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PISA-Studie 2010

Mit einer Umfrage unter Tausenden Kindern und Jugendlichen haben US-Forscher deren Medienkompetenz überprüft. Der großen Mehrheit fällt es demnach schwer, richtige Nachrichtentexte zu erkennen und beispielsweise von Werbung zu unterscheiden […] Angesichts der aktuellen Debatte über den Einfluss von sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter auf den Nachrichtenkonsum nicht nur junger Menschen, plädiert der Studienverantwortliche Sam Wineburg für die Unterrichtung grundsätzlicher Medienkompetenzen.

Wer sagt das schon seit vielen Jahren? Wer fordert ebenso schon seit Jahren die Einführung des Faches Medienkunde, in dem gezielt solche Dinge bearbeitet werden? Mal schauen, wie lange es noch dauert, bis die verantwortlichen Stellen und Politiker das erkennen…

Quelle: Heise.de

Danke an Carsten für den Link!


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13 KOMMENTARE

  1. Wenn ich Krieg gegen den Populismus lese, wird meiner Meinung nach das Ziel total verfehlt. Populismus bzw. der Erfolg dessen ist vielleicht ein Problem, aber nicht mal annähernd eines der Wichtigsten. Damit meine ich, dass es nicht die Ursache ist, sondern nur eine Symptom. Man muss sich fragen, was die Ursache dafür ist, dass sich immer Leute vom Populismus angezogen fühlen.

    Ich denke, die Ursache dafür liegt ganz klar in der vernachlässigten Sozial Politik. Die Neo Liberalen Agenda, die seit CDU immer deutlicher wird, sich in guter alter „,wenn es dem Arbeitgeber gut geht, geht es auch dem Arbeitnehmer gut“ äußert. Die Einkommensverteilung, die NICHT NUR ungleicher, sondern auch ungerechter wird, Deutschland als größter Niedrieglohnsektor in Europa etc. pp.

    Wenn man sich Mecklenburg Vorpommern, wo es kaum Flüchtlinge gibt, aber die Anti-Haltung mit am Größten ist, ist das Problem Flüchtlinge kein Faktisches. Es ist ein Gefühl, dass neue, fremde Menschen „mir“ ein Problem machen. Aber wieso entsteht dieses Gefühl? Genau aus den Gründen, dass ein immer erheblicherer Teil der Gesellschaft, nicht mehr Teil dieser ist. Jetzt kommt ein neuer Faktor in die Gesellschaft rein, dem nach der selektiven Wahrnehmung mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung bekommt als man selbst „sie nehmen unsere Jobs, unsere sozialeistungen etc.“

    Es gibt zwar auch andere Gründe wieso z.B. gerade im Osten mehr rechtsradikale Tendenzen gibt als im Westen. Das liegt auch daran, dass die Schuldfrage nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust nicht mit WIR, sondern mit der BRD beantwortet wurde und es nicht die gleiche Entnazifizierungs-Denke gibt.

    Zusammenfassend das Problem ist keine Petry, kein Trump, keine faschistoiden Nachdenkseiten, oder falsche News. Es ist ein Symptom, dafür dass es viele politische Versäumnisse für eine immer größere Gruppe an Menschen gibt.

  2. Mal schauen, wie lange es noch dauert, bis die verantwortlichen Stellen und Politiker das erkennn.., dass Steve Kroemer Bildungsminister/Kaiser/Lich King werden sollte? 😀

  3. Solang Bildung Ländersache ist wird sich im großen Stil nichts ändern. Wenn jeder Kultus-Hansel erst zustimmen muss, no chance. Bevor man über Bildungsverbesserung nachdenkt, müsste man tatsächlich erstmal die Grundlagen dafür schaffen und Bildung auf Bundesebene verlagern. Anders können einfach die Vorschläge noch so gut sein.

  4. AfD mittlerweile schon teilweise drittstärkste Kraft.

    Die Partei profitiert ja ungemein an populistischen und unfundierten Nachrichten. Und Facebook und co. spielt da ein ganz, ganz großen Anteil. Da kann Zuckerberg noch soviel dagegenreden, aber wenn eine total lächerliche und weit hergezogene FB-Seite 2mio likes hat und den größten Witz an die Leute verkauft, kann man nur den Kopf schütteln.

    Aber es wird wie immer viel zu spät was getan. Dauert nicht lange bis AfD die stärkste Kraft ist. Immerhin hört man so langsam hier und da das der Populismus ein Problem ist. Gut erkannt…nachdem Brexit und D. Trump als Präsident der USA.

