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Ich habe Angst vor dem Tod. Große Angst. Je älter ich werde, desto mehr denke ich darüber nach. Es ist keine Angst, die mich lähmt. Es ist nicht so, als wenn mir jemand eine Pistole auf die Brust halten würde – es ist mehr eine schwarze Wolke, die über einem schwebt…

Ich träume regelmäßig von meinem Tod. Ich falle in die Tiefe. Ich ertrinke. Ich habe einen Autounfall. Es sind keine Alpträume. Ich wache nicht schweißgebadet auf und bin in Panik. Gelegentlich ist aber so, dass ich aufwache und nach Luft schnappe – meist ist das der Fall, wenn ich geträumt habe, zu ertrinken. Dann halte ich im Schlaf solange die Luft an, bis ich davon aufwache.

Ich habe keine Angst davor, „weg zu sein“. Ich lebe mein Leben strikt nach der Regel „Tue das, was Dich glücklich macht“. Wenn irgendwann mein Tag gekommen ist, werde ich mit der sicheren Gewissheit abtreten können, mein Leben so gelebt zu haben, wie ich es wollte und wie es mich glücklich gemacht hat. Ich bin da eigentlich sehr egoistisch. Die Arbeit, die ich mache, mache ich nicht, um anderen Menschen glücklich zu machen – zumindest mit als Priorität. Wenn mir ein Community-Mitglied schreibt, dass es wegen mir mit dem Laufen angefangen hat, sich besser ernährt oder Allimania Teil seiner Kindheit war, dann freut mich das sehr. Ich empfinde es sogar als eine Art „Ritterschlag“ – was gibt es schließlich schöneres, als mit seiner Arbeit das Leben anderer Menschen positiv zu bereichern. Aber ich bin ganz ehrlich, ich mache meine Arbeit nicht zum Wohl anderer Menschen, sondern weil es mich schlicht und einfach selbst glücklich macht. Vielleicht sehe ich es auch einfach falsch, und es ist eher das gesamte Paket – quasi ein Geben und Nehmen.

Was ich eigentlich sagen wollte: Wenn ich irgendwann diese Welt verlasse, werde ich nicht einer dieser Typen sein, die panisch auf ihr Leben zurückschauen und sich Vorwürfe machen, was sie alles falsch gemacht haben (Stichwort: „Ich habe mein Leben vergeudet!“). Daher habe ich auch keine Angst davor, wenn es mich nicht mehr gibt. Natürlich hat man immer irgendwie Panik, zu früh gehen und ggf. seine Familie alleinzulassen zu müssen. Dies ist aber nicht meine Hauptangst…

Ich habe geradezu panische Angst vor dem Tod an sich. Vor dem Augenblick, in dem man realisiert, dass man sterben wird. Vor den Schmerzen. Vor der Ohnmacht. Wie immer man es dreht und wendet, ich kann mir nicht vorstellen, dass dies ein „Spaziergang“ ist. Natürlich ist es schöner, wenn man alt ist und einfach einschläft, als wenn man einen qualvollen Todeskampf führen muss. Trotzdem kommen wir alle nicht drumherum, diesen Augenblick irgendwann durchstehen zu müssen. Und mich macht die Aussicht darauf fertig.

Als das Wrestling-Idol meiner Kindheit, der Ultimate Warrior (Jim Hellwig) letzte Woche verstarb, erwischte ich mich bei dem Gedanken: „Mensch, der hat’s schon hinter sich und weiß, was danach passiert“. Makaber, oder?

Woher kommt nur diese Angst? Warum bin ich so auf den Tod fixiert? Ich führe ein glückliches Leben und bin mit allem, was ich tue, zufrieden. Hast Du Antworten für mich, liebes Tagebuch?


