl nicht erkannt. Und wie der Lehrer in der Antwort schreibt, geht es ihm eigentlich darum, eben diese Problematik zu erkennen und nicht blind mitzuschwimmen.
Es kann meiner Meinung nach nicht Aufgabe von Schule sein, sich rein auf die \neuen Anforderungen\, die mit der Standardisierung der Studiengänge (Bachelor/Master) gefordert sind, zu beschränken. Andererseits darf sie sich der Realität auch nicht völlig verschließen. Die Balance zu halten ist sehr schwierig aber anzustreben. Ich denke, dass man während des Studiums immer versuchen muss, sich Denkfreiräume zu schaffen. Wenn das von der Uni nicht ermöglicht wird, muss man sich eben selbst darum kümmern, mit Kollegen etc. (hat natürlich einen nerdigen Beigeschmack).
Allerdings habe ich auch häufig festgestellt, dass viele Kommilitonen mit einer Erwartungshaltung in Seminare gehen, dass sie \die Wahrheit\ (die es nicht gibt) vorgesetzt bekommen, welche bekömmlich verdaut und später hingekotzt werden kann. Darüber nachgedacht wird dann aber kaum. Hier stellt sich die Frage, ob sich das \neue Angebot\ und die \Nachfrage\ nicht gegenseitig pushen.
Ich habe jedenfalls festgestellt, dass Seminare in denen Diskussionsrunden eine große Rolle spielen, die studentische Beteiligung oft mau ausfällt und immer die selben Leute Position beziehen, was mich immer geärgert hat. Das muss natürlich auch nicht immer so sein.
Wahrscheinlich ist es eine Motivationsfrage. Gehe ich in ein Seminar, um einen Schein zu bekommen oder um für mich etwas zu lernen. Da wären wir wieder bei dem ollen Lehrerspruch…
Das Problem mit selbstherrlichen Dozenten/Seminarleitern hat wahrscheinlich schon immer irgendwie bestanden. Uni ist eben auch nur ein hierarchisches System. Man beachte die allseits beliebten Hiwi-Kopierjobs als Einstieg zum Hochschlafen. Genauso, dass Profs unter Veröffentlichungen von Hiwis ihren Namen pappen und sich den Ruhm einstreichen.
Fakten abprüfen halte ich bei Eingangsvorlesungen mit 500 Studenten für den einzigen Weg diese Masse überhaupt korrigieren zu können. Fraglich ist eine Bombardierung mit Prüfungen, wie es beschrieben wurde. Ich finde, dass die Auseinandersetzung mit Inhalten auch Zeit braucht, was dadurch völlig unterbunden wird. Damit sinkt auch die Halbwertszeit des reingezogenen Wissens auf wenige Monate. Naja nicht umsonst reden die Kritiker beim Bachelor von einer verlängerten Schulbank und nicht von einem Studium im eigentlichen Sinne.
Ich warte dann aber mal mein Referendariat ab. Vielleicht muss ich ja auch kapitulieren. Aber dann freue ich mich auf die Zeit danach (,wenn ich nicht vorher scheitere 😉 )
So Long
Tobi
Wenn das Studium pures auswendig lernen ist, dann sollte es doch recht einfach sein? Nagut, es hängt von jedem selber ab wie man die Sachen dann behält. Aber selber denken ist immer schwerer als einfach alles wiedergeben wie es im Buch steht…
Ich habe diese Erfahrung auch gemacht. Wichtig ist aber, zu betonen, dass bei weitem nicht alle Professoren/-innen so sind. Ich hatte zB einen Prof. in Staatsrecht, der uns immer eintrichterte (und sich in Prüfungen in der Bewertung auch daran hielt), dass ALLES richtig sei, solange wir es nur schlüssig begründen könnten. Entsprechend hatten ein Kollege und ich beide eine 1-, obwohl er zum Ergebnis kam, die Frage sei ultimativ mit Nein zu beantworten und ich kam zu einem „unter Umständen, ja“.
Was ich damit sagen will: Man sollte Profs genausowenig wie Lehrer alle über einen Kamm scheren. Denn mal ehrlich: Unter den Lehrern an den Schulen gibt es mindestens genauso viele selbstverliebte Arschlöcher. Ich denke da nur an meine Deutschlehrerin -.- (Beispiel: Ich war der Ansicht, Schillers Glocke sei nicht nur ein Hohelied auf das Handwerk – soweit ist das ja offensichtlich – sondern auch eine ironische Anmerkung, dass Frieden nicht errichbar sei, weil er ja – ich glaube mit Absicht – den Schlägel vergessen hat und dann sagt: „Frieden sei ihr Erstgeläut.“ Ob das nun Schillers Intention war oder nicht, so war es immerhin ein bis dahin nicht geäußerter Gedanke in der Klasse und somit diskussionswürdig, oder? Einziger Kommentar meiner Lehrerin: „Also das ist ja Quatsch. Schiller war halt kein Handwerker und hat den Schlägel einfach vergessen. Sonst jemand?“ Und das wars…)
Fazit: Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Wichtig wäre, Späne besser auszusortieren – deswegen aber den Schreiner zu verfluchen, ist nicht angebracht.
