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Du hattest ja vor einiger Zeit (bestimmt schon 1 oder 2 Jahre her) mal einen Talk von Linus Neumann zum Thema Trolle auf deinem Blog. Auf der diesjährigen Easterhegg 2016 hat Linus eine aktualisierte Version dieses Talks gehalten, welcher nun auch die aktuelle politische Lage mit einbezieht. Da ich den Vortrag sehr informativ und unterhaltend fand, verlinke ich dir diesen mal kurz.

…schreibt auch Community-Mitglied Aphain. Ich bin ein großer Fan von Neumann und seinen Vorträgen und darf Euch dieses Video daher wärmstens empfehlen. Schaut einfach mal rein!


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6 KOMMENTARE

  1. Wenn Linus schon mal auf Deinem Blog ist kann ich jedem, der sich für dafür interessiert, den Podcast „Logbuch: Netzpolitik“ von Linus Neumann und Tim Pritlove empfehlen. In dem geht es jeweils um die aktuellsten, netzpolitischen Themen.

    Den verlinkten Vortrag sowie den auf der Republica 2013 hab ich natürlich schon gesehen 🙂

  2. Unabhängig von seiner politischen Einstellung fand ich das an mehreren Stellen sehr informativ. Vielleicht kann sich Steve ja was abgucken, was den Umgang mit seinen speziellen Kommentatoren anging. Wie hieß das noch? „Hell …“ irgendwas?

    Die Frage, welche sich mir jedoch stellt, ist, an welcher Stelle ich das Trollen in die Debattenkultur einsortieren soll. Er spricht ja an mehreren Stellen von „wir“ und „die“, das lässt sich wohl recht leicht mit „links“ und „rechts“ übersetzen. Und er erweckt so den Eindruck, als wäre das Trollen so quasi das originäre Recht der Linken.

    Wenn wir jetzt aber mal den Langeweile-Troll ausnehmen, dann verfolgt doch der Troll seinen eigenen Zweck. Wie der Typ es darstellt: Er will Reaktionen provozieren, und der Getrollte soll sich im Idealfall an der Leine aufhängen, die ihm der Troll hingehalten hat. Das einzige Links-Rechts-Schema, das ich darin erkenne, wäre die Überheblichkeit der Linken, sich für gebildeter und intelligenter zu halten als diese rechten Halbaffen da.

    Wenn aber das das Denkmuster des Trolls ist „ich bin dir überlegen, sodass ich dich trollen kann“, was sagt das dann über die Person des Trolls aus?

    Konsequenterweise könnte er doch auch sagen „ich bin dir überlegen, also habe ich es nicht nötig, dich zu trollen, sondern kann dich in der Diskussion schlagen“.

    • Ich denke, dass das mit dem „Vorrecht der Linken zum Trollen“ mit der Wahrnehmung der eigenen Rolle zu tun hat. Wenn ein Linker ein konservatives Establishment trollt, um es lächerlich zu machen und so quasi auf Augenhöhe zu bringen, dann tut er das, weil er sich als benachteiligt, vllt auch als unterdrückt sieht, da die Medien und die weitere Gesellschaft nicht auf seiner Seite sind. Er macht damit auch gerne seiner Frustration Luft. Somit ist das Trollen in westlichen Ländern traditionell etwas, das Linke tun. Inzwischen ist unser Mainstream aber so weit nach links gerückt, dass erstmals Konservative das Gefühl haben, benachteiligt und unterrepräsentiert zu sein und verraten worden zu sein von ihren gewählten Volksvertretern. Deshalb kommt ein Donald Trump damit durch, dass er den ganzen Wahlprozess ins Lächerliche zieht. Man glaubt, dass die Medien sowieso feindlich sind und die breite Masse rationale Argumente ignorieren wird, schließlich hat sich über die letzten Zyklen trotz starker Kritik nichts verändert. Wer bereits der Underdog ist, traut dem regulären Prozess nicht, weil er unausgeglichen ist, und greift zu alternativen Mitteln wie der Verunglimpfung des Charakters. Das Trollen ist die Waffe des Schwächeren.

      • Gute Erklärung. Kann ich nachvollziehen. An die Historie angeknüpft stellt sich dann die Frage, ob das Trollen inzwischen zum „linken Lifestyle“ geworden ist, denn wie du richtig sagst: Im politischen und gesellschaftlichen Kontext sind die Linken ja längst nicht mehr „der Schwächere“.

        Trump ist sicher ein Extrembeispiel; ich traue mich fast nicht, den als Troll zu bezeichnen, weil er es mit der Kandidatur ja wirklich ernst meint!

        Aber eigentlich müssten doch im heutigen Klima die Linken diskutieren und die Rechten trollen! Nur sehe ich das nirgends. Haben die das einfach noch nicht „gelernt“?

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