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Bundeskanzlerin Angela Merkel rechnet einem „Bild“-Bericht zufolge damit, dass der Corona-Lockdown noch bis Anfang April dauern muss […] „Wenn wir es nicht schaffen, dieses britische Virus abzuhalten, dann haben wir bis Ostern eine zehnfache Inzidenz. Wir brauchen noch acht bis zehn Wochen harte Maßnahmen“. (Via)

Zuerst mal: Die Quelle für diese Aussage ist die Bildzeitung, von daher ist das mit Vorsicht zu genießen. Diese „Nachricht“ wird eine Menge Menschen triggern, von daher bin ich sehr skeptisch, ob Merkel das wirklich so gesagt hat.

Was einen potentiellen Lockdown bis April angeht, so halte ich dies in der jetzigen Form für Blödsinn. Im Grunde ist es kein richtiger Lockdown, denn viele Menschen halten sich schlicht und einfach nicht an die Maßnahmen. Bis auf die Geschäfte und Restaurants gehen „alle“ ganz normal arbeiten. Außerdem sind in einigen Bundesländern die Schulen bereits wieder geöffnet. Mit den aktuellen Maßnahmen werden die Zahlen einfach nicht runtergehen. Ich für meinen Teil bin für einen richtigen Lockdown mit Ausgangssperre und allem drum und dran. Wenn man das vier Wochen hart durchzieht, werden die Infektionszahlen sehr viel besser aussehen, als wenn wir jetzt noch drei Monate so weiter rumgurken…




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34 KOMMENTARE

  1. Wenn wir die Lage mal realistisch betrachten, dann kommen wir mit dem Shutdown-Gemurkse nicht aus der Pandemie raus, egal wieviel wir öffnen oder schließen. Ich darf auch daran erinnern, dass der Shutdown nie dazu diente, die Seuche zu bekämpfen, sondern nur zu verlangsamen. „Flatten the curve“ hieß es im Frühjahr 2020 … die Seuche sollte nur soweit verlangsamt werden, dass das Gesundheitssystem nicht explodiert. Und angesichts dessen, dass wir auch heute noch jede Menge Intensivkapazität haben, sind wir im Grunde genommen im grünen Bereich.

    Aber zurück zur Bekämpfung: Letztlich läuft alles darauf hinaus, die Bevölkerung bzw. einen großen Teil davon durchzuimpfen. Da wir keine 100% Impfung erreichen, wird Corona auch nicht völlig verschwinden, es wird lediglich Teil der jährlichen Grippewelle sein. Aber das läuft dann unter „Normalität“.

    Jetzt kommt der Teil, an dem ich sicher Widerspruch ernten werde: Wenn wir zur Normalität zurückkehren, wenn sich sozusagen der Rauch verzieht, werden wir die Trümmer unserer Wirtschaft erst richtig zu Gesicht bekommen. Jede Menge Insolvenzen, jede Menge Arbeitslosigkeit. Das ist nicht gut fürs Land, aber erst Recht ist es nicht gut für die Regierenden. Die momentane Katastrophenlage hilft der Regierung: insgesamt schart sich das Volk hinter den Führern, das war schon bei den vergangenen Hochwasserkatastrophen so. „Schröder hat den Osten geflutet, um die Wahl zu gewinnen“, hieß es damals sarkastisch.

    Für die Regierung ist es also von Vorteil, wenn wir die Normalität noch über die Bundestagswahl ziehen. Das ist rein objektiver Fakt, keine Verschwörung. Zur Verschwörung wird es erst, wenn ich einen Zusammenhang mit der Inkompetenz im Zusammenhang mit den Impfungen herstelle. Wenn ich behaupte, dass es nicht Inkompetenz ist, dass uns andere Länder meilenweit voraus sind, sondern dass Kalkül dahintersteckt. Ist das so? Ich bin hin- und hergerissen, angesichts der letzten 16 Jahre tippe ich dann aber doch eher auf Inkompetenz als auf Verschwörung.

    Wie dem auch sei, so wie die Sache momentan läuft, wird die Impfung mindestens noch bis Herbst dauern, eher länger. Und das bedeutet natürlich auch, dass man bis dahin Aktion simulieren muss, also rechne ich damit, dass der Shutdown, ob stärker oder schwächer, uns jedenfalls noch bis in den Herbst begleiten wird.

