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Designerbabys, Heilung von Krankheiten, genetisch modifizierte Menschen, die niemals altern. Ein unvorstellbarer Fortschritt, den wir bisher nur aus Science Fiction Filmen kennen, könnte plötzlich zur Realität werden. Das einzige, das wir dabei sicher wissen ist, dass nichts mehr so sein wird wie es war.

Super spannendes Thema – ethisch natürlich extrem kontrovers. Aber ich sag’s Euch, wie es ist: Wenn ich vorab hätte verhindern können, dass Leo Aids oder Krebs bekommen kann, ich hätte es wahrscheinlich gemacht. Und Ihr?


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23 KOMMENTARE

  1. Ich würde es auf jeden Fall aktiv vorantreiben, testen und gegebenenfalls auch einsetzen. Der gedanke von Designerbabys schreckt mich da eher nicht ab. Zum einen sind komplexere Funktionen (z.B. Intelligenz) auf genetischer Ebene noch nicht so verstanden, als dass man da gezielt Dinge verändern könnte – daher wird es solche Angebote eh nicht geben (ausser bei Betrügern). Ausserdem kann man den Eingriff ja auf die Behandlung bestimmter Krankheiten limitieren.

    Wenn sich dann noch ein paar Leute bei irgendeinem Scharlatan ihr Kind aufmöbeln lassen wollen, ich meinem Kind dafür aber Dinge die Down-Syndrom oder andere Behinderungen ersparen kann, unterschreib ich das sofort.

  2. Ich gehe in meinem Kommentar mal davon aus, dass diese sogenannte Genschere keine unabschätzbaren Langzeitschäden verursacht sondern praxisgerecht für bestimmte Zwecke einsetzen zu können.
    Grundsätzlich stünde ich dem ganzen positiv gegenüber, mit Einschränkungen natürlich.
    Die schon häufig angesprochenen Designerbabys gehören unbedingt verboten. Aussagen wie „mein Kind soll männlich, 1,95 groß, blond blauäugig sein mit Veranlagung zu großen Muskeln und ordentlich Gehirnkapazität, bitte danke“ sind auf vielen Ebenen pervers und unangebracht. Die Evolution soll weiter ihren Lauf gehen.
    JEDOCH könnte man einige Erbkrankheiten ausrotten. Beispielweise Rheuma: Unzählige Menschen weltweit leiden darunter, es verursacht Schmerzen, schädigt auf lange Sicht die Gelenke. Betroffene werden genau so alt werden wie Nichtbetroffene, leiden jedoch ab Krankheitsausbruch permanent unter Schmerzen und werden in ihrer Lebensführung mitunter stark eingeschränkt. Diese Krankheit auszurotten, wie könnte irgendwer dagegen sein? Wenn ich ein Kind wollen würde, und ich wüsste, ich hätte die Veranlagung in mir, Rheuma auszubilden, was für ein Mensch wäre ich denn wenn ich mein Kind wider besseren Wissens einem potenziellen Leben in Schmerzen aussetze obwohl ich es hätte verhindern können?

    Solche Fragen werden wir uns als Gesellschaft in Zukunft stellen müssen. Und vor allem, wo zieht man die Grenze? Immunität gegen HIV? Gegen Demenz? Gegen Schnupfen und Grippe? Soll es irgendwann einfach quasi „unverwundbare“ Übermenschen geben, die gar nicht mehr krank werden können? Schwer zu sagen, man kann hier von zustimmender und ablehnender Seite viel diskutieren und so auf die Schnelle kann ich auch nicht sagen, was meine endgültige Meinung dazu wäre.

    Um auf die Frage in deinem Post einzugehen: Ja, wenn ich schlimme Erbkrankheiten bei meinem Kind verhindern könnte, würde ich es tun. Sollte Deutschland weiterhin seine m.M.n. rückständige Meinung zu diesem Thema vertreten, würde ich diesen Eingriff sogar in einem anderem Land durchführen lassen.

  3. Ganz doofes Thema, jede Kreuzung und Veredelung der normalen Forschung ist auch eine Gentechnische Veränderung, nur das ich am Ende nicht weiß was dabei heraus kommt und die Folgen auch nicht kenne… Aber das ist ja dann grün und normal und toll… Wenn ich aber weiß was ein gen bewirkt und nur dieses verändere, kommt der Spruch, ich weiß ja nicht was es für Langzeitfolgen hat… Häh? Ich fände es besser wenn man daran wirklich richtig forschen kann und nicht alles durch grüne Gutmenschen schlecht geredet wird… Bei jeder Befruchtung, bei jeder menschlichen Schwangerschaft weiß man nicht welche Gene sich wie verändern, da sagt auch keiner, verbietet Sex, man weiß ja nicht was das für Folgen hat… Ja, dann würden wir wohl aussterben….

