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In letzter Zeit erreicht mich über meinen Freundes- und Bekanntenkreis immer wieder dasselbe Szenario: Mann und Frau ewig zusammen/verheiratet – meist mit Kindern. Frau hat keinen Bock mehr auf Sex, Mann geht irgendwann fremd. Großes Drama, Scheidung, etc. Dabei ist der Mann natürlich immer der Böse und die Frau stets das unschuldige Opfer. Ihr kennt solche Fälle sicher auch aus Eurem Umfeld.

Versteht mich bitte nicht falsch: Dies soll keine chauvinistische Kolumne werden, in der ich krampfhaft versuche, Männer von dieser Schuld freizusprechen. Frei nach dem Motto: Die armen Männer hatten ja gar keine andere Wahl, als ihre Frauen zu bescheißen. Oder noch mehr Richtung Stammtisch: „Da hat die Frau ja selbst Schuld, wenn sie nicht mehr mit ihrem Kerl ins Bett geht“. Ich finde diesen „Tatbestand“ einfach ein super interessantes Thema, weil ich diesem Szenario in letzter Zeit so oft über den Weg laufe.

Wer schon mal in einer langen Beziehung „unterwegs“ war, wird das kennen: Im Laufe der Jahre verändert sich das Sexleben von „wir sind frisch verliebt und treiben es jeden Tag“ hinzu „der Alltag hat uns eingeholt, und wir haben kaum noch Sex“. Viele Männer müssen sich nach Jahren in einer Beziehung einfach darauf einstellen, weniger (bis gar keinen) Sex mehr mit der eigenen Partnerin zu haben. Eigentlich passen Frauen und Männer sexuell (auf lange Sicht) auch gar nicht zusammen: Während die sexuelle Lust einer Frau extrem von Hormonen abhängig ist und sie Lust ganz stark mit Romantik verbinden, haben wir Männer gerade in jungen Jahren immer Bock auf Sex und sind genetisch so gepolt, immer „unseren Samen verbreiten“ zu müssen. Da prallen quasi zwei Welten aufeinander: Frauen wollen Qualität und Männer Quantität.

Wenn man also lange in einer Beziehung oder Ehe vereint ist, kann „Mann“ oft die Qualität (Romantik) nicht mehr liefern, was dazu führt, dass die Frau schlicht und einfach keinen Bock mehr auf ihren Mann hat. Dem Trieb/Drang des Mannes ist das aber egal. Welcher Kerl kommt schon dauerhaft mit wenig oder gar keinem Sex aus? Jetzt hat man als untervögelter Mann folgende Möglichkeiten: Mit seiner Frau reden und ihr sein Leid klagen (was in der Regel wenig bringt, weil eine Frau nun mal auch nicht aus ihrer Haut kann. Hat sie keinen Bock, hat sie keinen Bock); es sich dauerhaft selbst machen (wer hat denn darauf Lust?); Fremdgehen (Prostituierte, Affaire); oder sich schlicht und einfach von seiner Frau trennen.

Besonders Letzteres kommt eher selten vor. Zu groß sind die Hürden, besonders wenn Kinder im Spiel sind. Außerdem ist es ja in der Regel so, dass noch Liebe im Spiel ist und nur die Körperlichkeiten fehlen. Was also tun? Ihr glaubt gar nicht, was ich in letzter Zeit von Freunden und Bekannten für Stories und „Lösungen“ für dieses Problem gehört habe: Angefangen von Swingerclubs (um das eigene Liebesleben wieder anzukurbeln), über Paar-Therapien (um darüber zu sprechen und ggf. gemeinsam Lösungen zu finden), bis hin zu sexuellen Freifahrtscheinen frei nach dem Motto: Wir dürfen vögeln, wen oder was wir wollen, aber bleiben trotzdem zusammen und lieben nur uns.

