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Zuletzt hatten sich auf Pegida-Veranstaltungen Attacken gegen Journalisten gehäuft. Nun kam es auch bei einer Kundgebung der AfD in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) zu gewalttätigen Übergriffen auf Medienvertreter […] Ein Demonstrant hätte ein Team des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) mit Pfefferspray angegriffen, teilte ein Polizeisprecher mit. Die Journalisten mussten daraufhin medizinisch versorgt werden […] Die Geschädigten erstatteten laut MDR-Bericht Strafanzeige gegen ihn wegen Körperverletzung. Neben dem Pfefferspray trug der junge Mann demnach auch einen Totschläger bei sich.

Wieso wird sowas nicht mal von den Medien groß ausgeschlachtet? Wieso gründet man nicht mal gegen solche Leute eine Bürgerwehr? 😉

Quelle: T-Online.de


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48 KOMMENTARE

  1. Zu dem Thema kann ich jedem interessierten heute einen Blick nach Wien empfehlen, wenn die braven und guten Bürger, die keinem was wollen, vermummt die Innenstadt wieder in einen kleinen Kriegsschauplatz verwandeln, wenn die „rechten“ Burschenschaften zum Akademikerball in der Wiener Hofburg laden.

  2. Mal abgesehen davon, gegen wen wir Bürgerwehren „brauchen“ und gegen wen nicht: Funktionieren die Teile eigentlich? Vielleicht überschätz ich hier die Arbeit der Polizei, aber braucht man nicht eine Ausbildung um sinnvoll auf Streife o.ä. zu gehen? Ich bin da eher skeptisch, wenn das irgendwelche ungelernten Leute übernehmen – egal ob sie rechts, links, öko oder sonst was sind.

    • Rein rechtlich betrachtet können Bürgerwehren durchaus funktionieren. Es gibt sogenannte Jedermann-Rechte, die für diese Tätigkeit im Prinzip ausreichend sind. Notwehr und Nothilfe wäre da zu erwähnen, aber auch das Festnahmerecht für Jedermann: Wenn ich einen Straftäter auf frischer Tat antreffe, darf ich ihn – notfalls gewaltsam – festhalten, bis die Polizei kommt. Und schließlich „auf Streife“ gehen, also „spazierengehen und gucken“ darf man sowieso.

      Das Problem ist, dass die Anwendung der Rechte immer der Verhältnismäßigkeit unterliegen müssen, und an dieser Stelle kommt die polizeiliche Ausbildung ins Spiel. Das angemesse Mittel in einer konkreten Situation auszuwählen, ist nicht ganz einfach; die Gefahr, dass ein Bürger die notwendige Gewalt überschreitet, ist einfach recht groß.

      Ich sehe Bürgerwehren deshalb auch eher kritisch.

      Einen Punkt darf man bei der Betrachtung aber nicht vernachlässigen: Alleine die Präsenz eines Aufpassers kann schon Straftaten verhindern (was dann natürlich auch in keiner Statistik auftaucht). Einfaches Bild: Wenn drei Meter neben der Frau ein glatzköpfiger Gorilla mit Baseballschläger steht, wird der Handtaschendieb vermutlich auf die Tatausführung von vorneherein verzichten.

      • hm, komisch. Heute noch in der Zeitung gelesen, dass es mitunter strafbar sein kann allein schon einer Bürgerwehr Mitglied zu sein bzw. diese finanziell zu unterstützen, eben je nach wie sich die Bürgerwehr verhält (wenn sie z.B. bewaffnet auftritt). ganz so juristisch unkritisch sind sie also doch nicht, oder? (Ist eine ernstgemeinte Nachfrage, ich hab von Jura ja nicht so den Plan)

        • Sagen wir mal so: Einer Bürgerwehr namens „RAF“ oder „IS“ solltest du eher nicht beitreten! Nein ernsthaft, wir haben in Deutschland immer noch die Koalitionsfreiheit bis zur Grenze der kriminellen/terroristischen Vereinigung.

