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Was für ein Abfuck unser Schulsystem ist 😀 Man lernt fast nur Müll, den man im echten Leben nie wieder benötigt und der einen nicht zu einem glücklichen und erfolgreichen Leben führt… 🙂 Und manchmal tut die Schule sogar das Gegenteil, sie macht es schlechter als es ohne sie wäre, da sie uns beibringt, uns anzupassen, Fehler sind nicht ok und manche Lehrer haben keinen Bock auf ihren Job.

Dies ist so ein Video, was mich unglaublich triggert. Dieses Video hat im Grunde nur einen Zweck: Nämlich das neue Buch von der Dame zu promoten. Joyce hat 1,26 Millionen Abonnenten auf ihrem Youtube-Kanal – fast 400.000 Leute haben das Video gesehen. Was ist die Message dieser „Abrechnung“ mit der Schule und dem deutschen Schulsystem? Im Grunde: „Schule ist komplett scheiße. Braucht man nicht. Lehrer sind scheiße, haben keinen Plan und vor allem keinen Bock auf ihren Job. Ohne Schule kommt man viel weiter!“

Besonders lachen musste ich, als sie in dem Video erzählt, es gäbe ja jetzt an einigen Schulen das Unterrichtsfach „Social Media“, aber die meisten Lehrer wäre dafür nicht qualifiziert, da sie eben keinen Instagram-Account hätten. Wen will die Frau denn bitte verarschen?!? Es gibt an KEINER allgemeinbildenden Schule in Deutschland das Fach „Social Media“. Ich kämpfe seit zehn Jahre (ohne Erfolg) für das Fach „Medienkunde“, was meiner Ansicht nach dringend nötig wäre, um die Schüler in Sachen Medienerziehung auf das weitere Leben vorzubereiten. Aber klar, „Social Media“ gibt es im bildungsprüden Deutschland natürlich schon an vielen Schulen…



Auch wenn es einige Punkte in dem Video gibt, die durchaus berechtigte Kritik enthalten, besteht es größtenteils aus Populismus und Stammtischparolen. Die Message für unsere Jugend ist meiner Ansicht nach fatal. Was mich am meisten ärgert, ist, dass Joyce hier ihrer Vorbildfunktion nicht nachkommt. Ihre Zielgruppe sind größtenteils Jugendliche. Und was nehmen die aus dem Video mit? Es ist okay, die Schule scheiße zu finden und im Grunde muss man da nicht hingehen, weil man ja eh nichts lernt. Für das weitere Leben braucht man das nicht. Zahlt Joyce dann die Sozialhilfe für die 400.000 Jugendlichen, die jetzt nicht mehr zur Schule gehen wollen?

Dieses Video hat nur den Zweck, ihr tolles neues Buch zu verkaufen. Wenn ich den Titel schon lesen: Hätte ich das mal früher gewusst!: Was man wirklich im Leben braucht, aber in der Schule nicht lernt. Es braucht also niemand mehr zur Schule gehen, das Buch zu lesen reicht völlig aus.

Bei allem Respekt für Clickbait-Deutschland und Trash-Youtube, aber ich finde dieses Video grob fahrlässig. Da hier vor allem finanzielle Interessen der wahre Hintergrund sind, solltest Du Dich schämen, Joyce!




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40 KOMMENTARE

    • Schade, dass Du offenbar nicht verstanden hast, worum es mir geht. Das Video von Lesch ist mir bekannt und ich hatte es sogar hier aufm Blog verlinkt. Er hat zu großen Teilen recht.

      Ich habe bereits mehrfach gesagt, dass unser Schulsystem dringend reformiert werden muss. Der Unterschied ist nur, dass Lesch zwar das Schulsystem kritisiert, aber nicht dazu „aufruft“, es so boykottieren bzw. man ja eh weiter kommen würde, wenn man gar nicht erst zur Schule geht. Lesch bringt viele sachlichen Argumente hervor, während Joyce überwiegend Stammtischparolen grölt und sich irgendwelche Dinge ausdenkt, weil sie gerade gut ins Video passen („Social Media“ als Fach).

      • am liebsten würde ich mit dir telefonieren und das mal ausleuchten.

        ich denke du verstehst das etwas anders da du einer der lehrer bist die mehr machen als so lehrer die mich unterrichtet haben.
        es gibt überall gute und weniger gute lehrer es geht um das System in dem alle stecken.
        ich mit 29 würde heute mich anders mitteilen als mit 24 oder 17. der frust ist vollkommen zu verstehen wenn du gerade durch bist mit der schule ist es anders als wenn 10 jahre dazwischen sind oder sogar wie du lehrer bist.

        du solltest dich eher gut fühlen da es eher ein lob an dich ist , das ganze auch an deine ex schule winter/hinter wie auch immer schule 😀

        glaub mir teppich böden undichte fenster nur müde lehrer/schüler kenne ich genug leider.