Was mir Freunde und Freundinnen da an Stories erzählt haben (inkl. Tinder-Anekdoten), würdet Ihr mir nicht glauben. Dieses „lange zusammen und kein Sex mehr“-Ding scheint in unserer Gesellschaft mittlerweile einen gewaltigen Stellenwert einzunehmen – auch wenn man öffentlich nicht gerne darüber spricht. Um nochmal auf meine anfängliche „Männer sind Schweine, weil sie fremdgehen“-These zurückzukommen: Eigentlich sind Männer gelegentlich auch mal ziemlich „arme Schweine“, weil sie irgendwann so sexuell frustriert sind, dass sie doch fremdgehen. Am Ende sind sie die Bösen, weil sie sich ja nicht zusammenreißen konnte. Sie verlieren dann quasi alles: Die Frau, die Kinder, das warme Nest und meist auch die eigene Würde. „Das Richtige“ tun“ heißt in unserer Gesellschaft in diesem Zusammenhang leider auch, gegen den eigenen sexuellen Trieb anzukämpfen und es sich dauerhaft selbst zu machen, bzw. darauf zu warten, dass die eigene Frau vielleicht 1-2 Mal im Jahr Mitleid hat.

Sex ist nun mal für uns Männer (mit) das Wichtigste in einer Beziehung – für den einen mehr, für den anderen weniger. Wenn man das so ausspricht, ist man entweder ein Macho oder ein Chauvinist. Für mich selbst kann ich aber sagen, dass, wenn ich wieder eine dieser Geschichten aus dem Bekanntenkreis höre, in der von „diesem Schwein“ die Rede ist, dass seine Frau betrogen hat, ich durchaus in der Lage bin, die ganze Sache etwas differenzierter zu betrachten: Vielleicht war dieses „Schwein“ am Ende ein extrem sexuell frustrierter Mann, der sich gar nicht mehr anders zu helfen wusste. Das macht ihn nicht weniger zu einem Schwein und ist sicherlich auch keine Entschuldigung für sein Verhalten. Trotzdem ist das Sexualleben nun mal ein Indikator, wie intakt eine Beziehung ist. Von daher ziehe ich persönlich immer eine Augenbraue hoch, wenn eine Frau davon erzählt, dass sie keinen Bock mehr auf ihren Mann hat und nicht mehr mit ihm schlafen möchte – sich aber dann am Ende als das große, betrogene Opfer darstellt, wenn er sie verlässt oder fremdgeht.

Diese Kolumne ist natürlich die sehr einseitige Sicht eines Mannes. Ich bin mir sicher, dass Frauen die Sache komplett anders beurteilen. Trotzdem ist es ein ziemlich spannendes Thema. Schreibt Eure Meinung dazu gerne in die Comments!


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27 KOMMENTARE

  1. Ich würds ja gerne auf Facebook liken, aber dann werden mir zu Hause nur blöde Fragen gestellt 😀
    Schön zu lesender Blogeintrag! Sehr nachvollziehbar.

  2. Also ich kann das so überhaupt nicht bestätigen.

    Ich bin jetzt 33, Verheiratet und habe 2 Kinder.
    Gerade mit meiner Frau (6 Jahre verheiratet) ist noch absolut nichts eingeschlafen.
    Es ist sogar teilweise genau anders rum, dass ich mal nicht boch auf 2x am Tag habe. Wenn es nach Ihr geht, hätten wir jeden Tag bestimmt 3x Sex.

    Auch was ich so in meinem Umfeld mitbekomme, ist das ganz ganz selten so wie du es beschreibst. Es kommt zwar vor, aber ist absolut die Ausnahme.
    Und dann ist der Sachverhalt auch eher so, dass diese pärchen schon seit der Schule zusammen sind und nur noch wegen den Kindern nicht geschieden. (Was ein ganz anderes Thema nochmal ist)

    Und mal ganz ehrlich…. was ist der Unterschied zwischen einer sehr guten Freundschaft und einer Beziehung… Genau der Sex.
    Also kein Sex mehr… keine Beziehung.