          Und so musst du diese Äußerungen m. E. auch verstehen. Weder (linke) Politik noch (linke) Presse noch Polizei haben ein Interesse an (tendentiell rechten) Bürgerwehren. Schließlich will sich ja niemand eingestehen, dass die Polizei als Sicherheitsorgan zunehmend versagt bzw. die eigene Politik für diesen Zustand verantwortlich ist. Und wahrscheinlich hat man auch eine gewisse Angst, dass böse rechte Bürgerwehren arme hilflose MUFLs zusammentreten könnte!

          So wenig ich ja bekanntlich den Linken abgewinnen kann, aber in diesem Fall teile ich durchaus die Sorgen. In der Vergangenheit waren „Bürgerwehren“ eben oft Rechtsradikale, die die Sau rauslassen wollten.

          Rechtlich ist aber an einer Bürgerwehr überhaupt nichts unanständiges, solange sie sich an die Gesetze hält. Und dazu zählen natürlich auch Waffengesetze.

          Aber wenn wir jetzt mal vom geistigen Bild der Glatzen weggehen und uns vorstellen, dass in irgendeinem sächsischen Kuhkaff 16 Rentner/innen mit Pfefferspray in der Tasche in Zweiergruppen „Streife“ laufen, weil ihnen Canasta zu langweilig ist, dann gibts da überhaupt keine rechtlichen Probleme!

    • Fand dazu ein Zitat aus der Zeitung heute sehr amüsant:
      „Wenn es dann das erste Mal regnet oder schneit legt sich die Motivation Mitglied in einer Bürgerwehr zu sein oftmals rasch.“

  3. „Wieso wird sowas nicht mal von den Medien groß ausgeschlachtet?“ pegida wurde doch schon längst von kopf bis fuß „ausgeschlachtet“

    • bzw AfD. und eine bürgerwehr gegen leute einer genehmigten kundgebung ist auch lustig 😀 vor allem da man als journalist mittlerweile wissen müsste dass die keine lust auf journalisten haben – wahrscheinlich hat der das sogar provozert und „es drauf ankommen lassen“

      davon ab finde ich das komplette zitat merkwürdig: erst ist die rede von pegida-mitgliedern, dann von einer AfD-KUNDGEBUNG, und dann wird der typ demonstrant genannt. was denn nun? pegida =/= afd und kundgebung =/= domonstration

      • „Nun kam es auch(!) bei einer Kundgebung der AfD“. Beide Organisationen werden nicht gleichgestellt, sie werden lediglich in einer ähnlichen Richtung verortet (und wer das abstreitet hat beide Organisationen einfach nicht kapiert, sorry…).
        Ob nun Kundgebung oder Demonstration, dass ist doch wirklich eher Haarspalterei. Die Flüchtlinge sind per gesetzlicher Anordnung auch hier gestattet, wieso also Bürgerwehren dagegen? Weil man sich vor den kriminellen Elementen schützen will. Genau dasselbe bräuchte man also auch gegen AfD und Pegida (sollte denen ja eigentlich recht sein wenn jemand diejenigen aussortiert die sich nicht gesetzlich verhalten, kann den Ruf der Gruppe nur verbessern).

        • das zitat macht einfach den eindruck, als würde der schreiber mit verzerrten vergleichen die afd in ein noch schlechteres rücken wollen. die afd wird ja auch oft mit der npd verglichen; zwar gehen alle in diegleiche richtung, doch aber unterschiedlich stark. und genauso wie eine kundgebung i.d.R. als relativ friedlich wahrgenommen wird, verbindet man demonstrationen eher mit ausschreitungen und gewalt – und das ist das, was der autor durch die wahl der wörter erreichen will. haarspalterei, vielleicht. trotzdem auffällig, da nicht neutral. vor allem ist aber genau das boden für die lügenpresse-rufer und wohl einer der gründe, wieso viele gegenüber der presse entsprechend agressiv reagieren – was natürlich nicht OK ist, aber wie alles irgendwoher rührt

