Community-Mitglied Pascal hat mir einen extrem interessanten Artikel bei der Süddeutschen-Online verlinkt. Hierbei geht es um das deutsche Schulsystem und eine Lehrerin, die ein Buch darüber geschrieben hat:
Inge Faltin erlebte, wie ihr Sohn Daniel während seiner Schulzeit unter Lehrern und Mitschülern litt – und entschloss kurzerhand, sich den Schulbetrieb von innen anzusehen. Sie machte ihr Referendariat und war zehn Jahre lang als Lehrerin an verschiedenen Schulen tätig. Ihre Erfahrungen hat sie gemeinsam mit ihrem Sohn in dem Buch „Schule versagt – Warum Bildung ein Glücksspiel ist und wie sich das ändern kann“ aufgeschrieben.
In einem Interview gibt Faltin einige Antworten, die sich mit meinen persönlichen Erfahrungswerten decken. Hier mal drei Beispiele:
sueddeutsche.de: Was sollten Lehrer Ihrer Meinung nach für ein besseres Bildungssystem tun?
Inge Faltin: Zuerst einmal sollten sie sich Gedanken darüber machen, ob sie wirklich für diesen Beruf geeignet sind. Dazu gehört auch die Bereitschaft, die eigene Persönlichkeit ständig weiterzuentwickeln, insbesondere auch die Fähigkeit zur Empathie. Individuell auf die Schüler einzugehen, ist unerlässlich. Dann müssen sie lösungsorientiert an Probleme herangehen und sich nicht ständig selbst in der Opferrolle sehen. Dafür müssen sie lernen, mit Niederlagen umzugehen. Nicht an jeden Schüler werden sie herankommen – trotzdem müssen sie den Antrieb haben, engagiert weiterzuarbeiten. Ziel ist, ein echtes Vorbild zu sein in Kompetenz – und im Charakter. Und das heißt auch, erst einmal selbst vertrauenswürdig und verlässlich zu sein. Es geht um viel mehr als die bloße Wissensvermittlung.
sueddeutsche.de: Sollte das den meisten Lehrern nicht bekannt sein?
Inge Faltin: Das Problem ist, dass sich häufig einfach die falschen Bewerber für ein Lehramtsstudium einschreiben. Das sind oft sicherheitsorientierte Menschen, die vor allem der Beamtenstatus lockt. Die Ausbildung selbst trägt auch nicht dazu bei, dass Absolventen wirklich auf den Alltag mit Schülern vorbereitet sind.
sueddeutsche.de: Lernen angehende Lehrer solche innovativen Ansätze im Referendariat?
Inge Faltin: Überhaupt nicht. Im Referendariat muss man vor allem das tun, was die Seminarleiter von einem erwarten. Ich persönlich hatte zwei sehr unterschiedliche Seminarleiter. Einer war sehr konservativ, der andere förderte bestimmte neue Unterrichtsmethoden. Wer gute Noten wollte, musste seinen Unterricht deshalb einmal nach alten Mustern gestalten und gab sich beim nächsten Mal wieder aufgeschlossen für moderne Methoden. Wie gut man im Referendariat bewertet wird, hängt von der Seminarleitung ab, nicht von der eigenen Innovationsfreude oder Persönlichkeit.
Die Frau hat meiner persönlichen Ansicht nach wirklich den Durchblick. Lest mal in den Artikel rein, es lohnt sich!
Quelle: Sueddeutsche.de
Anzeige
Was die Frau da so sagt finde ich echt gut.
Das zeigt mir dass die Ausbildung der Lehrer genau so zu unserem Bildungssystem gehört wie alles andere auch.
Überall lese und höre ich von der Zusammenlegung von Schulformen, Einsparungen an den Schulen selbst…aber nie liest man von den Lehrern.
Meistens nur wenn sie sich beschwehren dass der Job so hart ist und man so wenig Geld bekommt für diese große soziale Verantwortung die mit dem Job einher geht.
Aber Steve…DU bist der erste Lehrer von dem ich kritisches lese und höre.
Das mag aber auch daran liegen dass ich meine Lehrer an der BBS mitlerweile für Pfeifen halte und gar kein Interesse daran habe kritische Themen mit ihnen zu bereden.
Naja…hey…was solls…
Weiter so Steve und weiter so Frau Faltin
Ich hoffe hier unten liest das noch jemand…
Ich bin gerade mitten im Studium Deutsch/Geographie auf LA Gymnasium (ich oute mich hiermit, yay). Ich kann natürlich nicht für andere Universitäten sprechen, aber ich habe ganz klar den Eindruck, dass man auf der Uni sehr gut vorbereitet wird. Ich muss beispielsweise seit dem 2. Semester Unterrichtsbeispiele vortragen bzw. vorführen. Dazu kommen 4 Praktika (3 davon an Schulen)…
Dazu muss man natürlich auch sagen, dass das Studium gerade modularisiert wurde bzw. erneuert wurde (neue Prüfungsordnung etc.).
Auf der anderen Seite merke ich auch selber, dass es jede Menge Studenten gibt die wahrscheinlich niemals ein guter Lehrer werden können. Versteht mich nicht falsch – sie sind fachlich sicherlich sogar besser als ich, aber sie trauen sich nicht einmal in Vorlesungen oder Seminaren den Mund aufzumachen.
Meiner Meinung nach muss ein Lehrer doch neben den Kompetenzen, die man im Studium lernt (Fachwissen, Methoden etc.) auch solche mitbringen, die einem Schüler schlussendlich Respekt einflößen oder zumindest dafür sorgen, dass einem zugehört wird. Geschichten aus seinem Leben, egal was – man muss aus sich herauskommen und „eine Show“ liefern. Klingt etwas überspitzt, aber ich hoffe, dass mein Standpunkt klar geworden ist 🙂
Ja, hier liest noch wer. 🙂
Ich bin gerade ein wenig erschrocken, wie weit doch die Inhalte von Uni zu Uni auseinander gehen.
An meiner Uni findet das erste Praktikum zwischen dem 5. und 6. Semester statt. Davor nichts, null (sofern man sich nicht selbst privat um entsprechene Erfahrung kümmert).
Und die Fachdidaktik-Seminare wurden bisher vorwiegend sinnlos verdröhnt; das einzige, wo man Methodenwissen mit rausnehmen konnte, waren die Vorlesungen.