    Wenn Merkel also darüber sinniert, dass uns noch 4-6 Wochen bevorstehen, dann ist das nichts anderes als das übliche Auf-Sicht-Fahren. Alles andere liegt hinter dem Erkenntnishorizont, aber dass die Bevölkerung in den nächsten 4-6 Wochen noch nicht maßgeblich durchgeimpft ist, ist nun keine große Erkenntnis. Im Grunde hat die Aussage also den Gehalt von „nachts wirds dunkel“.

    • Ich glaube das der politische Druck der sich gerade auf Merkel aufbaut aber bald nicht mehr eindämmen lässt.
      Und ich glaube/hoffe nicht das sich diese Inkompetenz bis zu den Bundestagswahlen im Herbst hinter der Panik die uns suggeriert wird verbergen lässt.

      Die Insolvenzen die jetzt dann auf uns zu rollen werden werden sich signifikant auf unseren gesellschaftlichen Wohlstand auswirken. Was sich negativ auf die Gesamtgesellschaft und im speziellen auf Gesunheit und Soziales auswirken wird.
      Was wiederum zur Folge haben wird das Leute unzufrieden werden und dann Sündenböcke gesucht werden warum alles beim Teufel ist… ist bis dato leider immer so gewesen
      Ich glaube das Kind ist schon in den Brunnen gefallen und nass. Auf was sich jetzt konzentriert werden sollte ist nicht zu ersaufen

      • Dir ist bekannt, dass die Insolvenzantragspflicht derzeit ausgesetzt ist? Ursprünglich galt das bis Jahresende, momentan wurde es bis zum 31.1. verlängert. Und ich wette ein kleines Vermögen darauf, dass das nicht die letzte Verlängerung ist.

        Egal, ob die Impfgeschichte so beabsichtigt ist oder nicht, das Ziel der Regierung – das Ziel einer jeden Regierung – ist es, die üblen Nachrichten bis nach die Bundestagswahl zu verschieben.

        Im übrigen: ist dir noch nicht aufgefallen, dass wir seit 10 Jahren in Panik gehalten werden? Wie war das mit der Griecheninsolvenz? Sie ist nur noch Tage, Stunden, Minuten entfernt, wenn wir jetzt nicht Geld lockermachen? Wie ist das mit dem Klima? Wenn wir jetzt nicht aufhören zu atmen, geht in 12 Jahren die Welt unter? Die Amerikaner wurden jahrzehntelang im Dauerkrieg gehalten, um Geld für wahnsinnige Rüstungsprojekte rausrotzen zu können. Bei den Deutschen kommt Krieg nicht so gut an, da muss Dauerpanik reichen, damit wir spuren.

  2. Naja die Chance auf einen wirklich 4 wochen harten lockdown wurde verpasst.
    Jetzt ist es nichtmehr möglich !
    Die Akzeptanz sinkt und auch rein wirtschaftlich nicht denkbar, jetzt gehen schon viele auf dem Zahnfleisch oder garnichtmehr…
    Irgendwo muss dann auch mal der Punkt erreicht sein an dem man abwägen muss.
    Allein wenn ich sehe wie mit dem Einzelhandel umgesprungen wird wird mir schlecht…

  3. Es ist zwar immer leicht zu meckern, aber unsere Regierung hat scheinbar auf allen Ebenen komplett versagt.

    Man hat total versagt bei der Beschaffung des Impfstoffes, andere Länder sind bereits deutlich weiter als wir. Selbst der Impfstart in Deutschland war einfach nur nen Sinnbild dieses Versagens.
    Da liegt das bissl Impfstoff was Verfügbar ist schon übers Wochenende parat. Aber die beteiligten sollten bis zum Montag warten damit wir “gemeinsam“ das Impfen starten. Was soll der Mist ? Zählt hier nicht jede Sekunde ?

    Der Lockdown hat rein gar nichts gebracht.
    Menschen fahren am Wochenende weiter in Skigebiete, sind weiterhin zu hauf unterwegs. Bei uns im Harz hat man erst letztes Wochenende angefangen zu reagieren und ist dort mit 100 Polizisten samt Abschleppwagen hingefahren um den Ansturm entgegen zu wirken.