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35 KOMMENTARE

  1. Mir kommt zu deiner Frage, woher die Angst stammt spontan dieser Satz, den ich irgendwo mal gehört habe in den Sinn. „Die Menschen haben nur Angst vor dem Tod, weil sie nicht wissen, was er ist“. Und ich denke, das beschreibt es ganz gut. Niemand, außer Jesus, ist jemals von den Toten wiederauferstanden und hat darüber berichtet was passiert ist, nachdem man gestorben ist.
    Und diese tatsache sprengt mir fast jedes mal, wenn ich darüber nachedenke, wieder den Kopf. Was wird nach unserem Tod passieren? Werden wir in das Paradis einziehen? Werden wir mit unserem Bewusstsein weiterhin fortbestehen? Oder gehen einfach nur die Lichter aus und man ist für immer und ewig weg? Was mich daran fasziniert und beängstigt, ist die Tatsache, dass einer der eintreffenden Fälle für immer und ewig anhält. Selbst wenn die Erde explodiert, geht es mit dem Universum ewig weiter.
    Jetzt bin ich aber ganz schön abgeschweift, weshalb ich den Kommentar mal lieber abschließe^^

  2. Jesus hat den Tod besiegt, a.k.a. Ostern.

    „Superzwei“ hat das mal etwas anders als gewohnt vertont, als ein „Verpiss dich“ an den Teufel „Captain Zero“.
    Hier der Text:
    http://www.superzwei.de/mediales/texte/captain-zero/

    Natürlich wird auch jeder, der Jesu Liebe angenommen hat, körperlich sterben, aber die in Gott wiedergeborene Seele lebt ewig.
    Ich bin seit dem Zeitpunkt sozusagen ein halber Außerirdischer. Ich stehe ja mit einem Bein schon im ewigen Himmel 🙂

    Ich kann das jedem nur empfehlen; besser jetzt als später.

  3. Ich weiß was du meinst auch wenn ich erst 21 bin. Seit dem Ich nun in meiner eigenen Wohnung wohne ist mein Leben irgendwie alles andere als Stressfrei und die Gedanken „Was wäre wenn … “ geistern jeden Abend in meinem Kopf herum . Wenn man sich vor Augen führt das alles was man hier und jetzt macht und erschafft nach dem Tod keine bedeutung mehr haben wird , macht es das „hier und jetzt“ irgendwie belanglos.
    Irgendwie kann ich jetzt die Suche nach dem Sinn des Lebens verstehen.

  4. hm interessant zu lesen muss ich sagen
    Persönlich kann ich es gar nicht nachvollziehen. Klar vor ertrinken/ersticken hätte/habe ich auch Angst, aber ansonsten ist mir der Moment ansich eher egal.

    Ich hatte aber in meiner Jugend mal eine Phase wo ich viel darüber nachgedacht habe, was nach dem Tod ist.
    Konnte/kann mit nicht vorstellen was „danach“ passiert. Fragte mich: Wie kann dann einfach alles vorbei sein?
    Dabei aber nie in irgend einem spirituellen oder religiösen Zusammenhang.

  5. Als jemand der mit leichten Depressionen in der Jugend zu kämpfen hatte, kann ich nur den Typ geben, der mich jetzt sehr glücklich und lebensfreudig macht. Setz dir ein Ziel, das du glaubst ist unerreichbar, etwas wofür du viele andere Dinge vorher tun musst und arbeite darauf hin all diese kleinen Schritte abzuarbeiten. Oder um es im Gamer-Jargon zu sagen: Versuch im Hardcore Modus ein unmögliches Spiel zu schlagen. So hast du immer kleine Erfolgsmomente in denen du einen schweren „Zwischenboss“ geschlagen hast, für mich ist das aktuell das Studium, dannach kommt es das gelernte zu nutzen und einen guten Job zu bekommen und dort kleine Innovationen zu machen. Mein Hauptziel ist es jedoch etwas Weltveränderndes zu erfinden (bsp. Hologram Armband) und wenn ich das dann doch irgendwie schaffen sollte (man weiß ja nie ;D) möchte ich das Erfundene verbessern, einen Weg finden uns zu einer Interplanetaren Spezies zu machen, wo man einfach zu Planet X in Solarsystem Y reisen kann und Oma besucht. Die Ziele werde ich wohl vermutlich nicht erreichen können, aber die Zwischenschritte, die Erfolgsmomente etwas auf dem Weg dorthin getan zu haben oder auch gescheitert zu sein und trotzdem weiterzumachen, hält mich von jeglichen Gedanken über den Tod fern. Und wenn er dann doch kommt mache ich mir keine Sorgen, selbst wenn es 1 Stunde Schmerz und Qual wären, ich sehe das ganze sehr Wissenschaftlich und denke mir nur: „Da hört das Hirn auf zu arbeiten, da denke ich nicht mehr, mir geht quasi alles am Arsch vorbei.“
    Mag jetzt nicht nahe an deinen Probleme liegen aber vielleicht hilft soetwas ja doch :).

