Whatever you might actually think about the film, The Little Mermaid has been the target of a mass of racist online vitriol over the decision to headline Halle Bailey as the human-thirsting mermaid Ariel. Review aggregating sites like IMDb are now trying to dampen the impact of 1-star user reviews by weighting those grades. (via)
Am 26. Mai 2023 hat Disney ihr nächstes Live-Action-Remake eines klassischen Zeichentrickfilms auf den Markt geworfen. Dabei handelt es sich um eine Neuauflage von The Little Mermaid, die bereits im Vorfeld schon stark kritisiert wurde. Neben der allgemeinen Kritik an den oft als unnötig eingestuften Remakes von beliebten Klassikern gibt es in diesem Fall auch noch Beschwerden darüber, dass die schwarze Schauspielerin Halle Bailey als Ariel besetzt wurde.
Wie es nicht anders zu erwarten war, führte diese Situation in den letzten Tagen zu einem extremen Review-Bombing des Films auf IMDb. Scheinbar werden Bots dafür genutzt, um massenweise negative Kritiken mit einem Stern auf diese Seite und andere Plattformen zu laden. Allerdings gibt es auch genug verärgerte Menschen, die per Hand negative Reviews hinzufügen und ihre vielen Kritikpunkte sehr detailreich niederschrieben.
Bisher hat das Remake auf IMDb mehr als 37.000 Bewertungen erhalten. Davon fallen etwas über 14.647 oder ca. 40% der Stimmen extrem negativ aus und sie gewähren dem Film nur 1 von 10 Sternen. Trotzdem liegt der allgemeine Durchschnitt bei dem Film aktuell bei einer 7 von 10. Diese Einschätzung ist überraschend, weil solch eine durchschnittliche Wertung mit den vielen 1 Stern Reviews von Review-Bombern eigentlich nicht möglich sein sollte.
Ein kleiner Hinweistext auf IMDb informiert die Nutzer über die Hintergründe dieser Wertung. Scheinbar war das Review-Bombing in diesem Fall schlimm genug, um die Plattform selbst zum Eingreifen zu zwingen. Laut dem Hinweis hat das Wertungssystem der Seite einige ungewöhnliche Aktivitäten festgestellt. Um die Zuverlässigkeit der Daten zu gewährleisten, ist das System auf eine alternative Methode zum Berechnen der Wertung gewechselt. Wie genau das Ganze dann funktioniert, wird leider nicht erklärt. Vermutlich ignoriert das System aber einfach alle Bewertungen mit 1 Stern.
Laut Deadline zeigt sich eine ähnliche Situation auch bei anderen Plattformen zum Bewerten von Filmen. Auch dort wird Review-Bombing betrieben und diese Seiten müssen von ihren üblichen Bewertungssystemen abweichen. Die französische Internetseite AlloCiné informiert Nutzer öffentlich über die aggressiven Reviews einiger Nutzer und die anderssprachigen Varianten von IMDb zeigen ebenfalls den Warnhinweis an. Interessanterweise liegt die deutsche Seite Moviepilot aktuell bei einer 5 von 10, die am vergangenen Wochenende aber noch bei einer 7 lag und sich ebenfalls am Fallen befindet.
Ich würde mir wirklich wünschen, dass das Review-Bombing bei solchen Filmen aufhören würde. Den richtigen Reviews zufolge gibt es in dem Film nämlich genug Material, was man kritisieren könnte. Scheinbar weicht das Ganze stellenweise stark von der Vorlage ab und macht dadurch einen nicht mehr ganz so gut durchdachten Eindruck. Gleichzeitig scheint die CGI für die Meereswesen einfach nur schrecklich zu sein. Nebenbei gibt es natürlich noch immer die Frage danach, warum solche Remakes überhaupt notwendig sind. Man kann den Film also auch ohne solche Aktionen ernsthaft kritisieren und nebenbei auf gute Punkte wie den Gesang eingehen.