oh man…
Auszug Wikipedia:
Zu diesem Zweck schaute er [Schiller] sich die Arbeitsabläufe in einer Glockengießerei genau an. In der Familie des Rudolstädter Glockengießers Johann Mayer wird von Generation zu Generation weitererzählt, „[…] wie Schiller wiederholt die Gießhütte besucht und den Gußmeister ausgefragt hat, wie der Ahnherr zunächst gar nicht besonders erbaut war über die Störung der Arbeit, daß der bleiche Gelehrte aber rücksichtsvoll in dem hochlehnigen Stuhl an der Wand Platz genommen hat, um die Arbeit nicht zu stören.“ (Glockengießer Meyer[3])
nettes Beispiel mit deiner Lehrerin.
Ich hatte mal gesagt das ich Der Fänger im Rogen „stellenweise ganz witzig fand“.
Der Lehrer lachte mich dann 2 min lang aus und stellte mich als völlig dumm dar und wollte nichts mehr von mir hören weil er der Meinung war ich hätte das Buch nicht gelesen.
Schade das es mein Lieblingsbuch ist und war und ich es in dem Zeitraum in dem die Hälfte der Klasse es gerade mal zur Hälfte gelesen hatte schon 4x durch hatte.
So ein Verhalten Seitens eines Lehrers ist katastrophal … diese eine Aktion disqualifiziert einen schon vollständig für den Job.
an dieser Stelle:
Herr Nissen yes you deserve to die and I hope you burn in hell !
Ich studiere jetzt an einer FH (Informatik) und stelle eher genau das Gegenteil fest: Die Schullehrer haben ständig das Auswendiglernen als optimale Studienvorbereitung propagandiert und selbst an uns vollzogen. Jetzt auf der FH sagte mein Matheprof in der ersten Vorlesung zu uns: Alles was sie in den 13 Jahren Schule gelernt haben ist reiner Schwachsinn von Vollidioten, die eh keine Ahnung von der Materie haben!
Das Schlimme daran ist, dass der Mann recht hat. Wenn man keine Punkte mehr aufs Auswendiglernen, sondern die Punkte durch selbstständiges Denken und das Wissen „warum etwas so ist“ erhält, lernt man auch wesentlich besser. Ich habe in einem Semester mehr Mathematik gelernt und verstanden wie in 13 Jahren Schule + Mathe LK. Bevor jetzt kommt „Du musst aber erst die Grundlagen dafür haben, um das zu verstehen!“, kann ich nur sagen, dass er das gesamte Schulwissen net erlaubt hat (es sei denn man hat es wirklich verstanden und nicht auswendig vorgesagt) und hat einen Monat lang bewiesen warum 1+2=3 ist und was die gesamten Rechenopeationen eigentlich darstellen.
Er hat die Freude der Mathematik wieder in mir geweckt, die Schullehrer 13 Jahre vergeblich versucht haben zu zerstören und dafür bin ich dankbar.
Die Profs in anderen Fächern sind dort auch so locker drauf und sagen einem: Das Zeug müsst ihr für die Prüfung leider auswendig können, danach könnt ihrs aber wieder vergessen, weil ihr es eh nie brauchen werdet! (Diese Profs haben alle jahrelange Berufserfahrung bei großen Unternehmen hinter sich und haben daher schon nen groben Überblick was man für den späteren Job braucht ^^ )
Wenn ich einen Brief, wie den im Eintrag geposteten lese wundert es mich allerdings nicht, dass sich die Wirtschaft über zu viele Fachidioten von den Unis aufregt 😉 .
Hab die selben Erfahrungen gemacht (Elektrotechnik Studium). Auswendiglernen und Nachplappern bringt überhaupt nichts. Die Klausuren sind so aufgebaut dass überall Fallen drin sind und man ständig überlegen muss wie das jetzt gemacht wird. Wer auswendiglernt ist bei uns verloren.
Das ist aber finde Ich nicht vegleichbar. Informatik so wie ich das verstanden hab, ist grob gesagt „die Lösung von vorgegebenen Problemen“. An sich kann man da nichts auswendig lernen. Ebenso Mathematik, man versteht es und kann es anwenden oder man tut sich schwer. Ich habe allerdings noch nie etwas in der Schule im Mathematikunterricht gehabt, dass man durch Auswendiglernen hätte lösen können, denn um es anwenden zu können muss man es auch verstanden haben.