Ich wünsch Dir viel Erfolg, so von „vielleicht irgendwann bald Gym-Deutschlehrer zu vielleicht irgendwann bald Gym-Deutschlehrer“. 😉
mündliche Noten zwischen 0 und 14 Punkten (Mathe 0, Physik 14), Arbeitenkorrektur ohne Musterlösung(also..das is falsch…aber ich sag dir nicht was daran falsch ist…[manchmal auch die Begründung versteh ich nicht/weiß ich nicht])…Notenmaxima von 10 Punkten (nc 2.0…ja und wie?)…etc. pp. …alles dieses Jahr gehabt
Noch Fragen?
Deutsch LK 11 1 – Unsere „Lehrerin“ ist noch nicht mal eine Referendarin. Sie hat gerade studiert und wartet auf einen Referendariatsplatz. Wegen Lehrermangel stellt unsere wunderbare Schule sie trotzdem ein. Der Unterricht war entsprechend schlecht.
Physik 10. Klasse – Unsere Lehrerin fragt uns in einer HÜ tatsächlich nach einem funktionierenden Beispiel eines Perpetuum Mobiles. Als wir ihr sagen, dass es keines gibt behauptet sie steif und fest das das nicht stimmt. Im selben Test konnte man eine andere Aufgabe übrigens nicht lösen, weil in der Aufgabenstellung angenommen wurde (aufgrund der Dummheit des Lehrers), dass Benzin bei Zimmertemperatur ein Gas ist.
Mathe 11-13 – Der Mathelehrer eines Mitschülers bringt den Schülern die pq-Formel nicht bei, weil er sie nicht kann. (Das ist übrigens seine eigene Begründung!)
Informatik 11-13 – Der Lehrer legt uns ein Skript (von irgendwelchen Professoren) nach dem anderen vor. Klappt dann mal was nicht, ist er völlig ratlos. Seine Hilfe besteht dann darin einfach die nächste Seite der Powerpoint Präsentation zu öffnen und dem Schüler zu sagen, dass er es doch so machen soll wie das da steht.
Ich könnte jetzt noch lange weiterschreiben – aber ich denke man sieht, dass den Lehrern nicht nur eine gute pädagogische Ausbildung fehlt, sondern auch oftmals simples Grundwissen in ihrem eigenen Fach! Wenn dann beides zusammentrifft hat man total verloren.
Abgespacte Unterrichtmethoden halte ich auch nicht für so wichtig. Da ist Fachkompetenz viel wichtiger. Unser Mathelehrer macht nur Frontalunterricht – aber das wirklich gut. Er kommt mit einem Stück Kreide in den Raum und fängt einfach an. Nichts auf Zetteln vorbereitet so wie andere Lehrer. Der hat einfach alles im Kopf und rechnet die Sachen „live“. Dadurch haben die Schüler Respekt vor ihm und alle sind immer still und hören zu, weil man einfach merkt das der Mann auch weiß was er einem da erzählt.
Da ist man doch froh, dass man auf der Uni nur noch eine Nummer ist..
den meisten Lehrern hatt es nie gepasst wie ich gelernt habe.Das ich untericht gemalt habe ist zwar ne blöde macke gewesen ,aber oft wars mir einfach zu langweilig oder trocken der stoff ,mitbekommen habe ich dennoch alles und nebenher schnell mitgeschrieben wenns nötig war.Vielen passte das oft ned und habe schlechtere noten bekommen,was hier aber gesagts ein sollte ich war immer bei der sache und konnte mich beteiligen wenn was gefragt wurde.ich lerne durch zuhören und zuschauen mehr als durch stures pauken und auswendiglernen.Tja 2-3 lehrer habe ich das erklärt das war dann ok für die und meine noten wurden wieder richtigestellt weil ja aufpasse auch wenn ich ned perment an die tafel starre wien zombie.
,
aber es gab verschiedene sorten lehrer,die einen waren übertrieben gut mit den bewertungen und warfen mit 1 sern um sich , oder gaben unverhältnis mässig schlechte noten.
Auch hatten wir Märchen Opas die 2/3 der stunde anekdoten vom gibskrieg erzählten oder welche die super streng waren und uns 45 minuten stur abschreiben ließen.
Das Lehrer benoten wie sie grade Bock haben bzw keinem klaren Konzept folgen hab ich in der Realschule und auch in der Grundschule gemerkt.
Es fing in der Grundschule in Deutsch an, unsere Lehrerin hat uns vor einem Diktat den Text des Diktats gegeben, wir konnten ihn also zuhause auswendig! lernen, und bei der Arbeit hat sie 4-6 Sätze verschoben, was aber keinen interessiert hat, da mann es ja schon auswendig gelernt hat, so hatte die ganze Klasse Noten von 1-3 in Deutsch.. dann kahm allerdings die Realschule….
In der 5 und 6 Klasse sind bis auf 5 Leute alle aus meiner Grundschulklasse wegen 5en in Deutsch sitzengeblieben.. ich konnte mich grade noch retten… aber meine Rechtschreibung ist immernoch nicht die prallste und Zeichensetzung und Zeiten.. damit kann man mich mit 21 immernoch jagen…. wo hätten wir es auch richtg lernen sollen? mit Diktaten die man auswendig lernen konnte?… ich glaube kaum… meine 4 auf dem Endzeugnis hatte ich allein den Inhalten meiner Aufsätze zu verdanken…
In Mathematik hatte ich auch eine sehr tolle Lehrerin… wer nicht Haar genau ihre Formeln benutzt hat um eine Aufgabe zu lösen hat für den Lösungsweg 0! Punkte bekommen, also bekahm man unterm Strich trotzdessen das man wirklich alle Aufgaben richtig hatte nur eine 3-4, hatte man einige Aufgaben Falsch Zack 5!
Und das größte Problem war… mein Vater konnte mir nicht in Mathe helfen da er gelernt hat Aufgaben egal wie zu Lösen Hauptsache das Ergebnis stimmt… und unterm Strich hatte ich dann zum Schluss eine 5 in Mathe nur weil ich die Aufgaben nicht so gelöst habe wie meine Mathelehrerin es gerne gehabt hätte…..
Die einzige Lösung meiner Meinung nach ist das Benotungen nach Klaren Regeln erfolgen müssen die verhindern das jeder machen kann was er will, denn Unterricht soll jeder Lehrer gestalten können wie er will, aber nicht die Benotung….