    Gefühlt geht der größte Teil der Bevölkerung weiter arbeiten.
    Stehen die Bänder in der großen Industrie still ? Nein natürlich nicht
    Wer muss aber seine Läden schließen ? Kleine Betriebe mit funktionierenden Hygienekonzepten.
    Baumärkte müssen schließen, obwohl sie die selben Bedingungen haben wie der Einzelhandel.
    Geöffnete Baumärkte könnten die Leute eher dazu bringen zuhause zu bleiben, die Zeit zu nutzen und liegengebliebene Dinge am Haus und Garten /Wohnung zu erledigen.
    Friseure machen dicht, nun rennen die Leute halt woanders hin und lassen sich vermutlich ohne vernünftiges Hygienekonzept und Zurückverfolgbarkeit die Haare woanders schneiden.
    Öffentliche Verkehrsmittel fahren genauso wie vorher und können die Keimzelle schlechthin für das Virus sein.

    Wenn ich nach der Arbeit heim fahre (systemrelevanter Beruf),
    sind die Straßen rappel voll.
    Beim Lockdown im Frühjahr hast du wenigstens gemerkt, das nen Lockdown ist und die meisten Leute zuhause geblieben sind.

    Das ganze Volk tanzt doch der Regierung auf der Nase rum,
    sämtliche Beschlüsse werden am Ende irgendwo ignoriert.
    Ich kanns den Leuten nicht mal mehr verübeln, vieles ist halt einfach nur Bullshit und am Ziele vorbei geschossen.

    Steve hat mit nem Knallharten Lockdown schon recht,
    nur bis unsere Regierung da erstmal Reagiert haben wir es wirklich schon Ostern.

    Ich bin wirklich gespannt wie sich diese Politik auf die nächste Bundestagswahl auswirkt.

  4. Ich hatte am Mittwoch Kontakt mit einer Person, die Donnerstag Symptome entwickelt hat und Freitag den Test gemacht hat, der am Montag positiv war. Meint ihr, ich kann einen Test machen? Nö – ist nicht drin, weil ich keine Symptome habe und der vermutete Tag der Infektion zu nah am Tag meines Treffens war. Jetzt renne ich jeden Tag auf Arbeit rum und stecke potentiell zweihundert Menschen an. Wenn ihr demnächst also von einem Fall in der BILD lest, war ich das. Habe über eine Stunde telefoniert (116117, Gesundheitsamt, Hausarzt, Arbeitgeber) und wollte einen Test und in Quarantäne, bis dieser negativ ausgefallen ist. Fakt ist: ich bekomme keinen Test und solange das Gesundheitsamt sich nicht bei mir meldet, muss ich Präsenz zeigen auf der Arbeit. Der Lockdown und die Pandemie werden nie enden, solange unsere Politiker so dermaßen versagen. Warum wird hier so wenig getestet? Warum fahre ich morgen nach der Arbeit in einen SM-Club und bezahle mit meinem Geld für einen Test, der nur unzureichend präzise ist (Schnelltests wirken nur auf Antikörper – wahrscheinlich habe ich durch die Zeit der Inkubation noch keine.). Ich renne seit gestern wie ein kopfloses Hühnchen herum und überdenke, wie groß die persönlichen Konsequenzen für mich sind, wenn ich der Arbeit unentschuldigt fernbleibe. Einen Krankenschein bekomme ich nämlich auch nicht. Da hat meine Hausärztin Prinzipien und diesen Quatsch übers Telefon macht sie schon gar nicht.

    Fick doch Deutschland und deine (versagenden Politiker)

    • Ja, war hier ähnlich. Wobei ich Symptome hatte und meine Freundin nicht. Aber kurz mit dem Arbeitgeber gesprochen und wir konnten auch ohne Attest oder Anordnung ins Homeoffice.
      Wenn der Arbeitgeber das nicht zulässt ist er dumm, wer will so lange einen möglichen Kranken bei sich im Büro haben. Da fehlt doch 3 Wochen später die ganze Belegschaft.
      Zumindest sofern Homoffice möglich ist.

