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Wohnen, Kleidung, Freizeit – 130.000 Euro kostet ein Kind durchschnittlich von der Geburt bis zum 18. Lebensjahr. Das zeigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts. Immer mehr Menschen wollen das finanzielle Risiko, das Nachwuchs mit sich bringt, offenbar nicht mehr tragen.

Schaut Euch dazu vor allem mal die unten angehängte Tabelle mit den Gründen an. Auch zu diesem Thema waren die USA ein schöner Kontrast. Das Land ist nämlich so dermaßen kinderfreundlich, dass man dort aufgrund von massiven (vor allem finanziellen (steuerlichen)) Entlastungen dazu gedrängt wird, Kinder zu kriegen. Außerdem gibt es dort so viele perfekt organisierte Kindertagesstätten (und das auch ohne lange Wartezeiten oder Platzmangel), dass durchaus auch beide Eltern weiterhin arbeiten können und nicht ein Teil seine Karriere aufgeben muss.

In Deutschland hat man als Eltern gefühlt irgendwie nur Nachteile. Und dann wundert man sich, dass wir so geburtenschwache Jahrgänge haben?

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Quelle: Haz.de

Danke an Thomas für den Link!


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43 KOMMENTARE

  1. Wie schon mehrfach gesagt wurde, durch Steuervorteile, Kindergeld etc. wird ein sehr großer Teil dieser 130.000 Euro gedeckt. Ja Kinder kosten Geld, ja es ist schwierig an einen Kita Platz zu kommen, ja die Gesellschaft ist nicht gerade freundlich zu jungen Eltern. Aber all diese Punkte sind wenn dann nur vorgeschoben um zu begründen warum man keine Kinder möchte. Es war schon immer so, dass Kinder auch Arbeit sind.
    Gerade in meinem Freundeskreis habe ich viele junge Eltern welche zum Teil während ihres Studiums ihr erstes Kind bekommen haben. Es ist harte Arbeit und wenn man keinen stabilen Freundeskreis hat ist es noch schwieriger. Man muss sich schlicht Bewusst sein, dass das erste und das prägendste was man für ein Kind investiert die eigene Freizeit ist.

    Zum Fall USA, ich bin ein sehr Amerikanophiler Mensch und bin wirklich niemand der alles dort schlecht sieht. Aber du beschreibst gerade leider nur die Lebenswirklichkeit eines extrem kleinen Teils der US Gesellschaft. Die Realität sieht für den aller größten Teil der Gesellschaft leider anders aus. Quasi nicht existente staatliche unterstützung im Gesundheitsbereich, ein Bildungssystem welches bereits in der Vorschule zwischen Gewinnern und Verlierern selektiert und das nicht durch Leistung sondern Einkommen der Eltern, und dazu ein komplett marodes staatliches Schul und Kita System, all das und noch viel zeichnen leider ein anderes Bild der USA.

    Ich mag die USA und ja ich weiss, dass es Regionen gibt in denen es wirklich so ist wie du es beschreibst. Für die meisten Amerikaner sieht der Alltag aber leider anders aus.

    • Ich finde es ehrlich gesagt extrem schwierig zu sagen, dass sich Menschen mit deinen genannten Punkten rausreden wollen, warum sie keine Kinder haben möchten:
      „Ja Kinder kosten Geld, ja es ist schwierig an einen Kita Platz zu kommen, ja die Gesellschaft ist nicht gerade freundlich zu jungen Eltern.“
      Das sind keine Ausreden, das sind Fakten. Und wenn ein Mensch auf Basis dieser Fakten keine Kinder haben möchte, dann ist das völlig okay und komplett nachzuvollziehen.

  2. 130.000€.. na und?
    Mit Kindergeld, Kinderfreibetrag, Erzieheungsfreibetrag kommt man.. wer hätte es geahnt.. auf um die 130.000€ an Zuschüssen und Steuerbefreiungen.