  1. Ich hab nur 5 Minuten geschafft, meine Frau hat mich in der Zeit 3x gefragt, warum ich mir so nen Dreck anschaue.
    Viel wurde schon gesagt, etwas will ich aber noch loswerden zum Thema „man lernt nichts fürs Leben“.
    Ich unterrichte Bio in einer 8. Klasse, das Thema ist „Gesundheit-Krankheit“. Man lernt, was Tröpfcheninfektion ist, wie man sich bestmöglich schützt, AIDS ist ein Thema, Grippe, Impfung dagegen und im Generellen und wir sprechen darüber, wann Antibiotika helfen und wann nicht (Bakterien vs. Viren). Und in der Stunde nach der Arbeit über das Thema fragt man mich, wofur man DAS denn bitte später im Leben braucht.
    Offensichtlich hab ich einige zukünftige Youtuber in meinem Kurs…
    Abgesehen davon ist das Ziel, den Schüler*innen Kompetenzen mit auf den Weg zu geben. Reine Wissensvermittlung machen nur noch Lehrer am Gymnasium 😉

  2. Ich seh die Schule ab der 7. ca wie mein damaliges Studium: Du brauchst den Inhalt vllt. nicht in weiten Teilen, weil er die Realität ohnehin nur streift – aber der Pfad durch die Schule ansicht ist unersetzlich. Die Magie passiert hinter dem großteils nicht immer sinnvollem Inhalt.

    • Das ist falsch.
      Nur weil viele das Wissen nicht verwendet bedeutet es nicht das es nicht hilfreich ist.
      Für viele kaufmännische oder technische Berufe ist Mathe auch nach der 7ten hilfreich wenn nicht sogar zwingend notwendig. Ein Elektriker der nicht ausrechnen kann wieviel Strom gerade fließen kann oder darf kann seinen Job direkt an den Nagel hängen. Ein Industrie-Kaufmann der keine stochastik analysen machen kann wird probleme haben Preistendenzen zu kalkulieren. Ein IT’ler der kein Mengenlehre beherscht hat probleme eine Datenbank zu dimensionieren.
      Das selbe gilt für Geschichte, Deutsch, Englisch, Physik usw usw. Das Problem ist das die meisten das Schulwissen wieder verdrängt haben und dann lieber Google fragen.
      Ich fände es peinlisch wenn ich nicht mehr wüsste das der 30 Jährige Krieg 1618 angefangen hat.

      Natürlich gibt es auch unnützes Wissen in der Schule. Aber das macht vielleicht 10% aus.

  3. Das Problem fängt schon mal damit an, dass viele Leute der Meinung sind, Schule müsse einem Dinge für das tägliche Leben vermitteln. Gerne wird hierbei die Steuererklärung verwendet.
    Das ist aber falsch, denn Schule vermittelt in erster Linie Wissen, um sich Wissen anzueignen.

    Wie oft habe ich außerdem schon gehört, dass Leute behaupten, sie hätten Englisch nicht in Schule gelernt, sondern durch Filme oder das Internet.
    Aber ohne die Grundlagen in der Schule, wäre das niemals möglich gewesen.

    Das Hauptproblem an unserem Schulsystem sehe ich darin, dass deutlich zu wenig Geld vorhanden ist: Die Klassen dürften höchstens halb so groß sein wie sie momentan sind.

    Die Argumentation der Frau ist nicht neu, Selfmade Leute die erfolgreich sind, glauben eben oft, dass sie TROTZ des Systems erfolgreich sind, und vergessen dabei gerne, dass sie Glück oder ein bestimmtes Talent haben, was den meisten fehlt.

    • Ich gebe Dir bei Deiner Einschätzung zum Thema Englisch und die Unterschätzung des Unterrichts in der Schule recht. Die Schule liefert die Grundlagen. Aber vielen Schülern liefert sie nie genügend Vokabular bzw schafft sie es nicht, dieses Vokabular zu verinnerlichen. Das funktioniert halt nur durch Praxis und vor allem auch durch Interesse daran dieses Vokabular zu verinnerlichen. Da scheitert die Schule meiner Meinung nach damit, dass man zwar alle Werke von Shakespeare abarbeiten muss, Harry Potter aber sicher effektiver wäre.

