Dotesports.com: The U.S. Department of Justice antitrust division is probing the Overwatch League over its soft salary cap policy that discourages teams from excess spending, sources familiar with that inquiry told Dot Esports.
Es ist nicht wirklich eine Überraschung, dass das U.S. Justizministerium die Overwatch League ins Auge gefasst hat und einige Richtlinien für die Gehälter von Spielern aufgrund von möglichen Verstößen gegen den 1890 Sherman Antitrust Act untersucht. Schließlich sind die Gehälter von professionellen Spielern schon seit Jahren ein Thema, welches in der Fangemeinde von Blizzard Entertainment immer wieder zu Diskussion führt.
In diesem Fall geht es hauptsächlich darum, dass es in der Overwatch League wohl ein geheimes und nie offiziell bestätigtes Soft Cap gibt, welches die Bezahlung der Spieler einschränkt. Dieses Limit lag laut einigen Quellen im Jahr 2020 bei 1.6 Millionen USD. Wenn ein Team diese Grenze überschreitet und seinen Spielern mehr zahlt, dann muss es für jeden überzogenen Dollar auch noch einen weiteren Dollar als „Steuer“ an die Overwatch League zahlen. Die Liga teilt das auf diese Weise eingenommene Geld dann gleichmäßig auf alle nicht überziehenden Teams auf.
Auch wenn das Ganze erst einmal nach Fairness und einem einigermaßen sinnvollen System klingt, so ist das Limit aber leider nicht gut durchdacht. Die meisten Teams vermeiden überzogene Gehälter nämlich dauerhaft, weil sie nicht doppelt zahlen wollen und verständlicherweise niemand seine Gegner mitfinanzieren möchte. Dadurch liegen die Jahresgehälter der meisten Spieler in der Overwatch League aktuell in Bereichen, die nicht wirklich dem angemessenen Standard entsprechen und selten als fair eingestuft werden.
Die Verantwortlichen von Blizzard Entertainment haben sich zwar bereits zu dieser Untersuchung geäußert, aber ihre Reaktionen drücken nur die erwartete Kooperation mit den Behörden aus. Zumindest wurden die Betreiber von Teams dazu aufgefordert keinerlei Informationen zu den Gehältern zu zerstören und auch nicht an den Daten herumzuspielen. Dieser Hinweis ist für solch eine Untersuchung natürlich Routine.
Für die Spieler der Overwatch League wäre es auf jeden Fall gut, wenn diese Untersuchung zeigt, dass die Regeln der Liga tatsächlich unfair sind und gegen Regeln verstoßen. Die dadurch notwendigen Maßnahmen könnten größere Wellen schlagen und vielleicht sogar zu besseren Bedingungen für die Spieler in den anderen eSports-Szenen von Blizzard sorgen.
Blizzard: “We have received an inquiry from the Department of Justice and are cooperating accordingly. We deliver epic entertainment to our fans and support our players and teams in producing the most competitive and enjoyable esports leagues in the world.”
Verfasst von Azurios
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Eine SalaryCap würde auch dem Europäischen Profifußball gut tun. Sowas in der Höhe von 100 Mio pro Jahr Maximalgehalt pro Verein. Bei einer feste vorgeschriebenen Zahl von min. 23 Spielern. Und es dürfen auch nur maximal 60 Millionen für neue Spieler im Jahr ausgegeben werden. Dann müssten die Vereine mal gut jonglieren mit den teurer Profis. Mehr als einer, vielleicht zwei sind dann nicht drin im Gehalt.
Das würde erstens: Das Gehalt aller reduzieren. Und natürlich auch die Ablösesummen drücken.
Die Frage ist ob das wirklich durchsetzbar ist. Zum einen Rechtlich, wir reden hier ja von Mannschaften aus verschiedensten Ländern, die ja auch nicht alle in der EU sind. Es muss nur in einem großen Fußball Land ein Gericht das Verbieten und die ganze Regel ist nicht mehr durchsetzbar. Dann wird das sehr schwer werden einen Verein daran zu hindern die Kappung zu umgehen, z.B. dürfte es bei uns praktisch unmöglich sein zu verbieten das Spieler Werbeverträge mit Firmen abschließen die zufällig auch Sponsor des jeweiligen Vereins sind, Diestvilla am Starnberger See, Kostenloser Fahrdienst durch einen Rolls Roys, einen Nebenjob im Verein für die Frau, Vater, Nachbar mit einer Vergütung die einen Dax Vorstand vor Neid erblasen lässt etc.
Ich weiß.
Aber lass mich doch träumen 😀
Die NFL hat halt in Amerika deutlich mehr macht als die UEFA in Europa. Aber da funktioniert das halt wunderschön.
So etwas wäre aus meiner Sicht in absehbarer Zeit mit einer europäischen Super League möglich gewesen. Du hättest dein geschlossenes System in welchem du deinen Wettbewerb Regeln kannst und hättest selbst mit Cap wohl noch mehr zur Verfügung gehabt als der Rest der Vereine.
Aber der Fan lief dagegen Sturm und es wurde abgeblasen. Ich finde es schizophren, einerseite wünschen sich viele ein an den US Sport angelehntes System, andererseits wird kein von den Traditionen abweichendes „geschlossenes“ System gewünscht.
Aus kartellrechtlicher Sicht finde ich die Theory of Harm hier auch nicht ganz eindeutig, worin genau liegt denn jetzt der Machtmissbrauch zu wessen Nachteil? Die Spieler, ja, aber inwiefern beeinflusst das den Wettbewerb und auf welchem Markt überhaupt? Sherman Act ist ja das amerikanische Äquivalent zu unserem Art. 102 AEUV bzw. § 19 GWB auf nationaler Ebene und setzt ebenso voraus, dass ein Marktbeherrscher seine Marktmacht missbraucht, um den Wettbewerb auf einem Zielmarkt zu verzerren. Irgendwie werde ich aber aus der Darstellung nicht so richtig schlau, worin genau der Vorwurf liegt bzw. wodurch welcher Wettbewerb auf welchem Markt beeinflusst wird und zu wessen Lasten.
Eigentlich genau das gleiche Konzept wie in allen anderen amerikanischen Profisportligen oder? Da gibt es doch genauso Teamgehälter, die nicht überschritten werden dürfen. Die Höhe ist natürlich eine andere, aber letztlich ist dadurch auch der einzelne Spieler gearscht, weil sein Gehalt gecapped ist.
Denke die Höhe des Gehaltes ist hier das Problem. Wenn der Eindruck entsteht, dass das Gehaltscap die Spieler über den Tisch zieht, ist das natürlich nicht gut.