Vor einigen Tagen hat Bungie überraschenderweise vor einem Gericht gegen den Cheat-Anbieter Phoenix Digital (AimJunkies) gewonnen. Eine Jury entschied, dass die von der Firma entwickelten Cheats für Destiny 2 eine direkte Urheberrechtsverletzung darstellen, weil die Cheat-Anbieter dafür die Technologie von Bungie rekonstruieren mussten. Bungie wurden insgesamt 63.210 USD als Schadensersatz gut gesprochen.
Diese Summe an Geld ist bei den jährlichen Gewinnen von Bungie natürlich komplett irrelevant. Trotzdem ist das Urteil enorm wichtig für die Branche. Dieser Fall ist nämlich das erste Mal, dass ein Gericht (eine Jury und kein Richter) sich auf die Seite der betroffenen Spieleentwickler gestellt hat. Bisher galt das Entwickeln von Cheats nämlich nicht wirklich als illegal und Entwickler dieser Tools neigten dazu, sich außer gerichtlich mit Studios zu einigen oder zu gewinnen. Diese Klage von Bungie wurde auch nur aufgrund einer Gegenklage von Phoenix Digital so weit getrieben.
$63,210 in damages, to be specific
To my knowledge, this is the 1st time a jury (in the U.S., possibly the world) has ruled on a game cheating case.
With this, we now have a jury verdict that supports game companies‘ frequent claims that cheats like these infringe on copyright pic.twitter.com/qvDhFwq0zK
— Stephen Totilo (@stephentotilo) May 24, 2024
Dieses Urteil dürfte es Entwicklern in Zukunft deutlich leichter machen, gegen die Erschaffer von Cheats vorzugehen. Schließlich orientieren sich Urteile oft an Präzedenzfällen und dieses Urteil ist in der Sache recht eindeutig. Es wäre gut möglich, dass wir alleine durch diese Entscheidung eine größere Welle an Gerichtsverfahren zwischen Spieleherstellern und Cheat-Entwicklern zu sehen bekommen. Man darf gespannt darauf sein zu sehen, wie sich die Lage entwickelt.
Bedauerlicherweise könnte dieses Urteil aber auch negative Folgen für die Spieler haben. Die Entscheidung der Jury bezeichnet nämlich das Modifizieren von Spielen als eine Urheberrechtsverletzung. Darunter könnten also auch Mods, Addons und andere hilfreiche Tools fallen, die eigentlich keine Cheats darstellen. Es wäre schon enttäuschend, wenn gewisse Entwickler auch dagegen vorgehen würden.
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Ich denke dazu können Juristen am besten etwas sagen.
Aber soweit ich meine sind Mods wie beispielsweise Star Wars Stormtrooper in Battlefield so schon eine Urheberrechtsverletzung. Somit dürfte man das Spiel garnicht manipulieren und erst recht nicht mit anderen Franchises, sofern kein support existiert.
Und hier sieht es doch so aus das nicht explizit das cheaten als Urheberrechtsverletzung gilt, sondern das Manipulieren. Sollte es möglich sein zu cheaten ohne das Spiel zu manipulieren sieht das doch wieder ganz anders aus