  4. Hey Steve,
    ich habe vor ein paar Tagen diesen Vortrag vom Chaos Communication Congress gesehen:
    https://media.ccc.de/v/35c3-9838-genom-editierung_mit_crispr_cas
    Ich fand das recht gut aufgearbeitet. Es wird u.a. auch eine Brücke zur bisherigen Gentechnik geschlagen. Das von dir verlinkte Video fasst das Ganze ein bisschen zusammen.
    Ich denke es hat Potential, gerade in der Lebensmittel Industrie (Pflanzen) habe ich aus irgend einem Grund weniger bedenken, als bei Mensch und Tier.

    Dennoch denke ich, man sollte die möglichen Risiken nicht verharmlosen. Alles hat seinen Preis.
    (Ich versuche mal das, was ich aus dem Vortrag erfahren habe hier zu ergänzen: )
    1.) Das Allheilmittel ist es definitiv nicht. Nicht alle Krankheiten sind genetischer Natur.
    2.) Die erwähnten Modifikationen an Embryonen, die vor kurzem angeblich durchgeführt wurden und auch durch die Medien gingen, sollen eine Art Schnittstelle abschalten, die das HI-Virus zur Infektion von Zellen nutzt. A) Ist das gleiche bereits mithilfe von herkömmlichen Medikamenten möglich und wird auch durchgeführt. B) Es ist aber auch nicht die einzige Schnittstelle, über die der Virus Zellen befallen kann – Immun ist man danach nicht unbedingt – schlimmer noch, das Virus kann u.U. weiterhin im Wirt verbleiben und ist weiterhin ansteckend. C) Das Abschalten der Schnittstelle hat negativen Einfluss auf das Immunsystem. Man wird dadurch also anfälliger für andere Krankheiten.
    3.) Mittels moderner (steriler) Geburtsumgebung, kann das Infektionsrisiko mit dem Virus bei der Geburt bereits heute minimiert werden, wenn die Mutter infiziert ist.
    4.) Ist CRISPR-CAS zwar präzise, dennoch ist das menschliche Genom noch nicht vollkommen erforscht. A) Kann es passieren, dass Gensequenzen an den falschen Stellen entfernt werden. B) Gibt es oft nicht nur ein Gen, welches für eine spezifische Eigenschaft zuständig ist. Wachstum, wurde im Vortrag angeführt, hängt an vielen Schrauben und wenn man nicht genau weiß was man tut, kann es vielleicht zu einer erhöhten Körpergröße insgesamt führen – wie es den Leuten dann damit geht, ist aber eine andere Frage o.O Kirschtomaten schmecken auch oft deutlich besser als diese großen Fleischtomaten.
    5.) Ist es immer schwer die Einwilligung von Embryonen zu erhalten… und eventuell resultierende Schäden treten vielleicht erst in nachfolgenden Generationen auf… die Folgen sind einfach noch nicht erforscht und u.U. gar nicht mal so vorteilhaft. Mopshunde schnappen auch nicht so jämmerlich nach Luft, weil es ihnen so gut geht ;D Oder denk einfach mal an Hannahs Paul. Du hast es ja damals selbst gesagt, wenn er mehr als ein Jahr überlebt, ist das schon ein Wunder.