Mir selbst hat man im ersten Semester nach meinen ersten Praktikumsprotokollen auch nahegelegt, doch lieber, wie es die meisten machen, aus einem Fachbuch abzuschreiben als zu versuchen es zu verstehen (ich mein WTF?). Damit war die Magie die ich damals gefühlt hatte und die Motivation vorerst total verflogen. Ich studiere Chemie.
Was mir jedoch bewusst wurde, vorallem in Rechenübungen in Bezug auf die Klausur, dass jene die diese Korrigieren ihre Vorlage haben. Was abweicht ist falsch. Und zwar nicht in dem schönen „achja der Rechenweg ist falsch = 0 Punkte“ sondern in dem wunderbaren „oh das Ergebnis ist falsch, dann ist der Rechenweg ja auch falsch“…
Bei einem Bekannten (Wirtschaftsingenieur) schreiben sie sogar Multiple Choice Mathematik Klausuren. Ich weiß nicht wie ich das finden soll, denn uns hat man beigebracht dass der Rechenweg zählt, das Ergebnis wird nur mit maximal 25% bewertet aber auch nur wenn ein nachvollziehbarer Rechenweg da ist…
In den Geisteswissenschaften ist es nunmal so, dass sie eigentlich auf den Ideen der Menschen aufbaut, wenn dort so ein Missstand herscht bleibt nur zu sagen: Quo vadis Germania?
Und wer kennt nicht den Konflikt mit dem Deutschlehrer, man denkt sich was wunderbares aus, argumentiert und es wird mit einem „Nein das ist so nicht!“ abgeschmettert und stattdessen darf man sich aus 5 Ecken des Raumes dieselben „Gedanken“ anhören. Man dreht sich im Kreise und das soll dann eine Diskussion über die Thematik des Buches sein… nunja Deutsch war eines meiner Lieblingsfächer – bis zu dieser Lehrerin. Es fing mit Motivation im ersten Halbjahr an, die anderen 3 Halbjahre hab ich mich nicht mehr gemeldet weils mir zu blöd war.
An welcher FH biste denn? Da würde ich mich gerne einschreiben 😛
Ne ernsthaft ich bin an der FH München in Informatik eingeschrieben, würde mich echt interessieren.
Nun frage ich mich allerdings ernsthaft inwie weit man Mathematik in oberstufen Leistungskursen „auswendig“ lernen kann und wundere mich darüber seit wann FH’s Wert darauf legen Grundlagen zu lehren, sollen da etwa „Fachidioten“ für die Forschung ausgebildet werden?
Wenn ich solche Kommentare lese wundert es mich wie jemand der sich einen Monat lang mit der Grundlage beschäftigt hat warum die Addition funktioniert noch erdreistet Andere als Fachidioten zu beschimpfen.
Anscheinend lebst du hinterm Mond. FH’s bieten teils eine weit bessere Ausbildung als Unis, da sie nicht so vollkommen überfüllt sind und die Professoren daher Zeit haben, die eigenen Gedanken der Studenten zu berücksichtigen
Leute, die Grundlagen beherrschen sind für dich also pauschal Fachidioten. Damit bist du ein reiner Idiot ohne jedwede Fachkenntnisse.
„bessere“ und „schlechtere“ Ausbildung, das war genau der Punkt den ich mit viel Sarkasmus *shame on me* kritisiert habe. Auf der einen Seite kritisiert der Eingangskommentar das Uni Absolventen die sich um ein tiefgreifendes Verständniss / breites Wissen im eigenen Gebiet bemühen Fachidioten seien, lobt aber auf der anderen Seite dass sein Matheprof die Mathematik vom theoretischen Fundament her aufgebaut hat. Das passt einfach nicht zusammen, den nichts anderes passiert an den Unis auch, schimpft man also die Uniabsolventen Fachidioten ist man selbst kein Stück „besser“ oder „schlechter“ ausgebildet worden.
Der „echte“ Unterschied zwischen Unis und FHs ist doch nach wie vor die Strukturierung und Zielsetzung des Studiums. Es hängt in der „Praxis“ einfach davon ab welche Ausbildung für den akuten Fall nötig ist, und je nachdem wird man sich für Uni Absolventen oder eben FH Absolventen entscheiden das hat nichts mit „gut“ und „schlecht“ zu tun.
Ach und die tollen Betreuungsquoten gibts an Unis auch, entweder im Hauptstudium oder von vornherein im „richtigen“ Studiengang.
Ich gebe zu bedenken das Informatik ja noch eine relativ „junge“ Studienrichtung ist und daher die Profs wohl auch eher nach zeitgemäßen Methoden lehren.
