Wer ein Computerspiel auf Steam oder einer anderen digitalen Verkaufsplattform erwirbt, der muss damit zurechtkommen, dass ihm das Spiel eigentlich nicht gehört. Spieler erwerben durch solche Käufe nämlich immer nur eine Lizenz für die Nutzung des jeweiligen Produkts und keinen richtigen Artikel. Auf diese Weise können die Verkäufer die Lizenz jederzeit zurückziehen, die Server abschalten oder Änderungen durchführen und die Nutzer können nichts dagegen tun.
Bisher war diese Situation eher im Hintergrund vorhanden und Käufer wurden nur selten direkt damit konfrontiert. Das Ganze hat sich in der vergangenen Woche aber zumindest auf Steam drastisch geändert. Die Plattform hat vor einigen Tagen nämlich einen neuen Hinweistext eingebaut, der Nutzern vor allen Käufen angezeigt wird. Dieser Text weist sie darauf hin, dass sie nur eine Lizenz erwerben und ihnen das Spiel eigentlich nicht wirklich gehört. Das Ganze ist vermutlich ein Schritt von Valve, um neuen Regulierungen zu entsprechen.
Dieser Hinweis sorgt aktuell wieder für viel Frust und Bitternis in der Szene. Auch wenn sie Situation sich im Grunde nicht geändert hat, so mögen Spieler es aber wohl nicht, an diesen Umstand erinnert zu werden. Zusätzlich dazu scheint es wirklich einige Leute zu geben, die dadurch das erste Mal über diese Lage informiert wurden. Dieser Schritt von Steam startete erneut Diskussionen darüber, warum man keine digitalen Spiele erwerben sollte, wie sehr die Spieler eigentlich über den Tisch gezogen werden und wie die Branche selbst die Spieler zur Piraterie drängt.
Am Ende des Tages ist es natürlich ärgerlich, wenn irgendwelche gierigen Publisher das eigene Spiel je nach Lust und Laune komplett entfernen können. Ich zweifele aber daran, dass sich diese Situation selbst mit der Kritik der Nutzer in der nahen Zukunft ändern wird. Und Kunden auf den Umstand hinzuweisen ist besser, als es zu ignorieren.
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Interessant ist der Aspekt, dass Steam selber sagt, dass man eine Lizenz kauft. Und (zumindest im EU-Raum) ist es ja allerdings auch so, dass man gebrauchte Softwarelizenzen auch weiterverkaufen darf. Da spielts dann auch keine Rolle was in den AGB steht, weil man damit bekanntlich keine Gesetze aushebeln kann.
Wäre daher mega spannend, wenn jemand die Eier und die finanziellen Mittel hätte um das mal juristisch durchzusetzen. Dann würd die Sache wirklich interessant.
Dennoch kaufen die Leute auf Steam, selbst wenn es das gleiche Produkt auf GOG ohne DRM und mit Offlineinstaller zum gleichen Preis gibt…
Weil es mir persönlich einfach latte ist. Ich hab meine Games lieber gebündelt auf Steam als auf vier oder fünf Plattformen. Klar, wenn ich was bei GOG kaufe was es nur da gibt, ist das okay, aber ich finde es trotzdem nervig.
Mich hat aber auch noch nie der „Wert“ meiner Steam-Bib interessiert, weil ich sie eh nie verkaufen werde
geht mir auch so
Wir haben doch sowieso alle mehrere Launcher – geht kaum anders heut zu Tage. Mir ist das eig. ziemlich egal ob ich Steam, Gog, BattleNet oder auch Epic aufmache – kA kann ich einfach nicht verstehen dass Leute da groß einen Unterschied machen..
Steam ist alleine schon ein Kampf wenn man Cloudsaves löschen möchte.. das geht zB bei GOG einfacher.
Aber jeder wie er will, dann aber nicht meckern wenn Steam doch mal was löscht 😉
Steam liefert einfach einen unglaublich guten Service über das reine spielen des Spieles hinaus.