Natürlich geht unsere Bildung den Bach runter. Wieso ist wohl Pisa-Sieger Finnland auf ganzer Linie der Gewinner? Ganz einfach:
-keine Klasse größer als 15 Schüler damit man auch ordentliche Ergebnisse erzielt
-bestens ausgebildete und gut bezahlte Lehrer
-Individuelle Betreuung für leistungsschwächere Schüler
In Finnland haben sie auch gestörte Kinder aber denen nimmt man sich individuell an und fördert sie…anstatt sie wie bei uns größtenteils einfach mit Ritalin zu füttern.
Der Artikel ist ganz interessant aber es ist ein Armutszeugniss dass manchen erst durch solch einen Artikel die Augen geöffnet werden bzw. dass alles als sogenannte „Enthüllung“ hingestellt wird. Wer mit offenen Augen durch unser Land geht sieht das alles selbst.
Und wenn um Änderung der Verhältnisse gebeten wird, kommt das Todschlag-argument: „Kein Geld! Woher sollen wir das nehmen?“
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Aber der Wille ist in Deutschland zu oft bei der EIGENEN Macht und dem EIGENEN Geld.
-> Dazu braucht es zugegebener Maßen eine Menge Geld. <-
Bist du denn total verrückt und so extrem staatsfeindlich veranlagt?
Geld für die Bildung der heranwachsenden Generation ausgeben?
pfff Träumer
Das sage ich ja seid Jahren: Wenn man Lehrer vernünftig bezahlen würde, dafür aber den Beamtenstatus abschaffen würde, dann würden sich endlich mal nur noch die auf den Job bewerben, die den auch wirklich machen wollen. Und drin bleiben würden nur die, die ihn auch können. So ist das nunmal in einem Wettbewerb. Voraussetzung ist aber natürlich, dass das Material stimmt, die Rückendeckung der Schulleitung da ist und Erziehungshilfen in Problemfällen selbstverständlich sind.
Dazu braucht es zugegebener Maßen eine Menge Geld. Aber mal im Ernst: Wen würde es scheren, wenn wir das aus dem Topf bezahlen, der bisher für Afghanistan drauf geht? (Den Einsatz der Bundeswehr, nicht die humanitäre Hilfe!)
Leider kann man bei der durchschnittlich sehr dummen (weil ja schon länger schlecht gebildeten) deutschen Öffentlichkeit nicht erwarten, dass Diskussionen so geführt werden. In der Diskussion um Afghanistan wurde ja immer, wenn es um Geld ging und woher es kam, gesagt: „Das hat damit gar nichts zu tun“. Und die Öffentlichkeit hat’s geglaubt!!
Ich hab nicht Lust hier großartig darüber zu diskutieren, wie sinnvoll der Bundeswehr Einsatz in Afghanistan ist, aber eins sei mal gesagt:
unsere Bundesrepublik bekommt von der NATO pro Tag, für jeden Soldaten der im Einsatz ist, 250€ Prämie, es werden allerdings nur 110€ an den Soldaten ausbezahlt (was in anderen Ländern nicht so ist).
Ist nur als kleine Anmerkung gedacht.
Ist ja schön, aber ich glaube nicht, dass damit die gesamten kosten abgedeckt sind. Die USA haben am ersten Tag gegen Lybien einfach mal 50.000.000$ an Raketen verballert. Ja mir ist klar, dass wir das nicht machen, aber selbst ein Bruchteil davon übers Jahr hinweg macht schon mehr aus als die paar Euro pro Soldat die wir von der Nato bekommen.
Mal eine Rechnung:
140€ * 3200 Soldaten = 448 000€ pro Tag, das rechne dann mal auf einen Monat
Da fehlt ein Edit Button
Das sind mit Sicherheit nicht alle Kosten, die damit gedeckt werden, das Deutschland aber im Gegensatz zu anderen Staaten deutlich weniger ausgibt sollte soweit auch klar sein. Unsere jets werden nichtmehr zur Aufklärung genutzt etc.
Du held wo her bekommt die Nato ihr geld? Von den Mitgliedsstaaten… ergo Deutschland.
Rate mal wer wieder mit der größte Zahlmeister ist… genau Deutschland.
Ja, „ich Held“.
Wenn du nicht verstehst, was ich schreibe, dann solltest du am besten dein Maul nicht ganz so weit aufreißen.
Das Problem ist mir als Schüler in der 12. Klasse ebenfalls gut bekannt.
Seid ich in der Oberstufe bin hat sich das Problem ein wenig abgeschwächt, da zumindest die KLausuren aufgrund von detaillierten Erwartungshorizonten nicht mehr willkürlich bewertet werden können und einige Lehrer die den Unterricht in der Mittelstufe überhauptnicht ernst genommen haben jetzt vernünftig mit einem zusammen arbeiten.
Trotzdem sind die mündlichen Noten immernoch völlig vom Lehrer abhängig und der Stoff der vermittelt wird natürlich auch.
Ich selbst bin von unfähigen Lehrern in den Prüfungsfächern zum Glück verschont geblieben aber auch fürs Zentralabi spielen solche Leute eine ziemlich wichtige Rolle.
Als Beispiel unsere Mathelehrerin: Wir sind 2 Themenblöcke hinter den anderen Kursen zurück und werden bis zum Abi niemals den gesamten Stoff schaffen. Wer Mathe bei uns im Kurs also im Abi hat ist einfach gesagt „am Arsch“.
Hinzu kommen natürlich noch Lehrer die mit defiziten (4- bis 6) im mündlichen um sich schmeißen und damit Schülern gute Noten auf dem Abiturzeugnis völlig verbauen oder Leute die den Stoff einfach nicht rüberbringen können.
wer Fehler findet darf sie behalten 😉
Das mit den mündl. Noten kenn ich nur zu gut. Im Abi Jahr durch ne mündl. 5 in Englisch auf ne 4 im Zeugnis gerutscht, obwohl ich schriftl. auf ner 2,4 stand…
Jopp, bei mir auch.
Zuvor noch in der „Generalprobe“ 13 Punkte bekommen.
Dann gings zum Abi, welches genau den selben „Schwierigkeitsgrad“ hatte. Nur statt 10 Minuten 15 Minuten vortrag.
Andere Lehrer, zack, nur 7 Punkte.
Durch meine Abi-Ergebnisse bin ich im Schnitt 0,3 Punkte im NC gesunken…
Shit happens. Und so eine Klausur bringt einem dann Wartesemester ohne Ende.
Du weist, dass du in Mathe so oder so im Abi geprüft wirst?
Ehm nein?