Was natürlich nichts an der Richtigkeit deiner Aussagen ändert. 🙂
hey ich bin an ner Uni also können wir nicht den selben Matheprof gehabt haben, aber meiner hat 1:1 genau das selbe gesagt D:
er meinte auch noch, ihm wäres lieber die Studenten die zu ihm in die Vorlesung kommen hätte vorher noch nie Mathe gehabt dann hätten die zumindest das ganze falsche Zeugs nicht aufgesogen, er würde ohnehin den mathestoffe von Klasse 1-13 in 2 Wochen richtig vermitteln… und das hat er dann auch getan.
Um mal ein paar Punkte zu klären:
1. Ich studiere an der FH in Landshut (Bayern)
2. „Mathe kann man net auswendig lernen“: Man lernt das Schema einer Aufgabenstellung auswendig, kennt dabei aber nicht den Zusammenhang zur kompletten Mathematik. Falls ein Beispiel erwünscht ist:
Stellt euch einen Fußball(Sphäre) vor. Dieser Ball wird vor Anpfiff auf die Mitte eines Spielfeldes gelegt und nach dem Anstoß 45 Minuten lang gespielt. Nach der Halbzeit wird der Ball wieder auf den Mittelpunkt des Spielfelds gelegt. Frage: Ist mindestens ein Punkt dieser Sphäre (Nur Oberfläche, nicht der Mittelpunkt!) an exakt der gleichen Position wie vor dem Spiel? (Antwort reiche ich nach, sonst denkt man nicht darüber nach 😉 )
3. „In Informatik muss man nichts auswendig lernen!“ ist einfach (tut mir leid für den Ausdruck) Bullshit! Wir haben beispielsweise als Fach „Grundlagen der Informatik“, was sich mit den Hintergründen beschäftigt und man für die Prüfung auch ein Grundwissen auswendig wissen muss (Fragen nach dem Prinzip: Was ist ….. und geben sie … Beispiele an.). Der Unterschied bei uns ist einfach nur der, dass man bei uns noch durchgehen lässt, wenn jemand nicht den exakten Wortlaut übermittelt sondern eine äquivalente Definition niederschreibt.
4. Zum Thema: ich als Fachidiot lästere über andere Fachidioten. Wenn ihr mich als Fachidiot anseht, ist das eure Sache. Ich versuche mein Wissen so zu lernen, damit ich es praktisch anwenden kann, wenn mich das zum Fachidioten macht bin ich voll und ganz damit einverstanden 😉 .
5. Informatik ist eine neuerer Studiengang und daher sind die Professoren anders drauf. Die Professoren bei uns sind nicht mehr die jüngsten, aber geistig jung geblieben und daher flexibel. Sie haben Berufserfahrung und haben eine Ahnung wovon sie reden ohne sich wichtig zu machen. Zu meiner Aussage, sie sind geistig jung geblieben: Welche Professoren würden sich beispielsweise selbst eine Kopfnuss geben, wenn sie nen Fehler machen oder Studenten als Noobs bezeichnen :D.
„Wo viel Sonne ist, gibt es auch viel Schatten.“ Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Ich kenne viele Profs wo es der Gegenteil ist….
Ich habe das so noch nie erlebt.
Für mich wäre so eine Aussage übrigens eine Anzeige wert.
Ich würde meine Klausur vor Gericht durchboxen.
Ich glaube es liegt schlicht am Fach.
Die meisten Naturwissenschaftler können so ein Verhalten sicher nicht bestätigen. Wenn doch -> Uni wechseln.
Und wenn sich nie ein Student bei höherer Stelle ordentlich beschwert, wird sich daran auch nie was ändern.
Da hast du Recht. Das liegt schlicht daran, dass es in den Nat.Wiss. beweisbare Wahrheiten gibt. Du kannst also jederzeit BEWEISEN, dass deine Klausur vollkommen richtig ist. In den Geisteswissenschaften ist das sehr viel schwieriger, weil der Dozent dann mit Spielraum in der Bewertung argumentiert und behauptet schlicht, deine Theorie sei nicht „elegant“ genug oder eben „schlecht formuliert“. In diesem Dilemma stecken vor allem meine Freunde in Philosophie und Politikwissenschaften. Aber auch da gibt es natürlich solche und solche Profs…
so ist das aber nicht richtig mit den beweisbaren wahrheiten!
grundvorraussetzung für naturwissenschaftliches arbeiten ist, dass eine theorie solange gültigkeit besitzt, bis das gegenteil bewiesen ist.
es ist daher nicht möglich, etwas in letzter konsequenz zu beweisen!
esseidenn du redest hier von mathematik. aber wie wir alle wissen ist mathematik keine klassische naturwissenschaft sondern lediglich eine hilfswissenschaft.
Lieber Miregal
wunderbar, politik und philosophie!
vielleicht passt das in diesem blog jetzt nicht so besonders, aber hättest du lust, mir deine meinung über den kulturrelativismus zu schreiben?