  4. Ich habe mir das Video nicht angeschaut, aber Fakt ist einfach, dass unser Schulsystem absolut beschissen ist.

    Die gesamte Zukunft eines Menschen hängt zu einem großen Teil davon ab, ob die Lehrer einen leiden können oder nicht bzw. welche Lehrer man bekommt. Ich selbst habe allerdings auch kein Allheilmittel dafür bzw. keine konkrete Idee was man besser machen könnte.

    Ich habe z.B. mit meinem Mathelehrer ab der 7. Klasse auf Kriegsfuß gestanden. Er konnte mich nicht leiden, warum auch immer, vielleicht weil ich damals ein kleinerer Störenfried war und viel mit meinem Nachbarn geschwätzt habe. Dementsprechend schwer wurde es mir gemacht. Durch ihn habe ich jegliche Motivation im Matheunterricht verloren und ich war vorher ein 2er / 1er Schüler in Mathe. Meine Mathe Noten wurden schlechter, habe mich mit einer 4 durchgeschleppt.

    Zur 11. Klasse habe ich auf ein Technisches Gymnasium gewechselt, trotz meiner Mathe Probleme und dort hat es dann voll eingeschlagen. Mir haben alle Basics gefehlt aus Jahren an Mathematik. Zum Glück musste ich auf dem technischen Gym. keine Abiprüfung in Mathe ablegen, sondern in meinem Technikschwerpunkt, womit ich besser zurecht kam (Maschinenbau).

    Alle meine Mathekurse im Abi (12.1, 12.2 und 13.1, 13.2) habe ich mit einem Punkt abgeschlossen. Das absolut Minimum. Das Abi habe ich trotzdem geschafft, dank der entfallenen Prüfungspflicht in Mathe.

    Heute bin ich ein erfolgreicher Ingenieur und kann darüber lachen. Jemand der Medizin oder Jura hätte studieren wollen, wäre damit der gesamte Lebensweg verbaut gewesen. Wegen einem Lehrer mit dem man einfach nicht auskommt. Und wäre ich nicht schlau genug gewesen schon nach der 10. auf das technische Gymnasium zu wechseln, dann wäre auch mein Leben jetzt ein völlig anderes.

    Und ja ich mache zu einem Großteil meinen damaligen Mathelehrer dafür verantwortlich.

    • Oh buhuu, der eine böse Mathelehrer ist alles Schuld. “ Er konnte mich nicht leiden, warum auch immer, vielleicht weil ich damals ein kleinerer Störenfried war und viel mit meinem Nachbarn geschwätzt habe.“ Vielleicht mal lieber weniger den Unterricht gestört dann? Sorry es gibt bestimmt Fälle, wo es Schülern von Lehrern zu Unrecht schwer gemacht wird, aber das klingt mir nicht ganz danach, sondern nach einer bequemen Ausrede dafür, wieso es nicht so geklappt hat mit Mathe. Man trifft zudem im Leben immer auf Leute, mit denen man nicht klar kommt und die einem Steine in den Weg legen. Ist scheiße ja, aber jammern und sich darauf ausruhen hilft auch nicht.

    • Du hast im Endeffekt bereits durch deine Abinoten gezeigt, dass du eben keinerlei Talent und Lust an Mathe mitbringst. Die Grundlagen der jeweiligen Inhalte in Mathe kannst du oft in wenigen Stunden ohne Probleme nachholen. Diesen Willen hast du nicht gezeigt, sondern bist direkt in die Richtung gegangen, der Lehrer ist Schuld.

      Dafür eine Anekdote aus dem Studium. Eine Freundin von mir war Hauptschülerin, hatte immer 5er in Mathe und war 10 Jahre raus. Die hat innerhalb von einer Woche sämtliche Inhalte der Analysis in der Mathe nachgeholt. Zack 1,0 im Modul.

      Die Ausrede der Lehrer ist Schuld zieht immer lediglich in der geltenden Klasse. Alles danach besonders mit steigenden Alter, ist schlicht deine Schuld

  5. Das meiste von dem, was die gute in dem Video von sich gibt sind wirklich dahergesagte Stammtischparolen ohne Rückhalt und viel gefährliches Halbwissen gepaart mit unseren schönen „Fakenews“.

    Kann der guten nur in einem Punkt beipflichten, die gefährliche macht die von einem Lehrer ausgeht, der subjektives in seine Bewertung mit einbezieht.