  6. Hallo zusammen!

    Naja, ich denke, was Du, Stevinho, geschildert hast, muss man ein wenig aufschlüsseln.

    Vom eigenen Tod oder dem anderer zu träumen, hat nicht unbedingt etwas mit einer Angst vor dem Tod zu tun. Derartige Botschaften des Unterbewusstseins, wenn man Träume als solche begreifen möchte, lassen verschiedene Interpretationen zu und können verschiedene Ursachen haben. Ich würde diese Träume nicht unbedingt in Deine Überlegungen zum Thema Tod und Sterben einfließen lassen, zumindest nicht, ohne sie eingängig hinterfragt zu haben.

    Weiterhin sagst Du, Du hättest eigentlich keine Angst vor dem Tod, also dem, was am Ende des Sterbeprozesses steht. Das ist eine gute Haltung, allerdings sollte sie immer wieder hinterfragt und reflektiert werden. Neue Erfahrungen, die wir machen, eine sich verändernde Wahrnehmung, die sich mit zunehmender Reife einschleicht, sich verändernde Lebensprioritäten und Philosophien. All diese Dinge können dazu führen, dass wir solche Haltungen nicht aufrecht erhalten können, es sei denn, wir beginnen, uns selbst zu belügen.

    Woher die Angst vor dem Sterben kommt, ist natürlich nicht so einfach zu beantworten. Ist es denn nur die Angst zu sterben? Oder auch die Angst, sich zu verletzen, verstümmelt zu werden, ein bestimmtes Körperteil zu verlieren? Ist diese Angst also auf das Sterben oder spezifische Sterbensarten beschränkt, oder tangiert sie das gesamte umfangreiche Spektrum der Zerstörbarkeit des menschlichen Körpers?

    Wirklich tröstende Worte kann man da auch nicht finden. Sterben ist so unheimlich individuell. Manche Menschen krepieren auf erbärmlichste Art und Weise, während andere einfach einen Schlag kriegen und tot sind. Welches Schicksal uns ereilt, können wir einfach nicht wissen. Und das ist, meines Erachtens nach, der springende Punkt: Da man die Angst vor dem Sterben als eine Angst vor dem (absolut ungewissen) Schicksal interpretieren kann, könnte man genauso gut Angst vor dem Leben haben. Alles, was wir tun, provoziert eine wie auch immer geartete Reaktion, deren Ausmaß/Wirkung wir nicht vorhersehen können. Ist der eine Schritt jetzt mein letzter? Leitet diese Entscheidung als Endkonsequenz mein Ende herbei? Wird sich meine Berufswahl auf die Art meines Endes auswirken? Werde ich in zehn Jahren noch am Leben sein?
    Solche Art Ängste und die damit verbundenen Fragen führen zu nichts. Sie helfen uns, wenn überhaupt, nur wenig weiter. Solange sich solche Angstgefühle nicht zum Problem entwickeln, sollte man sich ihnen stellen und sich mit dem, vor dem man Angst hat, beschäftigen.