Und weißt du vielleicht von guten unis, in denen diese fächer von fähigen dozenten gelehrt werden?
wäre sehr nett!
S.I.
Acht Prüfungen in drei Wochen? Schön wärs… wir haben letztes Semester sieben Prüfungen in fünf Tagen (Mo – Fr!) geschrieben, zum größten Teil auch nur Skripte auswendig lernen, die typische besagte „Lernbulimie“… Klar das da auf Dauer nichts hängenbleibt… Aber es geht ja wenigstens vielen Studenten so, man ist also nicht allein…
das im grundstudium auswendig gelernt wird, ist ja wohl absolut klar.
man braucht grundlagen zum diskutieren oder zum finden von lösungen/der wahrheit.
in nem gescheiten studium ist es eben nicht nur halli-galli buch lesen und jeder darf mal seine meinung sagen, sondern man braucht grundlagen, um überhaupt ein gewisses verständnis zu entwickeln.
für fortschritt in einer diskussion ist es nicht förderlich, wenn jeder erstmal auf all die ideen kommt, die schon jemand hatte. was bringt es denn einem dozenten, wenn die studenten über die ursachen der wirtschaftskrise diskutieren und dabei nur halbwahrheiten, falsche zusammenhänge oder schon längst bekannte theorien von anno blumenkohl proklamiert werden.
die schule bereitet nicht auf das studium vor. das ist soweit richtig. aber größtenteils nur, weil es immer wieder so waldorf-pädagogen gibt, die meinen die schüler müssten nur sich ersteinmal selber ausleben und probieren, bevor sie mit fakten konfrontiert werden. im ersten semester hatten wie soviele unfähige und geradezu schrecklich ungebildet wirkende kommilitonen, die keinerlei grundlagen aus irgendeinem bereich besaßen. fürs abi hat wikipedia gereicht, weil das fachliche niveau der schulen im nirgendwo verschwindet und anstatt über komplexe themen zu sprechen werden in der schule debatten über klare sachverhalte auf niedrigstem niveau geführt. davon hat keiner was.
und wer sich aufregt nicht mehr zum transfer-denken gezwungen zu sein, der kann doch anstatt sich darüber aufzuregen, selber mal zu hause denken. zu sowas muss man doch nicht gezwungen werden. und wenn man mal über ein paar sachen etwas intensiver nachdenkt, dann wird einem auch klar, wie so, weßhalb und warum man fachliche grundlagen braucht, bevor man über ein thema genauer nachdenken kann. wer die dann auch noch hat, der kann doch super diese auswendiglern-klausuren schreiben und bestehen und dennoch über den tellerrand hinaus denken.
natürlich wäre es toll und super und mega interessant, wenn man in der uni noch viel diskutieren würde. nur wenn keiner etwas weiß, weil zu hause liest man sich ja selbst nix durch, wenn einen keine klausur dazu zwingt, dann sind die diskussionen einer universität nicht würdig.
mfG
Hallo,
genau deine Denkweise ist es die dafür sorgt das Menschen wie ich das Studium meiden und trotzdem Erfolg haben.
Natürlich gehört Grundlagenwissen immer auch zum lernen aber der Fehler ist das sich einige „Möchtegern“ Fachleute dazu aufspielen das sie besser sind wie andere. Wer sagt denn das die Denkansätze und Theorien eines Erst-Semester schlechter sind als die eines Dozenten oder Professor?
Ist man nur würdig einen eigenen Weg zu gehen wenn man einen Doktor-Titel in der Tasche hat?
Wenn alle so denken würden gäbe es keinen Fortschritt in dieser Welt und ich bin froh das es Professoren und Lehrer gibt die nicht nur in Schubladen denken.
Hoffentlich werden irgendwann auch die anderen von ihrem hohen Ross runter steigen und begreifen das es mehr gibt als nur Abschreiben und Auswendig lernen.
Deinen Post kann ich 100% so unterschreiben. Es geht beim Studium ja allgemein um das Beschäftigen mit einer Wissenschaft. Und wenn man da nicht erstmal die geistigen Erzeugnisse anderer paukt, dann hat man in der Wissenschaft auch nicht mitzureden. Das ist einfach Fakt.
Ich selbst studiere Informatik und wenn ich mich an meinen Informatik-Unterricht an der Schule zurückerinnere, dann hat das leider nicht viel mit der Wissenschaft zu tun gehabt, was super schade ist. Und man muss in der Schule auch nicht den schwersten Unistoff durchnehmen, um der Wissenschaft dahinter in gewisser Weise gerecht zu werden.