    Ich habe selbst mein Abitur erst ein Jahr verspätet und über einen Umweg über Gerichte und die Landesschulbehörde bekommen.
    Ich kann von Glück reden, dass die Verantwortliche Lehrperson, der auch zeitgleich Schulleiter meiner Schule gewesen ist im Bereich Social Media keine Lehrveranstaltungen besucht hat und mich auf Facebook als „arschloch“ beschimpft hat.

    Ansonsten hätte die Schulbehörde wohl nie den Aussagen eines durchgefallenen Schülers geglaubt.

    Das ganze hat mich nicht nur das eine Jahr zurück geworfen.

  6. So ganz unrecht hat sie net. Auch ich hab damals in der Schule Massenhaften „Sinnlosen“ Kram gelernt. Dinge von denen ich nie dachte das ich jemals brauchen werde. Und eigentlich brauche ich sie auch net.
    Lesen, Schreiben, Rechnen und etwas Geometrie. Reichen für meinen Job…
    Dennoch habe ich wenigstens einmal die Woche eine Situation, in denen ich meinen Lehrer dankbar bin. Ob es jetzt beim Arzt ist, damit ich auch nur im Ansatz weiß worüber er sich mit mir Unterhält.
    Oder ich im Museum stehe, und ich einen Dino von einen Chrom Magnummenschen Unterscheiden kann.
    Auch war es nützlich etwas über Schiller, Göhte oder Mozart zu Wissen.
    Oder in ich der Lage bin Fußball vom Handball zu unterscheiden und wenigstens etwas ihre Regeln Kapiere.
    Es ist auch schon öfter Passiert das mich ein Kind Fragte „Du, was ist denn das“? Und ich wenigstens im Ansatz ihm Erklären konnte was unsre Milchstraße ist und ich einige Sternenbilder Identifizieren konnte.
    Brauchen tu ich den Scheiß net… aber wenigstens stehe ich nicht wie der allerletzte Volltottel da, wenn mal Irgendetwas gefragt wird.

    • Brauchst Du den „Scheiß“ wirklich nicht? Du brauchst den Kram vielleicht nicht für Deinen Job. Aber kommt es darauf an? Man braucht Wissen doch nicht nur für den Job, sondern für das alltägliche Leben. Du führst doch selbst einige Beispiele an, warum Du den Kram brauchst – und sei es nicht wie ein Trottel dazustehen.

      • Ja, gut, ich hab mich vielleicht etwas blöd ausgedrückt.
        Ich wollte damit sagen das ich zwar viel „Unnützen Krempel“ von meinen Lehrern eingetrichtert bekommen hab.
        Ich aber jetzt nach 30-35 Jahren erst den „Masterplan“ kapiere, und worauf ich vorbereitet wurden bin.

    • Über die Milchstraße und das Universum hab ich in Sci Fi Serien und dem Discovery Channel mehr gelernt als in der Schule.

      Ein Gedicht werde ich nie mehr interpretieren müssen. Ich werde auch nie mehr im Leben Blockflöte spielen müssen und auch nie wieder Bockspringen oder Turnen müssen 😉

  7. Naja ich kann mit Sicherheit nicht jedem Punkt im Video zustimmen aber vielen halt eben schon. Fangen wir mal mit den Klassenräumen an.

    Zu meiner Schulzeit war es dort immer ungemütlich. Ich war schon immer ein sehr großer Schüler wodurch auch die Stühle und Tische ehr eine Qual waren. Generell war in meinen Schulen immer alles Veraltet.

    Auch bei Thema Lehrer muss ich ihr halt leider zustimmen. Wenn es hoch kommt waren evtl 10% meiner Lehrer wirklich gut und Motiviert. Komischer weiße waren das dann auch genau die Unterrichtsstunden wo es die wenigsten Probleme und Störenfriede gab. Lehrer sein ist halt kein leichter Job und nicht jeder kann es und zumindest in meiner Schullaufbahn kann ich sagen das die meisten es eben nicht konnten.

    Ob man jetzt vieles lernt das „unnötig“ ist ist natürlich ein Streitthema. Ich würde schon behaupten das man ab einem gewissen Punkt in seinem Schulleben viele dinge lernt die man halt in 95% der Fälle wirklich nicht braucht. Andere Themen die aber wirklich wichtig wären fallen dafür weg.

    Auch sagt sie ja extra im Video das die Kids weiter zur Schule gehen sollen weil so nun mal das System Aktuell funktioniert.

    Das Problem im Video ist ehr das sie zwar die Probleme aufzählt aber eben auch keine Lösungen hat die man wirklich umsetzten kann. Die Schulen modernisieren ist da evtl noch das leichteste weil man das mit mehr Geld investment machen könnte aber wie bekommt man motivierte und gute Lehrer? Wir haben ja leider so schon zu wenige. Wenn wir jetzt noch die „schlechten“ aussortieren können wir die Schulen wohl leider direkt ganz schließen.