  5. Ist schon spannend wie die medizinische Forschung sich weiterentwickelt. Das Thema DNA- und Erbgutveränderungen ist halt immer sehr kontrovers. Das Problem ist wohl, wie es auch im Film gesagt wird, dass die langfristigen Auswirkungen der Eingriffe (noch) nicht abgeschätzt werden können. Es gibt keine Menschenversuche für genverändernde Eingriffe und Tierversuche sind auf dieser Stufe der Eingriffe nur wenig Aussagekräftig. Zudem wären solche Versuche eben ethisch nicht vertretbar (Wer soll verantwortlich sein, wenn jemand nun mit möglichen eingebauten Fehlern auf die Welt kommt?).
    Der Film zeigt gut die positiven und negativen Seiten von crispr und der Entwicklung. Wenn in der DNA in ein Gen eingegrifffen wird können sich verschiedene daraus folgende Abläufe verändern. Grob gesagt: Man will jemanden Krebs-Resistent machen, dafür ist für die Person dann eine Grippe tödlich. Die Zusammenhänge sind alle noch zu wenig bekannt. Ein Beispiel: ein Grossteil der menschlichen DNA wird oft als Junk-DNA bezeichnet, die nichts codiert. Trotzdem werden immer wieder neue Funktionen innerhalb der Junk-DNA gefunden. Die Korrektur einzelner Basenpaare mit cas9 hat sicher eine geringere Anfälligkeit auf Nebenwirkungen.
    Der Eingriff in das Erbgut hat zudem Auswirkungen auf alle Nachkommen dieser Person (Keimbahn-Eingriff). Das bedeutet mit dem Eingriff haben die Nachkommen dann wahrscheinlich ebenfall die möglichen Nebeneffekte. Klar gibt es natürlicherweise auch Mutationen im Erbgut, aber die Verantwortung für mögliche Nebeneffekte ist eben grösser bei einem bewussten Eingriff. Aus meiner Sicht wird man vielleicht wirklich irgendwann soweit sein, dass Erbgutveränderungen verantwortungsvoll möglich sind. Aber dafür braucht es noch viel mehr Zeit. Gefährlich finde ich, wenn die Entwicklung möglichst schnell gehen soll, ohne die notwendige medizinische Forschung, die eher Jahrzehnte in Anspruch nimmt. Ebenfalls gefährlich ist der Erfolgsdruck in der Wissenschaft und die Überheblichkeit einzelner arroganter Personen aus der Wissenschaft. Ein Horror-Szenario wäre sicher auch wenn es zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft mit Reichen, die sich genmanipulierte Superkinder leisten können. So wie es bereits jetzt eine sich öffnende Schere zwischen arm und reich gibt.
    Aber es ist in der Tat eine spannende Entwicklung und verlockende Vorstellung Erbkrankheiten eliminieren zu können. Danke für den Link zum Video von kurzgesagt!

    • Um die Zusammenhänge verstehen zu können, muss man ja gerade daran forschen… Nur wir Deutschen sagen wieder, ach wenn wir in Deutschland es verbieten, geht es uns nichts an… Und USA und Co machen was sie wollen und nehmen uns wieder das Know how weg… Wir sind nicht alleine auf dieser Welt… Die anderen scheren sich einen Dreck drum und wir tun so als ob es uns nicht angehen würde. Schalten Atomkraftwerke aus und holen uns Strom dann von günstigen unsicheren Werken im Ausland… Um nur ein bespeil zu nennen…

      • Ich bin ebenfalls gegen ein Forschungsverbot. Ein Verständnis über die Zusammenhänge hilft uns ja auch nicht nur in der DNA-Veränderung. Forschung ist deshalb wichtig und muss gefördert werden. Es gibt einfach immer Leute die unfertige Produkte um des schnellen Geldes Willen auf den Markt bringen. Das ist im medizinischen Markt nicht anders als in der Gaming-Industrie. Zudem muss sich eine Gesellschaft überlegen, welche Entwicklung sie möchte. Bekämpfung von Krankheiten ist eine gute Sache, die Schaffung von neuen sozialen Problemen eher nicht.

        Lustig dein Beispiel… Es schein in jedem Land Leute zu geben, die behaupten, die Kernkraftwerke auf der anderen Seite der Grenze seien weniger sicher. Jedenfalls ist mir das in den Ländern, in denen ich bisher lebte, und bei getroffenen Leuten aus aller Welt aufgefallen.

  6. Kontroverserweise wäre das alles halb so schlimm, wenn man auch den Tod dementsprechend Regeln könnte.

    Beispiel: Du kannst wählen:
    -ob dein Kind gen-optimiert zur Welt kommt, super Augen hat, keine Krankheiten, immun gegen Aids, Krebs, Demenz ist etc, allerdings mit 80 Jahren genetisch programmmiert sterben wird.
    -business as usual, keine Veränderung, vielleicht wird dein Kind 120 mit der modernen Medizin, vielleicht bekommt er mit 35 Leukämie.

    Was würde man wählen?

    Meiner Meinung nach müsste nach einer Regelung für zukünftige Leben zuerst eine Regelung für einen geordneten Exitus bestehen. In welcher Form lasse ich komplett offen.

  7. Wenn wir anfangen, Menschen zu verändern, sie gegen Krankheiten immun machen und sie dadurch eventuell länger leben wird’s doch ziemlich schnell, ziemlich voll auf der Erde.
    Ob wir die alle versorgt kriegen?
    Oder verändern wir dann einfach, dass sie weniger Hunger haben und weniger Essen brauchen um ihre Batterien aufzuladen?
    Oder schaffen wir dann einfach irgendwann eine Menschen-Obergrenze an, sodass man erst ein Kind zusammenbauen kann, wenn jemand gestorben ist, damit nicht mehr Ressourcen verbraucht werden als wir produzieren können?
    Wenn du dein Kind kriegst, kannst du es dann gleich dafür anmelden, dass es in 20 Jahren ein Kind kriegen darf. So wie beim Trabbi damals.