  3. Ich kenne viele Leute mit Kindern, da ich selber 2 habe. Und bei fast allen Familien zeichnet sich das klassische Bild ab: Vater arbeitet wie ein Tier, um die Brut ud die Frau durchzubringen und die Höhle zu bezahlen.
    Den Müttern wird meistens garnicht die Chance geboten, wieder so in ihren Beruf einzusteigen, dass sie zur Not auch ohne den Partner überleben könnte und ihre Kinder ernähren könnte, ohne dass diese direkt von morgens bis abends fremdbetreut werden.
    Da kommen wir dann zum nächsten übel: die Kinderbetreuung ist in Deutschland hammermäßig teuer, so dass es sich oft (selbst wenn der AG eine Teil der Kosten trägt) nicht wirklich lohnt, arbeiten zu gehen.
    Viel Familien erfinden gradezu kreative Lösungen, um irgendwie ihre Kinder durchzubringen, und ich rede hier nicht nur von Geringverdienern.
    Soviel zum finanziellen Aspekt des Kinderkriegens in Deutschland.
    Die Lösungen unseres Staates sind dahingehend noch lange nicht ausgereift und ausgereizt.
    Der persönliche Aspekt des Kinderkriegens bzw. des Nicht-Kinderkriegens ist da ganz vielfältig, meine Erfahrungen decken sich da ziemlich mit der Auswertung oben, besonders die Karriere und die Freiheit stehen im Mittelpunkt.
    Sicher schränken Kinder den ein oder anderen Teil des Lebens (erstmal) ein, aber was man erntet durch diesen Verzicht ist unbezahlbar 🙂
    Oft sind es die Männer, die lange zögern aus diesen Gründen, bis sie sich entschließen, sich fortzupflanzen. Die Frauen bekommen meist ab Anfang 30 das Gefühl, jetzt ist es der richtige Zeitpunkt (vorrausgesetzt man hat den „richtigen“ Partner) zum Kinder kriegen. Manche stellen dann ihre Karriere zurück, wiederum andere verfolgen sie weiter, um dann mit Ende 30 schnell 2-3 Kinder hintereinander zu kriegen. Im günstigsten Fall sind sie bis dahin finanzoell abgesichert. Dann allerdings schlägt oft der psychologische Effekt mit aller Härte zu: bin ich zu alt?
    Ich muss aus Erfahrung sagen, dass oft „ältere“ Mütter (dies meine ich völlig wertfrei und undiskriminierend) mehr unter psychologischen Problemen leiden wie z.B. postnatalen Depressionen, Angststörungen u.ä.

    ich frage mnich grade , ob ich grade das Thema verfehle 😉

    Fakt ist, es bekommen zwar immer Leute Kinder, aber spätestens nach dem 2. Kind ist Schluß, weil es einfach für viele nicht machbar ist, weitere Kinder großzuziehen; man überlege sich einfach, was allein eine große Wohnung in Berlin oder München kosten kann.
    Durch den Wegfall der klassischen Großfamilie und der Mehrgenerationenlebensgemeinschaften sind viele Menschen einfach gezwungen, kinderlos zu bleiben bzw. sich sehr einzuschränken.

    Trotzdem möchte ich persönlich keine Minute mit meinen Söhnen missen (obwohl… es gibt da so Momente auf die ich hätte verzichten können…)
    Kinder „erziehen“ einen auch zu vielen Dingen, die ich persönlich zur Reifung von Persönlichkeiten wichtig finde, bzw. lernt man, worauf es im Leben wirklich ankommt und was wichtig ist.Zumindest trifft adas auf mich zu 🙂

  4. Sowohl in der Studie, wie auch in den meisten Kommentaren hier nur Mimimi von armen, benachteiligten Eltern oder Egoisten. Sorry Leute aber die Realität und die gefühlte Realität sind eben bei kaum einem heutzutage deckungsgleich. Der deutschen Bevölkerung geht es so gut wie noch nie in der Geschichte. Ich würde auch nicht jubeln wenn ich in dieser Gesellschaft der Abgehängte wäre und natürlich gibt es diese Bevölkerungsschichten, aber man muss sich doch mal vor Augen führen welchen Standard deutsche „Armut“ hat. 3/4 der Welt würde das immer noch sofort gegen ihr Leben eintauschen!

    Wir haben uns auch über die Bürokratie für das Elterngeld aufgeregt und fanden es auch nicht witzig ein ganzes Jahr überbrücken zu müssen, weil wir uns nicht zwingen lassen wollten unser Kind in die einzig mögliche Einrichtung, sondern in den für uns alle „besten“ Kindergarten zu geben. Aber all das, die finanziellen Einbußen, die Ungewissheiten und Risiken sind doch nichts was unbezwingbar den Weg versperrt. Irgendwie geht es dann immer doch und so war das schon immer. Die Leute bekamen Kinder…im Krieg, in der Rezession, in guten und in schlechten Zeiten. Erst heute suggeriert uns dieser ganze Plastikfirlefanz um uns herum wir würden etwas verpassen, wenn wir aufhören zu konsumieren und das was wir haben in uns selbst investieren. Es mag einen gewissen Prozentsatz an Menschen geben, die einfach keine Kinder wollen und ich akzeptiere deren Lebensmodell voll und ganz, aber ich prophezeie jedem der nicht zu dieser speziellen Gruppe gehört ohne Kinder eine Leere die mit nichts auf dieser Welt mehr gefüllt werden kann.