          im TV usw hat man bzgl pegida auch oft aufnahmen gesehen, wo kamerateams mit „verpisst euch!“ verjagt werden sollten um zu zeigen, wie agressiv „die“ sind. nur wer dann als reporter die warnung nicht ernst nimmt und dann noch penetranter wird und draufhält braucht sich zumindest nicht wundern, wenn es dann eskaliert. die umstände des obigen artikels kenne ich zwar nicht, aber ich kann mir schon gut vorstellen, dass manche reporter es nur darauf anlegen mit agressiven leuter jener gruppierungen aneinanderzugeraten, um dann noch bessere schlagzeilen zu generieren. reporter sind auch keine engel^^

          und bürgerwehren sind halt immer schlecht.. wenn bürger glauben, der staat würde sie nicht mehr ausreichend schützen können. egal in welche richtung

          • Es ist Haarspalterei. Wenn du bei Wikipedia nach „Kundgebung“ suchst wirst du automatisch auf den Artikel von „Demonstration“ weitergeleitet. Dort heißt es dann:
            „Eine Demonstration […] im politischen Sinne ist eine in der Öffentlichkeit stattfindende Versammlung mehrerer Personen zum Zwecke der Meinungsäußerung.“

            Mag ja sein das es bei dir verschiedene Assoziationen ausläust, rein sprachlich ist es aber dasselbe und hat auch nichts mit gewalttätig oder friedlich zutun.

            Das heißt wenn ich als Reporter etwas filme (was ja meine Aufgabe ist) und ich dann auf ein „verpiss dich“ nicht reagiere, dann bin ich selbst schuld wenn ich auf die Fresse kriege? Was ist das denn für eine Rechtfertigung? Diese Leute bewegen sich auf deutschem Grund und Boden, auf öffentlichen Plätzen. Mit der gleichen Begründung könnte die Polizei da aufmarschieren und wenn die Demonstranten nach einem beherzten „verpisst euch“ nicht gehen darf sie das Feuer eröffnen, schließlich haben es diese Leute ganz eindeutig darauf angelegt.

          • @balna so macht die polizei es doch sogar? wenn demonstrationen o.ä. aufgelöst werden wird das mit megafon verbal gefordert, dann gewalt angedroht und schließlich gewalt eingesetzt, wenn es dummies gibt, die die zeichen nicht erkannt haben
            und bei den agressiven pegida/…-leuten ist es doch ähnlich. erst wird gepöbelt, dann (leichte) gewalt angewendet
            inwiefern nun wer auch das recht dazu hat sei mal dahingestellt.. nur wer weiß, dass gleich „gewalt kommt“ und doch nichts tut, um der zu entgehen, legt es eben drauf an und ist selbst mit dran schuld
            rechtlich richtig wäre wohl: journalist geht zur polizei und beschwert sich über beleidigung und einschränkung seiner pressefreiheit.
            falsch: weiter draufhalten und reizen

          • Du forderst damit einknicken vor Gewalt. Ist das nicht diese berühmte „Opfer/Täter-Umkehr“ die angeblich immer und überall vorherrscht? Wenn die Journalisten nicht kommen und keiner mehr drüber berichtet dann stellen sich die Cheffatzken der Veranstaltung wieder hin und labern was davon das die Lügenpresse Pegida kleinredet. Da sollte man sich mal entscheiden.

      • “ vor allem da man als journalist mittlerweile wissen müsste dass die keine lust auf journalisten haben – wahrscheinlich hat der das sogar provozert und “es drauf ankommen lassen”“
        Von Pressefreiheit hältst du nicht allzu viel, oder?

