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Nach verhaltenen Aussagen des Deutschen Olympischen Sportbunds über E-Sport als Sport folgen nun auch Absagen aus der Politik. Der eSport-Bund Deutschland zeigt sich frustriert.

Ist halt mal wieder typisch: Während des Wahlkampfs kriechen Dir alle großen Parteien in den Hintern und hauen große Parolen von „Anerkennung als Sport“ und „Förderung durch die Bundesregierung“ raus, und nach der Wahl kann sich plötzlich niemand mehr daran erinnern. Hans Jagnow, Präsident des eSport-Bundes Deutschland (ESBD), ist dementsprechend frustriert:

„Die vollständige Anerkennung von eSport als Sportart, wie sie dort (im Koalitionsvertrag) festgehalten wurde, scheint hier leider in Vergessenheit geraten zu sein. Insbesondere die Position der SPD ist für uns ein klarer Bruch der Zusagen des Koalitionsvertrags und ein Vertrauensbruch gegenüber den Menschen, die darauf vertraut haben. […] Eine vollständige Anerkennung des eSports bedeutet den eSport in allen Facetten anzuerkennen. Das Bekenntnis zu eSport als eigene Sportart und die Wahrung der Selbstbestimmtheit der eSport-Bewegung muss im Mittelpunkt der geplanten Maßnahmen stehen.“

Naja, wäre ja nicht das erste Mal, dass in letzter Zeit der Koalitionsvertrag gebrochen wurde – aber hey, ist ja nicht so schlimm, ist ja nur ne Richtlinie und nicht bindend, hab ich recht? Ich bin diese ganzen Lügenmärchen und das populistische Geschwätz für Wählerstimmen so leid. Ab jetzt wähle ich nur noch Piraten. Mir reicht’s!

Quelle: Gamestar.de


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19 KOMMENTARE

  1. „Shooter-Spiele wie Counter-Strike bewegen sich außerhalb der vom Sport akzeptierten und geförderten ethischen Grenzen“

    wer ist „der Sport“ und Panzer an die Saudis verkaufen ist ethisch vertretbar ?

  2. Ich wähle schon seit es sie gibt Piraten! Nur wie bereits erwähnt wurden sie stets abgestempelt als Internet Chaos Partei oder das beste was ich mal gehört habe von dem Vater eines Freundes der CDU Wähler ist und echt eigentlich ein intelligenter Mann in leitender Position, er sagte: “ lass dich nicht von denen einwickeln das sind alles nazis“. Ich musste nur noch lachen. …
    Ich schätze ihn und seinen Sohn , denn sein Sohn ist mein bester Freund aber , es gibt leider Familien da wählt die ganze Familie das was Papa sagt und Papa hat auch keine Ahnung weil schön er nur von seinem Vater gesagt bekommen hat das die CDU die richtige Partei ist… Ähnlich isses beider SPD, deshalb sind wir in Deutschland da wo wir jetzt sind.

    An einem Punkt wo es Zeit für Revolution wird.

  3. Ich versteh’s nicht. Warum kämpft der eSport nach wie vor um Anerkennung von Menschen mit denen sie nichts zu tun haben und umgekehrt?

    Ich bin selbst passionierter Zocker aber sehe doch einen klaren Unterschied zwischen z.B. Leichtathletik und Counterstrike. Sind wir doch mal kurz ehrlich. Dass es nun mal Leute gibt die „Körperliche Ertüchtigung = Sport“ als Leitlinie ziehen und danach urteilen muss akzeptiert werden. Ist nun mal ihre Meinung und nur weil sie der eigenen wiederspricht hat sie dennoch ihren Wert und sollte respektiert werden. Fragt mal nen Fussballer was er von einem Schachspieler hält der sich als Sportler bezeichnet.

    Was mich jedoch immer weider irritiert ist das krampfhafte Gebettel um Anerkennung als „richtiger Sport“. eSport olympisch machen? Ist das euer ernst? Die älteren Herren an der Spitze des Olympischen Sportbundes sollen über die wohl dann größten Turniere der Szene entscheiden obwohl sie wieder und wieder beweisen dass sie keine Ahnung von der Materie haben und auch keine haben wollen. Das kann doch niemand von uns wirklich wollen. Dann lieber stolz und unabhängig voranschreiten. Wer sich mit der Zeit dafür interessiert wird von alleine kommen.

