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Liebes Tagebuch,

ich komme erst jetzt dazu, mich wieder zu melden. Sorry dafür! Aber es ist tatsächlich passiert: Das Armageddon ist über uns hereingebrochen. Wir waren überheblich und wollten nicht auf die Boten hören, dadurch waren wir unvorbereitet. Die gute Nachricht ist, ich habe überlebt! Die schlechte Nachricht ist: Die Apokalypse brach los, während wir im Studio waren, also hat es Paape auch geschafft – und der Kerl nervt so…

Wir konnten die halbe Studio-Crew retten – und meine Frau. Wir haben uns alle in meinem alten BMW verkrochen und aus irgendeinem, mir völlig unverständlichen Grund, hat er den Erschütterungen standgehalten. Auch als die große Flut losbrach, gingen wir nicht unter. Das muss man sich mal vorstellen: Er fährt nicht mehr richtig, aber trotzt Erdbeben, Feuer und Wasser. Toll! Wir haben ihn BMW-Arche getauft…

In diesem Moment, in dem ich Dir schreibe, liebes Tagebuch, schippern wir irgendwo auf der Welt übers Wasser. Ich weiß nicht, wo wir sind, denn um uns herum ist nur das große, weite Meer. Hätte ich nicht mit meinem alten Taschenmesser „Striche“ auf Paapes Bein „gemalt“, wüsste ich nicht mal, welcher Tag heute ist. Ich bin froh, dass ich so viel Krams in mein Handschuhfach geschmissen habe – jetzt können wir die Sachen darin gut gebrauchen. Daniel hat beispielweise aus einer alten Büroklammer, einem Kaugummi und einer zehn-Cent-Münze ein Funkgerät gebaut, mit dem wir rund um die Uhr versuchen, die Außenwelt zu erreichen – bisher ohne Erfolg. Paape hatte viel Freude an einem alten Schoko-Weihnachtsmann von 2010. Wir wiederum hatten viel Freude daran, zu sehen, wie er danach zwei Tage lang im Dilirium komische Sachen gemacht hat – der Kerl tanzt sogar in Fieberträumen Gangnam-Style…

Wir sind jetzt fünf Leute in der Arche: Daniel, Taddi, Paape, meine Frau und ich. Es soll ja Leute geben, die beschweren sich darüber, auf einem gemütlichen kleinen Schiff mit einem Tiger über den Ozean zu schippern. Dies hier ist wesentlich schlimmer! Ich würde jederzeit den Tiger nehmen, aber dafür Paape und die Frauen abgeben – Daniel würde ich behalten, der ist nützlich.

Meine Frau gibt alle zwei Stunden den Satz „wenn ich nicht mehr bei Zalando bestellen kann, will ich auch nicht mehr leben“ von sich. Taddi hat ihren Weltuntergangs-Schock noch nicht überwunden und spricht nicht. Statt dessen kreischt sie alle 15 min – das ist eigentlich ganz nützlich, weil sie damit recht pünktlich ist und wir so die fehlenden Uhren kompensieren können. Wir haben seit Tagen nichts mehr gegessen. Damit komme ich klar! Aber mein iPhone hat demnächst keinen Akku mehr: Das heißt, es wird bald zu Ende gehen…

Paape hat heute vorgeschlagen, aus unserer Geschichte ein Hörspiel zu machen. Er möchte die Sache „Underground Paape“ nennen und geht uns damit auf die Nerven. „Wer soll dieses Hörspiel denn hören“, habe ich ihm geantwortet. Paape faselte irgendwas von den anderen Menschen, die von Gott auserwählt wurden, das „Ende aller Tage“ zu überleben. Schauen wir mal, erstmal müssen wir jetzt eine Möglichkeit finden, das hier zu überleben! Verdammt nochmal, es muss doch irgendwo einen Ort geben, an dem ich mein iPhone wieder aufzuladen kann. Daniel geht es übrigens ähnlich mit seinem MacBook…

Lange Rede, kurzer Sinn: Wir leben, liebes Tagebuch! Allerdings ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch wir dem Weltuntergang erliegen. Wenn Du nicht mehr von mir hörst, haben wir es nicht geschafft. Andernfalls melde ich mich wieder. Bis die Tage!


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34 KOMMENTARE

  1. Woher wisst ihr denn, dass Taddi alle 15 Minuten kreischt, wenn ihr keine Uhren habt? ^^

    Das als Hörspiel wär doch cool ^^

  2. Wunderbar 😀
    Genialer Text.

    Doch da war dieses böße Wort: Hörspiel. Verdammt, wär das lustig 😀
    Mal kein Hörspiel über Games oder so, sondern von dir selbst, wie du die Apokalypse in deinem BMW überlebst xD

  3. Joa, Apokalypse war n krasses Wochenende – zuerst die ganzen Meteoriten, Erdbeben, die Verschiebung der Pole, Temperaturen von über 1000°C und dann muss man sich auch noch mit Überschwemmungen und Zombies rumärgern.

    Zum Glück (?) haben wir alle überlebt und können noch immer solchen Mist im Netz von uns geben. 😀

  4. Ganz starker Text! 😀

    Ich sitze hier in einem Bunker in Wolfsburg zusammen mit allen Magath-Transfers der letzten Jahren. Ist allerdings sehr ungemütlich mit 2000 Leuten auf engstem Raum…

    Drücke euch da oben die Daumen!