Man hört in letzter Zeit immer so „huschi-laschi Forderungen“, dass man ja die Kreativität der Schüler fordern muss und das eigene Denken fördern muss, weil ja sonst keiner 90 Minuten mal ruhig auf dem Arsch sitzen bleibt. Alles schön und gut, aber an welcher Uni soll so ein Schüler dann das teilweise beinharte Selbststudium überleben? Bei uns haben wir jede Woche ein oder zwei interessante Vorlesungen zu einem Fach, aber die wöchentlichen Aufgabenblätter haben JEDES MAL eine dicke Transferleistung drin, die man sich im Selbsstudium erarbeiten muss. Dann muss man einfach zum Fachbuch greifen und das vielleicht ungeliebte Thema durchpauken bis zur Ohnmacht, aber DANN ist man auch einen Schritt weiter.
Selbstverständlich ist das eigene Denken auch wichtig, aber vorher muss man sich erstmal das nötige Wissen erarbeiten, damit man überhaupt komplexe Gedankengänge zu einer Thematik haben kann. Wenn dann eine Professorin sowas abzieht wie in dem genannten Text, dann ist das auch falsch und unfair, selbstverständlich. Gehört für mich nicht an eine Universität. Aber zum Glück gibt es normalerweise nur wenige Professoren in der Gesamtlänge eines Studiums, die so drauf sind.
Mein Fazit: Man darf die Schule und ein Studium nicht zu sehr „verweichlichen“, weil man sonst niemals hochqualifizierte Fachkräfte hat, die später mal in der Lage sind sich eigene und neue Gedanken zu komplexen Themen machen können. Mitreden, mitdenken, mitstreiten – alles JA! Aber vorher die Grundlagen der Wissenschaft zu der Thematik pauken ist Pflicht!
Ich studiere selber Forstingineurswesen. Dort bemerke ich das Verhalten nur teilweise. Den meisten unserer Proffesoren ist es wichtig, dass wir die Zusammenhänge zwischen den Prozessen begreifen. Natürlich ist es unumgänglich auch Fachbegriffe und einige Deffinitionen auswendig zu können, nur verlangt bis auf eine Ausnahme, keiner den genauen Wortlaut ihrer Aufzeichnungen und Skripte. Ich denke das Ganze hängt immer sehr stark von der Uni ab, an der studiert wird. Nicht umsonst gibt es einige mit einen sehr guten Ruf und wiederrum andere, über die das Bildungssystem am liebsten gar nicht erst reden würde.
Ich finde es paradox den Lehrer dafür verantwortlich zu machen, dass es beim Studium auf massive Lernarbeit herausläuft. Dafür sind die Ministerien, die Rektorate und die Lehrstühle zuständig.
Wenn dieser Herr Bode ihr nicht gezeigt hätte über den Tellerrand zu blicken, würde sie garnicht merken, dass es im Studium nicht optimal läuft, sondern würde es einfach schlucken.
Ich habe Schule damals auch fast als Freizeit gesehen. Ich bin hin, hab die meiste Zeit gequatscht, saß oft erste Reihe, während die anderen manche Aufgaben durchsprachen war ich beim nächsten Thema und wenn sie dahin kamen, diskutierte ich mit dem Lehrer über Gott, die Welt und manchmal die Aufgaben.
Das Studium nehme ich auch als sehr unpersönlich war. Sitze mit über 1000 anderen Maschinenbauern und darf vor Klausuren alles einbimsen. Das geht soweit, dass in den Vorlesungsfolien offensichtlich Fehler vorhanden sind, diese dem Lehrstuhl seit _Jahren_ bekannt sind, aber nicht behoben werden.
Das scheint das System an der Uni zu sein.
Was einen jedoch nicht hindert, sich trotzdem Zusammenhänge zu erarbeiten. Ich finde es z.B. einfacher mir Formeln und Daten zu merken, wenn ich weiß was dahintersteckt. Wer etwas versteht, hat es auch abrufbereit und kann es niederschreiben.
Wer jedoch seine Noten dadurch aufs Spiel setzt, dass er wissentlich (das hat man nach der ersten Klausur), dass man zu frei schreibt etc ist selber schuld. Darauf kann man sich einstellen. Es gibt nunmal auch ML und die Klausuren werden von Assis korrigiert und da ist kein Platz für künstlerische Freiheit.
Allgemein ist in der Gesellschaft kein Platz für persönliche Freiheit und Einsatz. Die Leute, die sich von der grauen Masse abheben, hatten immer schon mit Problemen zu kämpfen.
Wer diesen Frust als Grund sieht, nicht mehr selbst zu denken oder zu verstehen, der hat das Wesen der Welt anscheinend auch noch nicht verstanden. Schule ist ein geschützter Hort, wo man aufwächst. Die Realität ist anders. Aber warum sollte ein Lehrer deswegen aufhören seine Schüler interessant und auf Verständnisbasis zu unterrichten. Damit sie nie Spaß an Wissen und Denken erhalten? Damit ihre „Zeit der Unschuld“ um des späteren Erfolgs willen noch weiter gekürzt wird?