Ich zB hab Mathe nicht im Abitur
„Zustimm“
Bei uns jedenfalls konnte man sich 3 schriftliche und 1 mündliche aus den Kernfächern (Englisch,Deutsch,Mathe) und den Profilfächern (bei mir Geschichte,Politik,Bio) zusammenstellen. Da ich aber naturwissenschaftlich musste (was auch Mathe abdecken würde), hab ich Bio,Geschichte,Deutsch genommen und Mathe war raus 😉
Achja die Selbstüberschätzung einiger Lehrer.^^
Hatte da zum Glück nicht das Pech auf solch konservative Gestalten zu geraten die immer original ihren Wortlaut hören wollten oder penibel auswendig gelernte Texte aus dem Lehrbuch. Bis auf eine Ausnahme.
Philosophie in der Berufsschule. Mit der Lehrerin hatte ich mich so in den Haaren das die Sache nur noch mit Hilfe des Schulleiters zu lösen war. Wenn man nicht glasklar ihren Ansichten Folgte waren da keine guten Noten drin. Horror kann ich nur Sagen.
Mir fallen aber eigentlich gern eher lustige Sachen ein wie z. B. selbst erkorene Informatiklehrer in der 9. Klasse. Immerhin schon 15 Jahre her also Informatikunterricht grade bei mir hier in der Ostzone noch recht frisch. Da kommt der Direktor in den Unterricht und ruft mich raus und entsculdigt mich gleich mal beim Lehrer das ich jetzt erstmal nicht mehr am Unterricht teilnehmen werde. Ich schon Angst was nun kommt. Da bittet er mich in den Informatikraum. Nun war ich erstmal 3 Unterrichtsstunden beschäftigt das Netzwerk an den Rechnern wieder vernünftig zum Laufen zu bringen da der gute Herr ja mal wieder in den Einstellungen rumbasteln musste um seine Erleuchtungen zu verwirklichen.
Selber Lehrer war es auch dem ich immer wieder wärend des Unterrichts unter die Arme greifen musste weil er auf die glohreiche Idee kam uns zu zeigen was er für ein IT-Fachmann ist. Es galt uns beizubringen was man doch für tolle Sachen mit Basic programmieren kann.
Das beste kommt aber von meiner Mutti, selbst Lehrerin an einer Förderschule. Da hat ihre Kollegin den Spruch auf dem Bildschirm, bitte jetzt Diskette 2 einlegen, zu wörtlich genommen. Ich konnte es echt nicht glauben als ich das Laufwerk sah. Man möge denken das es ein Schüler mutwillig gemacht hat aber eine „selbsternannte“ Informatiklehrerin die 2 Disketten in ein Laufwerk geschoben bekommt hat den Preis „Kompetentester Lehrer aller Zeiten“ doch echt verdient.
-> Das Problem ist, dass sich häufig einfach die falschen Bewerber für ein Lehramtsstudium einschreiben. Das sind oft sicherheitsorientierte Menschen, die vor allem der Beamtenstatus lockt. >-
Ohja, eine Berufsschullehrerin frisch im Amt die nach 2 Wochen das erste mal vor der Klasse aus Verzweiflung in Tränen ausbricht und nach 3 Monaten nicht mehr unterrichtet zum Beispiel.
Naja über meine Mutter hab ich da ja einiges mitbekommen in den letzten Jahren und es ist erschütternd was da so hinter den Kulissen abgeht.
Ich glaub das schlimme an deutschen Schulen (weiß natürlich nicht wie das im Ausland aussieht), ist das von vielen Lehrern eig. keine eigene Meinung gefordert ist.
Bei vielen Lehrern kriegt man schon supernoten wenn man i-was nachplappert, sei es das, was der Lehrer sagt oder das was in einem Lehrbuch etc steht.
Sagt man dann etwas „selbst erfundenes“ wird das vom Lehrer schlechter Benotet, da es ja nicht im Lehrplan steht, oder es wird missachtet.
Gute fand ich im Interview den Vergleich von Danielzu den USA, dass die Lehrer da als Freunde angesehen werden. Das hatte einer unserer Referendare auch versucht, uns auf einer freundschaftlichen Ebene zu begegnen, dass hatten seine Seminarleiter (oder was auch immer das für Vorgesetze waren) nicht gutgeheißen und er musste zu sollte ein Konservatives 0815 Lehrerverhalten an den Tag legen, obwohl allen Schülern so ein freundschaftliches Verhalten besser gefallen hat, da der Lehrer dadurch das Feindbild und ein Freundbild gewandelt hat und der Unterricht direkt einfacher zu verfolgen war.
Zu der Überschrift des Artikels ein eindeutiges JA!
Gruß
Wie wahr, wie wahr. Meine Freundin bestreitet gerade Ihr Referendariat und die Themen die die gute Frau da in dem Interview anspricht kann ich nur bestätigen. Alles was im Studium und im Ref zählt ist dem Prof/Seminarleiter das zu erzählen was er hören will. Das man sich dabei selbst verkauft ist wohl jedem klar.
Das geht sogar soweit, dass die momentane Mathe Refleiterin verlangt, dass die Klasse aboslut rihig zu halten ist, allerdings nicht durch Respekt oder gute Unterrichtsmethoden. Das einzige das zählt sind Straarbeiten und Nachsitzen. Sie hat in einem Seminar wirklich gesagt: „Die Schüler müssen Angst vor euch haben, sonst bekommt ihr die nie unter Kontrolle“. Wie soll daraus noch eine gute Bezieung entstehen?
Solange sicher 90% aller Lehramtsstudenten solche sind, die schlicht nicht wissen, was sie machen wollen und nicht arbeiten wollen, wird sich daran nur wenig ändern.
Warum es überhaupt ein spezielles Lehramtsstudium gibt, habe ich heute noch nicht ganz verstanden.
Wegen dem Pädagogikteil? Also bitte, die Praxis zeigt ein vollkommen anderes Bild. Auch halte ich von ausgebildeten Erziehern wenig, auch aus eigener früherer Erfahrung heraus.
Genauso wenig halte ich etwas von Lehrern, die in ihrem Leben noch nie in ihrem Bereich in der Wirtschaft gearbeitet haben.
Ich finde es z.B. ein Unding, dass man einen Informatiklehrer vorgesetzt bekommt, der 1. entweder nie Informatik studiert hat oder das vor über 20 Jahren getan hat. Zu Zeiten, in denen es weder Internet, noch Datenbanken etc. gab.
