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– Mein Sohn kommt nächstes Jahr in die Schule. Meine Ex-Lebensgefährtin und ich haben uns in den letzten Wochen potentielle Schule für Leo angeschaut. Wir haben uns sehr schnell dafür entschieden, ihn nicht an eine staatliche Schule zu schicken. Das hat viele Gründe:

Leo ist ein „Draußen-Kind“ – d.h. er ist u.a. auf dem Hof seiner Oma aufgewachsen und hat dort stets mit Pferden und anderen Tieren gespielt. Darüber hinaus hat die Eingewöhnung in eine normale Kita nicht funktioniert. Als wir ihn anschließend bei einem Wald-Kindergarten angemeldet haben, lief dies bis heute alles super. Er ist es also gewohnt, draußen an der Natur zu sein und dort zu lernen.

Darüber hinaus ist meine neue Schule nun die zweite mit einem Grundschul-Zweig – d.h. ich habe jetzt bereits an zwei Schulen eine Grundschule miterlebt. Meine Ex-Lebensgefährtin arbeitet aktuell selbst an einer Grundschule und wir sind uns einig, dass Leo in diesem System nicht funktionieren wird.

Gestern war Tag der offenen Tür bei einer Waldorf-Schule bei uns um die Ecke. Und auch wenn ich persönlich als Lehrer niemals in solch einer Schule arbeiten würde und meine Probleme mit dem Konzept habe, so scheint es für meinen Sohn die 100% richtige Wahl zu sein. Er war auch sofort begeistert von der dort gezeigten Kreativität und von den vielen Möglichkeiten, die dieses Schulkonzept bietet.

Was mir persönlich dort richtig gut gefallen hat, war das Mindset der Schüler: Eine zehnte Klasse hat dort auf der Bühne eine Formationstanz-Choreo aufgeführt. Stellt Euch das mal an einer Regelschule vor: Da würde sich die halbe Aula totlachen und daneben benehmen, oder? An der Waldorf-Schule haben alle begeistert zugeschaut und am Ende laut geklatscht.

Alles fühlt sich dort ein wenig nach dem Peter Lustig „Löwenzahn-Universum“ an und ich weiß, dass sich mein Sohn dort gut fühlen wird. Das ist mir das Allerwichtigste.

Leider ist so eine Schule nicht billig, meine Ex-Lebensgefährtin und ich werden dafür tief in die Tasche greifen müssen. Aber hey, es geht um meinen Sohn und dafür würde ich auch mein letztes Hemd geben. Ihr wahrscheinlich bei Euren Kindern genauso, oder?

– Mein neuestes Abnehm-Update wird Euch präsentiert von… [Hier könnte Ihre Werbung stehen]. Ich wiege jetzt 88 Kg und habe damit zusammen 18 Kg abgenommen. Ich fühle mich stark und habe weiterhin ein positives Abnehm-Gefühl, da ich mich sehr gut ernähre.

– Es sieht in Sachen Allimania Reloaded aktuell sehr schlecht aus: Wir werden wahrscheinlich in den nächsten Tagen eine Hauptrolle neu besetzen müssen. Ihr könnt Euch wahrscheinlich schon denken, um wen es hier geht. Die Stimme eines Hauptcharakters mitten in einem Hörspiel wechseln zu müssen, ist super ärgerlich, lässt sich aber leider nicht ändern…

– Der Amazon-Sale letzte Woche war mal wieder eine kolossale Enttäuschung: Nur Ramsch und Zeug, was man woanders zum selben Preis bekommt. Einzig ein Kamera-Objektiv, was ich schon seit vielen Jahren haben will, war für mich interessant – rund 70 Euro günstiger als sonst. Ich hab’s mir am Ende allerdings nicht gekauft, weil die Dinger einfach insgesamt ziemlich teuer sind.

War für Euch was dabei?


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20 KOMMENTARE

  1. Moin Steve, meine Freundin, ihre Schwester und auch ihr Bruder waren alle auf der Waldorfschule in Stade und waren begeistert, ich war selber bei dem Eurythmie ( der von dir angesprochene Formationstanz)Abschluss ihrer kleinen Schwester dabei und muss ehrlich sagen, ist schon ganz cool, besonders für die Kids.
    Wir ziehen bald in die Nähe und mein sein soll nach den Gesprächen mit ihren Geschwistern und ihr auch auf die Schule, besonders für aktivere Kinder die manche Dinge wesentlich besser können als andere, scheint das ein tolles System zu sein.
    Falls du Fragen hast meld dich gern ❤️

  2. Waldorfschule:
    Das muss jeder selber wissen, da sollte man sich meiner Meinung nach kein Urteil erlauben. Ich kann nur eines raten: Waldorfschulen leben von diesen Infoveranstaltungen und Tagen der offenen Tür. D.h. dies sind auch immer „Werbeveranstaltungen“. Ist auch nicht weiter schlimm, ist bei jeder anderen Privatschule auch so. In der Regel bedeutet dies aber auch, dass natürlich nicht zu 100% das eingehalten wird, was suggeriert wurde. Ich kann nur empfehlen außerhalb des Kontextes von Infoveranstaltungen mit Eltern zu sprechen, deren Kinder auf diese Waldorfschule gehen/gegangen sind und, wenn möglich, auch mit Eltern zu sprechen, die ihre Kinder aus der Waldorfschule rausgenommen haben. Es kann ja ggf. 1-2 kleine Themen geben, die auf solchen Veranstaltungen gerne weggelassen werden, die die Entscheidung pro oder contra Waldorfschule noch einmal beeinflussen.

