Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) plant ein weitgehendes Verbot von Banden- und Trikotwerbung für gesetzliche Krankenkassen im Sport. Das BMG argumentiert in seinem Entwurf, dass das Sponsoring nicht zur Vermittlung sachbezogener Informationen diene, sondern „allenfalls der Steigerung des Bekanntheitsgrades und der Aufwertung des öffentlichen Images der Krankenkasse durch die Assoziation mit einem beliebten Verein oder Turnier“. (Via)
Spannende Entwicklung. Das Problem: Die AOK ist Haupt-Trikotsponsor der Handball-Nationalmannschaft. Darüber hinaus gibt es viele Vereine aus der Fußball-Bundesliga, die Krankenkassen als Sponsoren haben und dafür Millionen kassieren. Denen allen geht gerade der „Arsch auf Grundeis“, weil die Vereine durch Corona eh schon gebeutelt sind. Es wird in dieser Sache gerade mir Argumenten um sich geworfen, warum es total Sinn macht, dass man für Krankenkassen werben darf…
„Diese Kooperation nutzt Emotionen, um Botschaften zu Prävention und Gesundheit zu senden. Unsere Spieler/innen sind Vorbilder“, so Schober (Vorstandsvorsitzende des Deutschen Handballbundes).
Ist halt die Frage: Darf ein Sponsoring mit einer Krankenkasse suggerieren, dass man unbedingt dort Mitglied werden müsse, weil man es dann sicher auch im Sport schafft? Oder ist sowas völlig okay, weil ja auch andere Sponsoren „falsche Signale“ und „Versprechungen“ für ihre Produkte in der Werbung machen? Wie seht Ihr die Sache?
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Ist glaube ich gar nicht so eine Dumme Idee und hier wurden schon ein paar gute Pro und Contras Verteilt.
Finde die Idee auch nicht Schlecht, den letztlich bedeutet Werbung doch am Ende eines.
Eine Versicherung hat mehr gezahlt als die anderen Versicherungen um ein kleinen Platz für Werbung auf einem Trikot zu bekommen.
Echt eine Selten dämliche Idee einen Bänker zum Gesundheitsminister zu erklären, wer kommt den auf so eine Idee. ^^ 111111!!!!!
Hach ja, Wir sind halt schon immer Super langsam etwas.
Meine Krankenkasse hat gerade den Zusatzbeitrag erhöht … wäre da etwas unglücklich wenn damit Werbung finanziert werden würde …
Hätte man nur eine gesetzlich KK, dann bräuchte die auch keine Werbung.
Leistungen sind eh zu 99% staatlich vorgeschrieben. Wozu man da über 100 verschiedene Kassen braucht ist mir eh schleierhaft.
Ja, ein bischen Konkurenz schadet auch hier nicht, aber die ganzen Doppelstrukturen für Verwaltung und Vorstand und Werbung verursachen Kosten die besser ins Gesundheitssystem gesteckt wären
In Israel gibt es 4 staatliche Kassen, die unter anderem auch die Impfkampagne jetzt organisieren. Da darf man sich eine aussuchen, mehr Auswahl gibt es nicht, funktioniert wunderbar.
Alle Krankenkassen erhöhen gerade die Zusatzbeiträge, weil Corona ja soooo tiefe Löcher in die Milliarden Rücklagen gerissen hat. Die AOK Nordwest geht von 1,1% auf 1,9%. Ich verstehe nicht, wie eine „gesetzliche Krankenkasse“ Millionengelder an eine Brache geben kann, mit welchen sich im Grunde um die Gesundheit der Mitglieder gekümmert werden soll. Die mögen doch bitte Verantwortungsvoll mit den Beiträgen umgehen und diese zweckmäßig verwenden. Auch die Außenwirkung dieser Werbung ist mMn fraglich. Die Meisten Zuschauer von Handball, Fußball oder anderen Sportarten, vollziehen dies bei einem Bier, beim Grillen, mit Chips oder einer Mische. Ob da jetzt nen Krankenkasse auf dem Trikot ist oder nicht, bewegt niemanden dazu ein „anderes“ Leben zu führen.
Wenn man drüber nachdenkt ist es doch eh absurd das gesetzliche Krankenkassen Werbung machen. Mitglied muss man ja eh in einer sein, leistungsunterschiede sind eh gering. Die Millionen die dann in die Werbung gehen fände ich besser aufgehoben im Gesundheitswesen. Aber was weis ich schon.
Das sehe ich genauso. Die unterschiede zwischen den Krankenkassen sind sowieso sehr klein. Das das Millionen in Werbung investiert wird finde ich nicht ok
Im Grunde würde ich dir zustimmen, so rein aus dem Bauch heraus. Das Problem ist aber, dass das Argument mehr oder weniger für jede Versicherung oder jedes Versorgungsunternehmen gilt. Auch da könnte man sagen: Der Stromanbieter/die Haftpflichtversicherung ist schon teuer genug, jeder braucht einen/eine, die Werbemillionen sollten besser in niedrigere Beiträge gehen.
Das Argument ist ja nicht falsch, aber wo willst du die Grenze ziehen? Ginge es nach mir, könnte man auf jedwede Werbung verzichten; Gummibärchen schmecken mir auch, ohne dass Thomas Gottschalk dafür wirbt!
Oder soll man den ganzen öffentlichen und quasi-öffentlichen Sektor ausnehmen? Denk an die Corona-bleib-zuhause-Werbekampagne der letzten Wochen … das wäre dann auch nicht zulässig.
Schwieriges Thema.
Also ich sehe da gerade eine klare Grenze
Die AOK sponsort den DHB, weil sie damit ihr Image verbreiten und Mitglieder anwerben möchte. Mehr bezweckt die ganze Aktion am Ende nicht. Das „Finanzieren & Unterstützen des Sports“ ist dabei imho ein Begleitargument.
Die Werbung für „stay home“ hat einen direkten Effekt auf die Bürger und ihre Gesundheit. es geht hier nicht um „Kundenwerbung“ sondern tatsächlich um die Gesundheit.
Worüber man bei der „stay home“ erbung tatsächlich diskutieren kann ist; muss jetzt „jede“ dahergelaufene Krankenkasse + Gesundheitsministerium eigene Spots schalten, oder reicht eine Kampagne des Ministeriums, bezahlt von dessen Budget (+ vielleicht einer beteiligung der Kassen, wenn man über „100% durch Steuergelder finanziert“ streiten möchte)
Die Grenze ist meiner meinung nach das man sich KK Versichern MUSS, das andere aber ist Quasi Freiwillig.
Die KK Versicherung ist ja in dem Sinne einfach ne Steuer wie Sozialsteuer etc.
Deswegen habe ich die HaftPFLICHTversicherung genannt, die braucht jeder Kfz-Halter. Oder eben einen Stromliefervertrag, den braucht jeder Grundeigentümer. Das ist schon irgendwo vergleichbar mit der gesetzlichen KV, die eben viele, aber nicht alle haben müssen. Als Freiberufler bin ich z. B. privat krankenversichert.
Sehe ich ähnlich, aber die KK jammern ja, dass sie kein Geld haben und alles so teuer ist. Wieso muss dann noch Millionen in Sponsoring laufen?