  5. Das Problem sind ja nicht die 130000€ über 18 Jahre: Wenn man das runterrechnet hat man gerade mal 300 € pro Monat. Dazu kommt dann noch Kindergeld usw… also alles eine machbare Hausnummer, finde ich.

    Das Problem liegt viel mehr dadrinnen, dass einer der Elternteile in seiner Verdienstmöglichkeit eingeschränkt wird.

  6. Vorwegnehmen möchte ich folgendes: In bin absolut für die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Dennoch sehe ich in der Entwicklung seit der Nachkriegszeit bis jetzt eine der Hauptursachen für die „kinderfeindliche“ Situation, und die Politik hat jahrzehntelang nicht gegengesteuert.

    Denken wir doch mal an die „goldenen Jahre“ zurück. Der Mann war traditionell der Alleinverdiener, die Frau war Hausfrau, und das eine Einkommen hat für die gesamte Familie inklusive mehrerer Kinder gereicht.

    Was ist seitdem passiert? Vereinfacht gesagt: Die Frauen sind auf den Arbeitsmarkt geströmt. Ja, wo sollen denn die (gut bezahlten) Jobs herkommen, wenn sich das Angebot der Arbeitskräfte nahezu verdoppelt? Angebot und Nachfrage: Wenn doppelt so viele Leute arbeiten wollen, verdienen sie nur noch die Hälfte.

    Natürlich ist das eine stark vereinfachte Betrachtung, aber sie hat einen wahren Kern. Heute brauchen die Familie zwei Vollzeitjobs, um sich finanzieren zu können. Logisch, dass man die Kinder dann während der Arbeit irgendwo parken muss.

    Das ist ein Dilemma. Wie eingangs erwähnt möchte ich keinesfalls in die Zeit zurück, in der es hieß „Frauen an den Herd“. Andererseits hat eben deren „Selbstverwirklichung“ zur jetzigen Situation geführt.

    Wie kann man das lösen? Ich sehe eigentlich nur die Möglichkeit massiver finanzieller Entlastungen von Familien. Nicht durch Brotkrumen, dass man das Kindergeld um 2 Euro erhöht. Wir brauchen massive Steuervorteile, ein „Kinder- bzw. Familiensplitting“ statt einem Ehegattensplitting. Wozu braucht ein verheiratetes kinderloses Paar diese Steuervorteile? Nein, die Familien mit Kinder bräuchten sie viel dringender.

    Und dann müssen die Paare eben die Wahlfreiheit haben: Ein Einkommen, egal ob Mann oder Frau, muss für die Familie reichen. Oder es wollen beide arbeiten, dann geht der Extraverdienst eben für Kinderbetreuung drauf.

    Aber den Leuten erst über Steuern und Abgaben über 50% ihres Gehaltes wegzunehmen, sie dadurch geradezu zum Doppelverdienst zu zwingen, das wird nicht funktionieren, wie die Geburtenrate der letzten Jahrzehnte zeigt.

  7. Damit Kinder nicht zur Belastung werden und die in der Umfrage genannten Gründe entschärft werden muss man eben die Umstände berücksichtigen und Entscheidungen treffen. Am besten man ist verheiratet und beide stehen zueinander, haben eine gemeinsame Zeit erlebt auf die man zurück blicken kann und kann auch unter Stress und Belastung als Eltern funktionieren. Dann ist es von Vorteil ein Haus mit Garten zu haben. Und (große) Arbeitgeber die sich gegenüber Angestellten mit Kinder sozial verhalten und auch einen Einstieg wieder ermöglichen. Und selbst wenn all das vorhanden ist, ist es immer noch schwer genug. Ich bereue meine 2 Kinder nicht, denn was wäre die Alternative? Mir mit meiner Frau ein schönes Leben machen und die Kohle für Essen, Zeug und Urlaub durchbringen? Das mag ja erst mal toll klingen, aber der Hammer kommt irgendwann zurück. Irgendwann ist man satt, der Überfluss ist da und die Leere kommt.

  8. Ich kenne ein Pärchen die gerne Kinder hätten, sich dies aber schlicht nicht leisten können.
    Anderseits kenne ich auch mehrere Pärchen von denen jeder sich nen Ast verdient die aber schlicht sagen, Kinder ansich ja, aber Karriere ist wichtiger. Zitat „Ich hab nicht jahrelang studiert um dann Kinder zu bekommen“.

    Gleichzeitig kann halt nicht bereits Kinder auf Leistungsgesellschaft trimmen mit unserem ach so tollen Bildungssystem, und dann erwarten dass die am Ende noch an sowas wie Familie denken, die meisten denken an sich und fertig, okay ganz so einfach ist es meistens nicht.

    Aber ich hab zb in meinem Freundeskreis ein einziges Pärchen das Kinder hat, alle anderen sagen.. Nö, warum sollten sie.. bzw das eingangs erwähnte Pärchen die es sich schlicht nicht leisten können.

