Das Schalten von Werbung auf den öffentlich-rechtlichen Sender ist stark reguliert und limitiert. Die Werbung im TV ist minimal und in ihren Mediatheken dürfen die Sender gar keine Werbung vor ihre Produktionen schalten. Diese Regulierung wurde in dieser Woche von Tobias Lammert von der ARD Media gegenüber epd Medien stark kritisiert. Der Sender fordert einige Änderungen und die Erlaubnis für Werbung innerhalb seiner Mediathek.
Laut Lammert rechnen ARD und ZDF in den kommenden Jahren mit stark rückläufigen Werbeeinnahmen, weil immer weniger Menschen die klassischen TV-Sender anschauen. Um diesen Rückgang auszugleichen, ist Werbung in der Mediathek jedes Senders ein notwendiges Übel. Er verwies dabei auf Länder wie beispielsweise Österreich, in denen öffentlich-rechtlichen Sender durchaus Werbung in ihren Mediatheken schalten dürfen. Dort scheint das Ganze durchaus gut zu funktionieren.
„Es komme einem Werbeverbot durch die Hintertür gleich, wenn die Medienpolitik unverändert dabei bleibt, die Mediathek weiterhin selbst von einer moderaten Vermarktung freizuhalten“ – Tobias Lammert, Geschäftsführer der Werbetochter ARD Media
In den nächsten Jahren muss sich bei unseren öffentlich-rechtlichen Sendern auf jeden Fall etwas ändern. Die von Bewohnern verlangten Gebühren und die Regeln für Werbung sind mit Blick auf das Verhalten von Zuschauern einfach nicht mehr zeitgemäß. Von mir aus könnten die Sender auch komplett auf ein Werbe-Programm und Sponsoren umsteigen, sofern das Ganze korrekt umgesetzt wird und die Nutzer nicht zu stark belästigt. Das beste negative Beispiel dafür wären mittlerweile Twitch und YouTube, die Zuschauern teilweise Minuten an Werbung aufzwingen.
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Dann braucht man wohl keine 21 TV-Sender mehr. Drei Sender sollten wohl mehr als ausreichen, um ihren Auftrag nachzugehen.
Von mir aus kann auch komplett auf Werbung umgestellt werden, sowohl im TV als auch in der Mediathek.
Ist aber klar, dass dann auch die Rundfunkgebühr fallen muss.
2022:
ÖRR gesamt ~24000 Mitarbeiter
ÖRR Einnahmen nur durch den Rundfunbeitrag 8.568.000.000€
Wir sind also ohne Werbeeinnahmen, Tickets, Tochterfirmen etc bei ~360.000€ Gewinn pro Mitarbeiter.
Eine Faustregel besagt: In der Dienstleistungsbranche muss jeder Mitarbeiter pro Jahr das doppelte seiner Personalkosten erwirtschaften.
Es liegt also nahe, dass jemand lügt über die vermeintliche Not des ÖRR.
Wenn der Rundfunkbeitrag nur für Mitarbeiter-Gehälter aufgewendet würde, macht die Rechnung Sinn. Liest man die Jahresberichte für den ÖRR der einzelnen Bundesländer, werden für Sach- und Programmkosten viel mehr Geld als für das Personal ausgegeben.
Es ist mir völlig gleichgültig, wie sie ihre Verschwendung zu rechtfertigen versuchen.
Der gröbste Überblick mit allen Optionen offen mehr Geld pro Mitarbeiter zu Verfügung zu haben bei Unternehmen die überhaupt keinen Gewinn erwirtschaften müssen, offenbart ja bereits einen Schlüssel der fern ab jedweder Vernunft liegt.
https://de.wikipedia.org/wiki/RTL_Group
Daten der RTL-Gruppe aus dem wiki Eintrag für 2022:
Mitarbeiter ~ 17377
Umsatz ~ 7.224.000.000€
Gewinn ~ 1.083.000.000€
–> Die RTL Group hat im Schnitt 353.398€ pro Mitarbeiter zu Verfügung. Allerdings ist das Final ohne dass da noch weitere Dinge hinzukommen, was im ÖRR ja der Fall ist.
Die 7500€ Unterschied wären für den ÖRR umgerechnet, dann bereits direkt mal 180 Millionen €.
Zumindest bei der ARD waren die Beiträge in 2023 nur 86% der erzielten Gesamterträge, d.h. grob überschlagen lagen die erzielten Erträge wohl eher bei 9.963.000.000€. Wie gesagt kein Gewinn notwendig d.h. pro Mitarbeiter standen ~415.125€ zur Verfügung oder im Vergleich mit der RTL gruppe ein Einsparpotential von 61.727€ pro Mitarbeiter oder auf die 24000 Mitarbeiter bezogen ein Betrag von 1.481.448.000€, der man bei den Rundfunkgebühren einsparen könnte und der ÖRR hätte immer noch gleich viel Geld pro Mitarbeiter zur Verfügung wie die RTL Gruppe.
Völlig absurd natürlich ist das nur ein Überschlag.
Seltsam, mein Gefühl sagt mir, wenn es weniger TV Zuschauer sind, dann könnte man doch vielleicht die „Haushaltsabgabe“ die jeder zahlt – egal ob zuschauer oder nicht – doch umlenken. Weniger für TV Produzieren (weil weniger Zuschauer = weniger Bedarf), dafür das Geld in die Mediathek stecken. Aber nein, dann würde man ja den Hals nicht voll genug bekommen.
Ich wünschte wirklich, jemand würde mal eine Horde Wirtschaftsprüfer auf den Verein loslassen und wirklich jeden Euro verfolgen wo dieser ausgegeben wird. So wie dort mit Geld umsich geworfen wird, könnte man sicher die ein- oder andere Million einsparen und der Beitrag wäre vielleicht sogar senkbar.