    • Es geht um die Vorteile. die die Anerkennung mit sich bringt. Sportvisas sind z.B. so ein Ding. Wie oft bekommen Chinesen und Russen Probleme, weil sie kein Visum bekommen? Vor einigen Jahren durfte das Team „The MongolZ“ in Counterstrike nicht an einem großen Turnier in den USA teilnehmen, weil irgendein verstaubter Typ bei der Verteilung des Visums davon ausging, dass die Mongolen einfach bleiben wollen.
      Dazu kommt die weiter unten erwähnte Anerkennung der Gemeinnützigkeit für Vereine, die ja ebenfalls Vorteile bringt.

      • Da geb ich euch natürlich vollkommen recht. Den Vereinsrecht-Aspekt hatte ich schlicht gar nicht auf dem Schirm so wie die von dir genannten Sportler-Visa.
        Allgemein ne schöne Debatte hier. Die länge der Posts überascht mich etwas und das meiste ist auch qualitativ so dass man merkt die Leute haben nachgedacht. Schöne Sache. Ich hatte schon befürchtet ich bekomm für den „Zocken ist halt keine körperliche Betüchtigung“-Absatz voll auf den Sack 😉

    • Da hast du schon Recht.
      Es geht hier aber denke ich mehr um rechtliche Fragen, wie Visas für Sportler oder Turnierteilnehmenr, oder Vereinsrecht und finanzielle Fragen.

  4. Diese Befragung des Sportausschuss war schon sehr interessant. Es waren mit Jagnow und dem Esl Chefs zwei Vertrete des Esportes da. Die Vertreter des DOSB haben wieder an ihre Aufteilung von esport und egaming eingebracht, die ja gottseidank an den Widerspruch von Schleswig Holzstein nicht angenommen wurde. Dan gab es noch zwei Wissenschaftler, einen Athletenvertreter und welche von Behinderten-Sportverband.

    Wichtig ist erst ein mal festzuhalten, dass es den ESBD(Esport Bund Deutschland) um eine rechtliche Gleichstellung des Esportes in Bezug zum Sport geht, also Esport vereine Gemeinnützig werden kann. Derzeit überlegen viele normale bürgerliche Sport-Vereine eine Esport-Abteilung zu gründen, haben aber Angst ihre Gemeinnützigkeit zu verlieren. Die ESL und der ESBD haben beide dreistellige Anfragen zu dieser Frage, der DOSB war da sehr verwundert.

    Dann wurden immer wieder die Spiele mit Tötungsabsichten kritisiert. Ein Politiker hat die ESL gar gefragt, ob sie zukünftig auf Shooter verzichten wird. Aber Boxen hat nichts mit Gewalt zu tun. Hier schlagen sich nur Menschen bis zu Bewusstlosigkeit aufeinander ein. Ganz klar keine Gewalt.

    Dann hat noch ein Politiker sich darüber beschwert das McDonalds als Sponor zugelassen wurde.
    Immer wider wurden auch kritiesirt, dass hinter den Spielen große Unternehmen gewinnorientierte Unternehmen stehen. Auch ja die Bundesliga ist nicht gewinnorientiert.

    Auch denken sich die Wissenscaftler immer wieder neue Definitonen für den Sport aus. Die eine Wissenschaftlerin hat Sport nur über die Bewegung definiert, die keinen Anderen Zweck erfüllt. Also im Falle Esports würde nur das Klicken auf eine Maus und Tastatur zu sehnen. Warum ist dann nach dieser Definition Fussball ein Sport. Die Bewegung ist Bälle zu schießen, aber das Tor gehört ja nicht zu Bewegung.

    Einzig und allein die Grünen haben wirklich sinvolle Fragen an die Experten gestellt.
    Mit dieser Definition wäre Fußball auch nur Bälle schissen, ohne Tore.

    • Damit reden die doch nur um den heißen Brei herum. Ich behaupte mal, du wirst keine allgemeingültige Definition für Sport finden, die einerseits alle bisherigen „Sport“arten ein- und jeglichen eSports ausschließt.

      Ohnehin gehts in erster Linie, wie du richtig sagst, gar nicht um „Sport“, sondern um die Gemeinnützigkeit im Sinne des Vereinsrechtes. Da hatten wir schon vor 15 Jahren die Diskussion, warum Schachvereine, Kaninchenzüchtervereine usw. gemeinnützig sind, aber z. B. ein Pokerverein nicht. Dort gabs Parallelen zur Glücksspieldiskussion.

      Ich will damit sagen: Es geht hier nicht um Begründungen, die findet man pro und contra eSports. Es geht schlicht und einfach um (politische) Meinungen, für die jegliche Begründungen nur Feigenblätter sind. Momentan herrschen in der (Sport-) Politik noch überwiegend alte Männer, die einen Computer kaum unfallfrei einschalten können und die einen „Joystick“ für ne Sauerei von Beate Uhse halten. Die Grünen haben 30-40 Jahre gebraucht, um durch die Institutionen zu marschieren. Warum sollte es der Generation Internet anders gehen?