Von „Denken und Verstehen“ zu „Gelerntes Wiedergeben“ ist ein Downgrade und wesentlich einfacher, als wenn die Kinder Gelerntes wiedergeben könnten und dann plötzlich Transferleistung bringen sollten.
Wenn ich nun behaupte, dass die Autorin mit ihrem Beitrag nicht wirklich den Lehrer angreift oder für etwas verantwortlich macht, lehne ich mich dann zu weit aus dem Fenster?
Zum allgemeinen Thema muss ich sagen, dass ich auch immer ehr zur „Verständnisfraktion“ zählte und nie besonders gut/motiviert war Dinge auswendig zu lernen. Ich finde es tragisch, dass unser Bildungssystem und die Struktur der Prüfungen oft so sehr darauf basieren dass man etwas auswendig kann.
Auf das Berufsleben vorbereitet werden wir dadurch jedoch definitiv nicht. Natürlich machen Diskussionen nur Sinn, wenn die Teilnehmer Ahnung haben wovon sie reden, doch wozu muss ich z.B. im Naturwissenschaftlichen Bereich Formeln auswendig kennen, die ich im Berufsleben problemlos nachschlagen kann (wenn ich verstanden habe wozu diese Formeln sind und wann ich sie benötige)?
Die Art des Studiums hat sicherlich großen Einfluss darauf in wie weit die im Beitrag beschriebenen Zustände wirklich zutreffen.
Ein FH Studium setzt meistens einen höheren Fokus darauf Studenten auf die reale Arbeitswelt vorzubereiten (im Sinne einer Qualifikation für höhere Posten) als es Universitäten tun, die oft einen ehr akademischeren Ansatz betreiben.
Und bei den Naturwissenschaften wird man auch seltener auf solche Probleme stoßen wie bei den Geisteswissenschaften.
Und seien wir doch ehrlich, wer ist nicht schon zu Schulzeiten an Deutschlehrer geraten, die „Interpretation“ als „Wiedergabe der Lehrermeinung/Meinung von irgendwem der mal ein Buch darüber geschrieben hat“ definierten als das was es eigentlich sein sollte?
Das ist ja wie eine Hundeschule.
Solang der „Hund“ das macht was das Herrschen sagt ist alles „Fein“.
Recht erschreckent wenn man das so ließt also kommen wohl nur die „Zombies“ druch hm?
Studium VLW: abgebrochen nach 4 Semestern.
Ich habe in der Schule gelernt (Abitur in BWL, Deutsch, Mathe, Geschichte), dass man nicht auswendig lernen soll, sondern verstehen! Wenn man es verstanden hat, dann kann man sich die Antworten herleiten.
Leider sahen das meine Professoren anders – diejenigen, die ein Buch geschrieben hatte, lasen nur daraus vor und wollten in den Klausuren die genaue Wiedergabe ihrer Worte – keine eigene Leistung, keine eigenen Worte. Die anderen Profs nahmen die führenden Bücher zur Hand und dann sollte eben das im genauen Wortlaut wiedergegeben werden. Nicht denken – auswendig lernen und genauen Wortlaut wiedergeben…
Nach dem 4. Semester habe ich dann desillusioniert einen Schlussstrich unter meine Studenten-Kariere gezogen, arbeite seitdem in der IT-Branche (inkl. Ausbildung) und habe keine allzu große Meinung mehr zu unseren ach so tollen Professoren…
„forschung und lehre“ finden sich zwar in diesem geflügelten wort gemeinsam wieder aber sind zwei getrennte dinge.
um es so zu formulieren:
wer forschen will hat einen lehrauftrag zu erfüllen. in meinem ersten semester hatten wir einen prof, der „irgendwie“ von allen gehasst wurde, da er als streng und unsympathisch in seinen vorlesungen rüberkam. ich habe dennoch meine prüfung bei ihm abgelegt. dort war er super nett und freundlich. note: 1.0.
im hauptstudium war er dann zu den verbliebenen studenten auch freundlicher. da waren wir statt 300 auch nur noch 60. 240 haben das handtuch geworfen.
der mann ist fähig – hat aber nunmal keine lust auf junge 18-19 jährige, die glauben mit dem bestehen des abiturs die welt gepachtet zu haben.
Das, was in dem Brief drankommt, kommt mir sehr bekannt vor.
Ich stehe kurz vor meinen Klausuren und muss im Grunde nur sturr die Skripte lernen.
Irgendwie schade.