    Dennoch ist es ein Thema das angegangen werden muss. Ich bin jetzt seit über 10 Jahren aus der Schule raus und wenn ich mich in meinem Familien und Bekanntenkreis so umgucke hat sich quasi nicht verändert.

    • Bei der Ausstattung finde ich, passiert aber momentan tatsächlich schon relativ viel und am Ende ist ein Problem die Lehreraus-/Weiterbildung. Ich hab da eher ein Problem damit zu sagen „das sind alles schlechte Lehrer“. In vielen Fällen hängt es am Ende auch viel an den Rahmenbedingungen, ob ein Lehrer von den Schülern als „gut“ wahrgenommen werden kann. Wie ist die Stundensituation? Rotieren die Lehrer ständig durch neue Klassen, anstatt mal in einer auch Verbindung zu Schülern aufbauen zu können? Wie gut ist die Schulleitung? Bekommen die Lehrer auch die Möglichkeit gute Fortbildungen zu besuchen oder ist in einigen Schulbezirken/Bundesländern die Auswahl eher mau was neue Medien angeht?

      In vielen Bereichen kommen Lehrer mit sehr guten Vorraussetzungen ins oder aus dem Studium und es hängt am Ende nicht nur daran ob ein Lehrer „gut“ oder „schlecht“ ist. Es müssen auch die Möglichkeiten geschaffen werden gut zu wirken. Sonst kann das auch der engagierteste Lehrer am Alltag scheitern und ist am Ende von außen gesehen einer der schlechten.

    • Ist ganz witzig.

      In sagen wirs mal, höheren Angestelltenverhältnissen gibts meistens etwas das nennt sich Jahresgespräch und Zielvereinbarung. Im Idealfall, eine Sparing zwischen deiner Führungskraft und dem Mitarbeiter, wo der Mitarbeiter – seine Ziele, Wünsche und mögliche Entwicklung mit den Eindrücken und Plänen der Führungskraft abgleicht. Wie gesagt, im Idealfall ein Sparing auf Augenhöhe und eine Auslotung des machbaren und meistens auch Kompromissen.

      In meiner schönen Idealutopie, gäbe es sowas für jeden Schüler ab der ca. 8-9. Klasse. Diese Art der Individualförderung, verbunden mit Gamification durch zumindest in Teilen selbstgelegten „Zielen“, wäre für mich eine sehr interesannte Fallstudie.

  8. Hab dieses Video damals, als es raus kam auch gesehen und dachte im Grunde ebenso wie Du. Was wir hier haben, ist in meinen Augen nicht nur ziemlich schlechte Werbung für irgend ein Buch, sondern zudem noch Suggestion auf ’nem ziemlich erbärmlichen Niveau! „Hast Du schonmal jemanden sagen hören: ‚Gut, dass ich das damals in der Schule gelernt habe‘?“
    Ja! MICH! Kritik am Bildungssystem ist sicher an vielen Stellen berechtigt und auch notwendig, aber hier wird nicht dazu aufgerufen, sondern lediglich gegen ausführende Organe gehetzt. Der Lehrer muss genauso früh aufstehen, um dem Schüler das beizubringen, was er selbst einmal gelernt hat. Un er muss dabei sogar noch selbst immer weiter lernen.

    Keinem Schüler sei unterstellt, dass das Schulleben einfach wäre! Das wurde auch nie behauptet! Ich kann mich noch erinnern, wie mir damals vom quasi Beginn des Anfangs vom Ernst des Lebens (ja, das ist so gemeint, wie es da steht) erzählt wurde. Das Schule bedeutet, die eigenen Interessen nicht gänzlich zu ignorieren, jedoch auch mal evtl. wichtigeren Dingen temporär unterzuordnen.
    Und wie wenig Interesse viele (definitiv nicht alle!) junge Menschen daran haben, verdeutlicht sich alleine in der immer schlimmeren Sprach- und Schreibweise. Gerade die Sprache Deutsch zeigt, wie „kapiergeschützt“ sich so mancher zeigt. Dabei sei übrigens angemerkt, dass ich selbst in meiner Schulzeit große Probleme mit Rechtschreibung und Grammatik hatte.

    Vielleicht sollte die gute Joyce mal eher einen Ansatz in einer offenen Diskussion, statt einer plumpen Klage zu finden. Denn hierbei zeigt sich auch erneut, was der typisch deutsche am besten kann: mit dem Finger auf andere zeigen, und jene seines eigenen Versagens bezichtigen. Und so erfolgreich sie auf YouTube auch sein mag – mit diesem Video hat sie definitiv versagt.