Ansonsten neigen einige Stellen aktuell dazu, alle Kritiker des Films als Rassisten einstufen. Solche Einschätzungen sind natürlich viel zu sehr verallgemeinert. Man kann mit Anpassungen an vorhandenen Geschichten unzufrieden sein, ohne direkt ein Rassist zu sein. Schließlich gibt es genug Menschen, die unnötige Anpassungen in solchen Bereichen kritisieren. Es gibt zwar vermutlich einige rassistische Menschen unter den Kritikern, aber es würde sie nicht als die Mehrheit einstufen. Ich selbst würde eher die allgemeine Exitenz dieser Remakes als den dafür verwendeten Cast kritisieren. Allerdings habe ich auch keine enge Beziehung zu dem animierten Film oder der ursprünglichen Geschichte.
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Meiner Meinung nach ist es auch kein guter Grund, einen Film mit 1 von 10 Punkten zu bewerten, nur weil man Verfilmungen alter Klassiker generell nicht mag. Niemand wird gezwungen, sich solche Filme anzusehen. Wenn man den Film tatsächlich gesehen hat, warum auch immer, und ihn schlecht fand, dann kann man gerne einen Punkt vergeben, aber nicht einfach so aus Prinzip.
Das Phänomen gab es aber schon lange. Hey, meine Amazon-Lieferung ist einen Tag später angekommen als versprochen … 1 Stern! Hey, von den tausend Zinnsoldaten war bei einem die Farbe etwas verschmiert … 1 Stern!
Und wenn das ganze auch noch (gesellschafts-) politisch wird, dann ist die Polarisierung unserer Gesellschaft so weit fortgeschritten, dass es zwischen „total scheiße“ und „total toll“ eigentlich kaum noch etwas gibt.
Wie ich schon weiter unten geschrieben habe: ich will das Zustandekommen der Bewertungen nicht rechtfertigen, sondern nur erklären. Und wenn du sagen willst, dass generell nur diejenigen bewerten sollten, die einen Film tatsächlich gesehen haben, wirst du von mir auch keinen Widerspruch bekommen. Wobei dann natürlich genauso die Frage wäre, was so eine Bewertung überhaupt noch wert ist: Wenn die eine Hälfte schon durch Trailer, Rezensionen usw. davon abgehalten wird, ins Kino zu gehen, und dementsprechend auch nicht bewertet, dann kriegst du letztlich ein genauso verzerrtes Bewertungsbild, weil dann ja hauptsächlich die voten, die – jetzt auf diesen Fall bezogen – mit woker Agenda kein Problem haben und/oder das Original nicht kennen. Einen gesunden Mittelweg sehe ich hier aber auch nicht.
Ich habe eigentlich nichts gegen remakes, aber Disney zerstört ihren eigenen Zauber. Die alten Zeichentrick Figuren sind Lustig gezeichnet , ich denke die hätten auch früher schon jemanden finden können der den Zeichentrickfilm real zeichnen würde. Aber damals wußten Sie das der erfolg damit ausbleiben würde, wenn ein fisch einfach wie ein Fisch aussieht. Wenn Sie ein realfilm machen mit computeranimierten figuren die nicht real, sondern den Zeichentrickfilmem entsprechen, würden Sie zumindest einen wiedererkennungswert haben.
Ich schaue mir persönlich die neusten Verfilmungen alter Klassiker nicht mehr an. Das ganze Diversity – Feministisch – Politisch korrekte – Gendertreue usw. geht mir auf die Nerven und muss ich mir nicht geben. Wenn alle gleich sein wollen dann im Reallife mit allem was dazu gehört und nicht nur das schönste und beste raussuchen und beim rest schön den Mund halten.
Ich verbinde mit Arielle (1989) so etwas wie den Start meiner „Filmkarriere“. In dem Sinne, dass ich in dieser Zeit – also mit ca. 14 Jahren – ein Film- und Kinofan wurde. Disney hat viel dazu beigetragen, auch mit den folgenden Filmen, Beauty and the Beast, Aladdin und insbesondere Lion King. Aber Arielle war da eben irgendwie der Anfang, und ich denke gerne an diese bunte, magische Traumwelt zurück. Und ich habe den Film konsumiert, wie man eben ein Märchen konsumiert, ohne sich psychologische Gedanken dahinter zu machen, zum Beispiel dass sich Arielle Hals über Kopf in einen Typen verliebt, den sie gar nicht kennt, dass sie dann in der Folge rein auf ihr Aussehen reduziert wird, und dass ihr Prinz am Ende den Tag rettet.