        • und du wohl nichts vom recht am eigenen bild. demnach dürfen die da nämlich gar keine aufnahmen machen und publizieren, wenn die leute es nicht wollen. manchen „journalisten“ ist das aber herzlich egal und so legen sie es halt drauf an. schockt mich deshalb 0. auch, wie gesagt, vor dem hintergrund, dass man mittlerweile um das verhältnis reporterpegida/… weiß, das thema schon ausgelutscht ist

          • 1. Die Pressefreiheit ist ein Grundrecht. Das Recht am eigenen Bild ist ein ethischer Leitsatz.
            2. „Die Presse achtet das Privatleben des Menschen und seine informationelle Selbstbestimmung. Ist aber sein Verhalten von öffentlichem Interesse, so kann es in der Presse erörtert werden.“ Zitat Ziffer 8 des Pressekodex. Personen auf einer Demo derartig abzubilden, das einzelne Personen nicht eindeutig identifizierbar sind, ist somit erlaubt.
            3. Wer Gewalt gegen Journalisten mit „Provokation“ rechtfertigt, ist ein dämliches Arschloch.

  4. Sie stellen keine Gefahr für uns dar, um deine lächerliche Frage ganz einfach zu beantworten. Die Medien*** dagegen habens doch net anders verdient.

  5. Na dann will ich mal meine „Fans“ hier nicht enttäuschen! Vorweg sorry dafür, dass ich so spät dran bin, aber leider hat mir Steve bislang noch keine Festanstellung dafür angeboten, dass ich 24/7 auf diesem Blog rumgammeln würde!

    Zur Sache: Zu rechtfertigen gibts da gar nichts. Pfefferspray ist Gewalt, und Gewalt ist indiskutabel, egal ob gegen Linke oder Rechte oder Presse (oder linke oder rechte Presse).

    Laut SPON (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-demo-in-magdeburg-polizei-laesst-verdaechtigen-frei-a-1074430.html) soll die betreffende Person schon wieder auf freiem Fuß sein. Mit einer Anklage wegen versuchtem Journalistenmord hat sie also wohl kaum zu rechnen!

    Ich schlage vor, wir warten einfach mal ab, was betreffend dieses Kapitalverbrechen noch so ermittelt wird. Zumindest auf eines können wir uns verlassen: Sollten die Ermittlungen ergeben, dass auf dem Pfefferspray die Fingerabdrücke von Björn Höcke oder Frauke Petry gefunden werden, werden wir es erfahren!

    Nur um das nochmal klarzustellen: Ich ziehe nicht die Tat ins Lächerliche, ich ziehe nicht die Verletzung des Journalisten ins Lächerliche. Nur die AfD-Hysterie.

  6. Ich glaub jeder wollte schon mal gewissen Pressevertretern eine reinhauen, das hier nimmt allerdings schon Züge an wie in den 30ern.

    Die Rhetorik ist auch nicht unbedingt neu, dieselben Sprüche gabs damals schon, und im Kaisereich warens die „Vaterlandslosen Gesellen“.

    Des Pudels Kern ist aber das wir in Deutschland nen ernsthaftes Problem haben, sowohl mit Faschisten/Nationalisten als auch mit der Flüchtlingskiste, und vom ignorieren und kleinreden wird es nicht weggehen.

  7. Weil man lieber gegen solche Leute wie dich eine Bürgerwehr gründen sollte.
    Ihr reißt dieses land in den Abgrund und sehr es vor blindem Gutmenschentum nicht mal.

    • Was hast du für „dieses Land“ getan, außer dich, während du mit deinem fetten Arsch im Internet bist, zu beschweren. Es wird Zeit das du mal dein Loch verlässt und zurück in die Realität kommst.

      • Klasse!
        Da verteidigt man eine Straftat mit…einer Straftat!
        Beleidigung bleibt Beleidigung, insofern bist Du nicht besser, auch wenn Du Dir so vorkommst 😉

    • Deppen wie du reißen das Land „in den Abgrund“ wie du es nennst. Wie weit ist unsere Gesellschaft eigentlich verkommen, dass Gutmensch zur Beleidigung geworden ist? Bloß nix für Andere tun, könnte ja am Ende noch jemand außer dir von profitieren, was? Aber ich wette, wenn es dir mal schlecht geht, schreist du auch um Hilfe und bist wahrscheinlich um jeden „blinden Gutmenschen“ froh, der dir dann hilft, obwohl du’s eigentlich nicht verdient hättest.