  9. Also ich als Vater eines jetzt 2 Jahre alten Sohnes kann viele verstehen die keine Kinder haben wollen bzw. zweifel haben.
    Versteht mich bitte nicht falsch, ich liebe meinen Sohn über alles!
    Allerdings muss ich aus Erfahrung sagen das für mich Persönlich Deutschland ein sehr Kinder bzw. Familienfeindliches Land ist.

    Arbeit und Kind sind in Deutschland sehr schwer unter einen Hut zu bringen.
    Meine Frau ist von Beruf MTA und ich bin Fachkraft für Schutz und Sicherheit.
    Ich arbeite Vollzeit und meine Frau findet seit einem Arbeitgeberwechsel keine Stelle mehr, da sich die Krippen/KITA Zeiten nicht mit den Arbeitszeiten in ihrem Beruf vereinbaren lassen(Außer sie würde nur eine 20std Stelle annehmen).

    Doch damit es sich mit KITA Kosten und sonstigen Kosten überhaupt Lohnt für sie zu Arbeiten MÜSSEN es schon mind. 30 std. sein. Leider seit nun 3 Monaten ein nicht lösbares Problem.

    Selbst in meinem Beruf kommt es mir so vor als sei man als Familienvater nicht gerne gesehn (von wegen nicht flexibel genug und so). OMG es kann ja sein das sein Kind mal Krank ist und er deshalb nicht zur Arbeit kommen kann.

    Das alleine nur von der Seite der Arbeitswelt aus….
    Ich könnte wohl einen mehrstündigen Vortrag über die Nachteile eines Kindes in Deutschland halten aber das würde hier den Rahmen sprengen. Es wird auch Leute geben die nicht meiner Meinung sind, da ja nicht jeder das selbe Leben mit den selben Ansichten führt aber so sind solche Themen halt.

    Es gibt halt sehr viele Länder die mehr für Kinder/Bildung/Familie tun als Deutschland. Ich glaube da sind wir sogar eines der Schlusslichter in Europa.

  10. Ich arbeite 40 – 45 Stunden die Woche – mal auch 50, dafür ein ander mal 35 – und komme mit meinem Gehalt gerade selbst klar.
    Ja, ich muss keinen Hunger leiden und kann mir auch am Wochenende ne Pizza leisten oder ein neues PC-Spiel kaufen, ich bin nicht arm.

    Aber nach Abzug der ganzen Fixkosten, Einkaufen und ähnlichem bleiben mir selbst pro Monat noch ~200 – 300€ die ich wirklich „frei“ verwenden kann. Und hier ist noch keine neue Waschmaschine oder ne Reparatur am Auto bezahlt. Meine Freundin studiert wieder und hält sich selbst mit nem 450€ Job und BföG über Wasser, was in ihrer WG auch gut klappt. Aber auch nach ihrem Studium würde es eine längere Zeit dauern bis sie genug verdient um 3+ Leute zu versorgen.

    Also ja, momentan wäre ein Kind von uns finanziell nicht zu stemmen. Vielleicht in 5 – 10 Jahren, aber bis dahin klopen bei mir schon die 40er an, ob ich dann noch ein Kind will?

    • Und da rechnen viele einfach falsch. Angefangen mit den über 7000€ Steuerfreibetrag mit einem Kind.
      Wärste verheiratet, kannste nochmal 1000-2000€ sparen.
      Dazu kommt das Kindergeld von 2.280€.
      Auch würde man zu dem Zeitpunkt zusammen wohnen, was unterm Strich nochmal 300-400€/Monat sparen kann.

      • Hoschi, dir ist klar, dass entweder Kinderfreibetrag ODER Kindergeld angesetzt werden, oder? Günstigerprüfung und so…
        Wenn das Gehalt so hoch ist, dass sich der Freibetrag mehr rechnet, wird das vorausgezahlte Kindergeld eben genau als das betrachtet, als Vorauszahlung des Freibetrags.
        Aber hey, du hast sicher 25 Kinder und/oder bist Steuerberater. 😉

  11. man hat das gefühlt, dass unsere regierung/CDU die taktik verfolgt, auf die geburtenrate zu scheißen und gebildete arbeitskräfte einfach aus anderen ländern importieren will

  12. Es ist ja nicht nur das Finanzielle. Die körperliche und psychologische Belastung ist halt auch nicht ohne. Und wenn der Vater dann plötzlich keine Lust mehr hat und abhaut, steht man da (Hat mein Vater mit meiner Mutter gemacht…).
    Die Familie wohnt weit weg d.h. wenns blöd läuft darf ich das Kind alleine großziehen.