Was nun die Neuverfilmung angeht: ich habe sie nicht gesehen, und ich werde sie wohl auch nicht ansehen. Das hat mehrere Gründe. Der wichtigste davon ist wohl, dass ich keinen Vergleich zur 1989er-Version ziehen will, weil die nicht zu toppen ist. Diese Magie, diese Traumwelt ist nicht per „Realfilm“ reproduzierbar, was ich spätestens mit der Neuverfilmung vom Lion King lernen musste. Was ich von den Trailern gesehen habe, spricht mich gar nicht an. Ja, es sieht „real“ aus, und zwar so trübe, wie es unter Wasser nun einmal ist. Sebastian und Flounders liebe ich auch als die Zeichentricktiere, die sie nun einmal sind; ihre „Realgestalten“ sprechen mich überhaupt nicht an. Ganz allgemein: die Unterwasserwelt wirkt – im Gegensatz zum Original – nicht gerade wie ein ansprechender Ort, den man gerne mal besuchen würde.
Über die Handlung der Neuverfilmung kann ich nur spekulieren. Irgendwo habe ich gelesen, dass jetzt am Ende Arielle das Schiff steuern soll, welches Ursula vernichtet (was meine Befürchtungen hinsichtlich Disneys woker Ideologie nur bestätigen würde), aber darauf kommt es mir gar nicht an. Selbst wenn die Handlung vom Original 1:1 übernommen würde … warum soll ich mir denselben Film nochmal, nur in depressiverer Ausführung, nochmal anschauen?
Ich gestehe gerne zu, dass ich nicht zur Zielgruppe der Neuverfilmung gehöre, denn ich bin nunmal mit dem Original aufgewachsen. Wer das nicht kennt, der darf gerne einen anderen Eindruck haben. Trotzdem würde ich jedem raten, das Original anzuschauen.
Und abschließend zu Halle Bailey: was ich gehört habe, macht sie einen sehr guten Job für das Material, mit dem sie arbeiten muss. Von Haus aus ist sie wohl Sängerin, nicht Schauspielerin, was im Gegensatz zur Besetzung von Belle mit Emma Watson schonmal ein großer Vorteil für einen „Musical-Film“ ist. Von daher kommt von mir kein schlechtes Wort über die Schauspielerin, geschweige denn ihre Hautfarbe. Ob ihre Besetzung Sinn macht angesichts dessen, dass sie eine Figur spielt, die unter Wasser nicht allzu viel UV-Strahlung abkriegen dürfte, ist eine Diskussion auf einer ganz anderen Ebene, aber wir befinden uns in einer Märchenwelt, und ich hinterfrage schließlich auch nicht, wie der Millenium Falke mit gerademal anderthalbfacher Lichtgeschwindigkeit jemals von einem Sternensystem zum nächsten kommen soll!
Ich habe mir zwei der Neuverfilmungen angetan: Beauty and The Beast und den Lion King. Beide sind meilenweit vom Original entfernt. Weitere Versuche dieser Art brauche ich einfach nicht. Wokeness und Diskussionen über die Hautfarbe lenken nur davon ab, dass die Neuverfilmungen einfach bestenfalls Durchschnitt sind. Und vielleicht ist das ja auch der Sinn dieser Diskussionen: Man hat einen Schuldigen und muss sich das eigene Versagen nicht eingestehen.
Zeige dich, Imposter, du wurdest enttarnt!
Im Ernst…den letzten Absatz kann ich zu 100% unterschreiben und ehrlich gesagt das allermeiste andere auch.