  5. Wen interessierts. Hier im Dorf eh niemanden.
    Zum Glück kann man sich aussuchen, worüber man sich aufregt. Man kann sich also täglich Corona News geben (seit fast 1 Jahr) um sich darüber aufzuregen, obwohl man selbst nichts dran ändern kann. Oder die Zeit einfach nutzen, um sinnvolles zu machen, was einem Spaß macht und evtl. im Leben noch was bringt, wie z.B. sinnvolle! Bücher lesen, etwas das man ohne Lockdown vermutlich nicht machen würde. Lieber das Beste draus machen, statt sich das schlechteste zu geben.

  6. Mit dieser Aussage hat sich die Akzeptanz für mich damit entgültig erledigt.
    Mir völlig egal was sie jetzt noch beschließen.
    Ich weiß nur eins bald ist Bundestagswahl…
    Diese Willkür und diese Inkompetenz ist einfach nur noch bodenlos

  7. Die sollen lieber impfen, impfen, impfen – anstatt täglich irgendwelche beknackten Lockdown Diskussionen zu führen. Wir kommen nur mit Impfung aus diesem Dauerkreislauf Lockdown-Öffnung-Lockdown raus.

    Und auch mit einem knallhart Lockdown werden nach der folgenden Öffnung die Zahlen wieder ansteigen. Das zeigen alle Beispiele aus dem Ausland. Frankreich hatte im Oktober genau so einen knallhart Lockdown, wo Menschen am Tag nur 1 Stunde das Haus verlassen und nicht weiter als 2km um ihre Wohnung rum durften. Sechs Wochen nach der Lockerung sind die Zahlen wieder oben.

    Der Kreislauf wird sich nur durch schnelles Impfen brechen lassen. Israel hat jetzt knapp 25% der Bevölkerung durch – da wird sich ab nächster Woche zeigen, wie sehr die Infektionszahlen in der Ü60 Gruppe zurück gehen.

    • Das ist sicherlich grundsätzlich richtig, das Problem ist aktuell die mangelnde Verfügbarkeit des Impfstoffes. Ich bin gespannt, ob noch Wege gefunden werden, diese so schnell wie möglich zu erhöhen.

      • Astra Zeneca hat heute Zulassung bei der EMA beantragt. Termin der Entscheidung ist 29. Januar. Die EU hat bei Astra Zeneca 400 Mio. Dosen in der 1. Runde bestellt. Der Impfstoff ist im Kühlschrank lagerbar, kann also gut und schnell transportiert werden und könnte sogar in Arztpraxen verimpft werden.

        Wenn der Impfstoff zugelassen wird, werden wir im Februar, spätestens im März extrem viel Impfstoff haben. Dann bin ich sehr gespannt, wie gut unsere Infrastruktur funktioniert. Dann ist die Ausrede „nicht genug Impfstoff da“ vom Tisch. Und dann sollten man spätestens im April eine sehr deutliche Entspannung der Lage feststellen können.

        • Das wird aber gegen die Impfskeptikervolltrottel nicht helfen und davon gibt es schlicht zu viele, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Ich wäre für Impfpflicht unter Androhung drakonischer Strafen aka Knast. Meine Geduld mit der bodenlosen Dummheit der Massen ist langsam zuende.

          • Ich bin da sehr bei dir. Ich habe es auch für einen großen Fehler der Kanzlerin gehalten, sofort nach Aufkommen der Debatte zu sagen „Impflicht gibt es nicht“. Nochmal: am Ende des Tages kommen wir nur mit der Impfung zurück ins Leben. Und wenn sich zuviele Deppen weigern, weil sie glauben ihnen wird ein Chip eingepflanzt oder es wächst ihnen ein dritter Hoden, dann ist das für die Gesamt-Gesellschaft einfach ein Problem.

        • Nunja da hörten sich die Einschätzungen gestern bei Anne Will doch ganz anders an. Montgomery geht davon aus, dass wir noch das komplette Jahr mit dem Impfen brauchen. Spahns aussage bezüglich impfangebot für jeden bezieht sich nämlich darauf, dass auch wirklich alle bestellten Impfstoffe zugelassen werden.
          Eine Entspannung wird es erst wieder geben, wenn es wärmer wird. Die Leute haben es satt sich einzuschränken und im letzten Frühjahr gingen die Zahlen schon vor dem Lockdown zurück, da hatten die Leute noch Schiss.