    Es gibt zahlreiche spannende Themen, mit denen man sich diesbezüglich beschäftigen kann. Nah-Tod-Erfahrungen, zum Beispiel, und damit verbundene außerkörperliche Erfahrungen werden wissenschaftlich untersucht, bleiben aber nachwievor ein Rätsel. Zahlreiche Menschen können offenbar nach ihrer Reanimation Details wiedergeben aus dem Zeitraum, in dem sie ohne Bewusstsein waren.
    Sich mit Menschen, deren Sterbensprozess bereits begonnen hat, zu unterhalten, kann ebenfalls sehr aufschluss- und hilfreich sein. Aber auch andere Zeugnisses des Todes können es Wert sein, sich mit ihnen zu beschäftigen. Viele Menschen haben dem Tod eines anderen beigewohnt und haben diese Erlebnisse irgendwie verarbeitet.

    Abschließend möchte ich empfehlen, sich nicht ausschließlich allein mit diesem Thema zu beschäftigen, sondern sich mit anderen darüber im persönlichen Kontakt auszutauschen. Es wäre zum Beispiel auch nicht ungewöhnlich, dieses Thema mit Schülern durchzugehen. Ich glaube, unser Lehrer hat damals ebenso viele Erkenntnisgewinne gehabt, wie wir als Schüler.

    Ich weiß, das hilft vermutlich alles nicht sehr viel weiter. Ist ja nun auch kein einfaches Thema.

    Bis dann!

    Ratatoesk

  7. Ist schwierig sich vorzustellen, nicht mehr zu denken und wahrzunehmen. Irgendwie denke ich mir, es kann ja nicht NICHTS sein…

    Ein weiterer Gedanke ist ja, wie ist es bei einem Unfall oder etwas anderes Plötzliches… Man „lebt“, wird angefahren und in der nächsten Sekunde ist man tot… Unvorstellbar.

    Ich glaube, die meiste Angst habe ich vor dem Moment, wenn man realisiert, dass man stirbt und nichts tun kann und keiner da ist, der hilft.

  8. DISCLAIMER: Das meiste wurde schon geschrieben, ich will trotzdem mal meinen geistigen Dünnpfiff loswerden! 😛

    Hey Steve,
    Wenn ich das richtig verstanden habe, hast Du keine Angst vor dem Tod, vor dem Totsein, sondern vor dem Sterben.
    Niemand kann sagen wann genau man wirklich tot ist. Wir unterscheiden ziwschen Zelltod und dem Tod an sich. Dass deine Zellen ständig sterben und erneuert werden dürfte dir nichts neues sein. Nun, durch Absterben einzelner bestimmter Zellen wird das „Sterben“ ansich eingeleitet.
    Deine Zellen brauchen jedoch bei einigen Organen eine ganze Weile bis sie wirklich ihre Funktion einstellen. Wenn deine lebensnotwendigen Organe und/oder dein zentrales Nervensystem funktionsuntüchtig sind, dann bist du tot.

    Deine und auch meine Angst liegt nicht darin, wann ich kein Bewusstsein, keine Seele, kein Geist, kein whatever mehr habe, quasi wann wirklich Schluss ist (die Wissenschaft sagt nach dem Gesamthirntod).
    Sondern ich glaube wir beide und viele andere Menschen fürchten den Eintritt des Todes.

    Merkt man das?
    So nach dem Motto: „Oh jetzt geht’s los!“
    Ist es schneller vorbei als man denken kann?
    Zieht das Leben an einem vorbei und spielt Zeit wirklich keine Rolle mehr?
    Fragen über Fragen, und jeder muss es selbst herausfinden.

    Ich kann nur für mich sprechen, und für mich gilt:
    Dieser Eintritt des Todes beginnt mit der Geburt. In dem Moment wo wir anfangen sterblich zu werden.

    Für mich ist Sterben das Wahrnehmen von Leben.
    Solange ich wahrnehme, dass ich lebe, sterbe ich.