  3. Hm ich habe genau die gegenteilige Erfahrung gemacht, allerdings nur im Bekanntenkreis.
    Da waren 3 Trennungen im Jahr 2017 und bei allen 3 ging die Frau fremd.
    Ich bin eher der Meinung das ich das „Fremdgehverhältnis“ 50:50 die Waage hält.
    Ich denke eher:
    Geht die Frau fremd, versucht Man(n) es eher zu verheimlichen oder andere Gründe vorzuschieben (würde ich glaube so machen #scheissego).
    Geht der Mann fremd, wird pauschal halt immer die mangelnde Selbstkontrolle gesehen, al´la „der pimpert alles was net bei 3 aufm Baum ist“.

    Ich glaube die Wahrheit ist irgendwo dazwischen und daher sind wir MENSCHEN ALLE SCHWEINE!

  4. Zutreffend für die meisten von uns wohl geschrieben. Ich finde es interessant das es in den Kommentaren schon genannt wurde, aber ich muss sagen das wir gerade in Deutschland Freiheiten haben die es anderswo nur illegal gibt. Ich habe 5 Jahre sehr viele Erfahrungen als Barkeeper in einem FKK Club machen können und zum Thema Prostitution kann man stehen wie man will aber meiner Meinung nach muss es legal sein und jede Ehe und Beziehung die lange hält und für beide funktionieren kann hat ein Ablaufdatum. Was soll ein 30 Jahre verheirateter Mann machen dessen Frau mit Sex schon Jahre nix mehr am Hut haben will? Masturbieren wie vor 40 Jahren? Sich ne junge schnappen die nur auf Kohle aus ist oder nen Schaden hat? Oder sich im besten Falle 1-2 mal im Monat in einem guten etablissement ne Stunde mit einer ebenso jungen Frau die den Job aus freien Stücken macht ne nette Stunde gönnen? Und ich habe vieles dort erlebt. In den Jahren an die 1000 Mädchen kennengelernt. Und die meisten machen gerne was sie tun, aus den unterschiedlichsten Gründen. Und es gibt mehr Ehefrauen die ihre Männer dort abholen als man denkt. Vor allem im Alter ab 60-70. Unser ältester Gast war Mitte 70 und noch fit. Und solange es geht ist der Mann auch aktiv und wenn er tatsächlich bis dahin noch guten Gewissens mit seiner Ehefrau zusammen ist, dann kommt er mit Taschengeld von ihr zu uns. Ich finde das schon aussagekräftig und so wie er von seiner Frau redet haben die zwei in meinen Augen das Ziel erreicht. Mit seiner Frau das Leben verbringen mit allen Höhen und Tiefen. Und dieser kleine winzige Teil der eine Beziehung ausmacht wird doch von uns sehr überbewertet. Doch viele Männer und Frauen sehen die Dinge nicht so wie sie nunmal von Natur aus sind und unsere Gesellschaft macht das ganze noch schlimmer und schon haben wir die gegenwärtigen Probleme. Prostitution ist eine Sache die schon lange existiert und muss legal und kontrolliert sein und kann jedem der dem natürlich nicht abgeneigt ist helfen und das gilt für Männlein und Weiblein auf unterschiedliche Art und weise. Meine zwei pfennig

  5. Die Frage ist doch: Wieso bleiben Frauen überhaupt mit Männern zusammen, auf die sie gar keine Lust mehr haben? Die haben ja auch gerne Sex und gehen auch oft genug fremd. In deinen Beispielen aber treffen sie einfach keine Entscheidung und lassen die Beziehung so weiter vor sich herlaufen, bis der Mann irgendwann eine Entscheidung trifft. Und wundern sich dann

  6. Hi Steve,

    ich bin ja eher ein stiller Leser Deines Blogs und schreibe eigentlich nicht so oft Kommentare, aber das Thema hier lässt mich irgendwie nicht los, deswegen muss ich jetzt dazu mal was schreiben 🙂

    Wenn die Frau den Mann zum ersten mal kennenlernt, dann ist dieser meist noch cool, sexy, hat seine eigenen Hobbys, seinen eigenen Freundeskreis und vor allem seine eigene Meinung und er ist halt wie er ist und das erzeugt bei der Frau Anziehung, deswegen geht sie mit ihm eine Beziehung ein.

