In diesem neuen Format filme ich mich jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit mit meiner Kamera und halte meine Gedanken zum Tage fest. In dieser siebten Folge geht es um das Thema: Ist Treue noch zeitgemäß? Hat jede romantische Liebe ein Ablaufdatum?
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So dann nutz ich das hier auch mal. Bei mir und meiner Frau ist es zb so. das wir schon seit mehreren Jahren in der Schwingerszene unterwegs sind. Nicht exessiv, aber wir hatte unseren Spaß auf Parties. Nach der Geburt unseres Kindes war dann aber 2 Jahre tote Hose, im Prinzip kein Sex. Wir sind dann irgendwann mal darauf gekommen, das es bei ihr an der Pille lag und haben dann abgesetzt. Danach wurde es schlagartig besser. Ihre Lust war wieder da. In der „Trockenzeit“ war es bei mir dann aber auch so, wenn sich bei mir die Gelegenheit ergeben hätte, dann wäre ich fremdgegangen. Zum Glück hat es sich mittlerweile erledigt. Wir sind auch beide auf einem Sexportal angemeldet, wo man sich mit anderen treffen kann. Dort im Forumsbereich gibt es auch etliche Artikel, die das Thema sexuelle Unlust bzw. Unzufriedenheit in der Partnerschaft behandeln. Das Ganze ist ein Thema worüber man sich wirklich stundenlang unterhalten kann.
Mein Fazit ist, man sollte immer miteinander reden. Ggf. hat der Partner ein Problem und es belastet ihn genauso. Auf jeden Fall verstehe ich das Hemmnis mit Kind, geht mir ja auch so, aber das Leben hört mit 40 nicht auf und es macht keinen Sinn, den Rest davon unglücklich zu sein.
Meine persönliche Meinung dazu ist folgende.
Natürlich ist Sex in einer Partnerschaft / Ehe sehr wichtig aber nicht das wichtigste. Vertrauen, Fürsorge und Respekt stehen da meiner Meinung nach viel Höher. Es ist wie das äußerliche was mit der Zeit (meistens) vergeht und was bleibt sollte dann stimmen.
Ich selbst gehe jetzt in das 21. Jahr Ehe mit zwei mittlerweile Erwachsenen Kindern und bin selbst 45. Sicherlich gab es Versuchungen im Verlauf der ganzen Jahre aber stellt man sich die Frage ggf. alles aufgeben zu müssen für einmal Sex? Wenn es raus kommt Familie verlieren? Finaziell in Zukunft stets am Limit zu stehen? Und in jungen Jahren wo noch keine Familie vorhanden ist sollte man sich ohnehin erst binden wenn man zu 100% sicher ist.
Sehe ich genau so. Kann das Problem überhaupt nicht nachvollziehen. Ich sehe überhaupt kein Problem darin sich für immer treu zu bleiben. Wenn man irgendwann vielleicht keinen Sex mehr hat, dann ist das meinetwegen so. So wichtig ist das auch nicht, finde ich. Zumindest wesentlich weniger wichtig als Liebe und Geborgenheit und Vertrauen. Untreue verstehe ich ganz ehrlich auch einfach nicht. Mir macht aber Sex mit Fremden auch 0,000 Spaß, ganz ehrlich, da mach ichs mir lieber selbst als mir diesen Krampf zu geben. Außerhalb von Beziehung bzw. Gefühlen ist für mich Sex also eh völlig uninteressant.
Das schöne an Liebe ist doch außerdem gerade der bewusste Verzicht. Ich entscheide mich, dass mir dieser eine Mensch so wichtig ist, dass ich auf Millionen und Milliarden anderer Möglichkeiten aller Art verzichte und fertig. Und wenn ich mich für etwas entschieden habe, habe ich kein Problem einfach dabei zu bleiben. Ich kapiere diese Menschen auch nicht, die ständig ihre Meinung ändern oder „sich verändern“. Wenn ich einmal A sage und verspreche, dass es A bleibt, dann bleibt es A bis ich sterbe. Aber ich sehe es natürlich auch bei anderen, die mir damit derbe auf die Nerven gehen. Mimimi ich bin nicht glücklich, mimimi auseinandergelebt, mimimi aber das Gras dadrüber ist ja auch grün mimimi. kA nichts davon kann ich nachvollziehen, imho schaffen sich die Leute da Probleme, die sie gar nicht haben müssten. Das „Neue“ ist halt meistens auch nur sehr kurz neu und dann beginn der Kreislauf wieder von vorne, keine Ahnung warum sich Menschen sowas immer wieder antun, anstatt einfach bei etwas zu bleiben, wofür man sich entschieden hat und zu lernen DIESE Sache gut zu machen, falls sie gerade nicht gut läuft.
