As reported by the BBC, the Newcastle-based Ubisoft Customer Relationship Centre will work with local police to help prevent cases of online toxicity that have the potential to escalate into real-world danger. (via)
Wer aktuell ein modernes Computerspiel mit Gruppenspiel und einem Chat verwendet, der kann recht schnell in einer eher toxischen Unterhaltung landen. Während die meisten dieser Vorfälle mit einigen Beleidigungen enden und sich recht schnell überwinden lassen, so gibt es aber auch extremere Fälle. Diese Situationen laufen oft auf Morddrohungen gegen einen selbst oder die eigene Familie hinaus und sie sind für die Opfer keine besonders angenehme Erfahrung.
In den vergangenen Jahren hat der Kampf gegen dieses toxische Verhalten immer stärker zugenommen. Entwickler arbeiten konstant an besseren Systemen und auch die Publisher unterstützen diese Bemühungen. Zusätzlich dazu nehmen die Polizeibehörden in Europa und den USA solche Vorfälle immer ernster und in extremen Fällen können solche Situationen auch das Eingreifen der Polizei erforderlich machen.
Einem Bericht der BBC zufolge hat der Publisher Ubisoft in dieser Woche wohl einen weiteren Schritt im Kampf gegen das toxische Verhalten gewagt. Die Firma arbeitet jetzt wohl direkt mit der Polizei in Northumbria zusammen, um besonders problematische Fälle ausfindig zu machen und zu ahnden. Das Ganze geht dabei dann von dem Ubisoft Customer Relationship Centre in Newcastle aus.
Die Partnerschaft zwischen Ubisoft und der Polizei läuft darauf hinaus, dass die speziell im Umgang mit dem Verhalten im Netz geschulten Polizisten ihr Wissen an die Mitarbeiter im Customer Relationship Centre weitergeben werden. Diese Mitarbeiter überwachen dann die Spiele von Ubisoft und sie achten verstärkt auf toxisches Verhalten und extreme Problemfälle. Als Ausgleich dafür erhält Ubisoft einen direkten Draht zu der Polizei, der es dem Support erlaubt, möglicherweise ernste Fälle direkt an die entsprechenden Behörden weiterzuleiten. Die Polizei entscheidet dann, ob man bei den Vorfällen eingreifen muss. Schätzungen zufolge werden vermutlich nur an die 0.01% der Vorfälle auf diese Weise übermittelt.
Laut den Verantwortlichen hat die Partnerschaft wohl bereits erste Früchte getragen und positive Ergebnisse erzielt. Es gab scheinbar einen Vorfall mit einer durchaus ernst gemeinten Androhung von körperlicher Gewalt. Durch die Zusammenarbeit konnte Ubisoft den Vorfall direkt weiterleiten und die Polizei hat sofort eingegriffen. Der Täter war dabei noch nicht einmal ein Bürger von Großbritannien und die Polizei musste die norwegischen Behörden einbeziehen.
Meiner Meinung nach klingt das Ganze wie eine durchaus gute Idee, die man weiter ausbauen könnte. Toxisches Verhalten im Netz stellt ein ernstes Problem dar und manche Menschen treiben das Ganze durchaus zu weit. Morddrohungen gehören weder ins echte Leben noch ins Internet und solch eine Partnerschaft könnte enorm hilfreich sein. Auf diese Weise werden extreme Vorfälle zumindest ernst genommen. Es ist schon irgendwie traurig, dass solche Sachen notwendig sind.
„We want to be on the right side of history,“ said Damien Glorieux, a senior director of Ubisoft’s customer centre. „We have millions of players, and tens of millions of interactions: so how can we spot incidents? It is daunting, but at the same time it is very important, which is why we wanted to sign this deal and try to make things right.“
„Policing changes continually, demands evolve and we have different challenges all the time,“ said Detective Chief Superintendent Deborah Alderson. „Our job is to evolve with it.“
Anzeige
Zu meiner Zeit war es gelegentlich so, da ist man in Counter-Strike 1.6, Warcraft 3, was auch immer, einfach aufs Übelste beleidigt worden. Wenn man gut war von den Gegnern, wenn man schlecht war… Naja, jeder war mal jung.