    Da verhüte ich lieber und überlass das Kinderkriegen anderen.

  13. Kann ich persönlich nur zu 100% nachvollziehen und unterschreiben.
    Ich würde niemals auf meinen kleinen Sohn verzichten wollen, aber Unterstützung erfährt man in diesem Land so gut wie keine. Eher wirft dir unser Staat jede Menge Steine in den Weg.
    Beispiel? Der großzügige Staat gibt einem ja 65% des NETTO Gehalts als Elterngeld während der Elternzeit. Bei deiner nächsten Steuererklärung kannst du schonmal mit ner fetten Nachzahlung an den Staat rechnen, wenn du die Elternzeit und das Elterngeld in Anspruch genommen hast, weil du die mickrigen 65% Netto Gehalt noch versteuern darfst 😉
    oder: Schonmal überlegt, während deiner Elternzeit nochmal ein Kind zu bekommen? Kannst du machen, aber dann kannst du auf Hilfe vom Staat in Form von Elterngeld komplett verzichten. Du warst ja nach der Geburt des ersten Kindes nicht mehr arbeiten. Wenn du dann überlegst kurzfristig wieder arbeiten zu gehen, damit du wenigstens ein bisschen Elterngeld bekommst, dann bist du wieder auf dem Holzweg. Der ist gesetzlich nicht dazu verpflichtet dich vorzeitig aus deiner Elternzeit zurück in den Beruf zu lassen.

    Von daher kann ich jeden verstehen, der sagt ich möchte keine Kinder haben.

    • Das mit dem Elterngeld ist wirklich so eine Sache. Erstmal „ok“ aber dann kommt das Erwachen. Will man ein zweites Kind muss man nicht nur „ein bisschen arbeiten gehen“, sondern wieder mindestens 1 Jahr um vollen Anspruch zu haben.

      Aber noch besser ist folgendes:

      Man nehme an man bekommt ein Kind und geht 12 Monate in Elternzeit und bekommt Elterngeld. Nach den 12 Monaten will man dann wieder arbeiten gehen, aber der Arbeitgeber ist beispielsweise konkurs gegangen. Dann wird man de facto arbeitslos und nun kommts: Das Elterngeld wird auf den Anspruch des Arbeitslosengeldes angerechnet und da man dann eben 12 Monate Elterngeld bekommen hat verfällt der Anspruch auf Arbeitslosengeld. DAS ist mit Abstand die größte Sauerei! Man geht direkt in Harz 4 und was das bedeutet, wenn verheiratet und einer geht arbeiten, weiß man: Man bekommt schlicht und ergreifend keinen Cent, weil der arbeitende Elternteil das zu stemmen hat.

      Übrigens: Das mit der Steuernachzahlung kommt im Übrigen hauptsächlich daher, dass viele verheiratete Eltern vor der Geburt in den Lohnsteuerklassen 4/4 arbeiten (zumindest bei ähnlichem Gehaltslevel) und dann nach der Geburt auf 3/5 umstellen. Dadurch erhöht sich dann die Steuernachzahlung, weil die Berechnung des Elterngeldes sich am Netto festmacht. Geht jetzt zuweit das ganz genau zu erklären, aber es führt eben zur höheren Nachzahlung.

      Meine Frau und ich hatten da noch Glück, wir kamen ohne Nachzahlung aus der Geschichte raus. Dafür hatten wir keine Rückzahlung im ersten Jahr und eine kleine im darauffolgenden Jahr. Normalerweise bekommen wir an die 1.000,00 jedes Jahr zurück.

  14. Kindertagesstätten usw gibts im Osten genug, Plätze sind auch kein Problem, und beide Eltern arbeiten, sehe hier kein Problem, man muss sich nur kümmern.

    • Jau, und meines Wissens nach sogar kostenfrei, da das über den Länderfinanzausgleich dann gestemmt wird, worüber ich mich nur aufregen kann, denn bei uns zahlt man für eine Kita mit einem Kind im Alter von einem Jahr bis zum dritten Lebensjahr um die 400 Euro pro Monat. Ab 3 Jahren wirds dann etwas billiger, so um die 300 Euro pro Monat (Baden-Württemberg). Um eine Kita zu bekommen muss man sich hier bei uns beim ersten Kind am Besten schon anmelden, wenn die Frau schwanger ist, sonst siehts eher mau aus wenn man sie dann braucht.

      Und nebenan in der Pfalz zahlen sie keinen müden Cent für die Kitas. Nicht, dass ich denen das am Ende nicht gönne, hätte das durchaus auch gerne. Aber hier muss wie bei so vielem eine bundesweite Regelung her. Denn am Ende sind die meisten Kitas sowohl in BW als auch in RP von den gleichen Trägern, und da wird dann quersubventioniert. D.h. wir zahlen mehr, damit dort nicht gezahlt werden muss. Und das kanns echt nicht sein.