    • Hast meine Zustimmung!

      Ich muss gestehen, dass ich Joyce auch nicht unbedingt für eine gute Botschafterin ihrer Sache empfinde. Ich hatte bisher nicht in den Eindruck, dass die Dame Abitur hat und vor geistigen Ergüssen strotzt.

      Es gibt echt eine Menge Youtuber die geistig etwas auf dem Kasten haben. Joyce und ihre ponk-Kollegen hätte ich nun nicht dazu gezählt.

      • Abitur haben ist wirklich kein Indikator dafür, dass der betrachtete Mensch besonders fähig für geistige Ergüsse sein könnte.
        Genauso wie Hauptschule kein Indikator dafür ist, dass jemand nicht in der Lage ist, geistige Ergüsse zu produzieren.

        Zu einen großen Teil ist „Abitur haben“ Indikator dafür, dass man a) auswendig lernen kann, b) sich (trotz Pubertät) gut primär auf Schule konzentieren kann und „den Rest“ unterordnen kann, c) ein gutes, intaktes Elternhaus hat und somit wenig „private Probleme“ zusätzlich zu bewältigen hat und d) Dampfplaudern kann*.
        Oder kurz: ackern, ackern, ackern kann dir auch als semi-kluger Mensch locker das Abitur bringen…

        Abitur hin oder her: Die Ausführungen der Dame hier sind absolut kontraproduktiv, Zustimmung an dich und Steve.

        *(BITTE schwächt mal die mündlichen Noten ab. Was da 13. Klasse Abitur damals so abgesondert wurde war oft so dermaßen unreflektiert und 0 nachgedacht ABER „du meldest dich schön häufig, 12 Punkte!“…uff)

    • “Hast Du schonmal jemanden sagen hören: ‘Gut, dass ich das damals in der Schule gelernt habe’?” Ja! MICH!

      Dazu ergänzend: Es hat mich überlegen lassen, wovon ich (nach knapp über 10 Jahren) noch weiß, dass ich es in der Schule gelernt hätte. Gerade all das, was man später noch brauch, ist so überlagert von allem, was seit der Schule damit getan wurde, dass ich nicht einmal mit Gewissheit sagen könnte, dass ich es ursprünglich in der Schule gelernt hatte.
      Dagegen ist das, was ich eben „auf die harte Tour“ lernen musste und nicht in der Schule als Hausaufgabe o.ä. hatte, viel, viel krasser in Erinnerung geblieben, z.B. hatte ich in der Grundschule sowas wie „Was ist das für ein Baum, was ist das für ein Pilz“, danach nie wieder und da habe ich mich immer mal wieder gefragt „Warum hab ich das nicht später noch einmal in der Schule gelernt, wieso gab es später nur noch Sachen in Biologie, die mir selten so im Alltag nützen, wie es praktisch wäre, eine Blume oder Pflanze einordnen zu können“.
      Vermutlich geht es nicht nur mir so (ähnlich wie „Schlechte Sachen merkt man sich besser als wenn alles gut ging) und daher kommt ein Stückweit auch das Bild „in der Schule lernt man nichts sinnvolles“

  9. Ich finde Ihr beide habt Recht!

    Ich stimme auch nicht zu, dass man unnütze Dinge lernt. Gerade die aktuelle politische Landschaft zeigt doch sehr gut, dass verdammt viele Menschen nicht in der Schule aufgepasst zu haben scheinen.

    Ein großes Problem in unserem Schulsystem sehe ich tatsächlich darin, dass man in vielen (nicht in allen) Fächern tatsächlich nur für die nächste Klausur lernt und dann alles vergessen kann. Mir fällt dies ziemlich häufig in den naturwissenschaftlichen Fächern und aktuellen politischen Diskussionen auf. Dabei stelle ich selbst fest, dass ich eine Menge verdrängt habe, dass mir in der Schule beigebracht wurde und es erst wieder nachlesen muss. Ich finde Schule legt zu wenig wert darauf Wissen nachhaltig in den Köpfen zu verankern.

    • Dass unser Schulsystem dringend reformbedürftig ist, steht außer Frage. Daher schreibe ich auch ja, dass sie mit einigen Punkten recht hat. Allerdings kann nicht die Antwort sein, alles zu verteufeln und den Kids quasi zu raten, die Schule nicht mehr zu besuchen.