  3. Ich finde es toll, dass ihr gemeinsam intensiv nach einer guten Schule sucht. Gibt es bei euch denn keine Schulen in der Umgebung, die etwas mehr „draußen“ hat? Bei uns ist bspw. die OGS-Zeit sehr viel draußen Zeit. Nur wenn das Wetter gar nicht mit macht wird rein gegangen. Außerdem bin ich mir unsicher, ob man Kindern letztlich einen Gefallen damit tut, wenn man sie zu sehr vor dem System schützt, in dem sie nicht „funktionieren“. Das System ist ja nach/neben der Schule nicht weg, sondern (harte) Realität. In der Realität muss man irgendwann zumindest soweit funktionieren, dass man damit klar kommt, sonst fühlt man sich eben nicht mehr gut.
    Die Frage ist auch, warum dein Sohn in dem System nicht funktionieren soll, nur weil eine Kita für ihn nicht geklappt hat.

  4. Als ich mein Abi in einer Fachoberschule nachgeholt habe, hatte ich auch einen Klassenkameraden der von der Waldorf-Schule kam. Er war so ein Typ Mensch der Barfuß durch’s verregnete London geht. Im Positiven Sinne ein wenig verrückt, ja fast schon befreiter und unbeschwerter möchte man sagen. Ich habe diese Unbeschwertheit immer als sehr angenehm empfunden. Generell war er ein toller Mensch. Wieviel davon tatsächlich der Waldorfschule geschuldet ist und wieviel von den Eltern kam (Mutter war Kunstpsychologin und Vater Finanzberater), kann ich natürlich nicht beurteilen. Ich glaube jedoch diese Art von Schule fördert durchaus das Kreativsein und das soziale Miteinander und weniger das Leistungsorientierte. Für mich als introvertierte, eher analytische Person wäre es wohl nichts gewesen (oder doch? wer weiß?). Man kann aber nicht bestreiten, dass diese Art zu leben und zu lernen gut für IHN war. Bis heute ist er ein sehr ausgeglichener und positiver Mensch geblieben.

    Allein, dass ihr gemeinsam die bestmögliche Schule für ihn aussucht und euch Gedanken macht, zeigt mir aber schon, dass ihr nur das beste für ihn wollt. Mit dich liebenden und unterstützenden Eltern ist das Leben nur halb so schwer, egal auf welcher Schule.. 🙂

  5. Ich wurde damals in der 1. Klasse der Grundschule auf eine Förderschule versetzt, weil ich in einer Klasse mit 30 Kindern einfach nicht zurechtgekommen bin und immer der Klassenclown war. Danach kam ich auf eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache, was mir wirklich gutgetan hat. Die Klassen waren kleiner, und wir waren ab und zu draußen. Das war auf jeden Fall besser für mich als die normale Grundschule.

  6. Zu Walldorfschulen empfehle ich Dir folgende SWR Doku, da wird positives und negatives behandelt:

    https://www.youtube.com/watch?v=QFUgL3JeYd4

    Unter anderem gibt es dort ein Lehrerehepaar, das ihr Kind nach einem Jahr Walldorf wieder herausgenommen hat. Die Abbrecherquote liegt auch allgemein bei 35 bis 50 %.

    Persönlich finde ich, dass die Anthroposophie eine esoterische Irrlehre ist.

    • Danke für den Link! Die Abbruchquote der Doku finde ich nicht einmal so erschreckend, aber die „Lehrinhalte“ der Epochenbücher haben mich sehr zweifeln lassen. Die Menschheit hat ihren Ursprung in Atlantis? Ameisen sind Reptilien? Uff…

  7. Hm darf ich eine ggf unpopuläre These in den Raum werfen bzgl Waldorfschule? Ich hab bei speziellen mehr behüteten Konzepten wie dieser oder ähnlichen immer kein gutes Gefühl. Warum? Weil die Welt danach irgendwann nicht mehr so ist. Es fühlt sich für mich immer wie ein aufschieben vor der Konfrontation von den typischen Gruppendynamiken, Leistungsmessungen etc an. Diese kommen aber, es gibt kein Weg darum.

