Der frühere US-Präsident Trump ist am vergangenen Wochenende wohl der derzeit oft kritisierten Kurzvideoplattform TikTok beigetreten. Am vergangenen Samstag postete Trump dort ein erstes Video, welches ihn bei einer Veranstaltung der Ultimate-Fighting-Liga zeigte. Der Kanal erreichte relativ schnell mehr als 1.7 Millionen Follower. Im Vergleich dazu liegt der Kanal von Biden im Moment nur bei etwas über 300.000 Followern.
Der Sprung von Trump auf TikTok ist aus zwei Gründen interessant. Erst einmal konzentrierte sich der ehemalige Präsident in den letzten Jahren hauptsächlich auf das von ihm begründete Netzwerk Truth Social, weil er von anderen Plattformen gebannt wurde. Zusätzlich dazu befindet sich TikTok derzeit in starker Kritik in den USA und die Regierung versucht sogar einen Bann gegen die Plattform zu erzielen. Trump selbst verfolgte während seiner Amtszeit ähnliche Ziele und hielt sogar mehrfach Reden darüber, wie problematische diese chinesische Plattform angeblich doch ist.
Die Vereinigten Staaten müssen aggressiv gegen die Eigentümer von TikTok vorgehen, um unsere nationale Sicherheit zu schützen.“ Trump in 2020
Das Ganze zeigt noch einmal, dass man Politikern im Wahlkampf und insbesondere Donald Trump eigentlich kein Wort glauben kann. Zum Sammeln von Wählern wird im Wahlkampf ohne Skrupel eine Plattform verwendet, die in den letzten Jahren noch unzählige Male kritisiert und verteufelt wurde. Wie verlogen und heuchlerisch sowas wirkt, fällt den Politikern und ihren Anhängern natürlich nicht auf. Trotzdem ist ein Sprung auf TikTok vermutlich ein politisch sinnvoller Schritt. Die Plattform wird einfach von zu vielen jungen Menschen verwendet und kann daher bei der Meinungsmache nicht einfach ignoriert werden.
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