Mittlerweile ist es ganz normal geworden, dass bekannte Influencer und Streamer von Entwicklerstudios im Vorfeld mit Keys für Computerspiele versorgt werden, um dann ordentlich Werbung für das jeweilige Produkt zu machen. Normalerweise halten sich Vorgaben an diese Influencer dabei dann in Grenzen, sodass Spieler die Spiele auf ihre eigene persönliche Weise präsentieren und bewerben können. Daher ist es auch immer etwas auffällig, wenn Entwickler den Influencern zu viele Einschränkungen übermitteln.
Laut Forbes mussten Streamer eine Reihe von teilweise etwas sonderbaren Anforderungen des chinesischen Studios Game Science erfüllen, um einen Key für das morgen erscheinende Black Myth: Wukong zu erhalten. Das Ganze wurde von den Entwicklern in einem Google-Dokument aufgelistet, welches unter anderem die folgenden Punkte beinhaltete:
- DO’s
- Enjoy the game
- DON’T’S
- Do NOT insult other influencers or players
- Do NOT use any offensive language/humor
- Do NOT include politics, violence, nudity, feminist propaganda, fetishization and other content that instigates negative discourse
- Do NOT use trigger words such as ‘quarantine’ or ‘isolation’ or ‘COVID-19’
- Do NOT discus content related to China’s game industry, policies, opinions, news, etc.
Einige dieser Einschränkungen wie das Vermeiden von Beleidigungen, Nacktheit oder Fetischisierung lassen sich noch nachvollziehen. Punkte wie feministische Propaganda, einzelne Trigger-Wörter oder Gewalt (in einem gewalttätigen Spiel) wirken aber deutlich sonderbarer. Besonders, wenn diese Punkte nicht einmal erklärt wurden und man sich selbst zurechtlegen muss, was den nun unter „feministische Propaganda“ fällt. Das Verbot bezüglich der chinesischen Spieleindustrie ist bei einem chinesischen Studio allerdings zu erwarten.
Normalerweise verzichten Studios auf zu viele Einschränkungen bei Streamern, um genau solche Meldungen zu vermeiden. Wer zu viel Kontrolle ausübt, der wirkt automatisch auffällig und könnte von bestimmten Dingen wie katastrophale Bugs ablenken. In diesem Fall hängt das Übermaß an Regeln aber vermutlich mit den sowieso in China vorhandenen Einschränkungen und den kulturellen Unterschieden zusammen. Trotzdem sind die Regeln keine besonders gute Öffentlichkeitsarbeit.
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Ist doch schon längst als „Fake“ deklariert….