Solche Lehrere ziehen einen runter, der arme Schüler darf das ganze dann mühevoll im Studium nachholen.
Ich verstehe, dass für „richtige“ Studiengänge der Lehrerberuf sehr uninteressant ist, aber so kanns auch nicht gehen.
Setzt enfach einen globalen NC für Sinnlosfächer wie Sport, Kunst, Germanistik, Geographie etc., wenn in ganz Deutschland keine Lehrer in dem Bereich benötigt werden.
Dazu kommen natürlich die sozialen Aspekte. Ich war zeitweilig auf einer erw. Realschule mit einem sehr hohen Ausländeranteil, von denen viele kriminell waren und noch vor ihrem Abschluss im Knast landeten.
Man merkte jedem Lehrer die Abneigung und den Streß an, das wirkte sich auf Unterricht und Noten aus. Wir hatten mal einen Aushilfslehrer in Physik, der JEDEM Jungen in der Klasse einfach eine 6 gab, weil 2-3 die Sau rausliesen. Geahndet wurde das nie.
Ich ging von dieser Schule mit einem Notendurchschnitt von 3,8. Keine Ausbildungsstelle der Welt hätte mich mit diesem Zeugnis je genommen.
Da ich aber eh studieren wollte, habe ich Fachabi dazugenommen.
Auch dort fanden sich viele Schüler, denen man anmerkte, dass sie nur da sind, weil sie keinen Bock auf eine Ausbildung haben. Aber die Lehrer waren weit entspannter, was bei 18+ Jährigen kein Wunder ist.
Im Endeffekt hatte ich da einen Schnitt von 2,4, nachdem ich lange brauchte, um meine Defizite aus der Realschule auszugleichen.
Mein Studium (Informatik Bachelor) schloss ich mit 1,8 ab, der Kompetenzunterschied zwischen Professoren und Lehrern ist enorm (zumindest im naturwissenschaftl. Bereich).
http://www.youtube.com/watch?v=Y7ww9p2MQVg
Sagt viel über das Lehrertum aus, denke ich (bzw. über das Schulwesen)
In meiner Kleinstadt gibt es 2 Oberschulen, eine die etwas runtergekommen ist, halt das übliche: Tafeln, alte Bücher, Windows 2000Pc´s. Auf der anderen Schule ist es anders: Smartboads, super Computers, alle 3-4Jahre neue Bücher.
TROTZDEM wollen alle neuen Schüler auf die alte runtergekommende Schule, weil sich die Lehrer um einen kümmern, sich durchsetzen können (naja zumindest der Großteil der Lehrer) und wissen wie Ruhe im Klassenzimmer herrscht, aber trotzdem das Lernen halbwegs spaß macht.
Wer auf die andere Schule geht/(will), muss sich als Schüler durchsetzen, weil man sonst als Mobbingofer endet und dort mit Samt Noten untergeht.
das ist leider nen allgemeines problem das sich nicht nur auf normale schulen beschränkt, so lehrer trifft man leider auch an berufsschulen.
an der berufsschule wo ich gelernt hab hatten wir auch eine lehrerin marke theorie sehr gut, von praxis keine ahnung und null talent den stoff zu vermitteln.
typische unterrichtsstunde sah so aus:
blablabla *ohne punkt und komma text rezitier*
habt ihr das jetzt verstanden?
*alle schütteln den kopf*
*leicht säuerlicher tonfall*: ja was gibts den da jetzt nicht zu verstehen!? ich erklär das jetzt nicht alles nochmal!
irgendwann haben wirs dann aufgeben und keiner hat mehr zugehört, man hat einfach alles auswendig gelernt ohne das so wirklich zu verstehen. da die dame meist jahrelang dieselben tests genommen hat haben wir von leuten aus dem betrieb die auch bei der waren die alten tests auswendig gelernt.
rückblickend kann ich über die zeit eigentlich nur sagen das von den jüngeren lehrern dort eigentlich keiner was getaugt hat, das einzige was man gelernt hat kam von den älteren lehrern die meist noch selbst den beruf gelernt haben.
Zum letzten Absatz:
Interessant. Mein Vater hat über seine Lehrer am Gymnasium immer das selbe gesagt. Am meisten habe er bei denen gelernt, die Professoren für ihr Fach und keine „geschulten Pädagogen“ gewesen seien 🙂
Ich bin bis letztes Jahr noch in Hessen zur Schule gegangen.
Das sollte eigentlich schon fast alles über meine Meinung zu Lehrern aussagen.
Wer es nicht weiß: Hessens Bildungspolitik ist einfach nur unter aller Sau.
Es hapert überall an finanziellen Mitteln(bis zur 9. Klasse hatten wir noch Atlanten in denen die Ost-West Trennung vorherrschend war).
Wenn man nicht das Glück hatte Junge Lehrer zu bekommen, die Feedback von den Schülern über ihre Lehrmethoden fordern(und diese Kritik dann auch meistens umgesetzt haben) oder einen Schulleiter hatte, der nebenbei auch noch ein hohes Tier in der Stadtpolitik ist, hatte man eigentlich schon fast verloren und durfte sich mit verbohrten alten Drecksäcken rumärgern, für die Pädagogik wohl ein Fremdwort war.
in meiner alten schule (realschule) waren auch teil einige lehrer dabei wo man einfach nur „die fresse halten“ und stumpf auswendig lernen musste um keine schlechten noten für träumerei oder nicht aufpassen zu bekommen.
mir kahm es auch schon so vor dass es echt lehrer gibt die ihren beruf nur wegen den beamtenstatus machen.
zum teil sogar gestörte persönlichkeiten wie mein alter rektor (man konnte ihn in gewisser weise mit einen berühmten diktator vergleichen) gegen den ich als klassensprecher so oft in wort- und papiergefechten für meine klasse gekämpft habe, weil er uns jeden müll, der in der schule geschah ( z.B. ein außerhalb der Schulzeit zerstörtes fenster in unseren gang), in die schuhe schieben wollte, obwohl unsere klasse sogar die laut einigen lehrern angenehmste der ganzen schule war.
er wollte uns wegen unseren abschlussstreich anzeigen ( absperrband auf den schuhlhof und schultüren mit kette und schloss abgeschlossen)
in der projektwoche hat er den besuch des landkreises in einer schleimigen rede erzählt es seien innovativen ideen waren die die schule vorrangbringen, obwohl es die nicht streng konservative lehrer und schüler waren.