Zum Thema Treue: gestern erst durfte ich mir eine Strafakte durchlesen. Man muss dazu wissen, dass Polizei und Staatsanwaltschaft manchmal pseudomilitärische Anwandlungen haben und so ziemlich alles abkürzen, was man abkürzen kann. BS steht nicht für Bullshit, sondern für den/die Beschuldigte/n usw. Jedenfalls wurde dort die Partnerin der Angeklagten durchweg als LAG bezeichnet, als Lebensabschnittsgefährtin.
Und ich finde, das sagt schon viel über das heutige Gesellschaftsbild aus, wenn schon die staatlichen Stellen grundsätzlich von temporären Beziehungen ausgehen.
Meine persönliche Einstellung dazu ist im wesentlichen liberal: jedem das Seine. Ich betrachte zwar nach wie vor die Ehe zwischen Mann und Frau als Keimzelle der Familie, aber ich toleriere jedwede andere Lebensweise. Tolerieren heißt aber nicht, dass es mir gefallen muss. Ich sehe eine Beziehung und erst Recht eine Ehe/Partnerschaft als Treueversprechen an, und solche Versprechen sollten nicht gebrochen werden.
Ich darf allerdings abschließend noch anmerken, dass Monogamie eine Konvention unserer Kultur ist; genetisch bzw. evolutionär lässt sie sich nicht begründen. Ich schreibe ja immer, wenn es um die Unterschiede Mann/Frau geht von unserer steinzeitlichen genetischen Programmierung, und zu dieser Programmierung gehört auch das Ziel des Mannes, sein Erbgut auf möglichst viele verschiedene Nachkommen mit verschiedenen Frauen zu verteilen. „Treue“ ist also im Grunde nicht der Naturzustand, sondern bedarf der Anstrengung!
Und Frauen wollen nur von den Hengste besamt werden, is klar, alles genetisch geregelt.
Erzählt Kinki öfter so ne Incel Scheisse?
Eigentlich ja. Zusammen mit Riven und stefan bildet er so ein bisschen unsere rechte Frauen-sind-scheisse-Fraktion.
Ja, im Grunde ist das völlig korrekt, Lalala. Wenn wir mal völlig wertfrei betrachten, welches männliche Erbgut einen evolutionären Vorteil bietet, dann landen wir tatsächlich beim Hengst. Stark, agil, durchsetzungsfähig, in einer Welt, in der die Keule das einzige Argument bei Meinungsverschiedenheiten war. Der Hengst hat allerdings den Nachteil, dass er die eine Stute gerne mal stehen lässt auf der Suche, welche er als nächste besamen kann. Der Hengst ist kein Versorger. Dafür braucht frau etwas treues, etwas verlässliches.
Und wenn wir diese Konditionierung mal auf die heutige Zeit übertragen: Frauen wollen Kinder von Bruce Willis oder Brad Pitt. Aber wenn der Braten erstmal in der Röhre ist, soll sich der Mann dann in Klaus Wowereit oder Jens Spahn verwandeln!
Disclaimer: ich beschreibe auf überspitzte Weise unsere genetische Programmierung. In der Realität gibt es zum einen sehr viele Abstufungen dieser Archetypen und außerdem noch unser vernunftbegabtes Denken, welches den Ablauf des Genprogramms stört.
Trotzdem: wenn ihr euch fragt, warum junge Frauen nach Bad Boys suchen und dann, wenn sie sie haben, sie ein Leben lang zum Good Guy umerziehen zu wollen, dann ist das die genetische Antwort!
Ich kann dir sagen wie das früher gelaufen ist mit nur einem Partner: Die Frauen waren eher treu, aber nicht immer und die Männer haben bei Gelegenheit gevögelt und es kam nicht raus oder wurde aus Scham nicht publik. In der Zeit von der du sprichst hat man in meiner Heimatregion in schwarz geheiratet, wenn die Frau schon schwanger war. Da kann man sich ausmalen, wie das insgesamt so war…
Spannendes Thema, was man sicher aus verschiedenen Blickwinkeln sehen kann.
