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Psychiatrie-Professor Manfred Spitzer warnt davor, dass digitale Medien der Gehirnentwicklung junger Menschen schaden – mit fatalen Folgen für sie, die Gesellschaft und die Wirtschaft.

Spannendes Interview mit einem der ewigen Schwarzmaler in Sachen neue Medien – ehrlich gesagt kann man ihn im selben Atemzug mit Prof. Pfeiffer nennen. Wenn ich das hier schon lese, werde ich richtig wütend…

Medienkompetenz – das ist ein reiner Modebegriff, von dem niemand so recht sagt, was er damit eigentlich meint. Wenn man mal genau hinsieht, zeigt sich, dass das ein ganz bewusst schwammiger Begriff ist.

Ja genau, und das Internet ist für viele von uns noch Neuland. Ihr kennt meine Meinung zum Medienkompetenz/Medienkunde und wie wichtig diese Begriffe in der heutigen Zeit sind. Davor die Augen zu verschließen wäre fatal – besonders für junge Menschen, die sich in unserer Medienwelt bewegen/aufwachsen.

Aber die Zeit spielt für uns, liebe Community. Irgendwann wird die Generation der ewigen Schwarzmaler und konservativen „Medienhasser“ schlicht und einfach „ausgestorben“ sein…

Quelle: Focus.de

Danke an Jonas für den Link!


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16 KOMMENTARE

  1. Also in einigen Punkten hat der Mann sicher auch recht.
    Ein Beispiel ist seine Aussage zum Lesen. Das konnte ich bei mir selbst auch schon beobachten. Am PC einen langen Text gelesen und absolut nicht reingekommen, dann ausgedruckt und schon ging es. Allerdings lese ich allgemein auch viele (Papier-)Bücher, könnte also auch einfach durch die Gewohnheit gewesen sein.
    Auch der Punkt, dass Informationen alleine nichts bringen ist korrekt.
    Beispiel Mathematikunterricht: Wenn ich Mitschülern damals etwas nochmal erklärt habe, wussten die zwar ganz genau was für Schrittees gab, konnten die aber einfach nicht auf die aktuelle Aufgabe anwenden. Quasi also nicht richtig gelernt, das „Werkzeug Logik“ zu benutzen und dadurch waren die Informationen nicht nutz-/anwendbar.

    Allerdings fällt der größte Teil einfach darunter, dass man den richtigen Umgang lernen muss – und zwar sowohl der/die Lehrende als auch der/die Lernende. Ab wann benutzen, in welchem Umfang, bei welchen Aufgaben etc.

  2. „Irgendwann wird die Generation der ewigen Schwarzmaler und konservativen “Medienhasser” schlicht und einfach “ausgestorben” sein…“

    Die CSU hat noch immer einen Jugendverband – also nein…

  3. Deine Meinung zum Thema Medienkompetenz geht doch eher in die Richtung, dass man Schülern vermitteln soll wie sie mit den „neuen“ Medien umzugehen haben, richtig?
    Der Professor da argumentiert doch eher in die Richung, dass das Lernen mit/aus dem Smartphone/Computer nicht förderlich ist für eine geistige Entwicklung, sondern das hier das Lernen mit den altbewährten Methoden, wie Papier oder Dinge zum Anfassen bessere Lernerfolge bringen.

  4. Hi Steve, ich denke das man Manfred Spitzer nicht mit (der Peife) Pfeiffer vergleichen kann, dazu hat der Mann zu viel Ahnung vom Thema Gehirn und dessen Entwicklung. Guck/hör dir mal dieses Interview an, hört sich alles ziemlich Schlüssig für mich an.
    https://www.youtube.com/watch?v=dxicBvXv-DM&list=PLeJoe5WGh0K0sKqLO4uky_xdS3ezkqRbt&index=8
    Wenn man Kinder erst mit 12, 13 oder 14 Jahren ans Smartphone lässt, kann man im selben Athemzug auch gleich Medienkompetenz unterrichten.

    • Das fällt eben auch in den Bereich Medienkompetenz: Es reicht nicht, jedem Kind ein Smartphone in die Hand zu drücken und dann zu sagen „so, Medienkompetenz vermittelt!“. Der richtige Umgang damit ist wichtig und „richtiger Umgang“ fängt schon damit an, mal zu lernen, das Ding aus der Hand zu legen.

