Moderne Computerspiele beinhalten immer mehr intime Szenen zwischen Charaktere, die sowohl einvernehmlichen Sex als auch die Ausübung von sexueller Gewalt zeigen können. Um solche Momente zu erschaffen, verwenden Studios für gewöhnlich echte Schauspieler in Motion Capture Suits, deren Bewegungen aufgezeichnet und in ein Spiel kopiert werden. In den vergangenen Wochen gab es aber wohl immer mehr Beschwerden von Schauspielerinnen darüber, dass die Arbeitsbedingungen bei solchen Drehs extrem problematisch sind.
Jessica Jefferies und einige anonyme Schauspielerinnen berichteten der BBC von ihren schlimmen Erfahrungen bei solchen Drehs. Das größte Problem ist wohl die Geheimhaltung. Die Damen kommen an das Set und sie werden erst vor Ort darüber in Kenntnis gesetzt, dass ihre Arbeit an dem Tag aus einer Sexszene, dem Vortragen von sexuellen Sätzen vor der vollen Belegschaft oder der Nachstellung einer Vergewaltigung besteht. Ohne Vorbereitung können solche Szenen selbst mit Motion Capture Suits sehr unangenehm und problematisch sein. Das Ganze wird durch das Fehlen von Intimitätskoordinatoren oder ähnlichen Standards aus der Filmbranche verschlimmert.
„We’d get an email or a call from a studio saying we need you on these days for a shoot. That was all the information we’d get. I turned up and was told what I would be filming would be a graphic rape scene,“
„There’s no nudity involved, but its still an act and there’s an intimacy in that act and also a violence in this situation So yes there may be a layer of Lycra between us, but you are still there and still having to truly immerse yourself in this scene.“ Jessica Jefferies
Als Reaktion auf diese Beschwerde fordert die britische Schauspieler-Gewerkschaft Equity jetzt bessere Arbeitsbedingungen für die Arbeit in der Gaming-Branche. Die Organisation veröffentlichte umfangreiche Richtlinien für Entwicklerstudios, die neben Grundsätzen für faire Bezahlung und allgemeine Arbeitsbedingungen auch den besseren Umgang mit intimen Szenen auflisten. Die Forderungen in diesem Bereich sind das Verschicken von Drehbüchern an die angeheuerten Schauspieler, das Verwenden eines Intimitätskoordinators und eine Reduzierung des anwesenden Personals auf die notwendigen Personen.
Natürlich gibt es aber nicht nur schlechte Berichte zu diesem Thema. Jefferies zufolge haben Entwickler auf ihre persönlichen Beschwerden reagiert und sie nicht gezwungen problematische Szenen zu drehen. Zusätzlich dazu gibt es Entwickler wie Larian Studios, die schon jetzt vorbildliche Arbeit leisten und intimen Szenen mit allen Standards und Vorkerhungen der Film-Branche drehen. Solche Maßnahmen müssen sich jetzt nur in der gesamten Gaming-Szene verbreiten.
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Dass man sowas nicht erst unmittelbar vorm Dreh erfahren möchte kann ich nachvollziehen. Bisschen Vorlauf dürfte nicht zu viel verlangt sein.
Was machen Intimitätskoordinatoren?
Himmel das sind Schauspieler. Wie kann man da ein Problem mit Sexszenen haben? Das ist deren fucking Job..
Himmel du kommentierst einen Blogeintrag, offensichtlich ohne ihn vollständig gelesen zu haben.
„Das größte Problem ist wohl die Geheimhaltung. Die Damen kommen an das Set und sie werden erst vor Ort darüber in Kenntnis gesetzt, dass ihre Arbeit an dem Tag aus einer Sexszene, dem Vortragen von sexuellen Sätzen vor der vollen Belegschaft oder der Nachstellung einer Vergewaltigung besteht.“
Es sind eben Menschen und keine Maschinen die dort arbeiten. Deswegen gibt es für sowas Double um solche intimen Szenen aufnehmen zu können. https://de.wikipedia.org/wiki/Double_(Film)
Zumal sie ja nicht mal nackt sein müssen.
Aber ich find hier wieder explizit die Erwähnung von Rape-Szenen komisch…
Ich hab ja nicht mehr so viel Zeit zum Zocken, aber das liest sich, als wäre das in jedem Spiel an der Tagesordnung. Ich könnte mich jetzt aber nicht mehr großartig an Spiele erinnern, wo solche Szenen vorkommen. Der Text (auch im Original) suggeriert, dass Sex und Vergewaltigung aber an der Tagesordnung wären. Mittlerweile sind doch fast alle größeren Gaming Studios dahingehend mehr oder minder sowieso extrem sensibilisiert worden, das Thema extrem weit zu umschiffen.
Du musst bedenken, dass hier auch Synchro-Arbeit miteingerechnet wird. Und selbst, wenn Sexszenen ansich vielleicht nicht der Standard sind (und ausgeführte Vergewaltigungen schon gar nicht), gibt es ja oft genug Dialoge in diese Richtungen.
Ist vielleicht nicht so cool, wenn du null damit rechnest und beim reinkommen heißt es „so, heute nimmst du mal ein paar Lines als Prostituierte auf, wir brauchen Stöhnen in sechs Varianten, go!“
Bitte lies nochmal den ganzen Artikel und kommentiere erst dann… dude ernsthaft?
Wie die anderen Kommentare schon festgestellt haben, lies den Artikel nochmal. Vollständig.
Aber selbst dein „das ist deren fucking Job!“-Argument ist dämlich. Ein Schauspieler muss nicht per sé Nackt- oder Sexszenen machen. Das ist nicht grundsätzlich Teil des Jobs. Manche machens, manche lassen es. Und das ist deren eigene „fucking Entscheidung“.