Mit dem Reifeprozess habe ich das Beleidigen natürlich irgendwann eingestellt. Im Gegenteil denke ich, dass mir das eine gewisse Gelassenheit im Umgang mit Beleidigungen und auch eine gewisse Schlagfertigkeit beigebracht hat, auch im echten Leben.
Diese ganze Art, das alles so abzufertigen mit Bans, Reports usw. usf. könnte vielleicht auch ein Grund sein, warum heute so viele Menschen so empfindlich sind.
Weiterhin denke ich, dass viele dieser besonders „skandalösen“ Beleidigungen, z.B. Morddrohungen oder Beleidigungen gegen online spielende Frauen, nur deshalb funktionieren und so skandalös sind, weil sich die Betroffenen darauf einlassen. Was im Übrigen der Grund dafür ist, dass sie so oft genutzt werden – weil sich halt damit ein Effekt erzielen lässt.
Wenn ich sage, dass diese ganzen Morddrohungen, von denen man immer liest, einfach nur ein Furz im Wind sind um zu provozieren, spreche ich vermutlich einfach das aus, was viele denken.
Ich denke natürlich schon, dass man beim Beleidigen gewisse Grenzen überschreiten kann und dafür Konsequenzen erfahren sollte – eine direkte Zusammenarbeit mit der Polizei halte ich allerdings für maßlos übertrieben.
Ich sage es mal so, wenn du mir auf der Straße begegnen und mir eine Morddrohung an den Hals werfen würdest, ich würde direkt zur Polizei gehen und dich anzeigen. Wo genau ist jetzt der Unterschied beim Internet? Die Tatsache, dass man sich anonym fühlt und keine Konsequenzen erwartet? Und nein, natürlich glaube ich nicht, dass auch nur 0.00000001% der Morddrohungen nur im Ansatz ausgeführt werden würden. Heißt aber nicht, dass ich mir das gefallen lassen müsste. Genau dafür haben wir Gesetze. Weshalb soll dann das Internet ein rechtsfreier Raum sein?
Ich bin btw. auch mit dem Internet aufgewachsen und bewege mich auf die 40 zu. Allerdings habe ich in meiner ganzen Internetzeit nicht eine Morddrohung oder öffentliche Beleidigung ausgeschrieben/gesprochen. Da frage ich mich, wurde ich schlicht anders erzogen oder wie kommt es, dass du das Verhalten sogar noch verteidigst? Gronkh zeigt zum Beispiel jede Morddrohung in seinem Chat direkt an und da kann ich nur applaudieren. Genau das richtige Verhalten.
Naja, in Zeiten von SWATing und ähnlichen bescheidenen Tugenden, halte ich eine direkte Leitung zur Polizei nicht mehr für übertrieben.
Ja, früher sag man alles lockerer. Aber seit einiger Zeit nimmt es halt erschreckende Maßnahmen an.
Kann ich nur unterschreiben. Bin online seitdem es in Deutschland bezahlbar ist, schön noch mim 56k modem zuerst und definitiv desensibilisiert was das angeht.
Die Liste von Beleidigungen und Mord und Schlägedrohungen ist endlos lang und wird einfach nur weggelacht.
Aber das ist halt als Privatperson die nicht in der Öffentlichkeit steht (und auch keine Twitter, Facebook oder sonstige social accounts hat).
Ich kann mir darauf einen keulen und die als Orden an der Brust tragen.
Denke aber mal bei Personen in der Öffentlichkeit sieht das wieder anders aus.
Aber mal ganz ehrlich… die Dünnhäutigkeit von vielen heutzutage im online Leben bringt mich oft schon zum grübeln aber auch schmunzeln.