einige referendare kahmen einen sogar als leere ideenlose und nach protokoll arbeitende maschinen vor, die keine ahnung hatten was sie da machen, doch sie machen es weil es so auf papier steht, wo deren „ausbildungsleiter“ es nach seiner konservativen und nicht zu stark gewagten vorstellungen niedergeschrieben hat.
spätestens als die noten von denen kamen hat sich jeder gewundert warum depp nr. 12 für 20 fachen falschmelden und ein dickes +, und ein guter schüler für seinen eigenen standpunkt ein – wegen schlechten sozialverhalten bekahm
Ich weiß, dass man so etwas normalerweise nicht machen sollte, aber ganz ehrlich: bei deinen extremen Fehlern in Sachen Grammatik und Rechtschreibung solltest du lieber etwas vorsichtiger in Bezug auf „Kritik am Lehrer sein“ und lieber mal vor der eigenen Haustüre kehren.
jaja das habe ich jetzt auf die schnelle geschrieben und ein paar mal verändert und ein mal überflogen…
in jeden forum und einfach überall dieses rechtschreibgeflame …
Das sind keine Vertipper, du machst schwere orthographische Fehler. Tut mir leid, ich weiß selber, dass solche Hinweise manchmal nerven. Aber wie gesagt: du wirfst mit allerlei Steinen, also mach vorher deine Hausaufgaben…
Ich als Schüler kenne solche Probleme. Es ist wirklich ein sehr heikles Thema. Ich kann Rollewurst nur zustimmen. Bei Lehrern gibt es wirklich eine große Bandbreite, von „mit dem würde ich auch mal was privat machen“ bis hin zu „hoffentlich geht die Stunde bald um“. Was ich persönlich auch sehr schlimm finde ist, wenn durch die schwache Leistung von Lehrern Lücken im Schulstoff entstehen und man dann in der nächsten Jahrgangsstufe mühevoll alles nachpauken muss, gerade in Fremdsprachen ist das sehr sehr aufwendig, wie ich dieses Schuljahr leider miterleben musste.
Ich sehe das quasi genauso. Es kommt immer auf den Lehrer an der vor einem steht und benotet. Der eine ist fachlich zwar kompetent, geht nicht auf die Schüler ein und beachtet nur die, die alles verstehen. Der andere hat vielleicht nicht das große Fachwissen wie der erste, geht jedoch auf die Probleme der Schüler ein und hilft ihnen und benotet dementsprechend die Bemühungen des Schülers das zu lernen.
Sehr sehr sehr guter Artikel die meisten Lehrer können nämlich nicht mit Schülern umgehen und es ist wirklich sehr oft Glück. Ich zb habe einen Lehrer den ich für fast Geisteskrank halte und das schlimme ist das sagen andere Lehrer auch…
Zu dem Thema könnte jetzt schon ganze Romane schreiben – dabei befinde ich mich noch im (Lehramts-)Studium. Das Referendariat liegt noch in einiger Ferne. Aber schon jetzt erschrecken mich die Praxisferne und miese Organisation des Studiengangs, von den sinnlosen Inhalten ganz zu schweigen.
Und während ich mir Tag für Tag Gedanken mache, ob ich mich wirklich zum Lehrer eigne, hört man von anderen freudestrahlend, dass sich der Lehrberuf ja hervorragend eignet, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen – von den Vorteilen des Beamtenstatus‘ ganz zu schweigen.
Ich fasse mir jetzt bereits tagtäglich an den Kopf.
Das Buch ist übrigens gleich mal vorgemerkt. Klingt interessant (wenngleich ich vermute, dass die Dame mir da wenig Neues erzählt…).
an die uni geht man auch nicht nur, um möglichst nah an der praxis und gezielt auf den beruf hin zu lernen. da würde eine 3 jährige ausbildung völlig ausreichen. an der universität studiert man die fächer weit über das für die schule nötige wissen hinaus, was ich nur befürworten kann. schließlich kann es immernoch eintreten, dass man im referendariat abgelehnt durchfliegt oder schlichtweg kein interesse mehr an dem lehrerberuf hat. so kann man sich immer noch nach anderen berufsfeldern umsehen, die mit den jeweilig studierten fächern möglich sind. würdest man nur den stoff für die schule lernen (und wer weiß schon, was nächstes jahr im curriculum steht, geschweige denn in 20 jahren), wärst du auf gedeih und verderb an deine anstellung gebunden.
dass sich andere studenten sorgen um ihre zukunft machen und pläne schmieden, wie sie ohne geldsorgen eine familie gründen und auch noch, wenn möglich, freizeit haben, ist mehr als verständlich. die theorie vom homo oeconomicus mag nicht ganz aufgehen, jedoch streben die meisten menschen danach, sich persönliche vorteile zu erarbeiten und ein vernünftiges leben zu führen.
natürlich sollten darunter keine schüler leiden müssen, aber du kannst mir glauben, dass, wenn man die lehramtsstudenten nach wissen, fähigkeit und persönlichkeit (sehr wichtig) streng selektieren würde, es würde bald nicht mehr genug lehrkräfte an unseren teilweise ohnehin schon schwach besetzten schulen geben.
Du, mit „Praxisferne“ meinte ich gar nicht, dass inhaltlich rein auf den Lehrerberuf studiert werden soll. Aber es mutet schon seltsam an, dass Pädagogik den weitaus geringsten Teil meines kompletten Studiums ausmacht und das bisschen, was an Pädagogik vermittelt werden soll, mit stupiden Aktivitäten verdröhnt wird. – Wobei es da auch immer drauf ankommt, welchen Prof/Dozenten man erwischt – aber selbst das ist meines Erachtens traurig, dass der eine Prof/Doz. sinnvolles Wissen vermittelt, während der andere sich zurücklehnt und das Seminar z.B. durch schlechte Referate gestalten lässt. Wer nicht studiert hat, kann sich, so denke ich, gar nicht vorstellen, welch‘ qualitative Differenzen es da gibt zwischen den theoretisch inhaltlich gleichen Seminaren.
Ich wurde letztes Semester in Fachdidaktik (!) gar von einem Dozenten gelehrt, der zwar Lehramt studiert, aber noch nie aktiv im Lehrerberuf gestanden hat. Da stimmt doch was nicht?
Ab davon waren die Einführungsveranstaltungen meines Studiengangs bisher noch die einzigen Veranstaltungen, in denen sinnvolles Wissen vermittelt wurde (also auch sinnvoll für z.B. einen anderen späteren Beruf, falls man vom Lehrberuf absehen sollte). Seitdem ist es nur noch schwülstiges Geseiher ohne Sinn und Verstand, wobei ich derzeit arg hoffe, dass sich daran noch was ändert.