  9. Ich denke, Angst vor dem eigenen Tod hat man nicht bis zu dem Zeitpunkt, zu dem man (auf welche Weise auch immer) damit konfrontiert wird. Ich bin ein ganzes Stückchen jünger als Steve, aber habe auch enorme Angst vor dem Ende des eigenen Lebens. Interessanterweise geht es mir aber genau andersrum: Das Sterben selbst macht mir nur begrenzt Angst. Schmerz ist endlich. Das „Nicht-existieren“ hingegen treibt mich manchmal schier in den Wahnsinn. Ich lebe unheimlich gerne, mag mein Leben sehr gerne und fürchte mich davor, es nicht mehr genießen zu können. An ein Leben nach dem Tod oder Reinkarnation glaube ich als Atheist nicht, und vermag es mir auch nicht vorzustellen. Diese Tatsache verstärkt meine Angst.

  10. ich werde im juni 36 und natürlich macht man, bzw. hat man sich da auch schonmal gedanken über dieses thema gemacht. folgende überlegung, die mir immer wieder durch den kopf geht, zb. abends im bett, ist für mich ziemlich unerträglich: man stellt sich sich selbst nach dem tod vor und die ewige zeit die dann abläuft und man fragt sich, wie sitzt man diese zeit ab, was passiert mit mir, in welchem stadium eines geisteszustandes ist man dann? man kann nicht mehr eingreifen, nicht mehr aktiv gestalten, einfach nichts. natürlich sind diese vorstellungen wahrscheinlich irreal und für den ein oder anderen komisch. aber mir läuft es kalt den rücken runter dabei. vielleicht teilt ja noch wer anders von euch diese vorstellung von mir.

  11. Als mein Opa gestorben sind mir auch viele dinge durch den kopf gegangen.

    Was kommt danach ? Ist es das wirklich gewesen ? Gibt es nur den Ganztod ? Es ist einfach nur schwer vorstellbar das man einfach so verschwindet bzw das Bewusstein weg ist ohne rücksicht auf das leben und die persönlichkeit.

    Wenn danach wirklich nichts kommt ist es theoretisch egal wann man stirbt oder an was. Ob jemand als alter Mensch mit 90 oder als junger bei einem Autounfall stirbt. Jeder stoppt am selben punkt, das bewusstsein verschwindet und sämtliche erinnerungen etc verschwinden. Also ist es wurst wie man gelebt hat. Ob als superstar oder als normalo jeder gelangt an den punkt wo das bewusstein sich auflöst und „nichts“ mehr existiert. Man kann es sich nicht vorstellen aber es exisitert dort nichtmal das „nichts“ es ist etwas undefinierbares.

  12. Ich kann mir schon vorstellen, wieso du so eine große Angst davor hast. Denn die eigentliche Überlegung die jeder hat ist, ob es das dann wirklich war oder ob da doch noch was kommt.
    Man hat schon eine gewisse Angst, ob danach das große nichts kommt und die eigene Existenz nicht mehr vorhanden ist. Das alles zwar im Leben etwas gebracht hat, jedoch für einen selbst nichts bedeutet, da man ja nicht mehr existiert.
    Gerade die Menschen, die in ihrem Leben eher die Macher sind, und da zähle ich dich eindeutig dazu mit den zig Projekten die man hier im JN sehen konnte, haben vor dem großen nichts mehr tun können Angst.

  13. Macht dir der Gedanke vor einem Unfall-Tod mehr Angst als der Gedanke davor eines natürlichen Todes zu sterben? Wie sieht es mit Krankheiten wie Krebs aus? Wo würdest du diese Art von Sterben einordnen?

    Ich frage, weil ich persönlich keinerlei Angst vor dem Tod habe. Im Gegenteil, ich habe Angst vor dem Leben. Für mich wirkt das Leben so schwer und erdrückend, dass ich mich in gewisser Weise auf das Ende freue. Nicht so, dass ich es selbst herbeiführen würde, Gott bewahre; aber doch so sehr, dass ich im Alter sagen möchte: „Ja, jetzt ist der Zeitpunkt da. Nun darf ich gehen.“

    So wie du über Jim Hellwig denkst „Der hat es schon hinter sich.“

    LG bersi

  14. Ich bin fast genau so alt wie du, Steve. Und habe auch öfter mal diese Phasen wo ich über den tot nachdenke. Ich glaub das ist in unsren alter normal.
    Am schlimmsten ist, wenn sich die Fantasien über Krankheit, alter und Gebrechlichkeit ausbreiten. Und man drüber nachdenkt das man irgendwann in naher Zukunft nicht mehr der sein könnte der man mal war. Nur noch von Maschinen am leben erhalten.mit der der Erinnerung an dem was man mal war… das macht mir angst.

