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In den vergangenen Wochen häuften sich Beschwerden darüber, dass Ubisoft sich für Assassin’s Creed Shadows zu viele Freiheiten erlaubt hat und das Spiel zu viele historische Abweichungen beinhaltet. Angeblich sind besonders japanische Spieler verärgert darüber, wie der Publisher mit ihrer Kultur und Geschichte umgegangen ist. Als Reaktion auf diese Kritik hat Ubisoft gestern Abend eine offizielle Entschuldigung veröffentlicht, die sich gezielt an die japanische Community richtet.

In diesem Schreiben erkennt Ubisoft an, dass manche Elemente ihrer Werbekampagne und ihres Spiels möglicherweise japanische Spieler verärgert haben. Dafür entschuldigt sich Ubisoft. Gleichzeitig betont die Firma aber auch, dass sie ein Spiel mit einer fiktiven Geschichte erschaffen haben, welches nur durch echte historische Momente inspiriert wurde. Dafür hat der Publisher mit erfahrenen Historikern und Experten zusammenarbeitet, um möglichst korrekte Details zu erhalten. Der Entschuldigung zufolge sollen Fans es doch bitte vermeiden ihren Unmut an diesen Partnern auszulassen.

Wieso sich Ubisoft für diese eindeutig dumme Kritik entschuldigt, kann ich nicht nachvollziehen. Schließlich ist die gesamte AC-Reihe an Spielen eine komplett fiktionale Erzählung, die sich einige echte Elemente ausleiht. Gleichzeitig ging viel Kritik (nicht alle) eher von wütenden Menschen im Westen aus, deren Beschwerden sich um einen schwarzen Samurai oder einen weiblichen Hauptcharakter drehten. Vielleicht will Ubisoft einfach nur vermeiden, dass diese Trolle sich auf ihre Partner stürzen und dadurch für ernste Problemen bei ihrer Arbeit sorgen.

APANESE COMMUNITY UPDATE

To our esteemed Japanese community—a message from the Assassin’s Creed Shadows development team.

First, we want to express our heartfelt thanks for all your support for the Assassin’s Creed series which now has its own history spanning almost 20 years. Over this time, we have explored various settings, time periods, and characters, from an Assassin during the Third Crusade to a Viking in 9th century England, and countless more.

For many of our team, creating an Assassin’s Creed game set in Feudal Japan has been a long-cherished dream.

Since the announcement of Assassin’s Creed Shadows, we have received many positive reactions, but also some criticism including from you, our Japanese players. We share your passion for history and deeply respect your care for the historical and cultural integrity of your rich heritage. We would like to address a few points to clarify our intentions and creative decisions:

Overall Authenticity efforts:

We have put significant effort into ensuring an immersive and respectful representation of Feudal Japan. However, our intention has never been to present any of our Assassin’s Creed games, including Assassin’s Creed Shadows, as factual representations of history, or historical characters. Instead, we aim to spark curiosity and encourage players to explore and learn more about the historical settings we get inspired by.

Assassin’s Creed Shadows is first and foremost, designed to be an entertaining video game that tells a compelling, historical fiction set in Feudal Japan.

Our team extensively collaborated with external consultants, historians, researchers, and internal teams at Ubisoft Japan to inform our creative choices. Despite these sustained efforts, we acknowledge that some elements in our promotional materials have caused concern within the Japanese community. For this, we sincerely apologize. All game footage presented so far is in development and the game will keep evolving until launch. Based on the constructive criticism we have received, we will continue our efforts until we put this game into your hands – and beyond.

We also want to clarify that while we have been consulting with many people throughout the development process, they are in no way responsible for the decisions that are taken by the creative teams in the interests of gameplay and entertainment. Consequently, we respectfully request that any criticism not be directed at our collaborators, both internal and external.

Creative Liberties and Historical Inspirations: While we strive for authenticity in everything that we do, Assassin’s Creed games are works of fiction inspired by real historical events and figures. From its inception, the series has taken creative license and incorporated fantasy elements to craft engaging and immersive experiences. The representation of Yasuke in our game is an illustration of this. His unique and mysterious life made him an ideal candidate to tell an Assassin’s Creed story with the setting of Feudal Japan as a backdrop. While Yasuke is depicted as a samurai in Assassin’s Creed Shadows, we acknowledge that this is a matter of debate and discussion. We have woven this carefully into our narrative and with our other lead character, the Japanese shinobi Naoe, who is equally important in the game, our dual protagonists provide players with different gameplay styles.