Und bei allem Verständnis für ein gewisses Sicherheitsbestreben sollten die Leute, die sich für das Lehramtsstudium bewerben, doch nicht vergessen, was es bedeutet Lehrer zu sein.
“ aber du kannst mir glauben, dass, wenn man die lehramtsstudenten nach wissen, fähigkeit und persönlichkeit (sehr wichtig) streng selektieren würde, es würde bald nicht mehr genug lehrkräfte an unseren teilweise ohnehin schon schwach besetzten schulen geben.“
Glaub mir, DAS sehe ich absolut genauso. Wobei es im Grunde genommen fragwürdig ist, dass ein frischer Abiturient gleich ins Lehramtsstudium einsteigen kann.
Im Laufe meines Berufslebens (ich habe vor dem Studium viele Jahre gearbeitet und dabei auch Azubis ausgebildet) habe ich immer wieder erlebt, was für Riesensprünge Azubis machen während ihrer Ausbildungszeit – von ihren Fähigkeiten her, aber auch von ihrer Persönlichkeit her.
Da hätte man – jetzt mal eine von Dir angesprochene Selektion angedacht – so manchen aussortiert, der Jahre später herzlich willkommen wäre.
Somit wäre eine solche Bewertung m.E. auch nicht ganz unproblematisch.
Wenn es nach mir ginge, wäre der Lehrerberuf ein stinknormaler Ausbildungsberuf, der Praxis und Theorie von Anfang an miteinander verknüpft ODER aber würde ein paar Jahre anderweitige Berufserfahrung voraussetzen.
Ich sutdiere auf Lehramt und kann den Teil zur Ausbildung nur bestätigen!
Manchmal sitze ich in einer Vorlesung und frage mich was der Mensch da vorne erzählt und was mir das bringen soll.
Es gibt natürlich auch Dozenten die wirklich gut sind und Themen vermitteln die wirklich wichtig sind. Aber lernen tut doch man am meisten in den (zum Glück) recht zahlreichen Praktika!
Zahlreiche Praktika? Nun interessiert mich, wo Du studierst. 🙂 Ich mache im gesamten Bachelorteil meines Studiengangs exakt EIN Praktikum – und zwar zwischen dem 5. und dem 6. Semester (also dann, wenn es eigentlich zu spät ist für die Erkenntnis, dass die Berufswahl doch nicht so die richtige war).
Ich kümmere mich soweit selbst darum, schon vorher Lehrerfahrung zu sammeln, aber viele machen in dem einen, offiziellen Praktikum zum ersten Mal Erfahrungen damit, wie es ist vor einer ganzen Klasse zu stehen. Reichlich bedenklich, wie ich finde.
Lass mich raten du studierst auf Gymnasliallehramt. Ich Studieren in BaWü auf Realschullehramt und da habe ich in 3 Semestern ein Tages Praktikum bei dem ich einmal die Woche in einer Schule Hospitiere/Unterrichte und 2 mal ein Blockpraktikum (3-4 Wochen) in den Semsterferien.
Ich bin heil froh um diese Praxiserfahrungen!!
Du hast Recht.
Und weißt Du was? Ich beneide Dich drum. 🙂 Also um die viele Praxiserfahrung.
Wie gesagt, ich beschaffe sie mir nach Kräften selber, aber ideal ist was anderes. 🙂
Wie ist Dein Studium so? Auch so praxisfern oder praxisnah?
Sagen wir mal „durchwachsen“. Dieses Semster hatte ich überwiegend gute Seminare. Eines hat sich mit der Erstellung von Aufgaben auseinandergesetzt, da kann man mehr falsch machen als man glaubt. Ein anderes, wie Filme im Unterricht gut eingesetzt werden können, ohne das sie zum Selbstzweck werden.
Ich hatte allerdings auch schon Vorlesungen/Seminare bei denen der Dozent von Anfang an sagte “ Sie werden hier nichts für ihre spätere Praxis finden“. Mag sein das man sich auch mal über den Schulhorizont hinaus begeben sollte, aber große Werbung für die Vorlesung ist das trozdem nicht.
Meine Erfahrung geht in die Richtung, dass 66% der Lehrer keine Menschen sind, die für diesen Beruf geeignet sind. Auch ist dabei – meiner Meinung nach – das größte Problem die Beziehung zwischen Schüler und Lehrer. Stichwort: Stolz. Wenn ein Lehrer sich falsch verhält kann man mit ihm in der Regel da nicht drüber reden. Man muss als Lehrer ja über den Schüler stehen, man ist so etwas wie sein Vorgesetzter und selbst, wenn man als Lehrer seine eigenen Fehler erkennt und sich selbst eingesteht, ist oft der Stolz und auch die Angst vor dem Verlust der eigenen Autorität im Weg, diese auch vor den Schülern zuzugeben. Meine Erfahrung ist: Diskutiere darüber, ob der Lehrer nicht mal den falschen aus den Unterricht geschmissen hat oder eine Aufgabe falsch formuliert hat weshalb dann ein Großteil der Schüler eine Klassenarbeit verhaut oder sonstwas und du fängst dir mindestens ne schlechtere mündliche Halbjahresnote ein.
Ich habe schon viel zu viele Lehrer gesehen, die sich für etwas „besseres“ gehalten haben als ihre Schüler und die Schüler dementsprechend auch so behandeln. Vorbild zu sein heißt nicht, den Schülern seinen Willen aufzuzwingen weil man der Meinung ist, es sei pedagogisch wertvoll, sondern sich so zu verhalten, dass die Schüler sich sagen „Hey, der Mann/die Frau ist doch eigentlich schwer in Ordnung, dem möchte ich auch mal zuhören, wenn er mir was erzählt!“.
Man kann das Schulsystem noch so oft umkrempeln und vergewaltigen, aber wenn man wirklich was erreichen will, muss man – meiner *räusper* total unqualifizierten Schülermeinung nach – viel mehr darauf achten, was für Leute man einstellt und was für eine Beziehung sie zu den Schülern haben. Und „schwarze Schafe“ gegebenenfalls auch mal rausschmeißen. Und das ist leider verdammt schwer und verdammt unbequem.
Was mich wütend macht ist die stark eingegrenzte Reaktionsmöglichkeit für Eltern. Ein Schulwechsel ist nur bedingt effektiv und das Sozialleben des Kindes leidet stark darunter.