    Nach vielen Jahren der Beziehung sieht das dann ganz anders aus. Der Mann hat sich durch die Frau VERÄNDERN lassen. Die meisten Männer aus meinem Freundeskreis stehen bei Ihren Frauen und Freundinnen ziemlich unter dem Pantoffel…ich mein es kann doch nicht sein, dass einer meiner besten Freunde seine Frau fragen muss, ob er am PC spielen darf….da fragt man sich doch 🙂

    Das ist eben das Problem…die Männer VERÄNDERN sich. Plötzlich sind sie leider nicht mehr cool, haben keinen Freundeskreis mehr, weil sie ihre Zeit meist nur noch mit ihrer Partnerin verbringen. Körperlich lassen sich auch viele gehen, machen keinen Sport mehr, achten nicht mehr auf ihre Kleidung und ihre Hygiene. Es ist halt komfortabel in einer Beziehung zu sein.

    Die eigenen Hobbys werden dann nach und nach auch immer mehr vernachlässigt, man will ja Kompromisse machen, was die Zeit mit der Partnerin angeht. Auch die eigene Meinung schwindet mit der Zeit immer mehr und man redet eigentlich nur noch der Partnerin nach dem Mund.

    Und dann kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem die Freundin merkt, dass das ja gar nicht mehr der Typ ist, den sie damals so toll gefunden hat und die sexuelle Anziehung sinkt. Weil wer will denn auch schon mit so einer Wussy ins Bett gehen.

    Man tut leider immer mehr was die Freundin will und passt sich ihrem Verhalten an. Ein Kumpel von mir lässt sich von seiner Freundin seine Schuhe aussuchen, ein anderer fragt seine Freundin was er essen darf…..das könnte ich so unendlich weiter führen.

    Damit die sexuelle Anziehung bleibt darf sich der Mann einfach nicht VERÄNDERN und muss neben seiner Beziehung seine Hobbys haben, mit seinen Freunden was machen und seine eigene Meinung beibehalten. Wenn ich abends zocken will, dann zock ich halt und wenn meine Freundin was dagegen hat dann kann sie auch gehen….aber soweit denken die meisten Männer nicht, sie wollen es der Frau immer Recht machen. Man sollte schon ein paar Kompromisse wegen der Zeit machen, aber es muss sich halt die Waage halten.

    Ich glaub die meisten Männer haben sich noch nie gefragt wieso sie eigentlich eine Freundin haben wollen. Eine Freundin sollte mein Leben bereichern und nicht einschränken!

  7. Ich werde jetzt eine Meinung äußern, die Mann! nicht gerne hören möchte. Aber dafür bin ich hier ja bekannt, immerhin feier ich Groknak.
    Eine Frau, die dich liebt ist wie ein Spiegel. Was du gibst und reinsteckst, kommt zurück. Wirst du auf gut Deutsch gesagt ein Lappen, der sich gehen lässt (Zunehmen etc.), verweichlicht (passiert den Besten in einer langen Beziehung), wenn sie den Respekt vor dir verliert, wie kann man als Mann nach all den Jahren noch erwarten, dass die Frau einen attraktiv findet und Sex will? Ein Mann muss sich stätig verbessern von Tag zu Tag, von Monat zu Monat und von Jahr zu Jahr. Ein Mann der im Leben rückwärts geht wird auf lange Sicht nicht mehr attraktiv sein.
    Wie viele Beispiele aus meinem nahen Umfeld kenne ich, wo es nicht mehr lief im Schlafzimmer und der Mann hat angefangen zu trainieren, hat sich wieder mehr gepflegt etc. Und Aufeinmal lief es wieder?
    Ich könnte jetzt noch mehr darauf eingehen, aber das würde zu lange dauernd. ? Aber ja, meiner Meinung nach ist das zu 80% die Schuld des Mannes. Wer stagniert muss nicht erwarten, dass Frau ihn noch genauso attraktiv findet wie vor 5 Jahren.