  5. Eine ganz ernsthafte Frage: Empfindest du die Frage, ob eSports Sport ist, als vordringlich?

    Oder verallgemeinert: Es wird wohl nie eine Partei geben, mit der man zu 100% übereinstimmt. Sollte man nicht dann die diversen Politikfelder für sich gewichten und die Partei wählen, die dort die (subjektiv) besten Antworten bietet?

    Ich will dir die Piraten keinesfalls ausreden, ich wollte sie ja mal selber wählen. Aber was bieten sie fürs „Reallife“? Verkehr, Bildung, Arbeit, Soziales, Rente, Zuwanderung, Wirtschaft usw.?

    Frage an die Allgemeinheit: Wie seht ihr – insbesondere die jüngere Generation – eigentlich generell die Idee der Volksparteien? Also von Parteien, die einerseits ein möglichst großes Spektrum der Bevölkerung abdecken wollen, dafür aber ein eher rundgeschliffenes, leicht verdauliches Programm bieten? Im Gegensatz dazu – ich nenne sie mal so – die Schwerpunktparteien, die nur wenige, dafür deutliche Akzente setzen?

    Wenn die Volksparteien über kurz oder lang verschwinden, steuern wir dann nicht auf Weimarer Verhältnisse zu? Muss es deshalb Volksparteien geben, die als eine Art Anker der Stabilität dienen?

    Sorry, falls ich damit den Post ein Stückweit kapere, aber das waren eben so meine Gedanken beim Lesen.

    • “Sollte man nicht dann die diversen Politikfelder für sich gewichten und die Partei wählen, die dort die (subjektiv) besten Antworten bietet?”

      Haha, Kinki Bro, rly? Das sagst Du als AfD-Wähler, die ebenfalls auch nur ein Thema auf der Agenda hat?

      • Die Frage habe ich erwartet, und ich hätte auch die passende Antwort dazu. Wenn ich die aber hier poste (hallo Groundhog-Day), gehts im folgenden nicht mehr um meine allgemeine Frage, sondern nur noch um die AfD.

    • Kinki, Vlt. Sollte man das aufm discord besprechen, aber mal von hardocre-Fanboy-Piraten-Wähler zu vernünftigwirkender-AFD-Pragmatiker.
      Wenn du die Piraten selber wählen wolltest was hat dich davon abgebracht? Sie sind rundum das beste Paket für Leute wie uns.
      Warum sind dir die 2 Themen der Afd denn so wichtig?
      Wenn du in großen Städten lebst hattest du vorher schon viele nicht deutschstämmige dort( vorher= bevor Merkel du weist schon was getan hat) und aufm Land siehst du halt hier und da mal ein paar aber die meisten sind wirklich freundlich und leisten etwas.

      Warum sollte man eine Partei wählen die von ihrer Wirkung nach außen schon wieder nur die alte Generation anspricht, als junger Mensch mit Zukunft sollten wir auch die Zukunft wählen und ja die Piraten sind unerfahren aber ihnen gibt ja auch nie jemand ne Chance.

      • Das war ungefähr ein Jahr vor der BTW 2013. Die Piraten saßen in einigen Landesparlamenten und es schien eine durchaus brauchbare Truppe zu sein, politisch irgendwo im linksliberalen Lager. Die FDP, die ich früher gewählt hatte, hatte mich in der Regierung tief enttäuscht, und der Rest kam aus unterschiedlichen Gründen nicht infrage. Und verschenken will ich meine Stimme auch nicht, ich würde also nie die Bietrinkerpartei oder sowas wählen, egal ob aus „Protest“ oder weil mich ihr Programm überzeugen würde.

        Nun geschahen bis zur BTW zwei Dinge: Die Piraten wurden von Linksextremisten unterwandert – frag mich jetzt nicht mehr nach einzelnen Punkten, ist zu lange her. Und die Eurokrise trat voll zu Tage, ich beschäftigte mich mit dem Thema und kam zu der Erkenntnis, dass uns der Euro langfristig ruinieren wird. Dazu zählen auch die stets verschwiegenen Target II-Salden. Und dann trat ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl ein Wirtschaftswissenschaftler mit einem überschaubaren, dreiseitigen Wahlprogramm auf, der im Schwerpunkt als einziger Politiker in der Eurofrage das vertrat, was auch meiner gebildeten Überzeugung entsprach. Und diese Mensch hieß Bernd Lucke. Und da der Rest seines Stichwortprogrammes ebenfalls sehr vernünftig klang und die Partei in den nächsten Monaten um die 5% gehandelt wurde, bekam er meine Stimme. Gut, im Ergebnis war es eine Katastrophe, weil ja bekanntlich plötzlich nur noch linke Parteien (inklusive CDU mit grüner Kanzlerin) im Bundestag saßen!