Zunächst einmal ist es schon so, soweit ich weiß, dass am Start einer Beziehung sehr viel Chemie im Körper „passiert“. Unter anderem produzieren Männer mehr Estrogen und Frauen mehr Testosteron, sodass die Differenzen der Geschlechter etwas niedriger sind (Quelle „dude trust me“, super eingerostetes Bio-Wissen ausm Abitur…). Sobald diese Phase vorbei ist, muss man hingegen richtig arbeiten, damit es weiterläuft.
Aber der Mensch ist ja nicht nur Chemie, also das nur so am Rande. Hier geht es ja vllt. doch eher um „Moral“ und da würde ich klar sagen: Seitensprünge sind das letzte, aber Monogamie ist keine Pflicht.
Was ich damit meine ist, dass man in einer Beziehung einfach ehrlich zueinander sein muss. Und wenn beide Partner d’accord damit gehen, dann ist alles gut. Entscheidet hingegen eine Seite „ne, ich will zwar die Sicherheit nicht aufgeben, aber meinen Spaß brauch ich schon“, ist das halt verwerflich, fertig. Das schließt übrigens auch so Genie-Moves ein wie neulich in meinem Freundeskreis, als jemand nur mal „checken wollte“, ob er auf Tinder und co. noch eine Chance hat (oder ob der Lack schon ab ist). Blöd halt nur, wenn deine Frau das mitkriegt und noch ein Sohn im Mix ist.
That being said – ganz persönlich bin ich auch noch stark von diesen ominösen „alten Werten“ geprägt. Meine Großeltern und Eltern waren jeweils zusammen „bis der Tod euch scheidet“. Da mein Vater ja recht früh gestorben ist, hat meine Mutter (damals Mittvierzig oder so) sich aber natürlich einen neuen Partner gesucht. Für mich war das kein Problem, für meine Großeltern ging es vielleicht nur ein bisschen zu schnell. Aber trotzdem spricht meine Mutter auch heute noch ganz verliebt von meinem Vater und vermisst ihn zutiefst. Von daher, auch wenn man das natürlich nie weiß, glaube ich, dass das auch eine Beziehung „für die Ewigkeit“ gewesen wäre.
Ich bin auch ganz ehrlich: Ich bin relativ sicher, dass ich „die Eine“ schon kennengelernt habe – und es dann verbockt habe. Das ist eben die Schattenseite dieses Konzepts.
Insgesamt aber wird diese Lebenssicht sicher abnehmen. Ich mein, schon jetzt enden 50% aller Hochzeiten in Scheidung, viele heiraten schon gar nicht mehr, weil es den Aufwand nicht lohnt. Die „Liebe deines Lebens“ wird zur „Lebensabschnittsgefährtin“, ein Begriff so voller Romantik, wie es nur die deutsche Sprache kann. Aber ich will da jetzt auch nicht den Untergang der Kultur herbeireden – das ist eben einfach so. Sexualität ist enttabuisiert (weitestgehend) und man wird Wege finden, damit umzugehen. Im Moment leben wir halt noch in einem seltsanem Nimbus zwischen den moralischen Vorstellungen des letzten Jahrhunderts (die ja schon enorm entschärft sind im Vergleich zu den Jahrhunderten davor) und der Moral der Zukunft. Auf Dauer wird es sich aber sicher dahin entwickeln, dass „Sex außerhalb der Beziehung“ sich ein Stück weit normalisiert.
Man muss einfach davon weg kommen den Sex in seiner Bedeutung so hoch aufzuhängen. Er ist ein Teil einer Beziehung, wird aber zu häufig als der alleinige Maßstab für die Intaktheit einer Beziehung angesehen.
Wenn ein Partner Lust hat Tanzen, Wandern und Schwimmen zu gehen, der andere Partner aber nicht, wird auch kein Fass aufgemacht, wenn der der erste Partner sich dafür jemanden außerhalb der Beziehung sucht, mit dem er es zusammen macht.
Aber hier ist Ehrlichkeit, Offenheit und Toleranz gefragt. Dann ist es auch kein Seitensprung oder Untreue mehr, wenn beide verbindliche Regeln vereinbaren, wie das Ganze abläuft. Das Hauptproblem ist einfach das mit seinem eigenen Ego zu Verhandeln, weil einem von Klein auf eingetrichtert wurde, dass man den einen Partner zu finden hat, der alle Bedürfnisse befriedigt und das ist eine Messlatte, die niemand erreichen kann.
This.
Einerseits wäre es natürlich schön die Eine zu finden die alles abdeckt.
Aber die Chance dazu ist halt eher gering.