  15. Hi Steve,

    finde es gut dass du dieses Thema mal ansprichst. Mir geht es da ganz ähnlich, allerdings rührt meine Angst vor dem Tod von einem Erlebnis her, dass ich vor 2 Jahren hatte: Bedingt durch viele unterschiedliche Ereignisse bin ich in massiven körperlichen Stress geraten, was sich bei mir in unkontrollierbarem Herzrasen geäußert hat. Das hatte ich vorher noch nie und ich hatte bis dahin auch noch nie bewusst auf meinen Herzschlag geachtet. Seit diesem Vorfall jedoch ertappe ich mich ständig dabei, wie ich meinen Herzschlag prüfe. Inzwischen haben sich daraus regelrechte Panikattacken entwickelt, wodurch sich mein Herzschlag beschleunigt, was mir jedoch nur noch mehr Angst macht. Quasi ein Teufelskreis, aus dem ich momentan versuche herauszukommen. Als du letztens in einem deiner Podcasts über deine Mutter und ihre Ängste gesprochen hast, habe ich mich teilweise darin wiedererkennen können. Man kann sich das als Außenstehender nur schwer vorstellen (ich konnte es vorher auch nicht).
    Ich denke jeder wird sich irgendwann mit dem Thema Tod auseinander setzen müssen, die einen früher, die anderen später. Ich kann von mir sagen, dass mir durch diese Gedanken ein Teil meiner Lebensqualität flöten geht, da sie mich täglich (vor allem abends, wenn ich im Bett liege) verfolgen. Die Vorstellung, an einem Herzinfarkt zu sterben, ist für mich das worst-case-Szenario. Ich weiß, dass diese Gedanken unbegründet sind, da mein Herz in einer 1a-Verfassung ist (Sportler) und ich es auch mehrfach habe überprüfen lassen. Ich denke, man muss lernen damit umzugehen, und die Gedanken, wenn sie aufkommen, möglichst beiseite zu schieben. Denn es erwischt, wie du schon sagst, am Ende sowieso jeden.

  16. Das ist schon ganz interessant. Weil du derzeit ein glückliches Leben führst, in dem es keine tatsächlich greifbare Bedrohung gibt, suchst du dir vielleicht ein Ventil, um vorhandene Angstgefühle zu kanalisieren.

    Oder es gibt schon Sorgen und Angst und Nöte um bzw. vor realen Dingen oder Zuständen in deinem Leben, die du aber unterdrückst, weil du ja ein glückliches Leben führen „MUSST“, sonst wärst du nicht mit dir selbst zufrieden. Diesen Faden weitergesponnen hast du vielleicht auch Angst davor, im Totenbett zu merken, dass du doch vieles bereust oder Chancen verpasst hast.
    Aber keine Sorge, ich schwurbel nur vor mich hin 😉

    Ich musste mir auch gerade Gedanken um den Satz/die Regel “Tue das, was Dich glücklich macht” machen. Das sage ich mich nämlich auch immer. Ich glaube aber, das man manchmal nur glücklich am Rahmen seiner Möglichkeiten sein kann. Deine oft zitierten „kleinen Freuden im Leben“ helfen da sehr (oder sind Schuld daran?), dass man in seinem eigenen Rahmen der Möglichkeiten Glückseligkeit empfinden kann. Wenn ich gleich mit einer schönen Pizza die neue GoT-Folge schaue, freue ich mich und bin glücklich darüber. Morgen nach der Arbeit erstmal schön D3 zocken. In 10 Minuten endlich Feierabend. Freundin kommt am WE. An solchen kleinen Freuden kann man sich über den Abgrund der Erkenntnis hangeln, dass andere Menschen noch viel glücklicher sind.
    Übertrieben philosophisch und etwas sehr „mimimi“? Mag sein, ging mir aber gerade so durch den Kopf. Hab aber kein Tagebuch, also verewige ich das mal auf deinem Blog. 😉

    • mich würde interessieren, was du glaubst, was andere menschen haben oder tun, so dass sie deiner meinung nach viel glücklicher sind?