  5. Glücklicherweise hat die Menschheit auch stets trotz solcher Menschen Fortschritte gemacht. Zu Zeiten der Gebrüder Wright gab es sicher auch solche Menschen, die Flugmaschinen als „unnatürlich“ verteufelt haben. Letzten Endes sind all diese Dinge jedoch nur Werkzeuge, mit denen wir lernen müssen umzugehen. Wenn man einen Hammer falsch benutzt, kann er auch nachhaltige Hirnschäden hervorrufen. Just sayin’…

  6. Ich hab das Interview jetzt nur überflogen, aber es gibt so manchen Punkte da würde ich schon zustimmen.
    Mir fehlt aber der Einblick um das wirklich beurteilen zu können.

    Nur kann ich mir schon vorstellen, das junge Leuten die mit dem Internet aufwachsen, viele Sachen gar nicht mehr interessiert. Denn irgendwo findet man es eh alles im Netz. Wieso sollte man denn selbst etwas wissen, oder sich erarbeiten können?
    Wie dann die Auswirkungen sind auf Motivation usw kann ich nicht beurteilen.

    Nur klar ist, es gibt nunmal das Netz mit all seinen Begleiterscheinungen und wir müssen die Antworten liefern, wie wir damit umgehen wollen. Ignorieren ist keine Lösung.

  7. Witzigerweise kenne ich mehrere Chirurgen und Orthopäden die ihre OP vorher nochmal bei YouTube nachschlagen, wenn es etwas nichts alltagliches ist?

      • Wenn ein Arzt die Chance hat, bestimmte Eingriffe, die nicht alltäglich sind, sich anzuschauen, ist mir das sicher 3x lieber, als wenn er es auf gut Glück versuchen muss.
        Oder man müsste alternativ Wochen/Monate auf einen Termin bei einem Spezialisten warten…so man diese Zeit hat.

      • Was ein Quatsch. Stell dir z.B. mal einen Softwareentwickler vor, der nie auch nur ein Problem googelt und alles selbst herausfindet (und selbst entwickelt).
        Ärzte müssen sich genauso wenig mit allem auskennen. z.B. sind sie keine Chemiker und müssen Therapien und Medikamente entsprechend nachschlagen.
        Auch Anwälte machen den ganzen Tag nichts anderes als Dinge nachschlagen.
        Das ist vollkommen normal. Der Unterschied zum Amateur ist, dass der Profil gegebene Informationen effizient validieren kann.
        Ob man da jetzt google, wikipedia (und dessen Quellen!) benutzt, oder in alten Bücher rumsucht, ist kein Unterschied (außer, dass letzteres alles andere als Effizient ist)

    • Wenn Du den Artikel gelesen hättest, wüsstest du dass die man den Titel in der Form nicht wörtlich nehmen kann. Er sagt im Artikel auch:
      „Zwar haben Ärzte schon immer Informationen nachgesehen, weil niemand die gesamte Medizin überblicken kann; früher in Büchern, heute in Datenbanken wie Pubmed usw. Aber es braucht eben Ärzte, um diese Informationen zu bewerten, zu gewichten und sie im Einzelfall anzuwenden. Diese Anwendung ist gar keine Wissenschaft, man nennt sie daher zu Recht auch „ärztliche Kunst“.“

  8. Aus Medien- und Kommunikationswissenschaftlicher Sicht redet der Mann Bullshit.
    In der Vorlesung zum Thema Medienängste habe ich mich schief gelacht, weil er all die Ängst vorgebracht, die auch schon gegen Bücher, Filme usw. vorgebracht wurden.
    Er sagt vom Schema her also nichts neues, sondern dasselbe wie alle anderen die je in der Menschheitsgeschichte neue Medien kritisiert haben.

    • Ich finde die Diskussion dieser Ängste dennoch sinnvoll. Irgendwann kommt halt vielleicht doch mal eine Medienform, die sich tatsächlich eher negativ auswirkt und dann ist es gut, wenn das ausreichend diskutiert anstatt einfach blind abgenickt wird.

      • Ein Teil der immer wieder kehrenden Argumentation ist es, dass immer gesagt wird: Ja bisher waren die Ängste übertrieben, aber diemal nicht. 😀
        Insofern rate ich zur Gelassenheit.
        Ein reflektierter Umgang ist sicherlich richtig, aber das gilt auch für andere Bereiche des Lebens. Man kann auch z.B. zu viel Sport machen.

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