    Ist doch irgendwie alles Quatsch.
    Vielleicht auch zu weit hergeholt.
    Auf jeden Fall sollte man sich das gut überlegen.

    • Daran musste ich auch denken: Wir verbrauchen mehr, als die Erde uns geben kann, wir werden immer mehr… und gleichzeitig wollen wir auch noch erreichen, dass Menschen noch länger gesund bleiben und noch länger leben.

      • Die Technologie wird wohl nur für reichere Gesellschaften verfügbar sein und in denen geht die Geburtenrate stark zurück.

  8. Eine unvermeidbare Entwicklung, die früher oder später kommen wird. Es braucht nur ein Land damit anfangen, plötzlich kaum noch kranke aber dafür überdurchschnittlich fitte und intelligente Menschen zu haben und alle anderen werden gezwungen sein mitzuziehen. Sofern sie können

  9. Gattaca ist auch ein sehr schöner Film zu dem Thema welchen Einfluss sowas auf die Gesellschaft hat.
    Diskriminierung über Erbgut – wer es sich nicht leisten kann hat pech.

  10. Wie soll denn die Lebensqualität aller steigen, wenn die Überbevölkerung jetzt schon ein Problem ist und so noch verschärft wird?

    Viele alte Menschen sagen von sich selbst iwann: jetzt reicht es..

    Ich glaub bis zu einem gewissen Alter ist man nicht bereit mit dem tot klar zu kommen und sich damit auseinander zusetzen.

  11. Zur Heilung von Krankheiten finde ich Genmodifikation vollkommen Sinnvoll und gehört eindeutig unterstützt, jedoch bin ich gegen einen Nutzung zur Herstellung eines „Designerbabys“.
    Nicht nur würden Generationen von Menschen vollkommen gleich Aussehen, weil dieses Aussehen halt während der Geburt „Trendy“ war, sondern für X Tausend € könnte man dann bestimmt noch Y beliebige Features hinzufügen. Quasi gäbe es dann „DLCs“ für die eigenen Kinder.

    • „Zur Heilung von Krankheiten finde ich Genmodifikation vollkommen Sinnvoll und gehört eindeutig unterstützt,“
      Auch wenn es bedeutet, dass es die Zahl der Menschen noch schneller steigt (weil weniger Menschen „vorzeitig“ sterben) und es dadurch zu noch mehr Ressourcenverbrauch/-engpässen kommt?
      Und ja, ich weiß, mit diesem Argument könnte man auch generell Medikamente und ärztliche Behandlungen abschaffen…

      • „Auch wenn es bedeutet, dass es die Zahl der Menschen noch schneller steigt (weil weniger Menschen “vorzeitig” sterben) und es dadurch zu noch mehr Ressourcenverbrauch/-engpässen kommt?“
        Ja, ja selbst dann, die Überbevölkerung der Erde ist ein ganz anderes Problem, welches einer Person nicht das Recht auf ein „längeres“ Leben verwehren sollte.

  12. Helix (Roman), das Buch von Marc Elsberg behandelt das Thema sehr schön. Teils Fiktion aber auch viel Wahrheit und sehr spannend.

  13. Ist es wirklich ethnisch kontrovers oder doch einfach nur religiöser Eifer?
    Die Religion und deren irrationaler Glaube hat uns schon genug Jahrhunderte Forschung und Fortschritt geklaut. Nichts ist falsch in der Behandlung genetischer Krankheiten und Verbesserung der Lebensqualität aller. Mein Neffe hat Muskeldystrophie und wird wahrscheinlich seinen 20. Geburtstag nicht erleben. Nur weils ethnisch nicht schön ist? Wer hat das Recht, dieses frühe Todesurteil zu entscheiden (neben der nicht vorhandenen Lebensqualität an sich) – „Gott“?

    Ethnik an sich empfinde ich eher als kontrovers. Wie nennt man noch einmal „Volksbewusstsein“ und „Volksgruppen“, welche andere Ideen, Lebensstile und -formen abweisen und unterdrücken?

    • Tja das ist Problem ist eher, das man bei Krankheiten nicht aufhören wird.
      Dann kannst du dir im Katalog aussuchen IQ, Körpergröße, Muskelmasse, Immunitäent, Proportionen ect. je nach Geldbeutel.

      Das hat nichts mit Religion zu tun. Ich bin selber kein religiöser Mensch, aber das Szenario sich den Nachwuchs im Katalog nach dem eigenen Geldbeutel zusammenbasteln halte ich für ethisch höchst fragwürdig.

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