      • Mehr Pizza, mehr Freundinnen, weniger Arbeit, schon die ganze vierte Staffel zur Verfügung!
        Ist doch ziemlich eindeutig. 😛

        /ironieoff

  17. Was du beschreibst klingt für mich eher nach einer Angst vor dem Sterben als dem Totsein.
    Das Sterben ansich kann ich mir gar nicht so schlimm vorstellen, übermäßige Schmerzen blendet das Hirn aus, falls es durch den Sauerstoffmangel nicht sowieso schon unfähig ist zu denken und zu fühlen.
    Was ich nicht begreifen kann, ist der Gedanke im einen Moment „da“ zu sein und im nächsten dann „nicht-da“. Was passiert mit dem Moment und was passiert danach? Das ist allerdings zur Zeit mehr Unverständnis als Angst.

    Ich glaube auch nicht daran, dass der Mensch absolut glücklich sein kann. Wenn du sehr zufrieden mit deinem aktuellen Zustand bist, dann kommen Zukunftsängste, allgemeine existentielle Fragen, sozusagen der Mensch der keine Probleme hat, macht sich welche.

    Wenn ich mich selber dabei erwische häufiger in solche negative Gedankengänge zu rutschen, bemüh ich mich daran zu denken wie Tiere das sehen. Die machen sich wenig Sorgen, jedenfalls wirkt es so, was morgen oder nach ihrem Tod passiert, die leben im Jetzt und nicht wie Menschen im Gestern oder im Morgen.
    Aus meiner Sicht ist das der Weg, der interessanter ist. Was nach dem Tod passiert, werden wir schon alle noch herausfinden, oder eben auch Nichts herausfinden.

  18. Ich selbst habe keine Angst vor dem Tod. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst noch keinen Todesfall in näherer Umgebung hatte und ich meine Meinung vielleicht ändern werde, sollte es so kommen.

    Meine Meinung:
    Mit dem Tod verlässt dich jegliche Verantwortung.
    Tod ist Friede.
    Irgendwann werden wir alle unseren Frieden finden, solange sollten wir das Leben genießen.

    Ich stimme Balnazza absolut zu, eine geliebte Person zu verlieren ist das schlimmste was ich mir vorstellen könnte.
    Warum hast du Angst vor dem Tod an sich? Kannst du dir nicht vorstellen ruhig und friedlich zu entschlafen? Oder hast du Angst davor nicht friedlich zu sterben?

  19. Hey Steve,

    ich würde das nicht so verbissen sehen, du sagst ja selbst, dass jeder Mensch diesen Augenblick durchstehen muss. Den schmerzhaften Kampf mit dem Tod ist so eine Sache. Mich tröstet der Gedanke, dass dieser nicht ewig dauert und der Zeitpunkt „irgendwann“ kommt an dem man seinen Frieden findet. An diesem Punkt könnte man über Sterbehilfe diskutieren. Letztendlich muss man auf sein Leben zurückschauen können und mit sich selbst zu/im frieden sein.

    PS: Bin vielleicht auch etwas positiver gestimmt in dieser Sache, da ich auch erst 18 Jahre bin und noch nicht die Lebenserfahrung wie du besitze!

  20. Ich kann deine Angst vor dem Tod wirklich verstehen. Ich hab vor allem Angst vor dem, was nach dem Tod passiert. Niemand kann einem sagen, was einen danach erwartet und ob danach überhaupt noch etwas kommt (Leben nach dem Tod usw…). Was glaubst du persönlich, was dich nach deinem Leben erwartet? Aber du als Lichking musst dir ja eh keine Sorgen machen 😉 Vielleicht kannst du ja deine JN-Soldiers als Diener der Geißel wiedererwecken und so die Welt erobern ;D

  21. Ich sehe das so. Das sterben ist der aller letzte Kampf je nachdem wodurch ganz kurz bis sehr lang. Der Tod ist die darauf folgende endgültige Erlösung von Schmerz, Angst und Leid. Wobei ich mir den Tod wie einschlafen nicht träumen so wie nie wieder aufwachen vorstelle.