      Und die Alternativen, die sie aufzeigt, sind auch ne Farce: Schule dem persönlichen Biorhythmus anpassen. Ja klar. Ist ja nicht so, als hätten wir jetzt schon überall Lehrermangel…

      • Ich finde die Idee mit der Anpassung an den Biorhythmus total sinnvoll. Mir hätte dies sicher in der Schulzeit genützt. Eine Umsetzung dieser Idee wird aber nicht nur am Lehrermangel scheitern, sondern vorallem an dem Unwillen der Helicoptereltern. Wenn die vor den Kindern zur Arbeit müssen, dann können die doch nicht ihre Kids in die Schule fahren. Die Ganztagsschule ist auch nicht eingeführt worden, weil dies pädagogisch oder medizinisch sinnvoll gewesen ist, sondern weil immer mehr Eltern es nicht wollten, dass ihre Kids unbeaufsichtigt zu Hause sind.

        • Und weil sich die Arbeits – und Lohnwelt verändert hat.
          Zu meiner Zeit ™, konnte mein Vater locker allein arbeiten und uns alle finanzieren, auch Urlaub war – wenn auch kein „Jetten nach Dubai“ sondern „gemütlich nach Dänemark“ drin, man konnte was sparen, und Mutti war nach Schulschluss daheim, gab warmes, gesundes Essen, sie hat sich gekümmert, dass die Hausaufgaben erledigt werden und dann ging es raus spielen.

          Klein Profikommentator war da nicht allein.
          Geht heutzutage eben nicht mehr so leicht, da sind die Familien eben auf zwei Einkommen angewiesen.
          Ich zumindest bin froh, der Zeit der Ganztagsschulen noch entkommen zu sein 😮

          • Zu meiner Schulzeit war das so, dass mein Vater Alleinernährer und meine Mutter Hausfrau war.

            Trotzdem bin ich morgen alleine aufgestanden und habe das Haus verlassen, bevor meine Eltern wach waren. Ich bin mit dem Schulbus oder – ab der 5. Klasse – mit dem Fahrrad 10 km in die Schule gefahren. In meiner gesamten Schulzeit bin ich vielleicht 20 mal von meinen Eltern von der Schule abgeholt worden.

            Meine Kritik richtet sich nicht an die Ganztagsschulen, welche ich richtig angewendet für pädagogisch sinnvoll halte. Meine Kritik richtet sich an die Beweggründe, die zu den Ganztagsschulen geführt haben.

    • Es gibt kein „unnützes“ Lernen. Gerade das Lernen von Dingen, auf die man keinen Bock hat, lehrt einen mit Disziplin gegen die eigenen primitiven Impulse zur Unmittelbaren Befriedigung zu arbeiten. Man kann im Leben niemals nur tun worauf man Bock hat. Und egal was man nach der Schule studiert oder lernt oder wo man schließlich arbeitet. Es wird IMMER einen hohen Prozentsatz an Stoff oder Tätigkeit geben, die einem ätzend, sinnlos oder demotivierend vorkommen. Erfolgreich werden dann nur diejenigen sein, die machen, was nötig ist, ohne sich wie ein Kleinkind auf den Boden zu schmeissen und zu heulen.

      Deswegen mache ich bei diesen Schuldebatten schon gar nicht mehr mit, diese Schneeflockeneinstellung der Generation Z, dass alles gefälligst voll viel Sinn haben muss und man nur tun sollte, wozu man Lust hat und ja nicht auf Autoritäten hören, ist so ein infantiler Blödsinn, dass ich aus Erwachsenen- und Arbeitgeberperspektive nur mit dem Kopf schütteln kann.

      Im Übrigen kann und soll die Schule nicht die Defizite aufholen, die anscheinend im Elternhaus entstehen. Wie man einen Mietvertrag abschließt oder eine Steuererklärung schreibt hat keiner von uns in der Schule gelernt. Trotzdem haben wir es hingekriegt, ist ja auch nun wirklich nicht so schwer. Diese völlige Unfähigkeit einer Generation, die meint an erfolgreichen und für alle gewinnbringenden Systemen wie der Marktwirtschaft rumwurschteln zu müssen, ohne einen Plan von irgendwas zu haben, gleichzeitig aber meint alleine nicht lebensfähig zu sein, ist unglaublich.

      • Im Grunde stimme ich Dir zu, Widerspruch bekommst Du von mir jedoch bei dem Thema Defizite ausgleichen. Natürlich ist es scheiße, dass immer mehr Kinder und Jugendliche massive Defizite in ihrer Erziehung und dem von Eltern zu vermittelnen Wissen haben. Allerdings nützt es unserer Gesellschaft nichts, wenn wir dies nicht ausgleichen. Du bezeichnest eine ganze Generation als unfähig – wo ich nicht zustimme. Wenn wir die Defizite nicht ausgleichen, erwartet Du ernsthaft, dass deren Kinder diese von alleine überwinden?