    Anstatt Links gegen Rechts, Republikaner vs. Demokraten, sollte man lieber den Kampf gegen den Populismus ansagen. Also Leute die glauben das die Bundesregierung eine Diktatur, schlimmer als im dritten Reich, ist möchte keiner haben. (Kein Witz und das kommt nicht nur von rechten Leuten)

    • Antiglobalismus und Antikapitalismus existiert sowohl Rechts als auch Links (Hitler war ein großer selbstverschriebener Antikapitalist).
      Immer die Rechten als so böse darzustellen, ist auch nichts anderes als purer unfundierter Populismus.
      Besonders, wenn Statistiken sogar genau das Gegenteil nachweisen: linksextreme Straftaten überwiegen in Deutschland die Rechte Szene!

      Die AFD ist neben der CSU (die man als nicht-Bayer eh vergessen kann) die einzige größere rechte Partei seit die CDU nach mitte-links gerückt ist.
      Natürlich ziehen die Wähler an. Das muss aber nicht an der „Dummheit“ der Wähler liegen, sondern schlicht an der Alternativlosigkeit.
      Viele, besonders ältere, wünschen sich doch eine eher konservative Partei.. diese gibts in Deutschland nunmal aktuell nicht.
      Dass das die 20-Jährigen, die am liebsten 30€ Mindestlohn und 3000€ Grundeinkommen wollen, nicht gut finden, ist nicht überraschend.
      Das ändert sich später, wenn sie mal 20 Jahre lang 40-60% ihres Gehalts abgeben mussten.

      • Wie im letzten Satz von mir gesagt, kommt Populismus nicht nur von rechts. Egal ob rechtspopulistische Parteien wie die AfD, oder linkspopulistische Parteien. Ausschließlich durch provokante Aussagen, Halbwahrheiten und umgedrehten Wörter Stimmen zu holen ist nie richtig.

        Das hat auch nichts mit der politischen Einstellung zu tun. Man kann ja z.B. Trump wählen, aber dann ist auch klar das viele seine Versprechen und provokanten Aussagen nur heiße Luft waren um Wähler zu begeistern. Das hat er bewusst so gemacht. („Build a giant wall and make Mexico (!) pay for it“ – also bitte, aber viele haben das geglaubt.)

        Und sowas gibt’s auch hier bei uns. Herr Seehofer macht auch durch provokante Aussagen regelmäßig auf sich Aufmerksam. Z.B. Ohne Maut-keine Koalition. War vornerein klar das das nicht vereinbar und auch überhaupt gar nicht möglich war.

        Alle fundierten seriösen Medien als Lügenpresse zu verteufeln, damit sich die Wähler von fundierten Fakten und der Realität distanzieren. Dann auf FB seine unseriösen Informationen beziehen. Das ist ein Konzept der AfD.

        Die Alternative für Deutschland ist echt keine Alternative, für die CSU/ehemalige CDU, da sie nicht wirklich regieerungsfähig ist. Das denken selbst die meisten AfD Wähler.

        • Jetzt gerade lautet auf welt.de der Leitartikel „Flüchtlinge retten Deutschland vor Rezession“. Selbst wenn es ein Fach „Medienkunde“ in der Schule geben würde, dann würde wahrscheinlich auch nicht gelehrt werden, dass dieser Artikel hanebüchener Schwachsinn ist, weil es nicht der aktuellen politischen Denkvorgabe entspricht.

          Die Kinder und Jugendlichen lesen also (hoffentlich) einen Artikel, der eine einseitig falsche Darstellung der Wirklichkeit beschreibt, und sie lernen, dass alles i.o. ist.

          Medienkunde ist eine Sache, aber das kritische hinterfragen unserer Medien die andere. Und was soll man sonst zu einem Medium sagen, dass die Wirtschaftssituation einzig und allein auf den Flüchtlingen aufbaut. Hier an dieser Stelle ist dieses „seriöse Medium“ eine „Lügenpresse“. Das hat sie sich selbst eingebrockt. (Nur auf den Artikel bezogen, die Kommentare unter dem Artikel sprechen auch Bände.)

          Aber solange geglaubt wird, dass alle Massenmedien automatisch nur wahre Nachrichten veröffentlichen, vergößert sich die Kluft zwischen den politischen Lagern nur weiter. Und in dieser Situation sollen Menschen, die am Anfang ihrer Lebenserfahrung stehen, Medienkompetenz beigebracht werden? Das dürfte äußerst schwierig werden.

  5. Warum soll der Konsument – egal ob Jugendlicher oder Erwachsener – noch zwischen Nachrichten und Werbung unterscheiden, wenn die Medien selber nicht mehr zwischen Nachricht und Kommentar differenzieren können?