Schule ist auch für Schüler ein Glückspiel. Mit gleichem Talent und Einsatz bekommt man beim einen Lehrer 13 Punkte beim anderen 9. Sowas ist wenn man auf einen bestimmten NC hinarbeitet ziemlich tödlich.
Mit 15 Punkten bist du auf der sicheren Seite. Ich denke, wenn du eine Matheaufgabe richtig löst, kann dir keiner deine Punkte absprechen. Bei einem Deutsch-Aufsatz ist vielleicht etwas mehr Spielraum, deswegen hau da einfach alles raus, was du kannst. Minimalaufwand ist ziemlich blöd. Ich hab mit kaum lernen jetz 2,1 geschafft und möchte Psychologie studieren. Losverfahren ftw
Hatte erst in der letzten Mathematik Klausur den Fall. Manch ein Lehrer möchte genau den Ansatz zur Aufgabe den er beigebracht hat. Ein Schulfreund von mir hatte einen angewendet, der ihm von seinem alten Mathematiklehrer beigebracht wurde und es wurde dementsprechend schlechter benotet als Meiner.
Beitrag ist sehr interessant ich werde mir das Buch auf jeden Fall bestellen.
Not gonna happen!
Im Losverfahren einen Platz zu bekommen, ist so warscheinlich wie Lotto zu spielen! Ich meine nicht damit, dass ich dir es nicht gönne, wenn du einen Platz darüber bekommst, nur ist es sich auf das Losverfahren zu stützen, so Naiv wie zu hoffen, dass man morgens aufwacht und ein Geldsack liegt vor der Tür! Von nix, kommt nix!
Ich geb dir den Tipp, push deinen NC, wie auch immer das in Psychologie möglich ist. Kenn mich nur in Medizin aus und da ist es genauso schlimm.
Ich hab diverse Praktika in Bereichen der allg. Pflege, der Anästhesie und der Intesivmedizin, sowie eine Ausbildung zum Rettungssanitäter absolviert und komme trotz 1,8er Abi nicht an einen Platz. Nun mach ich ne Krankenpflegesausbildung, weil nur so mein NC für viele Unis gepusht wird.
Ich finds übrigens auch selten dämlich, zu sagen, man habe mit wenig lernen sein Abi so und so gut abgeschlossen und dann zu hoffen, man bekäme sein Wunsch-Studiengang! Sorry aber wer nie lernt/arbeitet, der wird es nicht weit bringen.
Meine Meinung, aber
Back to topic:
Ich hab auch verschiedenste Erfahrungen mit Lehrern und besonders mit Lehrsystemen gemacht.
Erst auf dem Gymnasium eine sehr altmodische Lehrsituation vorgefunden, dann gefrustet zur Realschule gewechselt (9-10 Klasse), um dort mit „jungen“ Lehrern und aufgeschlossenem System in der Schule quasi aufzublühen! Von 3,5 auf 1,4 gesteigert. Danach auf einem Berufskolleg eine ähnliche Situation erlebt und mein Abi dann mit 1,8 gemacht.
In einem System was sich auf Allgemeinheit, Vergleichbarkeit aller und Zentralität stützt, ist immernoch sehr viel Willkür im Spiel!
Andere haben da meiner Meinung sehr gute Beispiele für gegeben…
Aber es bessert sich! Hoffe ich, schließlich zeigt PISA jedes Jahr, dass das deutsche Schulsystem nicht so die Bombe ist 😉
So far, mein Senf,
Niemand soll sich bitte damit Angegriffen fühlen!!!
MFG Skip
Selbt wenn man wie ich Mathe/Physik/Chemie als Leistungskurse wählt, kommt man an deutsch, Fremdsprachen, Geschichte, Politik usw. nicht vorbei und muss das alles ins Abi einbringen. Dann kommts aufn Lehrer an. Und auch in Chemie/Physik muss man mitlerweile mehr Text produzieren als rechnen
Wohl wahr.
Ich bin bei der Literaturrecherche für eine Seminarhausarbeit mal über ein Buch gestolpert (weiß leider den Titel nicht mehr), da wurde mal erforscht, wie unterschiedlich Aufsatzbewertungen ausfallen. Ein und die selben Aufsätze wurden jeweils mehreren Lehrern vorgelegt.
Trauriges Ergebnis: ein und der selbe Aufsatz erhielt Noten, bei denen von 1 bis 5 alles mit dabei war…
Ich fand es unfassbar. – Finde ich immer noch.
Deshalb ist es wichtig, dass Lehrer möglichst früh damit anfangen, Klausuren anhand von Erwartungshorizonten bewerten und diese dann auch in die Hefte der Schüler legen.
So kann dann ja immer verglichen werden, wer wofür wieviele Punkte bekommt, was natürlich eventuelle Diskussionen mit Lehrern bezüglich der Benotung zumindest bei den meisten vereinfacht.
Ich (gerade mein Abi erledigt, im Winter geht das Lehramtsstudium los) hab´ dadurch z.B. vor, das wirklich am besten schon von der fünften Klasse an zu machen (wie es einige wenige Lehrer an meiner Schule taten), anstatt wie der Rest erst in der Qualifikationsphase damit anzufangen.
Transparenz bei der Benotung ist schließlich eine der wichtigsten Aufgaben eines Lehrers, wie ich finde.
Erwartungshorizonte sind ja eine tolle Sache, haben aber den nachteil das gerade bei Aufsätzen einfach nicht funktionieren. Wie will man einen Erwartungshorizont zum Thema Kreatives Schrieben erstellen?
Auch wenn das Kreative Schreiben an ein Thema gebunden sein sollte ist es unmöglich einen Erwartungshorizont zu erstellen.
Das ist jetzt nur ein Beispiel warum diese Methode nicht immer funktioniert, es gibt noch andere.
Ja, ich schließe mich Ping da an. Die Sache mit den Erwartungshorizonten ist schwierig.
Ich schätze, als Lehrer muss man da in erster Linie sehr offen sein, für neue Ideen, für eigene Stile (der Schüler), etc. und nicht alles verdammen, was nicht den eigenen Präferenzen entspricht.
Aber hinsichtlich der Transparenz stimme ich Dir zu.
Erwartungshorizonte haben vor allem momentan das Problem das sie für die Note gut , also 10-11 Punkte gelten. Man kann also alles erfüllen was drin steht und bekommt trotzdem keine 1.