          • Am Ende des Tages ist es wichtig, dass in der Gruppe der Über 60 Jährigen möglichst gut durchgeimpft wird. In diesen Gruppen liegt die immense Sterblichkeit. Spannend wird wie gesagt diesbezüglich der Blick nach Israel, weil man da sehr bald sehen wird, welche Auswirkungen das Impfen in der Praxis hat.

            Und so bitter es ist: die Politik interessiert sich doch nicht dafür, ob Lieschen Müller „long Covid“ bekommt und monatelang erschöpft ist und nur noch 80% Lungenvolumen hat. Die Politik interessiert sich dafür, dass Lieschen Müller stirbt. Viele Tote = schlecht, vor allem im Wahljahr. Von daher mag das schon sein, dass wir das ganze Jahr zum Impfen brauchen. Aber die Gruppe der 20 bis 30 Jährigen ist jetzt für die Impfdebatte halt nicht wirklich relevant, so lange in den anderen Altersgruppen genug geimpft wurde

    • Ohne hier das Drecksblatt in Schutz zu nehmen, aber 8 bis 10 Wochen ist halt schon kurz vor Ostern. Und dass die Maßnahmen von der aktuellen Situation abhängig sind, ist ja nun nichts neues.

  8. Hin und Her, Hin und Her, Hin und Her…
    Lockdown, kein Lockdown, Lockdown light, Ausgangssperre, Lockdown, kein Lockdown, Lockdown

    Ganz ehrlich? Ich kanns nicht mehr hören und bin Corona müde. Wenn ich den Rotz bekomme, dann solls so sein, aber mir ist das Theater nach fast einem Jahr einfach zu anstregend. Es gibt im Leben auch andere Dinge, als sich ständig wegen Corona den Kopf zu zerbrechen.
    Ich genieße jetzt die schönen Tage mit meiner Family, die einem noch bleiben. Und hoffe nicht auf den einen Tag, an dem Corona „weg“ sein sollte. Machen wir uns nichts vor, den Tag wird es auf absehbare Zeit nicht geben und ein Leben wie vor Corona wird es genauso wenig auf absehbare Zeit geben.

  9. „Lockdown bis Ostern“ ist eine schmissige „Bild“-Schlagzeile: Guck mal, der Osterhase bringt uns niedrigere Infektionszahlen! In Julian Reichelts allmorgendlichem Kaffeesatzlesen zeigte sich, dass die Infektionszahlen noch so lange hoch bleiben werden.
    Ernsthaft: Die Frage ist doch die völlig falsche. Mit welchen Maßnahmen bis wann wie genau die Infektionszahlen gesenkt werden können, lässt sich doch lediglich erraten. Die entscheidende Frage ist: Mit welchen Maßnahmen können wir mehr Neuinfektionen vermeiden, und (nicht unwichtig): Was für eine Neuinfektionszahl ist für uns akzeptabel? Der Zero-Covid-Zug ist bei uns längst abgefahren. Zielwerte von 25/100.000 oder 50/100.000 sind in der Diskussion, für beide Werte gibt es mehr oder weniger gute Argumente. Aus meiner Sicht wäre es Aufgabe u.a. des Journalismus und der Politik, diese Debatte zu führen, anstatt ständig sinnfreie Terminspekulationen durchzuführen.

  10. Ich bin absolut gegen einen richtigen Lockdown.
    Ein Lockdown bringt kaum etwas, das sehen wir jetzt und das haben wir auch beim ersten Lockdown gesehen (Die Zahlen gingen schon am ersten oder zweiten Tag des ersten Lockdowns herunter = Lockdown hat nichts gebracht, sondern die Vorsichtsmaßnahmen von vorher).
    Dieser Lockdown verläuft aus zwei Gründen viel schlechter als der Erste:
    1. Es ist Winter
    2. Der Virus ist zu einer viel ansteckenderen Variante mutiert

    Wobei der zweite Punkt der Hauptgrund ist. Wird halt nur überhaupt nicht getestet in Deutschland. Dieser Lockdown musste kurzfristig her, da der Gradient der Neuinfektionen zu groß wurde = Krankenhäuser waren überlastet.