      • mit gutmensch wird i.d.R. nicht jemand genannt, der einfach nur gutes tun will. sondern eher leute, die nur gutes tun oder sich für das vermeintlich noblere einsetzen, um sich darüber zu profilieren, eindruck zu schinden und/oder ihr ego zu pushen

        • Das ist mir schon klar, aber allein das dieser Begriff überhaupt als Beleidigung entsteht. Mann könnte ja auch Heuchler sagen, käme aufs Gleiche hinaus, aber durch das Wort „Gutmensch“ als Beleidigung wird ja gleich unterstellt, dass jeder, der sich z.B. für Flüchtlinge einsetzt, das nur macht um selbst besser dazustehen.
          Wer aus den falschen Gründen das richtige tut, ist in meinen Augen übrigens immer noch besser als die, die gar nichts tun oder nur hetzen können.

          • Du darfst aber nicht vergessen, dass „gut gemeint“ oft das Gegenteil von „gut gemacht“ ist. Wenn man dem falschen Herren dient, können die Absichten noch so nobel sein, sie führen halt immer weiter auf den Irrweg.

            Und „Gutmensch“ dürfte wohl als ironische Verballhornung des „guten Menschen“ entstanden sein.

            Dass an sich neutrale Begriffe im Laufe der Zeit negativ besetzt werden, ist aber auch nichts ungewöhnliches. „Neger“ oder „Zigeuner“ wären Beispiele hierfür. Oder im aktuellen politischen Geschäft droht „rechts“ ja einen negativen Beigeschmack zu bekommen. Oder auch „Flüchtling“ auf der anderen Seite; vermehrt wird inzwischen von „Schutzsuchenden“ gesprochen, vermutlich weil „Flüchtling“ inzwischen zu sehr mit massenhafter Einwanderung verquickt ist.

            Wenn du Ironie suchst, kannst du auch „Bereicherung“ nehmen. Ursprünglich gab es ein Zitat von irgendeiner Politikerin, wie sehr uns Flüchtlinge mit ihrer Lebensfreude usw. bereichern würden. Inzwischen steht „Bereicherung“ zunehmend für jedes Fehlverhalten von Zuwanderern. Zum Beispiel wurden am Kölner Hauptbahnhof an Silvester viele Frauen „bereichert“ (in dem Fall begrapscht).

            Ich weiß nicht, ob solche Bedeutungsänderungen generell von Dauer sind oder ob sie von einem bestimmten politischen Klima bestimmt werden. Die political correctness wächst schon seit Jahrzehnten, wenn man es mal am Begriff „Neger“ festmacht. Aber wer weiß, vielleicht lebe ich ja lang genug, um eines Tages nochmal „Negerküsse“ verspeisen zu können!

  8. Steve, ich weiß ja nicht, auf welche Medien Du neben der Bild noch so achtest, aber da, wo ich mich umgesehen habe, gibt es fast keine Befürworter von Pegida und AfD. Niemand mag sie und es ist offensichtlich, dass die (erstzunehmenden) Medien das auch so sehen. Du tust so, als ob wir nur von rechter Propaganda umgeben sind, was halt nichtmal ansatzweise richtig ist. Wie schon gesagt, die Bild ist kein Richtwert, da sie schon vor diesem Debakel keinen Journalismus betrieben hat. Eine Presse, die zu sowas wie Köln nach bestem Wissen berichtet, macht ihren Job. Wilde Spekulation bleiben da die Ausnahme.

    • Umfragewerte von ca. 10% in Baden-Württemberg, wo bald gewählt wird, sprechen eine andere Sprache als „niemand mag sie“. Man muss sich damit auseinandersetzen.

      • Und das tun wir.

        Wir nehmen uns ungleich weniger Zeit für Linkspopulisten. Darüber beschwere ich mich nicht einmal. Ich finde nur, dass die Behauptung, die Medien würden über die armen Flüchtlinge herfallen und Nazis ignorieren, einer gewissen Verhältnismäßigkeit entbehrt.