    Was ich damit meine? Die manchmal gar nicht so subtile Wortwahl, je nachdem, welches politische Spektrum gemeint ist:
    – linke Aktivisten, rechte Terroristen
    – „der rechtsextreme Front National“ … verschweigend, dass „extreme droit (FN)“ im französischen Original keineswegs die extremistische Wertung der deutschen Übersetzung beinhaltet. Für die Franzosen sind es „die links sitzen“, „die rechts sitzen“ und „die noch weiter rechts sitzen“, ohne ideologische Bewertung.
    – und von der orwell’schen Sprachverwirrung beim Thema Zuwanderung möchte ich gar nicht erst anfangen.

    Aber ich schweife ab: Hierzulande müssen Werbebeiträge ja als solche gekennzeichnet sein, insbesondere wenn sie sich als redaktionelle Beiträge tarnen, muss klar „Werbung“ dabei stehen.

    Eine Überschrift wie „McDonald’s Burger aus Ökoproduktion“ kann eben per se auf beides hindeuten, auf einen redaktionellen (neutralen) Beitrag oder eben auf Werbung. Und gerade in den USA, wo ja diese Studie spielt, gibt es meines Wissens nach gerade NICHT die Vorschrift, dass Werbung als solche gekennzeichnet werden muss. Dort ist ja beispielsweise auch vergleichende Werbung erlaubt, die hierzulande verboten ist.

    Aber wie gesagt, alleine vom Inhalt her ist das Ergebnis der Studie nicht verwunderlich.

    Der Konsument/Verbraucher muss einfach fair informiert werden, ob er gerade Nachricht, Kommentar oder Werbung (oder auch Glosse, Satire etc.) vor sich hat. Nach europäischem Recht ist das auch so, wird aber vermutlich zu wenig durchgesetzt.

    • Es schon beachtlicht wie du mit scheinbar „fundiertem“ Wissen punkten willst.

      Wenn der Franzose sagt „extreme droite (FN)“ dann meint er sehr wohl, dass die rechtsextrem sind, also ist die deutsche übersetzung sehr wohl korrekt und geeignet. Woher ich dass weiß? Ich lebe in Frankreich 😉

    • „Der Konsument/Verbraucher muss einfach fair informiert werden, ob er gerade Nachricht, Kommentar oder Werbung (oder auch Glosse, Satire etc.) vor sich hat. Nach europäischem Recht ist das auch so, wird aber vermutlich zu wenig durchgesetzt.“

      Manchmal versagt aber auch der Konsument selbst. Viele Artikel sind als Kommentar gekennzeichnet und trotzdem nehmen sie einige Nutzer als Meinung der Zeitung, des Senders oder Verlags wahr. Da hapert es dann weniger an Kennzeichnung, als an Verständnis und da helfen dann auch keine Gesetze.

  6. Kann dich in dem Thema wirklich zu 100% unterstützen.

    Die Menschen degenerieren seitdem sie nur mit Müll vollgesülzt werden.
    Sei es seit mehr als einem Jahrzehnt durchs Fernsehen oder eben seit „Neustem“ auch durch soziale Medien, vor allem Youtube.
    Wenn du als Kind dir deinen Youtube-Held anguckst und einfach mehr als jedes zweite Video ein Product-Placement ist, ist irgendwo doch klar, dass die Kinder dann nicht mehr zwischen Werbung und normalen Inhalten unterscheiden können. Jede App hat dutzende Werbebanner, Pop-Up Werbung oder ähnliches.

    Ich kann mich auch noch an eine Studie erinnern, in der gefragt wurde, ob Minderjährige Realität und Fake überhaupt noch unterscheiden können (Stichwort: Doku-Soaps). Die ist ähnlich katastrophal ausgegangen.

    Die Entwicklung sollte auf jeden Fall „aufgehalten“ werden. Sei es durch Bildung der Kinder oder eben härterer Verbote bei Kinder-Werbung. Die Manipulation von Menschen in so geringerem Alter ist einfach ein Unding und führt zur Verdummung der Gesellschaft.

    • Kennste das Argument vor 70+ Jahren?
      „Das Kind liest den ganzen Tag, es verblödet nurnoch“.

      Es ist neurologisch vollkommen normal, dass Menschen mit Angst und Aggression gegen unbekanntes und suspektes reagieren (fight or flight response).
      Man kann aber in einigen Bereichen eine gewisse Intelligenz erwarten, dass man darüber hinweg sieht und ein wenig rationaler mit Dingen umgeht.
      Dazu gehört jeder Blödsinn wie „Die heutige Generation […]“.

      Das Thema product placement und Schleichwerbung hat nichts mit dummen Kindern zu tun, sondern mehr mit unserer Gesetzeslage.
      In den USA ist solch eine Produktplatzierung i.d.R. illegal, wenn darauf nicht explizit hingewiesen wird.
      Mal davon ab, dass du als Außenstehender nur Mutmaßungen und Behauptungen aufstellst. Du kannst doch garnicht genau wissen, wofür sie bezahlt werden.

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