Gefühlt hat sich das Verhältnis von Sex und Beziehung halt gedreht.
Früher war es doch so dass man erst geschaut hat ob man zusammenpasst, und dann ist man in die Kiste.
Heute springt man erst in die Kiste und alles andere schaut man danach.
Eine ehemalige Bekannte von mir hat das ganze mal auf die Spitze getrieben. Politisch ist sie sehr Links einzusortieren.. sie ist dann nach einer Woche Dauerorgie mit ihrem, mal wieder, neuen Typen aus allen Wolken gefallen ist als sie spitz bekommen hat dass der nen Hardcore Nazi ist. Darauf hab ich mich unbeliebt bei ihr gemacht als ich ihr reinen Wein eingeschenkt habe dass es vielleicht ne gute Idee wäre jemanden erstmal kennen zu lernen bevor man es krachen lässt
Sorry, aber Bullshit. Sex ist ein wichtiger Teil ein jeden Beziehung, auch nach 5, 10, 20 Jahren. Jeder hat sexuelles Verlangen, Wünsche, Gelüste und wenn die nicht befriedigt werden, sind Seitensprünge, Trennungen, offene Beziehungen oder Unglück vorprogrammiert.
Alles was Steve gesagt hat, kann ich voll unterschreiben. War in meiner Ehe so und beobachte ich bei fast allen Freunden. Gerade jetzt nach Corona trennen sich unheimlich viele. Andere sind zusammen, aber es läuft einfach gar nix mehr. Wie bereits gesagt, war bei uns nach 3 Kindern, 11 Jahre Ehe und 16 Jahre Beziehung auch so. Ich habe mich viel beschwert, genörgelt, warum meine Frau keine Lust mehr hat jada jada. Und dann habe ich für mich festgestellt, dass eine gesunde Beziehung eben viel Arbeit, Leidenschaft und Einsatz erfordert. Seitdem versuche ich a) wieder mehr gemeinsame Zeit alleine mit meiner Frau zu verbringen b) ihr mehr Entspannung, Entlastung und Auszeiten zu gönnen und c) auch sexuell sie zu verwöhnen, für Atmosphäre zu sorgen, Massagen etc – Dinge, die man am Anfang gerne und selbstverständlich macht, vergisst man nämlich auch mit der Zeit.
Seitdem läuft es an 2 von 31 Tagen im Monat wieder richtig gut. Die restliche Zeit bin ich bei meiner Freundin oder im Puff 😀 😀 😀 #justkidding
Du sagtest im Vlog ja, dass ein Großteil deines Freundes- und Bekanntenkreises fremd geht. Blöde Frage, aber erzählt das jeder deiner Freunde einfach so?
Hätte ich eine Freundin und daneben eine Affäre laufen, würde ich das persönlich niemanden erzählen 🤷♂️
In meinem Freundeskreis hatten wir gerade erst das Thema, dass einer von uns sich schon „nicht ganz korrekt“ verhalten hat in Sachen Beziehung (ging nicht um Fremdgehen, aber etwas ähnliches).
Je nach Situation kann man es halt schlecht vor Leuten verheimlichen („wie, du triffst dich schon das fünfte Mal diesen Monat mit xxx?“) oder man erzählt es bewusst, um ein bisschen die Scham zu reduzieren.
Viele Menschen gehen mit ihren Affären aber auch sehr fahrlässig um. Habe vor allem im Berufsleben schon mehrfach mitbekommen wie Kollegen fremgegangen sind.
Der beste Fall war als es ein Ex-Kollege geschaft hat seine Ehefrau und seine Kollegin fast zeitgleich zu schwängern, was natürlich dazu geführt hat das alles aufgeflogen ist und seine Frau ihn gezwungen hat zu kündigen.
Oder da war der Prokurist, der auf der Weihnachtsfeier mit der Kantinen Dame hinter einer Rauchglas Tür rum gemacht hat und die eindeutig erkennbaren Schemen für jeden zu sehen waren. Wobei bei dem Arbeitgeber gefühlt jede mit jedem rum gemacht hat, die Ski Wochenenden waren wirklich heftig. Leider war der ansonsten bescheiden, weswegen ich da schon über 20 Jahre weg bin
Auch gut in Erinnerung geblieben ist mir ein Vollidiot, den ich nicht mal besoders gut gekannt habe, der mir auf einer Party stolz erzählt hat das er zwei feste Freundinnen parallel hat, die nichts voneinander wissen. Ging natürlich auch nicht lange gut.