Ich halte es gerne so: Man kann einen Film natürlich gerne scheiße finden, Man kann auch nicht zur Zielgruppe gehören. Aber wenn ich jemanden frage „warum war der Film für dich nur eine 1 von 10?“ und als einzige Erklärung kommt die Hautfarbe der Hauptdarstellerin, dann soll man mir danach doch bitte nicht erzählen, dass einem „die Hautfarbe ja eigentlich egal ist“…
Sicher, das ist sehr oberflächlich, aber man kann es den Kritikern auch nicht wirklich übelnehmen: Da wird in der Zeit von Wokeness und Political Correctness ein Remake eines Klassikers angekündigt, man steht unter dem Eindruck, was Disney in dieser Hinsicht aus so manch anderen Franchises in letzter Zeit gemacht hat (MCU, Starwars …), und was sieht man als erstes im Teaser? Eine schwarze Arielle! Das ist – aus dieser Perspektive heraus – schon eine ziemliche Hypothek für den Streifen.
Das passt halt in die heutige Zeit: Wo jede Nachricht in 160 Zeichen gepackt werden muss, wird das Urteil über einen Film schon nach dem Teaser gefällt. Muss man nicht gut finden, passt aber ins Muster.
Schrecklich, man stelle sich vor wenn diese Leute eine schwarze Person im Bus oder auf der Arbeit sehen müssten! Ich bin mit meinen Gebeten bei ihnen!
Schrecklich, man stelle sich vor wenn diese Leute eine schwarze Person im Bus oder auf der Arbeit sehen müssten! Ich bin mit meinen Gebeten bei ihnen!
Das ist ein wenig an Thema vorbei, hier geht es nicht darum das Arielle schwarz ist, sondern um den Grund weshalb. War die Schauspielerin jetzt wirklich die beste im casting oder wollte das Studio eine Dunkelhäutige Arielle? Das ist denke Ich der Grund warum viele sich schon vor Filmstart aufregten.
Wo meiner Meinung nach die Schauspielerin an wenigsten für den Film kann, mit anderer besetzung wäre er auch nicht zu retten gewesen. Er wirkt halt leblos und lieblos.
Stefan, es geht doch nicht darum, welche Personen man zufällig im Bus trifft. Es geht um die Erwartungshaltung, die man in einer bestimmten Situation hat. Und das ist keineswegs exklusiv auf Hautfarben bezogen. Denk einfach nur mal an irgendeine gesellschaftliche Konvention oder z. B. eine Kleiderordnung. Wenn ich dir das Stichwort „Wiener Opernball“ nenne, dann hast du vor deinem geistigen Auge eine Ansammlung von Smokings und Abendkleidern, oder? Und wenn ich dir dann ein Foto von besoffenen Alkoholikern vom Ballermann zeige, entspricht das wohl nicht deinen Erwartungen! Macht dich das zum Ballermann-Hasser? Blödsinn, du erwartest nur vom Stichwort „Opernball“ etwas anderes.
Wenn du ein Beispiel mit Hautfarben oder Ethnien willst: Stell dir einfach mal vor, die Hauptfigur in „Mulan“ wäre mit einer jungen Agnetha Fältskog besetzt worden. (Falls du die nicht kennst, das ist die Blondine von ABBA.) Bist du dann ein antiweißer Rassist, weil du dir unter Mulan eher eine asiatische Person vorstellst?
Original-Arielle spielt irgendwo im europäische/nordischen Umfeld, und Arielle ist eine hellhäutige Teenagerin mit knallroten Haaren. Das ist die Erwartung von jedem, der das Original kennt. Und das dürften 90% der relevanten Bevölkerung sein. Und die sehen nun etwas, was sich mit ihrer Erwartung nicht in Einklang bringen lässt: eine schwarze Arielle. Das ist nichts anderes als eine blonde Mulan oder ein Opernballbesucher in Bermudashorts.
Und bitte, ich rede hier nur über die Reaktion auf den Teaser. Und dass das nicht das einzige Problem der Neuverfilmung ist – genaugenommen ist die Diskussion um Hautfarbe lediglich ein Scheinproblem -, sollte ich oben ausreichend dargestellt haben.