  8. Das Fundament von Waldorfschulen ist leider wissenschaftsfeindlicher Humbug. Es gibt Schulen, an denen diese ursprüngliche Ideologie stark in den Hintergrund tritt, aber halt auch das Gegenteil, und man weiß auch nie, wie Lehrpersonal/Leitung wechseln.
    Ein Arbeitskollege hatte seine Tochter in einer Waldorfschule – aus ähnlichen Gründen wie du. Hat allerdings jetzt das große Problem (und nimmt sie vielleicht auch wieder raus) – das weder er, noch die Tochter mit der Technikfeindlichkeit die dort herrscht klarkommen.
    Seine Tochter hat Spass an Technik, IT, .. und das soll auch so bleiben – das ist immerhin die Zukunft. Leider ist zumindest bei ihm in der Schule Technik verpönt – keine Handys (Realität ist, dass das Sozialleben der Jugend auf dem Smartphone stattfindet, ob man das toll findet oder nicht), kein IT / Medienunterricht, kein Tastaturschreiben, ..
    Ansonsten gefällt ihr natürlich das draußen in der Natur sein, was man in anderen Schulen nicht hat, das wäre auch ein guter Gegenpol, aber darf halt nicht das einzige sein.

    Das du dein Kind auf keine staatliche Schule geben willst, versteh auch zu 100%, aber es gibt ja auch andere Privatschulen, hast du dich da schon umgesehen?.

    • This.
      Und wenn man sich die Lehre des Waldorf-Gründers Steiner ansieht, wird’s richtig gruslig. Menschenrassen, Engel und Dämonen, Naturgeister, Astralwanderungen etc., an all das wird laut der Lehre tatsächlich geglaubt.

      • Totschlagsargument seit Jahren das einfach keinen Sinn macht. Fast keine Schule die ich kenne folgt diesem irren Prinzip oder konfrontiert die Schüler damit. War selbst 13 Jahre Waldorfschüler, es ist immer wichtig auf die Entwicklung des Kindes zu achten und ggf. Einfluss zu nehmen. Die positiven Aspekte überwiegen m.M.n., man muss nur rechtzeitig merken, wenn das Konzept für das eigene Kind NICHT funktioniert. Man braucht schon viel Eigenengagement und es besteht die Gefahr auf der Strecke zu bleiben und Dinge nachher nicht zu können.

        • Das ist kein Totschlagargument, das zeigt, welch geistig Kinder diese Leute sind. Auch wenn man nicht direkt die Lehren von Steiner unterrichtet, Dinge wie Impfschwurbelei, Homeopathie und ähnlihcer Quatsch sind da weit verbreitet in diesen Kreisen und das IST gefährlich für die Kinder dort.

      • Behinderte Kinder sind der Lehre nach auch selbst Schuld und haben das, weil sie im letzten Leben irgend nen Fehler begangen hatten.
        Muss ein sehr sympatischer Mensch gewesen sein..

    • Wir haben unser Kind auch auf eine Privatschule. Weil das aktuelle Schulsystem einfach Grütze ist. Überfüllte Klassen, Lehrpersonal das überhaupt keine Chance mehr hat Autorität aufzubauen, etc.
      Es spricht schon irgendwie Bände das selbst ein Lehrer die Segel streicht bei staatlichen Schulen.

      Aber mal abgesehen von Privat, Waldorf oder Staatliche: Schule ist kein Wunschkonzert. Schule muss nicht immer nur Spaß machen. Schule muss am Ende auf die Realität vorbereiten und dazu gehört auch diszipliniert Dinge zu tun, die man nicht tun will und zeitgleich entsprechendes Wissen auch noch vermitteln. Welche Art von Schule das am Ende macht, ist mir eigentlich egal. Aber ich halte auf jeden Fall nichts von ungezwungenen, Kuschelkurs, kreative Selbstfindungsformen. Eine gesundes Maß an Druck und Disziplin finde ich gut. Das ganze gepaart mit einem guten Betreungsschlüssel, der es noch erlaubt auf die speziellen Talente/ Bedürfnisse der Kinder einzugehen ist mein Favorit.
      Aber nur meine Meinung.

  9. Steve, ich möchte mal meinen höchsten Respekt dafür aussprechen, wie deine ehemalige Lebensgefährtin und du gemeinsam an einem Strang für das Wohl eures Kindes zieht. Das ist nach einer Trennung bedauerlicherweise oftmals nicht selbstverständlich (zumindest aus meinen persönlichen Erfahrungen).
    Ganz toll und ich bin mir sicher, dass Leo es euch danken wird!

    Beim Abnehmen kannst du sehr stolz auf dich sein. Halbe selbst über die letzten 18 Monate 20kg verloren und das ist echt nicht leicht.
    Eine Frage an dich, da das bei mir das erste Mal war, dass ich unterbewusst so viel zugenommen habe und es nun wieder losgeworden bin: Hast du auch immer Angst davor, wieder aufzubauen, ohne es zu merken? Ich erwische mich dabei, wie ich mich schuldig fühle, wenn ich mal ein Honigbrot oder ein Stück Kuchen esse und dann am liebsten gleich zum Sport möchte, um den „Schaden“ zu minimieren.

    Bei den Amazon-Sales finde ich seit Jahren nichts mehr. Gefühlt vorkommt Amazon auch immer mehr zu einem Ramschladen und das gipfelt dann immer in diesem Aktionstagen.

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