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Ein Passant bleibt stehen, betrachtet den Bildschirm im Schaufenster eines Ladens und sieht einen Spot für Sportschuhe. Eine Kamera über dem Werbedisplay filmt den Betrachter, eine Software wertet die Aufnahmen aus, stellt fest: junger Erwachsener, männlich. Der nächste Clip wirbt dann für eine Biermarke, die sich an junge Männer richtet. Mit dieser Demonstration wirbt das New Yorker Unternehmen Immersive Labs für sein System zur Gesichtsanalyse. Das Unternehmen verspricht, die Software könne in Echtzeit feststellen, wer da gerade vorm Schaufenster steht: Die Software soll zuverlässig das Geschlecht, das ungefähre Alter, die Verweildauer und die Aufmerksamkeit der Passanten einschätzen.

Erinnert das gerade noch jemanden an den Film „Minority Report“? Zwar wird in dem Artikel betont, dass die Identität bei dem Verfahren nicht gespeichert wird, aber seien wir doch mal ehrlich, in diese Richtung geht es doch: „Ah, das ist Person XY, der hat gestern von Zuhause aus Fußballschuhe bestellt, also zeigen wir ihm jetzt Sportwerbung“. Für den Marketing-Bereich sicherlich eine Art „feuchter Traum“, allerdings wird sich hier in den Comments sicherlich die Mehrheit nicht damit anfreunden können, hab ich recht?

Quelle: Spiegel.de


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34 KOMMENTARE

  1. Das traurige ist, dass dergleichen immer mehr im kommen ist, sei es nun die Gesichtsanalyse oder die anderen, ach so tollen „Innovationen“.
    Auch wenn sie betonen das die Identität und die dadurch gesammelten Informationen nicht gespeichert werden, sind die ersten schon dabei verfahren zu erstellen, wie man mit den Möglichkeiten am besten ein Profil des einzelnen Käufers auf Dauer erstellen kann und dies zu „Markt technischen“ Zwecken noch verwenden kann.
    Ob dies dem Kunden gefällt ist egal, es ist ja in seinem Interesse.
    Wenn man etwas länger über all das nachdenkt, zumindest mir, läuft eine leichte Gänsehaut den Rücken herunter, bei den Visionen die sich da einem offenbaren.

    Aber vielleicht stehe ich ja mit dieser Meinung auch ziemlich alleine da, bin sozusagen der elende Schwarzseher, aber kann ich einfach nicht hinweg es so zu sehe nund vielleicht ist es am ende nur ein nettes kleines Extra.

    ~Grüße

  2. Ich hoffe das dieses nie kommen wird.
    Ich schau mir doch in Schaufenster Artikel an welche ich in diesen Moment schön finde und will nicht Sachen sehen die ich GESTERN schon bestellt habe…
    das alles ist ein bisschen bescheuert, weil wenn ich mir gestern Sportschuhe für >100€ geholt habe und keine Jogginghose dazu oder T-Shirt, heißt das doch eigentlich das ich diese bereits habe und keine neue brauche.
    Ich stehe doch dann vor diesen Geschäft um vllt. was für meine Freundin zu holen und dann will ich lieber Werbung für ein gutes Geschenk haben und keine Werbung für Sportartikel.
    Ich find das die „Werbeexperten“ einfach alle zu wenig nachdenken, weil sonst würden diese auch auf diese Erkenntnis kommen bzw. das nicht alle shopping süchtig sind 😉
    Gruß Storm

  3. Ich seh mich schon mit ner Maske rumlaufen, wenn ich mal anonym shoppen gehen will… xD
    Nein, im Ernst: Die Werbung will uns gezielt erreichen, so dass wir die Produkte kaufen, die der Werbende uns andrehen möchte. ‚Gezielt‘ heisst hier möglichst wirtschaftlich effizient unter Zuhilfenahme moderner Softwarelösungen und Datenbanken. Einfache Zusammenhänge wie ‚heute Fussballschuhe gekauft und morgen möglicherweise Interesse am Kauf eines Fussballs‘ bekommt inzwischen jeder kleinere Online-shop prognostiziert. Die professionellen Systeme hierzu sehen etwas anders aus: Software-engines werden mit Kaufverhalten vieler Käufer ‚trainiert‘. Es wird mein Kaufverhalten aus der Vergangenheit in Kombination möglichst vieler anderer persönlicher Daten wie Alter, Geschlecht, Familienstand, Einkommen/Kaufkraft je Monat, Wohnort, Schulden etc. analysiert und mit Kauf-Verhalten und Attributen anderer Käufer verglichen. Der Vergleich kann mit einer Wahrscheinlichkeit von > 75% (Abhängig von Qualität und Anzahl Vergleichsmuster) mein Kaufinteresse für ein bestimmtes Produkt schätzen.
    Je mehr (korrekte) Information man von sich preisgibt, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, persönliche schützenswerte Zusammenhänge und vielleicht auch Abhängigkeiten transparent zu machen.
    Ich für meinen Teil gebe gerne falsche Informationen bei Kundenbefragungen an, so dass eine korrekte Analyse erschwert wird. Außerdem will ich vielleicht auch andere Werbung haben, die außerhalb meines personalisierten Musters liegt…
    – Also vor dem Schaufenster, welches mich scannt doch eine Maske tragen? xD