Es gibt Workshops, Controller Support für viele gängigen Controller, Linux Support, Diskussions Foren, Achievments, Freundesliste mit VOIP, Workshops für einfach implementierbare Mods und die Liste ist noch viel weiter zu führen und das kostenlos bis auf die eigenen Daten die man beim registrieren abgibt.
Steam ist ein großer Vorteil für mich als Kunde.
Gabe Newell selbst sagte mal einstl „Piracy is a service problem“
Ich neige ihm zuzustimmen, da ich damals ein sehr starker Pirat war aber seit es Steam gibt habe ich seit Jahrzehnten nicht mehr irgendein Spiel heruntergeladen. (Was sich gerade bei Streamingdiensten allerdings wieder umkehrt, aber das ist ein anderes Topic)
Hier der Link zu Gabe Newell:
https://www.escapistmagazine.com/Valves-Gabe-Newell-Says-Piracy-Is-a-Service-Problem/
100% Zustimmung. Steam bietet ja nicht nur Spiele zum Verkauf an, all der Service drumherum ist für mich einfach der beste zurzeit in Sachen Gamingplattform und seit bald (im nächsten Monat) 19 Jahren kauf ich 99,9% meiner Spiele da und habe auch genauso lange die Segel eingeholt und den Piratenkarren im Hafen stehen lassen.
Dazu werd ich eh eher unter der Erde liegen, als das es Steam nicht mehr gibt.
Plus 99% der Spiele auf meinem Account werden eh nicht mehr meine Festplatte zu gesicht bekommen, da ich schon den Spielspaß erhalten hab wofür ich gezahlt habe, also kein unterschied ob mir die Spiele nun gehören oder nur die Lizenz. (Muss aber auch sagen, ich bin keiner der durchgespielte Spiele noch 100 mal durchspielen tut).
Prinzipiell hast du natürlich recht, Steam bietet da ein gutes Gesamtpaket.
Allerdings sind die einzelnen Dinge nicht Steamexclusiv. Für Mods gibts genug Seiten mit mehr Mods und Anleitungen, Achievments gibts mitlerweile überall, und ein Launcher ohne wäre für miche in Pro-Punkt, Proton (was Spiele unter Linux zum laufen bekommt) ist frei verfügbar und nicht an Steam gebunden und für Chats/Voip nutzt doch bitte sowieso jeder Discord heutzutage oder? Auch Controller werden – zumindest bei GOG – gut supportet.
Wie ist das denn wenn ich ein Gemälde kaufe dann gehört es doch auch mir? Dann ha e ich doch auch nicht nur eine Lizenz? Ich wette die Regelung bei games spricht gegen das Grundgesetz aber als einfacher gamers kann man wohl nichts machen daher hoffe ich das da endlich ein rechtsanwalt mal gegen klagt.
Das Gemälde gehört dir, aber es besteht eine hohe Chance das dir nicht alle Rechte an dem Gemälde gehören, z.B. das Vervielfältigungsrecht.
„if buying doesn’t mean owning, pirating isn’t stealing“
War doch nie anders. Auch wenn die Software auf CD-ROM/DVD ausgeliefert wird, hat man nie mehr als ein Nutzungsrecht erhalten. Jeder der behauptet er hätte weiter reichende Rechte an dem Produkt an sich, der IP oder den Veröffentlichungsrechten erhalten, bildet sich das zumeist nur ein. Nur Videotheken haben da andere Nutzungsrechte erhalten, die aber auch an die Videothek gebunden waren und nicht an das Medium.. also wer eine alte Verleihversion einer DVD kauft, darf diese nicht deshalb gegen Geld weiter verleihen.
Das sind aber sicher die selben Menschen die behaupten eine IP würde den Fans gehören und nicht der Firma, die sie geschaffen hat.
Jein, unabhängig was der Hersteller in seine AGBs geschrieben hat, hatte ich an einer CDRom halt schon deutlich mehr Recht, da diese mir vom Staat/EU/Verbraucherschutz gewährt werden. ZB. Weiterverkauf, Privatkopie, Tausch, nicht gewerblicher Verleih, … Diese Rechte konnte mir niemand durch AGBs nehmen.