    • Dem kann ich nicht zustimmen.
      Eine gesunde Beziehung sollte auf Gegenseitigkeit beruhen und nicht darauf, dass eine Seite (bei dir der Mann) permanent Gas geben muss, die andere es sich jedoch gut gehen lässt und auch Ansprüche erhebt. So jemand (also derjenige der alleine Gas geben muss) steht meines Erachtens unterm Pantoffel und sofern das nicht gerade dem persönlichen Fetisch entspricht halte ich das nicht für erstrebenswert…

        • Naja, deiner Behauptung nach sind zu 80% die Männer die Schuldigen und dein Lösungsansatz lautet „Ein Mann muss sich stätig verbessern…“.

          Klingt zumindest für mich nicht danach, dass Frauen deiner Meinung nach genauso gefordert sind.

    • Naja, wer sagt denn, dass nur der Mann sich gehen lässt. Auch eine Frau lässt sich in einer Beziehung gehen. Dazu kommen dann noch die Änderungen die ein Mensch mit dem Alter erlebt. Es hat also alles zwei Seiten. Aber häufig ist es so, dass der Mann ein höheres sexuelles Verlangen hat. Frauen können diesen Trieb in der Regel besser abstellen.

  8. Ich verstehe jeden Mann der nach ein paar Jahren Beziehung anfängt zu Prostituierten zu gehen. Ich habe in meiner Beziehung (5 Jahre aktuell) so etwa 1 mal pro Woche Sex. Manchmal auch nur alle zwei Wochen. Manchmal aber auch 2 mal pro Woche. Ich würde sagen alles in allem im Schnitt 1 mal pro Woche. Damit kann man(n) gut Leben, ich kann das zumindest. Die wilden Zeiten sind aber vorbei, am Anfang unserer Beziehung gab es teilweise 4-5 mal am Tag Sex, das würde ich aber auch gar nicht mehr wollen.

    Ein Kumpel von mir hat mir neulich anvertraut (er ist 8 Jahre in einer Beziehung), dass er seit 2 Jahren so etwa 1-2 mal im Monat zu einer prostituierten geht, weil er Zuhause einfach nur noch alle paar Wochen mal ran darf. Er geht dort hin um Druck abzulassen und zu „entspannen“. Schön stelle ich mir das auch vor, wenn ich als Mann mal Sex haben kann ohne Leistung in irgendeiner Form bringen zu müssen und es dann nur mal um mich geht.

    Er meint das wäre die einzige langfristige Möglichkeit die er sieht. Trennung kommt für ihn nicht in Frage (Gütergemeinschaft, Haus, Kinder usw.) und Gefühle für die Frau gibt es natürlich auch noch, wobei ich hier vermute das es einfach das „aneinander gewöhnt“ sein ist.

    Vorteil bei Prostituierten ist natürlich, dass man quasi Anonym dort ist und es somit von dieser Seite nicht die gefahr gibt, dass die Affäre einem SMS schreibt wenn die Frau gerade mal das Handy in der Hand hat. Allerdings muss „Mann“ natürlich finanziell entsprechend so gut dastehen, dass ein paar Hundert Euro im Monat mehr oder weniger nicht auffallen Zuhause.