  4. Vielleicht bin ich noch zu jung, aber ich verstehe nicht, warum jeder Werbung so verteufelt? „Personalisierte Werbung“ und jetzt? Wenn ich die Werbung im Briefkasten nicht will, schmeisse ich sie einfach weg…

  5. Sollen sie’s doch machen, ich seh auch lieber Bierwerbung als Werbung für Frauenschuhe.. Gesichter werden nicht gespeichert also wieso sich gegen den Fortschritt stellen?

  6. Ich hab da eigentlich nichts gegen, Werbung hat ja auch irgendwo einen Sinn und sein gutes, oder?
    Außerdem hat doch fast jeder schon sein Gesicht in Form von Fotos bei Facebook freiwillig abspeichern lassen ;D

  7. [..] “Ah, das ist Person XY, der hat gestern von Zuhause aus Fußballschuhe bestellt, also zeigen wir ihm jetzt Sportwerbung”. [..]

    Kennt hier wer Amazon und deren Werbemailsturm? 😉

  8. Eine lustige Sache, aber ich denke nicht, dass sich sowas durchsetzten würde. So ein Teil ist garantiert recht teuer und wie viele Leute bleiben bitte vor dem Schaufenster stehen und schauen sich Werbung an.

  9. individuelle werbung is och eigentlich gut, da man dann nicht sinnlose werbung für sachen, die man eh net kauft sieht, sondern sachen, die einen interessieren.

  10. wie ihr einfach in jeder guten sache nur das negertive sieht. ich frag mich ernsthaft wie man darin eine gefahr sehen kann wenn einem sportwerbung gezeigt wird weil man nunmal auf sport steht? echt krank…

    ich weiss ehrlich gesagt nich wie ich das klar machen soll, aber nehmen wir jetzt mal an da steht steve jetzt vor dem schaufenster und es kommt werbung für jogging… steve joggt nicht. also ist die werbung nutzlos. jetzt weiss der computer aber in nem anderen fall, dass steve gern golf spielt also kiommt werbung für golf. das is doch nur gut, weil steve dann evtl sich ein neues golfset kauft und davon einen nutzen hat, da er dann bessere abschläge machen kann zB… im fall der jogging werbung wäre es sinnlose zeit für ihn, da er halt einfach nicht joggt und mit uninteressanter werbung zugespammt worden wär.,..

    jaja aber ihr seht da echt die mäuse aus der wand kommen von wegen minority report…

    • Ja stimmt, weil die Industrie uns ja auch immer nur Sachen andreht, die wir alle brauchen, wollen und die einen enormen Nutzen für uns haben. Scharf überlegt!

      • wenn du etwas nicht willst, musst du es auch nicht kaufen. omg… echt schlimm, wenn dir jemand ANBIETET etwas zu kaufen. machs wenn du lust hast oder lass es,. aber hör auf z whinen.

        • Du findest das so lange witzig und gut, bis du in der U-Bahn sitzt und eine auf dich angeblich zugeschnittene Werbung über Dildos siehst, die man sich besonders leicht Anal einführen kann. Deine Arbeitskollegen, Familie oder Freunde würden das dann auch bestimmt super finden…

          Davon abgesehen: Wenn du wirklich etwas brauchst, dann vergleichst du vorher Angebote auf objektiven Seiten. Werbung zielt darauf hin, dass du etwas kaufst, was du eingentlich gar nicht brauchst… Werbung ist niemals objektiv.
          Also hast du nicht unbedingt einen Vorteil davon.

        • Du übersiehst, dass diese Infrastruktur nicht nur für den Vorgesehenen Zweck verwendet werden kann. Das Aufbauen solcher Überwachungs-Infrastruktur sollte immer vermieden werden, wenn sie nicht unbedingt gebraucht wird. Jeder mit einem halbem Gehirn sollte in der Lage sein das zu erkennen bzw. zu begreifen.

          Davon abgesehen könnte man das ganze viel diskreter lösen:

          RFID-Chips mit geringer Reichweite und einer nicht personenbezogenen Nummer. Jeder der einen solchen Chip bei sich trägt und sich dem Schaufenster auf eine bestimmte Reichweite nähert kann so angepasste Werbung gezeigt bekommen und sich auch noch aussuchen, ob er das möchte (durch mitführen der Karte).

          Die dazu passende Datenbank würde also nur die Kundenummer und eine Reihe von (vorher festgestellten) Interessen enthalten:

          1 – Golf, WoW, Joggen

          Sobald Steve also mit der Karte, welche die Nummer „1“ sendet an das Fenster kommt wird Werbung zu den 3 Themen eingeblendet.