We greatly value your feedback and encourage you to continue sharing your thoughts, respectfully. While we understand that meeting everyone’s expectations is very difficult, we sincerely hope that when Assassin’s Creed Shadows launches on November 15, players in Japan and around the world will appreciate the dedication, effort, and passion we have poured into it.

The Assassin’s Creed Shadows Development Team (via)


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19 KOMMENTARE

  1. In Japan ist das duchaus ein Thema, nicht nur bei irgendwelchen Spinnern. Die Kritik der Bevölkerung eines Landes, dass sich an einer falschen Darstellung seiner Geschichte stört, pauschal als „dumm“ abzuwerten finde ich schon ein ganzes Stück…

    Ich verstehe nicht, wieso man die Hautfarbe nicht einfach auswählen kann. Repräsentation ist doch wichtig, dann kann jeder Spielen was er möchte. Und wir hätten die ganzen Diskussionen nicht..

  2. „Es gab weibliche Ninjas. Das ist nicht das Problem. Allerdings gab es nachweislich keinen Afrikaner im Rang eines Samurai.“

    Erste bezweifel ich zum zweiten habe ich nichts geschrieben.

  3. Einer der sogenannten Experten hat erwiesenermaßen bewusst historische Fakten gefälscht. Zusätzlich wird mit der Brechstange Inklusion auf dümmste Arte und Weise betrieben.

    Wie man da ausschließlich von dummer Kritik reden kann, erschließt sich mir nicht.

  4. Also, ich bin großer Fan von Assassin’s Creed… Habe immer Gedacht wieso kommt nicht etwas in der japanischen Thematik mit Samurai und Ninjas? Eigentlich ein Selbstläufer. stattdessen Piraten, Ägypten, antikes Griechenland usw. was an sich alles okay war, geschichtlich nicht im Akkurat Aber vertretbar…. Wenn ich zum Beispiel in Black Flag…. Benjamin Hornigold, Calico Jack, Anne Bonny, Charles Vane und nicht zuletzt Blackbeard gibt, geht jedem Piraten Fan ein Herz auf!

    Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich erfahren habe, dass japanische Thematik angegangen wird.
    Als ich den neuen Trailer gesehen habe, war das für mich auch Maximal cringe!!!
    Als Japaner würde ich mich auch vor dem Kopf gestoßen fühlen, dass jemand die reiche Geschichte des feudalen Japans nimmt….und ein fragwürdigen schwarzen Samurai auf LGBTQ-krampf rein drückt. Es gab zwar einen schwarzen Samurai, der ist aber geschichtlich, so schlecht belegt und viele Historiker bezweifeln stark, dass er je in ein Samurai Status erhoben wurde, Sondern als Berater und Diener fungiert hat.

    Jeder muss sich mal die Situation spiegeln… stellt euch vor, es ist ein AC, spielt im feudalen Mittelalter der Ritterzeit. Und die Hauptrolle übernimmt ein Chinese oder Japaner Der von einem Fürsten zum Ritter ernannt wird.

  5. Für viele geht es darum, dass man in Assassins Creed endlich mal einen echten japanischen Samurai spielen wollte und die Gemeinde sich jetzt um diese Gelegenheit betrogen fühlt.
    Und als Geschichtsfan muss ich sagen: Dunkelhäutigere Japaner gab es durchaus durch ein paralelle Bevölkerungsentwickling im Norden von Japan. Damit meine ich aber nicht schwarzafrikanisch sondern eher im Sinne von Polynesiern (Thahitit, Hawaii) Diese Gruppe wurde im laufe der Jahrhunderte von der dominaten Gruppe verdrängt oder assimiliert. Hätten sie dem Hauptcharakter also ein polynesiermässiges Design verpasst, hätte kaum einer was gesagt.
    In den Usa läuft momentan halt auch eine Geschichtsrevisionistische Strömung, die nicht allen gefällt. Von wegen „Cleopatra was black“
    Ubisoft wollte diesen Weg unbedingt gehen, daher sollen sie auch mit dem Gegenwind leben

    • Diesen Yasuke, der vermutlich afrikanischer Abstammung war, hat es aber gegeben. Mit Geschichtsrevisionismus hat das daher nichts zu tun.

      • Diese „vermutlich afrikanische Abstammung“ basiert auf einer Statue die Jahrhunderte später entstand und das basierend auf wagen beschreibungen. Zudem steht in den gesicherten Quellen nur, dass er das Recht zum Waffentragen erhalten hat. Also Fußsoldat war. Zum Samurai gehören ein Familienname und noch einiges andere, aber deratiges ist nicht überliefert. Also unwahrscheinlich, dass Yasuke Samurai Rang hatte.
        In der Serie Shogun hätten Afroamerikaner auftauchen können, denn befreite Sklaven waren in den Niederlanden keine Seltenheit. Da es sich um Schiffbruch mit wenigen Überlebenden handelt, sind die wohl nicht lebend angekommen. Und die Unterschiedlichen Hauttöne kamen durchaus vor. Das ist eben respektvoller Umgang mit der fremden Kultur.