    • Ich finde es erschütternd zu lesen, dass man zu einer Prostituierten gehen soll, um mal beim Sex nur an sich zu denken. Ich bin noch jung – 30 werdens dieses Jahr – aber selbst heute stehe ich doch schon dafür ein, dass ich auch egoistisch sein kann. Die Frage ist, ob Männer, die dafür nicht einstehen, Angst davor haben? Ich würde lieber die Frau bis zum Äußersten treiben als mir Sexentzug oder Leistungsdruck gefallen zu lassen.

      Klar ist aber auch, dass wir nicht immer notgeiöe Teenager bleiben und die 4-5 mal am Tag irgendwann kindisch wirken – schon allein weil man andere Dinge im Leben erreichen will.

  9. Also ich out mich jetzt mal als ziemlich lächerlich treue Seele, der immer derjenige war, der betrogen worden ist.

    Fremdgehen war und ist für mich ein absolutes tabu – schimpft mich altmodisch. Und (immerhin) gute 5 Jahre hat meine längste Beziehung gehalten. Also zu mindestens im Ansatz weiß ich, wie sich eine Beziehung über die Jahre „einpendelt“ und wie sich das Sexleben ändert.

    Keine Ahnung, ob ich das nach 20 Jahren Ehe oder so auch durchhalten würde. Aber ich bin mal ganz offen: ich bin jetzt seit langer Zeit Single (wir reden von Jahren^^) und ich sag mal so: es geht in der Tat auch ohne. Dem Internet sei Dank 😀

    Von daher würde ich mir das bei der richtigen Frau und der „großen Liebe“ auch vorstellen können über längere Durststrecken zu kommen, ohne „meinen Samen wie ein Gärtner zu verteilen“ (Reihenweise, in mehrere Löcher, lololol xDD)

  10. Dann äußer ich mich als Frau mal dazu.

    Ich seh das ganz ähnlich wie du. Männer haben andere Bedürfnisse als Frauen. Gerade der Sexualtrieb ist ausgeprägter, aber das sollte jede Frau wissen und sich dessen bewusst sein. Wer nach ein paar Jahren den Mann nur noch alle 3 Monate ran lässt darf sich irgendwo nicht wundern, wenn er wo anders schaut. Wobei ich grundsätzlich immer der Meinung bin offen zu reden. Wenn sich ein Mann einfach ne Affaire sucht ohne auch nur mal den Mund aufgemacht zu haben, ist er tatsächlich ein mieses Arschloch.
    Ich selber bin seit fast 7 Jahren in einer festen Beziehung und wir haben nach wie vor regelmäßig Spaß. Was einfach daran liegt, dass ich die Bedürfnisse meines Partners akzeptiere und er im Gegensatz versucht auf mich ein zu gehen. Das funktioniert aber auch nur mit Kommunikation. Ist für mich einfach ein wichtiger Grundpfeiler der Beziehung.

    Mal abgesehen davon, Prostituierte retten nicht umsonst manche Beziehungen/Ehen.