  15. Egal was die Studie besagt, die Momente die einem ein Kind im Verlauf des Lebens gibt sind mit keinem Geld der Welt aufwiegbar. Es gab Zeiten, wie nach dem Krieg wo es noch aussichtsloser war ein Kind groß zu ziehen und trotzdem hat es gut geklappt. Ich denke das einfach viele nicht mehr bereit sind ihre „Freiheit“ aufzugeben. Ich sehe das nicht als Verlust sondern als Gewinn. Irgendwann alt zu werden und keine Enkel/Kinder zu haben, irgendwo einsam in einem Alterheim bzw. als Renter vor sich hin zu vegetieren ist für mich persönlich eine grausame Vorstellung. Ein Kind kostet genauso viel Geld wie manche Hobbys – wenn man da Studien erstellen würde wieviel Geld für manche unnötige Dinge drauf geht…

    Wenn ich mir jeden Tag Gedanken machen würde wieviel mich die nachste Jahre meine Miete, mein Auto, … kosten dann gute Nacht. Das Leben ist so stressig und schnellebig geworden das ein Kind, auch wenn es nicht immer einfach ist, eine Menge geben kann was mit nichts auf der Welt vergleichbar ist. Keine noch so geile Karriere kann das dankbare und glückliche Danke und Lächeln eines Kindes ersetzen. Leider geht der Trend immer dazu über, dass es bedeutsamer ist materielle Dinge bzw. viel Geld zu besitzen. Der Familengedanke und die menschliche persönliche Ebene wird oft als unwichtig betrachtet und wenn man die Ergebnisse der Studie sieht wird genau diese Entwicklung bestätigt.

    Einfach schade.

    • Schade, dass hier keiner auf deinen Kommentar antwortet und deiner Sichtweise mal ein Lob ausspricht.
      Den Part übernehme ich dann mal.

      • Das macht keiner, weil der Kommentar von Andi fernab jeglicher Realtität ist.
        Entweder hat er einfach keine Kinder oder braucht sich keine Gedanken um Geld zu machen. Dieses privileg genießen aber vielleicht gerade mal die oberen 1%.

        • Sorry, aber das ist leider falsch, Ion!
          Wir haben 2 Kinder, haben zwischendurch (über 1 Jahr) von 1 Gehalt gelebt (Hauptschullehrergehalt) und zahlen auch Miete und hatten 2 Autos. Ging alles, sogar inkl Urlaub.
          Und ansonsten hat Andi einfach mal mit so ziemlich allem Recht!

        • Habe 1. Kind 4 Jahre alt. Bin weder reich noch arm. Haben ein absolutes Durchschnittsleben was Wohnung, Urlaub und Auto angeht. Es ist oft nicht perfekt. Durch den Kindergarten können meine Frau und ich beide 32h arbeiten gehen. Ist alles ein Frage der Koordination und des Willens. Wir machen das beide gerne den wir genießen jeden Moment den wir zu 3., vielleicht irgendwann auch zu 4. haben.

          Keine Ahnung unter welchen Bedingungen du lebst, aber ich schreibe niemand vor das er genauso leben muss. Ich wollte nur andeuten, dass egal wie hart es auch ist – ein Kind einem soviel mehr geben kann, was einfach absolut nicht mit Geld aufwiegbar ist. Wer natürlich an Allem das Negative sucht wird es auch finden. Kinder bedeuten Arbeit, Anstrengung, Verzicht und Flexibilität. Wenn man will bekommt man es hin. Und es ist völliger Schwachsinn, dass nur die 1% der Gesellschaft das ermöglichen können. Dem ein oder andere ist dieser Aufwand zu viel und das ist auch o.k. – für manche ist es vielleicht auch eine Ausrede um das eigene Gewissen zu beruhigen? Aber wenn man jede Entscheidung im Leben betrachtet und erst alle Aspekte untersucht wird man nicht mehr glücklich… Leb wie du möchtest aber wer einmal einen kleinen Zwerg in der Hand hat und aufwachsen sieht wird diese Entscheidung niemals bereuen – egal was das ganze mit sich bringt.

          BTW – es wäre natürlich schön und einfacher wenn ich zu diesen 1% gehören würde 😉

  16. Das stößt vielen bei der Flüchtlingspolitik auf. Über Jahre kein Geld für den eigenen Nachwuchs, aber dann möchte man den Fachkräftemangel durch Flüchtlinge beheben und gibt das x-Fache für die Integration aus.