  9. Erinnert mich ein bisschen an den Auftritt von Lutz van der Horst von der Heute-Show bei PEGIDA vor einigen Wochen. Die sind auch fast auf ihn losgegangen oder haben ihn blöd angemacht. Hab mich ehrlich gewundert, dass er so viel Geduld und Humor mit den Deppen gehabt hat, die offenbar außer „Lügenpresse“ oder „Volksverräter“ nichts anderes mehr im Vokabular haben und wenn selbst dafür das Hirn nicht mehr reicht eben gewalttätig werden.
    Wobei ich den letzten Teil etwas relativieren muss, vielleicht wäre Gewalt gegenüber denen gar nicht mal so ne schlechte Idee.

    • War nicht Lutz van der Horst sondern Ralf Kabelka(?), der da im Karnevalskostüm aufgekreuzt ist (falls du den Auftritt meinst). Fand ich auch wirklich beeindruckend da so ruhig zu bleiben, wobei man fairerweise sagen muss das ein paar Leute den „Hauptidioten“ auch zurückgehalten haben.

      • Ich denke auch, er meint das „Interview“ im Clownskostüm.

        Ich habe Verständnis für viele Leute, inklusive mir, denen in ärmeren Vierteln die Buden vor die Tür gesetzt werden, komischerweise sich keiner mehr recht vor die Tür traut und man trotzdem nichts sagt, um nicht sofort rechts zu sein (wobei die CDU bis Merkel eine bürgerlich-rechte Partei war, aber egal…).
        Gerade die, die selbst kaum qualifiziert sind und plötzlich hunderttausende Glücksritter vor die Nase gesetzt bekommen, die ihre Jobs bedrohen (und nix blabla von wegen „wenn Dir ein Ausländer den Job weg nimmt…“) haben natürlich Angst.
        Aus Angst erwächst Hass, wenn sich keiner der Angst annimmt.

        Kein Wunder, wenn ein öffentlich-rechtlich gepamperter „Journalist“ den Spaßvogel raushängen lässt und man gleichzeitig von Unsympathen wie Jäger, Steger oder Gabriel, die natürlich nie einen Brennpunkt gesehen haben, beleidigt wird.

        Ich werde die AfD nicht wählen, habe aber genug Durchblick (nennt es Empathie) um die Menschen durchaus zu verstehen…

        • Ich habe selbst ein Flüchtlingsheim nur etwa 300 Meter Luftlinie von meiner Wohnung entfernt und mir sind bis jetzt nicht mehr als eine Hand voll Flüchtlinge über den Weg gelaufen, geschweige denn, dass mich irgendwer dumm angemacht hätte. Gut, das ist natürlich überall unterschiedlich, das kann ich durchaus nachvollziehen.

          Das Problem ist aber bei vielen Leuten die Argumentationsweise, auf der einen Seite haben sie Angst, dass der Flüchtling ihnen den Arbeitsplatz „wegnimmt“, auf der anderen Seite wollen sie aber auch nicht, dass er vom Staat finanziert wird.

          Außerdem, jeder Job, der mindestens eine Ausbildung voraussetzt, kann einem nicht einfach von jedem Dahergelaufenen weggeschnappt werden.

          Seltsam finde ich allerdings, dass sich in meinem Bekanntenkreis weniger die „geringer Qualifizierten“ Sorgen machen, als vielmehr diejenigen, die gut bezahlte (und relativ sichere) Jobs haben.

          Beispielsweise haben mir meine Eltern kurz vor Weihnachten einen Brief gezeigt, den sie von einem Bekannten bekommen haben (macht der jedes Jahr in der Weihnachtszeit). Hab den Mann zwar schon länger nicht mehr gesehen, hab ihn aber als relativ offenen und toleranten Menschen in Erinnerung. Und plötzlich stehen da Sachen drin von wegen „Islamisierung“, „Überfremdung“, „Fremd im eigenen Land“ etc. und das von jemandem, der finanziell sehr gut gestellt ist. Und da fang dann ICH mir an Sorgen zu machen.