    Punkte wie „man darf sich nur noch mit einer Person aus einem anderen Haushalt treffen“ und „man darf nicht an die frische Luft“ (gibts noch nicht, außer Nachts) und „man darf nur noch 15km von der Wohnung“ weg sind absoluter Schwachsinn und dämmen die Infektionsraten zu exakt 0% ein. Das wurde einzig und allein deswegen gemacht, weil die Bekloppten alle nach Winterberg gefahren sind.

    Ich bin mittlerweile auch wieder eher ein Coronaimpfgegner (ich schreibe hier bewusst Corana-, denn ein genereller Impfgegner bin ich absolut nicht). Eine derartig schnelle Zulassung eines neuartigen Impfstoffes für eine Zielgruppe von der wir nicht wissen, wie viele überhaupt ein Risko haben. Wir wissen ja noch nicht einmal wie viel % der getesteten tatsächlich das „neuartige“ Covid-19 hatte und nicht vor 5 Jahren mal ne „Erkältung“, welche rein zufällig durch irgendein anderes Virus aus dem Coronastamm ausgelöst wurde und er/sie/divers deswegen Antikörper hat. Als vor 2-3 Jahren die Grippewelle so schlimm war, wollte auch keiner die ganze Welt gegen die Grippe impfen. Macht auch null Sinn…

    • Zum ersten gebe ich dir Recht. Bestimmte Maßnahmen sind momentan total sinnbefreit und sorgen mit Sicherheit nicht für Akzeptanz. Aber was soll der letzte Absatz aussagen? Klar weiß man um die Wirksamkeit des Impfstoffs. Und bei Langzeitfolgen sollte man immer im Kopf behalten, dass auch niemand weiß, wie die Langzeitfolgen des Virus aussehen.

    • „2. Der Virus ist zu einer viel ansteckenderen Variante mutiert

      Wobei der zweite Punkt der Hauptgrund ist. Wird halt nur überhaupt nicht getestet in Deutschland. Dieser Lockdown musste kurzfristig her, da der Gradient der Neuinfektionen zu groß wurde = Krankenhäuser waren überlastet.“
      Das ist zum jetzigen Zeitpunkt reinste Spekulation. Ob und wie weit verbreitet die britischen Mutationen hier am Werk sind, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar bestimmbar.

      „Wir wissen ja noch nicht einmal wie viel % der getesteten tatsächlich das „neuartige“ Covid-19 hatte und nicht vor 5 Jahren mal ne „Erkältung“, welche rein zufällig durch irgendein anderes Virus aus dem Coronastamm ausgelöst wurde und er/sie/divers deswegen Antikörper hat.“
      Doch, wissen wir. Du bist einer Fehlinformation aufgesessen. Nach RKI-Angaben (https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/gesamt.html) liegt die analytische Spezifität (Das bedeutet, die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei einer positiven PCR um SARS-CoV2 handelt und nicht um ein anderes Virus) bei korrekter Annäherung bei annähernd 100%. Das ist auch völlig plausibel, wenn man die Funktionsweise und Anwendung einer PCR versteht. Die vielfach vorgetragene Behauptung, der PCR-Test würde alle Coronaviren messen, ist theoretisch abwegig und praktisch nicht belegbar.

    • Das ist genau diese typische falsche Schlussfolgerung. Du siehst: Aha der Lockdown bringt weniger als erwartet. Du folgerst: Naja der Lockdown bringt ja gar nichts!
      In Wirklichkeit wäre die Situation ohne Lockdown viel prekärer und den Effekt von März 2020 wo alle Angst vor der unbekannten Gefahr hatten und sich selbst viel stärker beschränkt haben, den kann man nicht so einfach simulieren.

      Vor allem werd ich insgesamt aus deinem Post nicht schlau. Du bist gegen Lockdown, aber auch gegen die Coronaimpfung, also genau gegen die beiden Instrumente die absolut alle Länder der Erde ohne Ausnahme als den besten Weg aus der Krise identifiziert haben. Jetzt bin ich gespannt wie wir deiner Meinung nach die Pandemie besiegen sollen?