    • Naja Cleopatra war evtl black..man weiß es schlicht nicht,da wenn ich recht erinnere ihr Vater zwar Ptolemäer war,die habens mehr wie die Targaryens gehalten,aber über die Mutter ist nichts bekannt.und zur damaligen Zeit gab es das Konzept von Hautfarbe schlichtweg nicht..von daher ist es möglich..Nobody knows.

      • Schon mal alte Ägyptische Wandmalerein betrachtet? Es gab durchaus das Konzept von Hautfarben. Aber nicht so, wie wir es heute verstehen.

    • Laut jetzigem Kenntnisstand nicht relevant. Könnte sich allerdings im Nachgang tatsächlich um einen Edensplitter handeln.

  6. Feudalismus in Japan ist echt nicht meine Epoche da kenne ich mich 0 aus.Ich kenne The Last Samurai,WW2 Dokus und Sailor Moon das war es dann auch mit japanischer Kultur bei mir.

    Was ich mich aber frage ist warum der Schwachsinn mit den Schildmaiden im Frühmittelalter voll Cool ist aber ein weibliche Samurai nicht geht.

    • Weil Schildmaiden, ob sie nun häufig vorkamen oder nicht, historisch in vielen Sagen und Erzählungen aufgezählt wurden. Ein weiblicher Samurai hingegen basiert komplett auf Fiktion. Du vergleichst da gerade Äpfel mit Kokosnüssen.

      • Richtig in Sagen aufgeschrieben von Christen also Fiktion nicht historisch.
        Es gab wie wir uns wohl einig sind keine Kriegerinnen in Japan oder im Frühmittelalter in Europa.Was nicht bedeutet das Frauen nicht gekämpft haben.

        Es ging mir um das Bild Lagertha ist cool und in Japan ist sowas von nicht so cool.Warum ist das in Vikings der Hammer aber in Japan nicht?

        • Nicht ganz. Ich empfehle da modernere Studien zur Erforschung von DNA bei gefundenen Leichen in Wikingergräbern. Da sind einige Frauen dabei, die in voller Rüstung gefunden wurden, aber direkt als Männer deklariert wurden, da zum Zeitpunkt des Fundes sich niemand wirklich gedacht hatte, dass es Frauen sein könnten. Viel der Geschichte wurde passend umgeschrieben, sodass am Ende nur Männer Krieger waren. Die historischen Funde sprechen hingegen eine ganz andere Sprache.

    • Es gab weibliche Ninjas. Das ist nicht das Problem. Allerdings gab es nachweislich keinen Afrikaner im Rang eines Samurai. Und die Kombination, die uns Ubisoft bieten möchte, ist sehr „woke“.
      Steffen hat es, einen Kommentar drüber, sehr gut getroffen. Dunkelhäutigkeit gab es im asiatischen Raum und wurde mit voranschreitender Geschichte ausgegrenzt.

      AC Origins mit einem weißen Protagonisten hätte sich beispielsweise auch angeboten. Allerdings war es völlig richtig das nicht zu tun. Denn als AC Spieler ist die Geschichte natürlich fiktiv. Es muss allerdings auch das Drumherum passen 🙂
      Was ich alleine mit Mirage, AC 3 und Unitiy aus Bagdad, den jungen USA und dem Chaos der französischen Revolution lernen durfte… Das betrifft auch die Protagonisten. Ausgenommen AC Syndicate… da musste Ubisoft sehr vorsichtig sein.

      Im Gesamten finde ich es als langjähriger AC Fan schwierig, was uns präsentiert wurde. Auch japanische Fans hätten in meinen Augen ein akkurateres Spiel verdient. Vielleicht haben wir ja einen Japanologen in der Community, der das besser als ich verdeutlichen kann.
      Es ist einfach als AC Fan grandios, wenn das eigene Land dran ist. Das ist ein absolutes Highlight. Schade, dass es politisiert worden ist.

      Zum Schluss: Bitte den Begriff „woke“ nicht negativ verstehen 🙂 Gerne diskutiere ich weiter und bin in der Community an allen Beiträgen interessiert!
      Nur nicht zwangsläufig an politischen Debatten…

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