          • Hab unsere Flüchtlingsunterkunft auch nicht bemerkt, genauso wenig wie das Asylantenheim das hier seit über zwanzig Jahren steht.

            „Das Problem ist aber bei vielen Leuten die Argumentationsweise, auf der einen Seite haben sie Angst, dass der Flüchtling ihnen den Arbeitsplatz “wegnimmt”, auf der anderen Seite wollen sie aber auch nicht, dass er vom Staat finanziert wird. “
            Das ist wie diese Schizophrenie, dass Pegida und co. mal „gegen den Mainstream“ sind und dann sind sie wieder „das deutsche Volk“. Entweder man ist das eine oder man ist das andere, aber beides zusammen geht einfach nicht.

        • Dann sollte man sich fragen, warum man selbst „kaum qualifiziert“ ist. Es gibt sicher Fälle in denen Kinder die armen Säue sind die unter verschiedenen Faktoren leiden, aber meiner Erfahrung nach sind sie oft genug selbst Schuld daran wie miserabel ihre Noten sind, völlig egal wie sehr sie das auf andere abwälzen wollen.

          Insofern könnte man aus einer sozialdarwinistischen Sichtweise heraus (und im Endeffekt betreiben viele in der Flüchtlingsfrage einen globalen Sozialdarwinismus) sagen, dass jemand der die Chance hatte sie aber nicht genutzt hat durchaus von jemandem ersetzt werden darf der die Chance nicht hatte und dann alles auf eine Karte setzt. Risiko gewinnt.
          Und leider nein, mir fehlt wohl der „Durchblick“ um die Menschen zu verstehen, die Gewalt gegen Journalisten für ein gerechtfertigtes Mittel halten. Und Leute die z.B. Schilder von Merkel in Burka hochhalten sollten sich nicht beschweren, dass über sie Witze gemacht werden. Wie war das noch? Jedes hat das Recht verarscht zu werden?

    • Ganz ehrlich, Leute wie du geben mir Hoffnung. Im Internet ist zurzeit fast auf jeder verdammten Seite mit Kommentar-Funktion kommt das Thema Flüchtlinge etc. auf, man kann teilweise nicht mal das Wort Schweden benutzen, ohne das da einer herkommt und sich über die Immigranten dort beschwert, obwohl das nichts mit dem Thema zu tun hat.

      • Danke :D. Hast aber leider Recht, auf den meisten Seiten wird mittlerweile bei dem Thema schon die Kommentarfunktion abgestellt, weil die ja z.B. bei Spiegel Online jeden Kommentar löschen müssen, der gegen ihre Nutzungsbedingungen (oder sogar gegen Gesetze) verstößt und mit dem löschen und/oder moderieren schon gar nicht mehr nachkommen.

  10. Was ist denn da los bei den 13 Millionen (ohne Berlin) Wirtschaftsflüchtlingen der Neunziger? Die vergessen wohl wo Sie her kommen und wo es die ersten 100 DM gab, fragt mal eure Muttis ihr Kevin`s^^

    • Huiiii, heftig!
      „Die“? vergessen wohl, wo „sie“? „herkommen“??
      Die Währungsreform war nicht sonderlich schlau, ich bezweifel aber irgendwie, das Du da überhaupt schon etwas mitbekommen hast 😉

  11. Ich lehne mich zurück und warte auf die unvermeidliche Rechtfertigung von kinki1688… Bin gespannt welche Textbausteine er heute verwenden wird.

    • Liebe(r) Feder,

      nachdem Du meinen Nick nun bereits mehrfach mit der „88“ verballhornt hast und mir damit eine Gesinnung unterstellst, die ich ausdrücklich zurückweise, nimm bitte zur Kenntnis, dass ich mich dadurch durchaus beleidigt fühlen könnte, was im konkreten Fall hieße, dass auf meinen Tipp hin ein Staatsanwalt mal bei Steve anklopfen und ihn um Deine IP bitten könnte.

      Da ich Steve diesen Aufwand gerne ersparen würde, schenk Dir bitte zukünftig die „88“. Können wir uns darauf verständigen?

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