        • Hast du Recht, hab mich da auch nicht ganz deutlich ausgedrückt. Natürlich ist es Aufgabe der Schule gerade dort, wo Defizite im Elternhaus entstehen, nachzuhelfen. Manchen Kindern wird zB gar nicht vorgelesen, die kommen in die Grundschule mit einem Bildungsniveau, das andere Kinder mit 3 Jahren haben. Da sollte man natürlich im Sinne der Chancengleichheit versuchen die Defizite aufzufangen (was, da muss man einfach auch mal realistisch sein, niemals gelingen wird. Keine Schule der Welt kann kompensieren, was ein Kind aus einem guten Elternhaus an Förderung aber auch einfach schon genetischem Vorsprung iSv. Intelligenz (die nach aktuellem Stand zu mehr asl 50% genetisch bedingt ist) anderen Kindern voraus hat. Deswegen wird es völlige Chancengleichheit natürlich niemals geben).

          Ich meinte eher, dass Alltagswissen nichts mit dem Bildungskanon der Schulen zu tun hat. Zumindest auf einem Gymnasium sollte man voraussetzen können, dass ein fast erwachsener Mensch selbst lernt, wie man eine Versicherung abschließt oder einen Mietvertrag unterzeichnet.

          Und ich bezeichne natürlich nicht eine ganze Generation als Unfähig. Es gibt selbstverständlich in dieser Generation eine riesige Anzahl an tollen, fleißigen, wissbegierigen, rationalen Menschen. Wir haben viele davon als Praktikanten, später als Studenten oder junge Kollegen hier. Sie werden leider von der Kräkelermehrheit bei irgendwelchen Freitagsdemos überstimmt, aber sie kümmern sich um die wichtigen Dinge – ihre Ausbildung, ihr Humankapital, ihr Vorankommen, durch das sie letztlich den Menschen in ihrer Nähe und damit auch der ganzen Gesellschaft viel mehr helfen, als durch das Schulschwänzen oder vom Sozialismus 3.0 (womit eigentlich fast alle in wirklichkeit leistungslosen Wohlstand meinen) fantasieren.

          • Ehrlich gesagt finde ich schon, dass die Schule schon ein wenig über das Leben informieren könnte. Als ich nach dem Abitur und der Bundeswehr bei meinen Eltern ausgezogen und in meine eigene kleine Wohnung gezogen bin, wusste ich nicht, dass man Strom anmelden muss! habe ich dann erfahren, weil sie ihn mir abgestellt haben :p

            Klar, hätte man wissen können und hätten meine Eltern mir auch sagen können. Dennoch finde ich, dass Schule einem die ersten Schritte im eigenen Leben einfacher machen könnte.

        • Das war die Generation X. Mit denen hab ich nichts zu tun 😉
          Aber ja, die sind schuld und wurden ihrerseits von ihren Hippieeltern verkorkst. Aber Schuldzuweisungen bringen uns ja nicht weiter, wir müssen überlegen, wie wir wieder vernünftige Werte wie Disziplin, Ordnung, Gehorsam wo er nötig ist (insbesondere in den „Lehrjahren“, bevor man selbst Ahnung hat), Fleiß und Aufopferungsbereitschaft fördern.

          • Also genau das, was es in den skandinavischen Ländern überwiegend nicht gibt und was am allerbesten funktioniert?

      • Also mit den Defiziten ist das so ein Problem…
        In der Ausbildung habe ich gelernt, was Vertragsrecht .
        NACHDEM ich einen Ausbildungsvertrag unterschrieben habe.

        Es gibt definitv Grundlagen, die in die allgemeinbildende Schule gehören.
        Welches Elternteil kennt sich denn wirklich aus mit Verträgen und so?
        Die meisten hören da doch auf den Rat von Ihren ltern oder Bekannten oder nem guten Versicherungsvertreter.

        Es gibt Lebenswissen, das für mich zwingend in die Schule gehört und nicht ins Elternhaus. Umgekehrt gehört vieles was angeprangert wird ins Elternhaus.

        Eltern – Erziehung
        Schule – Bildung

        Der Brite kennt für beides „education“.
        Übrigens bekommt „Another brick in the wall“ je nach Übersetzung dieses einen Wortes eine ganz andere Bedeutung.

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