In der Nacht von gestern auf heute wurde die achte und gleichzeitig auch letzte Folge der zweiten Staffel von House of the Dragon ausgestrahlt. (Leichte Spoilerwarnung) Auch wenn die Episode viele gute Szenen zwischen Charakteren beinhaltet und solide Dialoge liefert, so hat mich das Finale aber dennoch enttäuscht. Das Ganze liegt hauptsächlich daran, dass die Episode im Grunde nur der „Build Up“ für Staffel 3 ist und auf einem extrem nervigen Cliffhanger endet. Ein Staffelfinale sollte keine antiklimaktische Enttäuschung darstellen.
For a season finale to be all cliffhanger and no spectacle is close to unforgivable. (via)
Beim genaueren Nachdenken würde ich diese Kritik vermutlich sogar auf die gesamte zweite Staffel ausweiten. Es gibt zwar einige coole Momente, tolle Dialoge, solide Charakterentwicklung und eine einzige wirklich gelungen umgesetzte Schlacht, aber das Ganze ändert nicht wirklich etwas daran, dass sich die Staffel mehr wie eine Vorbereitung für Staffel 3 als wie ein eigenes Ding anfühlt. Es wirkt einfach so, als würden die folgenden alle auf ein großes Ereignis hinarbeiten, welches uns bisher aber nicht geliefert wurde. Der Cliffhanger am Ende von Folge 8 macht diesen Punkt mehr als deutlich.
Natürlich gibt es für dieses Gefühl auch einen guten Grund. Eigentlich sollte Stafel 2 ursprünglich einmal aus 10 Folgen bestehen. Die letzten 2 Episoden wurden allerdings aufgrund von Covid und anderen Schwierigkeiten gestrichen und nach Staffel 3 verlagert. Diese fehlenden Folgen beinhalten mit ziemlicher Sicherheit den Höhepunkt, der vom Rest der Staffel angestrebt wurde. Staffel 3 startet dann vermutlich mit einer richtig beeindruckenden Schlacht, aber dieser Punkt macht die zweite Staffel nicht besser.
Um die Staffel aufzuwerten, hätte ich die erzählte Geschichte in 4 oder 5 Folgen gepackt. Dadurch wird gleichzeitig auch das oft etwas schwächelnde Pacing verbessert. Die restlichen Folgen der Staffel würden dann genug Spielraum bieten, um den Fans das Battle of the Gullet auf eine wirklich spektakuläre Weise zu präsentieren. Auf diese Weise ist der Höhepunkt direkt in der Staffel vorhanden und niemand muss 2 bis 3 Jahre für den Payoff von Staffel 2 warten. Zusätzlich dazu kann man auf diese Weise einige entfernte Charaktere und Handlungsstränge beibehalten.
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Unabhängig des fehlenden Climax am Finale, sehe ich die Probleme der Staffel 2 inbesondere des Finales wo anders. Die Screentime wird schlichtweg verschwendet mit unsinnigen Ereigenissen, die man in einer Szene abhandeln könnte. Wie viele Szene mit Coryls am Dock seines Schiffes gibt es bitte, in denen er mit seinen Bastard-Söhnen interagiert, das ganze hätte man in wenige Szenen abhandeln können. Oder Rhaena, wie sie über zig Episoden einfach nur dem Drachen ohne jeglichen Plan hinterher läuft. Im Finale wird das extrem, mit den ganzen Szenen mit dem Lannister in Essos, was hat das im Finale zu suchen?
Ärgerlich empfand ich aber auch, dass die Serie der eigenen Logik widerspricht und die Teleportation aus den letzten GoT Staffeln zurück ist. Im Verlauf der Staffel waren es spannende Momente wie Rhenyra sich nach Königsmund schleicht oder wie der Zwilling sich in Drachenstein einschleust. Doch Im Finale wird Königsmund zu Beginn abgeriegelt, trotzdem kann sich Alicent bis nach Drachenstein einschleusen ohne das irgendjemand sie bemerkt, festnimmt oder was sagt? Wirkt einfach sehr unglaubhaft und auch für den Charakter viel zu plötzlich, das nach allem was passiert ist – immerhin wurde ihr Enkel geköpft in einem Attentat! – jetzt den Frieden sucht.
Staffel 1 sprang durch was, 16 Jahre, und dadurch was das Pacing atemberaubend. Staffel 2 dreht sich weiterhin um wenige Tage, in denen aber einfach nach den ersten 3-4 Folgen nichts mehr bedeutendes passiert. Das Finale hätte als Halbfinale der Staffel funktioniert. So weiß ich nicht wie man alles in nur 2 Staffeln zu Ende bringen möchte
Also ich persönlich finde das GoT in seiner besten Zeit meistens so war das es eine Hammer folge gab und gerade die letzte Folge der Staffel war meistens ehr ein Build Up für die nächste Season.
Für mich war Folge 4 diesmal das absolute Highlight. Eine der besten Folgen von ganz GoT. Dennoch kann ich die Kritik etwas verstehen weil Folge 4 eben in der Mitte der Season war und sich inzwischen schon sehr weit weg anfühlt.
Ich persönlich bin dennoch froh das man sich dafür entschieden hat wieder langsamer vorzugehen. Eben wie damals in Staffel 1-4 von GoT. Das einzig traurige ist halt das wir jetzt wieder sehr lange warten müssen.
Man merkt einfach, dass es eigentlich 10 Folgen sein sollten und Folge 9 wäre der Höhepunkt mit 2 heftigen Clashes gewesen. Das fehlt nun einfach und irgendwie fühlt man sich doch sehr hängen gelassen.
Staffel 3 müsste demnach mit 2 gleichzeitigen Schlachten beginnen ohne jedes build up. Das ist auch nicht wirklich ideal. Ausserdem werden nicht alle Hauptfiguren diese Zusammenstösse überleben und das wäre als showdown mit einer 10ten Folge die die Auswirkungen zeigt einfach besser gelöst. Ich hätte lieber noch 2 monate gewartet und dann ne ganze Staffel gehabt
Die Staffel war Fernsehunterhaltung vom feinsten, leider – wie hier gut ausgeführt – etwas unrühmlich zu Ende gegangen mit der letzten Folge.
Sehe ich ähnlich: Ich war auch ein wenig enttäuscht vom Staffelfinale. Fühlte sich wirklich wie ein einziger Cliffhanger an. Trotzdem war die zweite Staffel in seiner Gesamtheit ziemlich gut!