        Aber zurück zu den Piraten: Sie sind in der Bedeutungslosigkeit verschwunden, und das dürfte sich auch nicht ändern. Insofern kommt es auch gar nicht darauf ab, ob sie diese Linksextremisten wieder losgeworden sind, dem Vernehmen nach haben die sich gleichmäßig auf Grüne, Linke und SPD verteilt.

        Sollten die Piraten wieder ansatzweise irgendwo in die Nähe der 5%-Hürde kommen, werde ich mich mit ihnen beschäftigen, versprochen! Bis dahin habe ich aber eine Partei, die zu schätzungsweise 80% meinen Überzeugungen entspricht, insbesondere auf den Politikfelder, die ich als dringlich erachte.

        Übrigens sehe ich nicht nur Zuwanderung und Euro also wichtige Politikfelder. Mich stört auch die ganze linke Ideologie in Sachen Energie – Unterthema Automobilindustrie – Bildung und Familie. Meinem Eindruck nach läuft hier so ziemlich alles falsch, was falsch laufen kann.

        Was sagen eigentlich die Piraten zum Thema Energiewende? Was bringt schnelles Internet, wenn es unbezahlbar wird, den Computer einzuschalten?! Natürlich ist das überspitzt, aber ohne sichere und bezahlbare Energie geraten so manche anderen Probleme in den Hintergrund.

        • Ok, Du wolltest Piraten nicht (mehr?) wählen, weil sie von linken(linksextremen) unterwandert wurden (soweit sogut und stimme ich Dir zum Teil sogar zu, sieht heute aber nicht mehr so krass aus, da sie nix gerissen und sich die Linken wieder verzogen haben). Und Du wählst die Afd stattdessen, weil sie damals gegen den Euro waren (und recht moderat zu der Zeit was Rechtsradikalität anging (ich nenns mal die „Luckezeit“)).
          Merkste nicht oder?
          Anscheinend hast Du nun kein Problem mehr damit, wenn Deine favorisierte Partei unterwandert wird (überspitzt gesagt von Neonazis) – oder wie darf man das verstehen? Sorry ich finds witzig, wie Du zu gewissen Teilen selber widersprichst. 🙂

          Ich schreib hier nie, verfolge Steve aber seit WC3 und seinen Blog sowieso, also bist Du mir als die AfD Speerspitze hier im Forum durchaus bekannt. Ich halte Dich sogar für einigermaßen intelligent, umso lustiger fand ich diesen Kommentar. Nichts für ungut.

    • Da ich ja am Ende „nur eine Stimme“ habe (jaja, zwei) fällt es mir mit „Einthemenparteien“ sehr schwer, da es zig wichtige Themen gibt, die bearbeitet werden wollen.
      „Vielthemenpartein“ helfen da aber auch nicht zwingend weiter, wenn diese dein „Hauptthema“ nicht vernünftig beantworten, klar.
      Oder gar alles „ok“ beantworten, „dein wichtiges Thema“ aber völlig anders als du.
      (Als je verschiedene Beispiele werfe ich da einerseits gern immer die Piraten rein, andererseits aber auch die Euroeinführung und proDM damals)

      Daher würde ich weiter gern bei meiner naiven Meinung bleiben, dass wir einerseits durchaus gern weg von Volkspartein sollten, andererseits aber auch mehr zu Abstimmungen über Einzelthemen kommen sollten. Ich will mir meinen Glauben an die Funktionsfähigkeit direkter Demokratie (eingeführt bis zu einem gewissen Grad) nicht nehmen lassen 🙂

      (Antwort von jemanden unter 30. Gebe ich nur mit an, weil du ja nach „besonders den Jüngeren“ fragtest)

      • Wenn ich das ganze destilliere, dann scheint das Kernproblem die repräsentative Demokratie als solche zu sein: Entweder du wählst das Gesamtpaket Volkspartei und hast in Einzelfragen abweichende Ansichten, oder du wählst die Spartenpartei und wirst in vielen Themen gar nicht repräsentiert.

        Die Lösung hieße also direkte Demokratie. Dem bin ich nicht abgeneigt, aber das muss sich auf große, wichtige Fragen beschränken. Ich meine, du kannst nicht jedesmal eine Volksabstimmung ansetzen, wenn es um das 47. Änderungsgesetz zur Bundesimmisionsschutzverordnung – Thema: höchzulässige Temperatur von Rindviehfürzen in ländlichen Gebieten – geht!

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