Die Welle der Empörung gegen das „Dreckige Dutzend“, dass im Alleingang zur Gründung der Super League geblasen hat, reißt nicht ab. So heftig ist die Kritik ausgefallen, dass mehrere Medien berichten, dass einige Super-League-Klubs daran zweifeln, die richtige Entscheidung getroffen zu haben […] Laut Bild sollen gleich mehrere englische Vereine wackeln, darunter der FC Liverpool. (Via)
Wenn ich „laut Bild“ lese, kann ich die Sache schon nicht mehr richtig ernst nehmen – ich erinnere nur an die Bild-Meldung, dass Xabi Alonso neuer Gladbach-Trainer wird. Es kann natürlich durchaus sein, dass aufgrund des massiven Gegenwinds erste Vereine kalte Füße bekommen, aber hätte man das nicht vorher wissen können? Was haben die Klubs denn erwartet? Dass die ganze Welt dieses Schmierentheater abfeiert?
Und eine Sache noch: Es widert mich maßlos an, wie die UEFA und speziell Präsident Ceferin in ihrer Opferrolle aufgehen. Gerade erst hat die UEFA ihre Pläne zur „noch mehr Geld machen“-Reform der Champions League verkündet und jetzt kommen sie ernsthaft mit „den Vereinen in der Super League geht’s nur um Geld“? Warum baut die UEFA aktuell eine derart große Drohkulisse auf? Eben weil sie Schiss haben, dass sie massiv weniger Geld ohne die ganzen großen Klubs machen. Der gesamte Fußball ist kaputt, ich sag’s Euch!
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Die UEFA scheint ja einzuknicken. Eine Reform der neuen CL-Reform ist im Gespräch. Ab 2024 dann mit 4,5 Milliarden € Preispool und mit 36 – 40 Teams in einem swiss Liga System mit anschließenden Playoffs um den Pokal. Wer hätte es ahnen können *zwinker*
Das stand schon vor ein paar Wochen fest. Tatsächlich ist es anders herum: Den Super League Klus ist die Reform a)zu lasch und b)zu spät.
Zitat Reals Präsident Perez: „2024 sind wir alle tot“ (gemeint ist insolvent)
Corona war halt nicht sehr gnädig zu so solide und verantwortungsbewusst geführten Klubs wie Real, Barca oder den Engländern.
Jetzt hat sich der Fußball tatsächlich in eine Situation manövriert bei der es keinen Ausweg ohne Verlierer mehr gibt…
Ein weiter so, mit der reformierten CL ab 2024 ist auch keine Lösung. Die nationalen Ligen verkommen dann immer mehr zu Alibi Veranstaltungen ohne sportlichen Wert.
Im Endeffekt fände ich es tatsächlich besser, wenn jetzt eine „richtige“ Superliga gegründet würde. Die dann aber nur unter sich spielt, nicht parallel in den nationalen Ligen….
Das wäre dann halt nach amerikanischen Vorbild wie eine NHL länderübergreifende Profiliga. Das würde unter Umständen wie in den amerikanischen Ligen zu einer gewissen Ausgeglichenheit der Teilnehmer führen und wäre in sich geschlossen ein sportlich spannendes Konstrukt (auch wenn es keinen Auf- und Abstieg gibt, ansonsten müsste man ja z.B. der NBA auch absprechen spannend zu sein…)
Ob sich dann die Fans damit identifizieren können bleibt abzuwarten, aber ich vermute am Ende werden die Fans doch wieder ins Stadion gehen oder das Sky Abo abschließen…
Gleichzeitig würde die Superliga aber massiv die Attraktivität der dann übrig bleibenden „Restligen“ beeinträchtigen. Die müssten dann definitiv kleinere Brötchen backen. Als Fan einer nicht betroffenen Mannschaft sagt man jetzt vielleicht ja geil geht doch. Aber am Ende will man dann doch die Superstars wie Messi & Co sehen und nicht nur die 3. Garde.
„kein Ausweg mehr ohne Verlierer“ das sehe ich genau so
bzw sind wir als Fans jetzt eh schon die Verlierer egal was kommt
Ein Hauptproblem und auch die große Unterschied zu den amerikanischen Ligen, ist einmal die Intransparenz von Geldern und Verträgen. Da häufen spanische Vereine Milliardenschulden an und sind eigentlich dauerpleite (daher brauchen die auch die Super League so dringend)
Und zum anderen der Ausgleich durch das Draftsystem und die Budgetlimits die es hier einfach nicht geben wird.