  22. Kopf hoch Steve davor muss man keine Angst haben, man kann es nicht verhindern. Egal ob Gläubige oder Atheisten, egal ob Ewigkeit oder Nichts, beides ist doch auf seine Art Frieden und beides können wir uns in diesem Leben nicht vorstellen.
    Ab und zu denk ich auch über den Tod nach, doch es erfüllt mich auch mit Freude und Stolz den unbekannten Weg gehen zu dürfen, den schon so viele Menschen gegangen sind.
    Die Angst vor dem Tod ist auch eine Angst vor dem Leben, passiert vor allem wenn man das Leben als Liste sieht, die abgearbeitet werden muss. Vergiss diese Listenvorstellung, das ist Irrsinn. Man kann nicht alles Machen, jeder Atemzug ist ein Geschenk.

    Ich möchte im Internet jetzt aber keine religiösen Statements setzen, da dass in polarisierende und kindische Diskussionen zwischen zwei bestimmten Parteien gipfelt, Schau deine Lieben an und schau mal in den Sternenklaren Nachthimmel und du kannst dir die Frage, ob es einen großen Plan gibt selbst beantworten, hier kann dir keine Wissenschaft helfen.

    Enjoy your life. Dont try to handle it

    Advo

  23. „Angst“ habe ich nicht. Nur noch einiges auf der Liste von Dingen, die ich gerne noch erledigen würde. Arbeite daran, die abzuarbeiten, aber wäre halt „schade“ vorher abzutreten. Aber Angst ist das eigentlich nicht, nein.

    Das kommt vielleicht im Alter. Wenn man noch immer „so viel zu erledigen hat/will“ aber auch weiß, dass es statistisch bald vorbei sein wird…

    Hinterbliebene sind mir dabei irgendwie auch egal, auch wenn das jetzt „gemein“ klingen mag, denn ich selbst bekomme es ja nicht mehr mit, ob die traurig sind (oder manch einer vielleicht sogar froh? Weiß man ja nicht…)

  24. Deine Angst vor dem Tod ist derzeit wohl dadurch begründet, dass ein Familienmitglied (Ronaldo) gestorben ist. Das ging mir damals auch so:
    Als mein Vater gestorben ist, hatte ich plötzlich „von jetzt auf gleich“ panische Angst davor, dass jeder Anruf eine neue Todesnachricht ist.

    Angst vor dem eigenen Tod aber…ich weiß nicht. Ich hab nicht so richtig Angst vor dem Todeskampf oder dem Gefühl, einfach „weg“ zu sein. Es ist mehr die Sorge um den Rest, Familie und Freunde etc. Denn erfahrungsgemäß ist nicht der Tod das schlimmste, sondern die Tage danach, das langsame realisieren, dass die geliebte Person einfach weg ist, obwohl sich die Erde noch weiterdreht.

  25. „Wenn ich irgendwann diese Welt verlasse, werde ich nicht einer dieser Typen sein, die panisch auf ihr Leben zurückschauen und sich Vorwürfe machen, was sie alles falsch gemacht haben“

    Das kann man letztlich nur sicher sagen, wenn man bereits in einem Alter oder einer Verfassung ist, die einem strengere Regeln und Schranken aufweist.

    Du bist 39 und kannst quasi noch alles starten. Welt bereisen, Kinder zeugen, Haus bauen, Firma gründen und weiß der Geier was noch.

    Irgendwann fallen immer mehr Möglichkeiten aus (mal früher, mal später) und erst dann wird sich zeigen, ob man wirklich rückblickend mit seinem Leben zufrieden ist.

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