    • Bei dem Thema muss man aufpassen was man sagt oder schreibt, weil man sehr schnell wieder in die rechte Ecke gedränkt wird.
      Fakt ist aber, dass auch hier bei uns auf einmal Unsummen an Geld da ist, um die Flüchtlinge zu versorgen. Der traditionelle Martinsumzug bei uns wurde aber gestrichen, weil die Polizei keine Einsatzkräfte mehr zur Verfügung stellt um den Umzug abzusichern.

  17. Ich habe selber eine 1 1/2 Jahre alte Tochter und wir haben den Plan für ein zweites Kind aus vielen Gründen verworfen.
    Vorab: Meine Frau lieben unsere Tochter und bereuen die Entscheidung für ein Kind bis jetzt keine Sekunde lang.

    1.
    Geld: Ein Kind kostet gerade am Anfang verdammt viel Geld. Als erstes brauchten wir eine größere Wohnung. Klar braucht das Kind im ersten Jahr kein eigenes Zimmer, aber mit Spielsachen, Wickeltisch und zusätzlichem Stauraum für alles was man sonst noch für ein Kind braucht wird es schon mal eng. Dazu kommt die komplette Erstausstattung die auch viel Geld kostet. Klar haben wir auch viel gebraucht gekauft, aber alles findet man auch nicht auf den Kindermärkten.
    Dazu muss man sagen, dass man theoretisch (und sicherlich auch praktisch) mit dem Kindergeld sein Kind durch bekommt. Es ist immer eine Frage, welchen Lebensstandard man hat. Ich möchte

    2.
    Betreuung:
    Das erste Jahr möchte man sein Kind doch gerne selber betreuuen und dafür gibt es auch Elterngeld. In der Bürokratiehölle Deutschland muss man da allerdings schon aufpassen und am besten beim Plan ein Kind zu kriegen schon die Steuerklaase ändern, da man sonst Geld verliert. Falls jemand wissen will warum, kann er/sie gerne Fragen und ich beantworte das nochmal gesondert.
    Das zweite Jahr ist dann schon schwieriger. Elterngeld geht 14 Monate (28 wenn man sich immer nur die Hälfte auszahlen lässt) und wer jetzt wieder Arbeiten gehen möchte hat ein Problem. Kindergartenplätze werden nur einmal im Jahr vergeben (August) und wer sich nicht am besten schon 1 Jahr vorher um einen Platz gekümmert hat (Am besten direkt nach der Geburt) hat sowieso kaum Chancen. Tagesmütter sind eine alternative, jedoch gibt es dort teilweise beängstigende Räumlichkeiten. Bei Kindergärten ist dies übrigens Ähnlich (gerade in sozialen Brennpunkten).

    3.
    Freizeit: Ohne Betreuung ist Freizeit ein Fremdwort. Ich konnte mir vorher gar nicht vorstellen wie viel Arbeit so ein Kind ist. Ich kann nur hoffen, dass es besser wird. Eine Nacht lang zocken und am Wochenende ausschlafen ist einfach nicht mehr drin, wenn das Kind um spätestens 7 (meistens eher) wach ist. Abends einfach mal Essen gehen oder ins Kino? Nur mit Babysitter…

    Damit wir ein weiteres Kind wollen würden, müsste massiv an den Betreuungsmöglichkeiten gearbeitet werden. Ich könnte damit Leben den Großteil meiner Freizeit meinem Kind/Kindern zu widmen, allerdings sind die Einbußen in finanzieller und karrieretechnischer Hinsicht viel zu groß. Die Unsicherheit ob man nun einen Kindergartenplatz bekommt oder nicht ist einfach nur nervig (aktuell unser Problem).

    Ich könnte noch eine Menge mehr schreiben, aber es reicht erstmal.

    Gruß
    Gwarp

      • Voraussetzung ist natürlich, dass man verheiratet ist.

        Angenommen man möchte ein Kind bekommen und einer der beiden Partner plant Zuhause zu bleiben und Elterngeld zu beziehen und der Andere geht Arbeiten.

        Elterngeld zieht für die Berechnung der Höhe das Bruttegehalt heran und ermittelt ein fiktives Netto anhand der in den letzen 12 Monaten vor der Geburt mehrheitlich vorhandenen Steuerklasse.
        Beispiel:
        Man Verdient 2500€ Brutto. Da bekommt man bei Steuerklasse 4 ca. 1600 Nett0 bei raus. Auf das Netto Gehalt werden jetzt die 67% angewendet und es Ergibt sich ein Elterngeldanspruch iHv 1072.