  5. darf man fragen, welchen deiner hater du unter das auto geschnallt hast (zwecks auftrieb, denn heiße luft steigt ja nach oben)?

    ansonsten kann ich dich beruhigen, das „offene meer“ auf dem du schwimmst nannten wir vor 14 tagen noch die niederlande 😀 falls du auf dem rückweg im schönen düsseldorf vorbeikommst meld dich also mal^^

    btw, srry nochmal für meinen doch recht überflüssigen post in einem deiner letzten blogeinträge, ich hatte zu dem zeitpunkt den podcast noch nicht gehört. vergib mir diese sünde bitte, meister *sich in den staub wirft und dem lichking huldigt*

    lg martin

    • Joa, Ho. oder Va. sollten die Karre durchaus schwimmfähig halten! Hätte er gleich beide genommen, würde der BMW zur Flugmaschine und Steve würde aus der Umlaufbahn senden!

  6. *hat aus unerklärlichen Gründen diesen Eintrag erhalten und gelesen*

    *schreibt in sein eigenes Tagebuch*

    Tag 13: Gestern Abend wurde es brenzlig wir trafen auf die erste Lebensform die den aus Vorzeiten übermittelten Zombies glich. Kevin, Daniel und ich konnten uns zum Glück noch mit nem Ziegel verteidigen sonst wäre alle aus gewesen. Aber wir haben überlebt, unsere Vorräte gehen langsam zu neige (verdammt hätten wir doch mehr Konserven gekauft) nun müssen wir langsam unser Lager verlassen und auf Nahrungssuche gehen. Frisches Wasser oder noch besser Säfte wären auch wieder nötig… die ganzen Pfützen sehen ein wenig ungesund aus. Vielleicht hat die arme Lebensform von gestern daraus getrunken? Ich werds auf jedenfall nich trinken zu gefährlich. Spätestens morgen wenn die Sonne aufgeht werden wir uns wohl zu dem Ort Namens Real durchkämpfen vielleicht treffen wir ja dort auf weitere überlebenden und vorallem hoffentlich gibt es dort noch Nahrung… hoffentlich gibt es dort Nahrung, sonst ist alles verloren.

    PS: Unsere Kronkorkensammlung steigt hoffentlich werden sie zur prophezeiten Währung.

    So auch mal ein eingestiegen, wobei ich selbst nicht wirklich zufrieden bin mit dem geschriebenen… klingt zu sehr nach Klischee… mir fällt nur nix besseres ein.^^

  7. Ich bin der Meinung das der „seriöse“ Stevinho besser bei mir ankommt 😉 sorry aber der Text war es für mich nicht so

  8. Beste Grüße von einem Überlebenden aus höher gelegenen Gebieten!
    Ich würde gerne mehr schreiben, aber während ich mit der einen Hand tippe muss ich mich mit der anderen gegen Zombies verteidigen

    • Je nach dem wie weit du von Hohenlohe weg bist, schlag dich zu uns durch, von dem das mein Opa Jäger ist haben wir zu zeit genug Munition um unser Land zu schützen, Vorräte sind auch vorhanden.

    • Auserdem hat der Bauernhof von meinem Opa eine Unabhängige WAsserversogung über eine Quelle und große Hozvorräte 🙂

    • Ach, bei euch sind die also auch? Wunder mich schon, ob das nur hier der Fall ist. Ich hab mich hier in einer alten Burg verschanzt, nördlich von Frankfurt is das. Sieht ganz gut aus, genug Munition und Wasser hab ich auch. Ein wenig Frischfleis… ähn Gesellschaft wäre nicht schlecht 🙂

      • Eine Burg sehr gute Wahl ich bin nur bis zum Supermarkt gegenüber meiner Wohnung gekommen. Ich sag dir es ist nicht leicht in diesen Zeiten Fremde um sich zu haben man weis nie ob man der anderen Partei vertrauen kann. Ich werde mich morgen Nacht auf den Weg machen und mir etwas suchen wo ich nicht mit fremden Leuten Kontakt habe die meiner Meinung nach im Moment eine größere Bedrohung darstellen als die Zombies.

        • Ne, Supermärkte weiß man doch aus viel zu vielen Filmen, dass Zombies, Monsterspinnen und was weiß ich nicht alles magisch von diesen Orten angezogen werden. Aber hast du mal einen Zombiefilm mit ner Burg gesehen? 😉
          Ja, die Fremden sind schon ein Problem. Ich bediene mich einer einfachen Divise: wenn sie drei Nächte vor den Toren überleben, meinen sies ernst genug, um reinzukommen. Dann dürfen sie auch rein. Wenn nicht…. eine Kugel mehr 😉

  9. Hi Steve, ich konnte deine Textbotschaft empfangen. Ich hatte mehr glück da im Landesinneren die Wasserspiel noch erträglich sind. Wies ausschaut treibt ihr auf offener see, da würde ich doch gern wissen, hat dein BMW ein Dachfenster und gibt die Bordelektronik knoch leise lebenszeichen von sich, habt ihr irgendwelche Netzteile, geal für welche Geräte bei euch. Eventuell kann ich dir helfen das Strompoblem zu lösen. Wenn ihr noch eine zweite Büroklammer habt könntet ihr veruschen zu Angeln das würde das Nahrungsproblem voerst lösen. Naja, liefer ein Paar mehr Infos über deine Recurcen und ich versuch dir ne Anleitung zum Basteln zu schicken, fals bis dahin dein Handy bzw. dem Mac nich der Saft ausgegangen ist.

    MfG Felix

  10. Steve gib die Hoffnung nicht auf! Aber trenne dich von dem IPhone bevor es zu spät ist… 2 meiner Freunde sind gestorben als ihre nicht mehr in der Lage waren auf Facebook zuzugreifen :/

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