Der große große Unterschied zu amerikanischen Ligen, an denen der Fußball in Europa massiv krankt, ist das Drafting System. In der NBA haben jedes Jahr die schlechtesten Teams des Vorjahres die Möglichkeit die besten neuen Spielen zu draften, was die Liga zwar nicht immer, aber eben immer mal wieder gut durchmischt und dafür sorgt, dass sich selten ein Team oben so festsetzt wie der FCB. Selbst die allmächtigen Bulls oder später die Lakers hatten nach ihren Hochzeiten tiefe Abstiege.
Insofern würde dein Vorschlag nichts am Grundproblem ändern. Es ist dasselbe Problem, dass sich im großen in der Gesellschaft an der auseinandergehenden Schere zwischen Arm und Reich zeigt. Geld generiert mehr Geld generiert mehr Geld, das immer weiter vererbt wird und wenn nicht ein Big Bang wie ein Weltkrieg geschieht, sammelt sich immer mehr Geld oben an und führt zu Preissteigerungen für bestimmte Güter, die sich die unten immer weniger leisten können.
Ich sehe keinen Weg, wie man die Dominanz eines FCB brechen kann, solange er ohne Limit per Geld Spieler kaufen kann. Klar ist das Problem kurzfristig behoben, wenn man den FCB und ähnliche Vereine auf eine Superleague auslagert. Solange aber auch dort die erfolgreichen Teams mehr Geld bekommen und ohne Grenze dieses Geld für neue Spieler investieren können, wird sich dasselbe Spiel auch dort irgendwann einstellen. Hinzu kommt, dass dann die Bundesliga und andere nationalen Ligen entwertet werden, weil natürlich jeder Spieler davon träumt bei einem Superleague Team zu spielen und entsprechend abgeworben werden kann.
Ich befasse mich seit gestern mit nichts anderem mehr. Lese mir so viele Meinungen durch und das Thema ist einfach so unfassbar komplex. Ich glaube mit einem so heftigen Gegenwind haben sie dann doch nicht gerechnet.
Ich denke persönlich immer noch das die Zukunft des Fußballs eine solche Liga irgendwann sein wird. Dann aber auch wirklich in der Form das die Top Teams ihre nationalen Ligen verlassen. Das Gefälle ist einfach zu groß geworden.
Moralisch finde ich es gut das Bayern und Dortmund dagegen halten. Wirtschaftlich und Sportlich kann das aber je nach Ausgang dieser ganzen Sache auch noch ein riesiger Fehler werden.
Was die Uefa angeht geht es mir allerdings so wie dir. Das sind doch auch nur Geldgeile Korrupte Schweine… das die sich jetzt hinstellen und sagen sie würden den Fußball verteidigen ist halt ein Witz.
Das Thema ist doch ganz Einfach !
Die Investoren wollen das der Fußball International genau so vermarktbar ist wie der US Sport.
Hier in Deutschland/Europa rennen seit ende der 80er Anfang der 90er jeder Dödel mit NBA oder jetzt weil grad Modern ist NFL Merche rum. Also Sportarten zu denen wir keine „Tradition “ haben .
Das wollen sie jetzt auch für den Fußball, das in Asien und Co alle mit Liverpool Merche rumlaufen . Und sich eine kulturfremde Sportart als Event ansehen wie wir hier US Finals.
Das ist alles !
Kann ich mir gut vorstellen das Vereine, speziell Liverpool, nen Rückzieher macht um sich den Applaus der eigenen Fans abzuholen.
Ne Frage an die Fußball Fans hier:
Das so eine Super-League durch die Hintertür krütze ist, liegt denke ich auf der Hand. Aber wäre eine EU-Liga, deren Teilnehmer sich aus den nationalen Ligen ergibt nicht eine solide Idee? Also die Top Clubs einer jeden nationalen Liga vereint in einer EU-Liga, so dass diese Vereine nur in dieser EU-Liga spielen. Es würde nach jeder Saison regelmäßige Abstiege und Aufstiege geben, die unter den Meisterschafts Gewinnern der jeweiligen nationalen Liga ausgespielt werden würden. Dadurch können die Top Europa Clubs unter sich ausmachen, wer „EU-Meister“ wird und in die nationalen Ligen würde wieder mehr Spannung reinkommen.
Fände ich an sich auch eine ganz interessante Idee als Kompromiss, aber ich fürchte da wäre die Balance schwierig. Wie verhindert man, dass dann die oberste EU Liga nicht nach ein paar Jahren zu 80% aus reichen PL Clubs besteht? Aber gut, vielleicht wäre das dann halt so aber eine halbwegs ausgeglichene internationale „Chancengleichheit“ wie jetzt in der CL wird es dann kaum geben. Ich denke da auch speziell an osteuropäische Meister, die als Underdog zumindest stets dabei sein können und ab und an auch mal für eine Überraschung sorgen (z.B. Porto damals).