Kommt immer sehr aufs Studium und Dozenten drauf an. Mathe, Physik und die weiteren Naturwissenschaften ist es denke ich nicht so verbreitet, zumindestens nicht bei mir. Aber die ganzen BWL Fächer… bestes Beispiel ein Dozent der uns 50 fünf Zeiler (Frage – Antwort) das Semester über zustellt, die 1 zu 1 auswendig gelernt werden müssen und so auch dann in der Klausur wieder zu geben sind. Eigene Gedanken zu den Fragen werden nicht mit voller Punktzahl bewertet, nur wenn jedes vorgegebene Wort auch so auswendig wieder gegeben wird. Pures auswendig lernen, hat mir nichts gebracht für mein weiteres Leben, die Sätze längst vergessen…
Da bin ich doch froh, dass ich jetzt im ersten Semester nur junge und kompetente Dozenten hatte… zumindest da, wo ich Klausuren schreibe.
Aber auch wenn die Vorlesungen und Übungen interessant sind: Die Klausuren fragen auch nur stumm Definitionen ab oder funktionieren per Multiple Choice oder einfaches Ankreuzen.
Ich schreibe morgen Linguistik I Basismodul und klopfe mir gerade einfach ~70 A5-Karteikarten in den Kopf mit Definitionen… obwohl ich schon einiges gekürzt habe.
Für History of the English Language sind es Mittwoch dann immerhin 40 Karteikarten
Gut, alleine in Grammatik erscheint es mir logisch stumpf die Regeln auswendig zu lernen und ein paar Übungen zu machen. Bei Grammatik gibt es nichts zu diskutieren.
Ich hab ja die „Ehre“ solche Arbeiten zu korrigieren und auch teilweise zu stellen. Natürlich gibt es solche Fälle mit dem zuckersüssen Lächeln, jedoch ist das bisschen sehr einfarbig dargestellt.
Wir versuchen die Leute zum denken anzuregen mit Fragen wie: Wende Theorie XY an folgendem Fallbeispiel an. An unserer Uni gibt es zwei Termine, das bedeutet teilweise, dass der Lehrstuhl nach den Klausuren, nur noch Klausuren korrigiert und solche Fragen müssen dann auch sehr offen korrigiert werden.
Wenn ich da höre, wir wollen noch mehr Studenten haben, bei gleichbleibender Personalzahl, dann graust es mir jetzt schon vor der Zukunft
Ich studiere momentan Medizin und kann den Eindrücken der Schülerin nur widersprechen. Bei uns geht es wirklich darum, große Zusammenhänge zu lernen und zu Begreifen und dann einzelne System detaillierter zu betrachen. Ich weiß nicht, ob es einfach an den Fächern liegt oder an den Professoren.
Jedoch, falls wir Fragen oder Probleme haben, privat oder fachbezogen, können wir jederzeit zu unseren Professoren, Dozenten oder Tutoren gehen um uns Beraten und Helfen zu lassen; und immerhin sind wir auch 400 Erstsemesterer.
Grüße,
Malte
P.S.: Natürlich gehört auch sehr viel Auswendiggelerne dazu, aber das Gelernte wird eigentlich direkt mit in größere Bereiche mit einbezogen, was das Lernen sehr erleichtert. Man hat sehr oft Deja-vu Erlebnisse.
ich habe die Briefe jetzt noch nicht komplett gelesen.
Aber in meinem Studium ist es ganz genau so. Man lernt echt nur auswendig. Wir haben zum Teil sogar Multiple-Choice Klausuren die ausschließlich am Computer bearbeitet werden. Mit Transfer oder so ist da nicht viel. Eigenes Denken wird echt nur an ganz ganz wenigen Ecken des Studiums gefordert.
Ich lerne für meine Klausuen Sachen wirklich nur auswendig. Schreibe die in der Klausur hin und vergessen danach alles wieder. Sinn macht das sicher nicht. Aber es wird eigentlich von einem gefordert. Bei teilweise 8 Klausuren binnen 2 Wochen ist es doch auch ganz normal. Einer meiner Dozenten bezeichnete es mal sehr treffend als „bulimisches lernen“.
Aber ändern kann man als Student ja nur wenig. Ich hab teilweise das Gefühl die Professoren sitzen auf ihrem hohen Ross, schauen von oben auf die Studenten hinab und auf Einzelschicksale wird grundsätzlich keine Rücksicht genommen (bei teilweise über 500 Studenten pro Kurs stellenweise auch vertretbar). Problem an der Sache ist aber, dass viele Dozenten Jahr für Jahr den selben Stoff runterbeten und nicht im entferntesten davon abweichen wollen. Und alles was nicht ihrer Meinung entspricht ist grundsätzlich Falsche. Solche Fälle gab es aber auch schon zu meiner Schulzeit.
Schade eigentlich …. aber was für Chancen hat man denn um als Student/Schüler wirklich groß was zu ändern?!