        Wenn derjenige der nun aber 12 Monate Zuhause bleibt früh genug auf Steuerklasse 3 wechselt werden bei der Berechnung aus 2500€ Bruttp ca 1870€ Netto. 67% davon sind 1253€ Elterngeld pro Monat. Die 180€ Bekommt man dann also mehr pro Monat. Da der Partner bei den 2 Parnternmonaten etwa das gleiche verliert wenn er diese 2 in Anspruch nimmt (er muss ja vor der Geburt Steuerklasse 5 haben) hat man den Vorteil für 10 Monate. Macht in diesem Beispiel ein Mehrergebnis von 1800€ vom Staat dafür, dass man vorher seine Steuerklasses ändert.

        Falls noch irgendwas unklar ist, gerne nochmal nachfragen 😉

  18. Als Mutter einer 5jährigen Tochter weiß ich nur zu gut, was mit „zu teuer“ und „schlecht mit Beruf zu vereinbaren“ gemeint ist.
    O Ton mein Chef auf der letzten Arbeitsstelle: „ich habe schon eine Mitarbeiterin, bei der ich auf die Kindergartenzeiten Rücksicht nehme, das geht nicht bei einer weiteren.“
    Das hieß, dass ich weil der Kindergarten überhaupt nicht bei der Tagesplanung entgegen kommt (man wird sogar angemeckert, wenn man 5 Minuten!!! zu spät ist), „durfte“ ich meinen Job aufgeben. Oder hätte mir eine Tagesmutter besorgen müssen, was noch mehr Kosten und Chaos verursacht hätte.
    So sitze ich nun Zuhause und bin „braves Hausmütterchen“, weil es anders einfach nicht geht. Jay.

  19. Deutschland ist für mich eines der kinderunfreundlichsten Länder überhaupt. Ich habe zwei Kinder und wenn man nicht die Großeltern in der Nähe wohnen hat, so muss ein Elternteil zu Hause verbleiben. Dies ist in den meisten Fällen die Frau, welche dann noch, wenn man nicht verheiratet ist, in Ihrer Altersabsicherung unfassbare Einschnitte eefährt, dass man es als Bestarfung empfindet, Kinder zu haben.
    Der andere Elternteil muss dann zusehen, wie man eine vierköpfige Familie bei den heutigen Lebenshaltungskosten adäquat durchbringen kann….
    Dennoch möchte ich es nicht anders haben – solange dieser Staat sich so verhält und Familien abstraft für das Kinder bekommen, wird sich auch nichts ändern.

  20. ich hatte schon lange Beziehungen aber bisher hat sich ein Kind nie ergeben. Meist ist man mit unter 30 Befristet Beschäftigt und kann daher nicht die Zukunft planen. Wenn ich meinem Kind aber eine Sorgenfreie Kindheit bieten möchte dann brauche ich Planungssicherheit und das ist mit einem befristetem Job nicht möglich

    • Augen auf bei der Berufswahl?
      Jobs mit irgendeiner Form von Bildungsgrundlage bieten garkeine Befristungen an, da die Mitarbeiter zu wertvoll sind als dass man sie alle 6 Monate austauschen könnte.

  21. Ja Kinder sind sehr anstrengend, kraft- und zeitraubend. Und die Argumente kann ich alle nachvollziehen.
    Trotzdem gibt es nix Schöneres. Kinder geben einem auch so viel zurück, das man über viele Sachen einfach hinwegschaut und sich dran gewöhnt :).

  22. So wie sich die Welt momentan entwickelt, ist es ein Akt der Grausamkeit, ein Kind in die Welt zu setzen. Wir ruinieren unsere Welt derart, dass ein schönes Leben in Zukunft undenkbar ist. Gibt einfach zu wenige mit Star Trek gedankengut. Immer nur Ich ich ich und die anderen sind egal. Nach mir die Sintflut

  23. die meisten angegeben antworten klingen doch einfach nach: ICH will nicht zurückstecken und etwas von MIR aufgeben.

    klar eine finanzielle belastung ist es immer und man wird auch oft/ bei vielem alleine gelassen oder hat als junge familie nachteile (wohnung zur miete suchen z.b.) wenn ich aber an meine alte nachbarschaft zurückdenke, da waren einzelkinder die regel, 2 selten und 3 oder mehr waren da fast nur noch bei klischee-familien anzufinden.

    jetzt hier auf dem land ist es wieder ganz anderst, aber da gab auch die gemeinde bonuspunkte und fördergelder im neubaugebiet.

  24. Deutschland ist inzwischen Europas größtes Niedriglohnland „über 25% der Erwerbstätigen“, wenn es schon für einen selbst Ende des Monats knapp wird, da setzt eben der gesunde Menschenverstand ein.

    Verstehen kann ich die Einstellung zu gut.

    • Deutschland liegt auf Platz 5. Zwischen Platz 1-5 liegen, je nachdem welche Kennziffer man wählt, gerade mal 50-400€.
      Ich liebe ja solche sinnlosen populistischen Behauptungen..

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