  11. Ich bin mir fast sicher, dass Frauen genauso oft fremd gehen wie Männer (ist ja schließlich auch ein mathematisches Problem), stellen sich aber cleverer an dabei. Unsere Gesellschaft ist halt leider wirklich so in ihren Rollen festgefahren, dass der Mann das Arschloch ist. Die Emanzipation ist hier noch nicht so weit, dass Frauen ihre Mitschuld erkennen oder jemals verstehen werden. Frauen sind da einfach sehr festgefahren in den alten Rollen – die Gesellschaft macht es einen da auch so schön bequem. Immerhin kann man geil auf die Männerwelt schimpfen und bekommt von allen Seiten Mitleid und Aufmerksamkeit. Besonders lustig ist es bei Frauen ab 40. Da gibt es so viele frustrierte Frauen, die dann kleine, lustige „Frauenclubs“ gründen und sich von der Männerwelt „emanzipieren“.
    In meiner Beobachtung neigen auch Frauen dazu es ihren Männer so Recht zu machen, dass sich das partnerschaftliche Verhältnis zu einem Mama-Kind-Verhältnis ändert. Und wer pennt schon gern mit jemanden, den er bemuttert? Als Mann lässt man es sich halt auch gern mal gefallen, wenn sich die Frauen um Haushalt und Co kümmern.
    Männer müssen einfach ständig attraktiv für ihre Frauen bleiben, ganz egal, wie sich die Olle verändert. Da ist es nicht wirklich verwunderlich, wenn man sich als Mann im besten Alter noch mal eine Frau sucht, die einen attraktiv findet, anhimmelt und die Sexualität erneut erleben lässt.
    Es gibt für das Problem quasi keine Lösung, außer das man sich enorm viel Mühe auch im Alltag gibt. Das ist aber richtig viel Arbeit / Aufwand. Den macht sich nicht jeder, die Liebe schläft ein und man trennt sich. Das muss man wohl akzeptieren können. Selbst diese gegenseitige Mühe gibt keine Garantie.
    Ansonsten sei noch gesagt: wenn eine Frau sich über mehr als drei Monate der körperlichen Beziehung entzieht, sollte man das als Mann ansprechen und auch mit den Konsequenzen drohen. Manchmal ist es eine Phase, was man akzeptieren muss, oder eine generelle hormonelle Verstellung, die man untersuchen muss. Sex gehört einfach dazu.

  12. Das passt ja auch zu Deiner Ansicht, dass man nicht dafür geschaffen ist ewig mit der gleichen Person zusammen zu sein & irgendwann die Luft einfach raus ist.
    Dann ist man nur noch aus Gewohnheit zusammen.

    Sehe das ähnlich. Ist natürlich keine allzu romantische Betrachtensweise 😀

  13. Gott, seid ihr alle triebgesteuert.
    Oder habe ich keinen Trieb? Kann natürlich auch sein. Aber man kann auch mal ein Jahre ohne Sex, wenn es denn so sein muss, herrje. Immer noch besser als die Frau die man liebt zu hintergehen.

  14. Ganz einfach. Sexuelle Belästigung und Nötigung ist schon anerkannt als Straftat. Vergewaltigung um so mehr. Warum sollte also sexuelle Vernachlässigung keine Straftat sein? Buha!

  15. kann natürlich nur aus eigener erfahrung berichten aber wenn die freundin bi ist dann sind 3er echt hilfreich bei sowas. man hat so als paar zusammen mit der gleichen frau sex (und ist für uns zumindest kein betrug o.ä.) und es kommt ne gute abwechslung ins sexleben.

    das schwierigste ist es single frauen die bi sind kennen zu lernen.
    websites wie joyclub sind da echt hilfreich

  16. Ich hab damit als Single zum Glück keine Probleme, aber ich kenne das auch von der anderen Seite (also von der Damenwelt). Mit der Zeit nimmt sich der Kerl keine Zeit mehr, der Sex wird zur „rein/raus“ Routine, die Frau kann nicht zum Höhepunkt kommen. Ergo genehmigt sie sich eine Affaire.

    • Lustigerweise muss ich auch sagen, dass ich das in meinen letzten Beziehungen auch immer offen kommuniziert hab und es tatsächlich nie zum Problem wurde.
      Es scheint wirklich einen Unterschied zu machen, da zwei Männer einfach wissen wie der jeweils andere sich fühlt. Auch wenn ich meinen Freundeskreis betrachte, so scheint mir das doch eher ein „Heteroproblem“ zu sein 😀

      • Jetzt musste ich lachen weil ich auch Simon heiße XDD
        Ich stimme dir da zu, bei bekannten Homopärchen habe ich solche Probleme auch noch nie erlebt. Und wenn wird da eher kommuniziert oder es ist direkt ne offene Partnerschaft.

  17. Kann ich gut nachvollziehen, stehe aktuell in einer ähnlichen Position. Ich denke die Tage sind gezählt.. das Schluss machen fällt einem trotzdem sehr schwer.

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