          Das würde das ganze wesentlich Datenschutzfreundlicher gestalten ohne, dass man irgendwelche Kameras anbringen muss.

          Und jetzt kannst du dir 3 Mal überlegen, warum man das nicht so macht…

          • Nachtrag: RFID-Chips sehen (in diesem Fall) einfach aus wie normale Bankkarten oder Kreditkarten und können beliebig mitgeführt werden. Dazu sind sie wirtschaftlich gesehen nicht einmal teuer.

  11. Ich persönlich finds gar nicht so schlecht. Erspart mir viel Zeit und Mist, wenn die Werbung die ich sehe auf meine persönlichen Interessen zugeschnitten ist.
    Google macht das ja in ähnlicher Form mit den Dingen die man sucht. Neulich wollte ich mir was kaufen konnte aber nix passendes finden und Google hat mich solange mit Werbung um das Thema „bombadiert“ bis was dabei war, das mir gefiel. Die Werbung bei Google nimmt zwar Überhand und man kann sich ihr nur schwer entziehen, aber wenn ich vom Schaufenster die Nase voll hab, weil ich das gefunden hab, was ich wollte, dann kann ich einfach weitergehen.

  12. Ich finde die Technik dahinter auf jeden Fall sehr interessant, allerdings ist der Trend wirklich etwas bedenklich. Ich musste da auch sofort an Minority Report denken

  13. Ne, kann ich mich nicht mit anfreunden.
    Geht mir persönlich einfach zu weit und ich finde, ich habe das Recht, zu sagen, ich möchte da nicht „gescannt“ werden.

  14. Läuft es nicht schon so in etwa bei Amazon oder anderen Onlinekaufhäusern ? du klickst eine ware an nur um sie dir anzusehen und prompt haste 1-2 tage später noch ne Email mit diesen und ähnlichen Angeboten im Mailfach ?

  15. Hab die Technik vor nen paar Monaten auf ner Messe gesehen. Hat schon ganz gut funktioniert, nurnoch ne größere Datenbank, damit es immer hin haut.

    Ansonsten finde ich die Technik super. Ist doch toll, wenn man nur die Werbung sieht, die einen interessiert.
    Die Datenschutzwichtigtuer werden sich zwar sicher wieder aufregen, aber in einigen Jahren wird die Technik zum Alltag gehören.
    Wird dann ja nicht anderst laufen wie bei Amazon, und da beschwert sich ja auch niemand.

  16. Ich versteh diese ständige Panikmache nicht. Ist doch egal, was für eine Werbung auf dem Display läuft, man kann auch einfach wegschauen.
    Warum sieht man das nicht positiv? Man will ja, wenn man Werbung aufnimmt doch zumindest interessante Werbung sehen.
    Ich finde man sollte so etwas auch immer von der nützlichen Seite betrachten.

  17. Warum denn? Ich möchte keine Werbung über Vaginalsalbe sehen wenn ich in ’n Schaufenster sehe. Wenn schon Werbung, dann die, die auch für mich zugeschnitten ist..

    Und das ganze „Ja, die wissen wo du bist bla bla“ … na und? Ich mach doch nix verbotenes, warum sollte ich denn was zu verstecken haben?

  18. Also ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich grundsätzlich diese „personalisierte Werbung“ gar nicht so schlecht finde. Mir muss man zB keine Werbung für Gartenmöbel schicken, weil es mich nicht interessiert, warum dann nicht direkt Werbung schalten die für mich interessant ist. Facebook macht es schließlich auch nicht anders.

    Mag sein, dass viele sich Sorgen über Datenspeicherung etc. machen, aber wer hat nicht schon mal irgendetwas von sich im Internet preisgegeben?
    Aus meiner Sicht ist es am Ende doch wieder Geschmackssache. Mir persönlich ist Werbung die für mich interessant ist deutlich lieber als Uninteressante. Und versteht mich nicht falsch, Werbung nervt trotzdem 😉

  19. Wir steuern doch sehenden Auges genau darauf zu.
    Das beschriebene System ist ja noch verhältnismäßig rudimentär.
    Wenn es dann tatsächlich à la Minority Report Dinge wie Iris-erkennung aus der Ferne oder ganz banal zuverlässige Gesichtserkennung gibt, dann sind wir endlich am Ziel unserer Facebook-Gesellschaft angelangt und der absolut vollständig gläserne Konsument.
    Ich will gar nicht sagen, dass dies ausschließlich negativ ist, aber jedenfalls sollte es jedem bewusst sein, dass wir (bald) in so einer Welt leben.

  20. naja…
    unser gesicht, fingerabdruck,emails und wer weiß was noch, ist doch eh abgespeichert.

    da kann son bissl individuelle werbung nicht schaden.
    im internet gibts das bereits. da sind auch teilweise banner und co schonso sprogrammiert, dass sie zu dir passen.

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