      • Kurz: Gar nicht.
        Es hat auch niemand die Grippe besiegt.
        Ich halte es nicht für richtig, einen so kurzzeitig entwickelten Impfstoff auf die egsamte Menschheit loszulssen.
        Der Lockdown sollte das bleiben wozu er auch Anfangs gedacht war: Fallten the curve = Reine Entlastung der Kliniken. Sollte also meiner Meinung nach stets ein kurzfristiges Mittel sein um die Kapazitäten zu schonen.
        Dann Abstandsregeln und weitere Vorsichtsmaßnahmen einhalten. Wir müssen beginnen mit dem Virus zu leben, irgendwann wird sich dieser auch zu einer einfachen Grippen entwickeln.
        https://www.n-tv.de/wissen/Sars-CoV-2-wird-endemisch-und-ungefaehrlich-article22290733.html

  11. Ein Blick nach London macht Angst. Keine Ahnung ob der Virus in dieser Form nicht schon lange bei uns ist, aber wenn das so bei uns explodieren würde dann will ich kein Arzt sein. Unsere Krematorien mieten schon LKWs an um Särge zu lagern weil die einfach nicht mehr hinterherkommen…

  12. Wir müssen lernen das infektionsniveau auf einem niedrigen lvl zu halten. Ein lockdown mit Ausgangssperre so wie du ihn gerne hättest wird mittelfristig nichts bringen. Das sieht der Drosten genauso. Wer dem seine Meinung nicht teilt in der Hinsicht hat sowieso verloren.

  13. Grundsätzlich hast du ja Recht, dass ein kurzer und wirklich harter Lockdown am Wirksamsten wäre.
    Aber das wird in der Realität nicht passieren. Denn dann müsstest du beispielsweise viele Betriebe stilllegen, in denen kein Home Office möglich ist.
    Da die meisten Regierungspolitiker aber ja bis zum Anschlag im Arsch der Wirtschaft stecken, werden sie das den Unternehmen nicht „antun“ – mit uns im privaten kann man’s ja machen, aber wehe beim Daimler steht das Band still!
    Dann stellt sich noch folgende Frage: Wenn die Leute sich mehrheitlich schon nicht an leichtere Beschränkungen halten, warum sollten sie es dann bei schwereren machen? Höhere Strafen bringen da meistens auch wenig, sonst gäbe es ja beispielsweise in Bayern so gut wie gar keine Verstöße mehr.
    Ein kurzer, harter Lockdown wäre im November wahrscheinlich noch auf ausreichend Akzeptanz gestoßen, im Moment sehe ich dafür – nach fast 3 Monaten Teillockdown – eher schwarz.

  14. Die müssen den Impfstoff raus pumpen, schnell und flächendeckend, egal wie, sonst kommen wir nicht aus der Sache raus. Ich sehe keine Alternative.
    Selbst nach 4 Wochen alles zu, wäre man 4 Wochen später wieder bei den aktuellen Zahlen.
    Das ist ne gesamtwirtschaftliche Rechnung. So weiter mit 20.000 Neuinfektionen am Tag oder Komplettschließung.

    Warum um die Schulen so ein Drama gemacht wird verstehe ich auch nicht so recht.
    Zu machen bis Frühjahr, restliche Ferien streichen und dann bis September durchziehen, wo ist das Problem?

    • Naja, die Eltern und Kinder werden sich freuen, wenn sie jetzt die ganze Zeit „frei“ haben, aber absolut nichts unternehmen können – immer vorausgesetzt, sie halten sich an die Maßnahmen – und im Sommer, wenn die Lage vielleicht wieder etwas normaler ist, dann bei 30-40 Grad in der Schule sitzen dürfen.

      Würde eher sagen, wir wiederholen einfach das komplette Schuljahr für alle, ohne Nachteile. Das ganze Turbo-G-8 ist eh Blödsinn.

    • Man braucht halt auch mal Ferien und Urlaub zwischen drin, auch wenn man arbeitet und den kann man halt nicht vorziehen, komplett streichen ist nicht drin. Kürzen schon eher.

    • Wenn du unbezahlt zuhause bleiben musst weil dein Kind zuhause ist würdest du auch nich so begeistert sein, das is der Grund warum so hart um die Schulen gerungen wird. Nach 10 Tagen zuhause gibts keinen Anspruch mehr auf Lohn… und vom Amt bekommst du nichts also… bleibt noch das Kind mit auf Arbeit nehmen oder Homeoffice, was natürlich auch nicht überall möglich ist.

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