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Der Fußball-Bundesligist Werder Bremen wird sich wohl komplett von der Social-Media-Plattform X zurückziehen und dauerhaft auf Distanz gehen. Dieser Schritt wurde am gestrigen Montag im Rahmen einer Mitgliederversammlung beschlossen. Der Verein weicht offiziell auf Bluesky aus und er hofft wohl darauf, dass möglichst viele seiner 600.000 Follower*innen ihm auf die neue Plattform folgen werden.

Die Geschäftsführung des SV Werder Bremen hat die Entscheidung getroffen, dass die Grün-Weißen die Social Media Plattform X (ehemals Twitter) verlassen. Das gab Klaus Filbry, Vorsitzender der Geschäftsführung, am Montag im Rahmen der Mitgliederversammlung bekannt. (via)

Der Grund hinter dieser Entscheidung wurde von Werder Bremen recht öffentlich offenbart. Der Verein kritisiert die Übernahme von Twitter/X durch Elon Musk und die extrem negativen Veränderungen, die die Plattform seit diesem Moment durchgemacht hat. Unter einem falschen Deckmantel der Meinungsfreiheit haben Hassrede, Hass gegen Minderheiten, rechtsextremistisches Gedankengut und Verschwörungstheorien in letzter Zeit stark genommen und Musk würde diese Situation durch seine eigenen problematischen Beiträge noch weiter verschlimmern.

Da das Ganze gegen die grundlegenden Prinzipen des SV Werder Bremen verstößt, muss der Verein die Plattform verlassen. Der Fußball-Bundesligist stellt sich offen gegen Hass und Hetze, gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Mit diesem Schritt folgt Weder Bremen direkt in den Fußspuren des FC St. Pauli, der bereits am vergangenen Donnerstag aus ähnlichen Gründen bei X ausgestiegen ist. Ansonsten hat sich Hansa Rostock am gestrigen Montag ebenfalls zu einer Abschaltung ihrer Kanäle auf X entschieden. Dort scheint aber wohl eher die fehlende Reichweite der Grund für den Ausstieg zu sein.

 „Wir hatten schon länger die Überlegung, den Kanal einzustellen und uns auf unsere anderen Kanäle, die besser angenommen werden und eine größere Reichweite haben, zu konzentrieren.“ Hansa Rostock


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8 KOMMENTARE

  1. Gute Entscheidung. Twitter ist ein Netzwerk, deren Mitglieder sich auf Basis von Hass und Hetze immer weiter in ihre rechte Bubble eingraben. Man kommt gar nicht gegen die Fake News an. Klimaleugner, Putin-Versteher, Diktatoren-Verteidiger, Juden-Hasser, Terroristen, Rassisten.
    Den Schwachsinn zu widerlegen kostet soviel Energie, dass man irgendwann aufgeben muss. Manche Menschen müssen einfach zurückgelassen werden.

    Das hat auch nichts mehr mit Meinungsfreiheit zu tun, sondern fördert aktiv die Aufweichung von Demokratien und der Freiheit der Menschen.

  2. In der USA läuft sicher einige schief, aber das Thema Meinungsfreiheit ist dort besser gelöst als bei uns.

    „Unter einem falschen Deckmantel der Meinungsfreiheit“ ist, für mich, ein mega peinlicher Satz. Ich bin der Meinung, bei der Meinungsfreiheit muss man auch extreme Aussagen von Menschen anhören könne, von den man wenig hält.

    Zum Thema Twitter verlassen, muss jeder selbst entscheiden. Aber wenn die eine Seite sich lieber wegducken und gehen, ist halt klar, welche Meinungen immer lauter zu hören sind.

    • Du kannst Menschen im Internet keine Vernunft beibringen, auf keiner Seite. Mir geht auch dieses gegenseitige anbrüllen tierisch auf den Senkel. Und es gibt halt einen feinen Unterschied zwischen Meinung und Dingen, die gebannt gehören. Jetzt kann ich nicht beurteilen, was in den dunklen Ecken von X passiert. Die einen bezeichnen es als gottloses Höllenloch, die anderen als gut moderiertes Fleckchen. Die Wahrheit wird dazwischen liegen. Was mir seit knapp einem Jahr ein Bluesky besser gefällt, ist das simple Design. Keine Extras, kein Schnickschnack, einfach ein Kurznachrichtendienst.

      Und was am Ende mit X geschieht? Dasselbe wie mit Facebook, eine von Boots überrannte Plattform, auf der noch einige Boomer und Rechte ihre Fahnen hochhalten.

  3. Das Virtue Signaling bei meinem Herzensverein wird auch immer krasser. Kann auch nicht nachvollziehen, wie man auf die Idee kommen kann, dass sich Twitter seit Musks Übernahme verschlechtert haben soll.

    Vorher gab es genauso viel Hass und Hetze auf der Plattform. Das Einzige, was sich verändert hat, ist dass jetzt nicht andauernd Leute gesperrt werden, die eine vom Mainstream abweichende Meinung haben und dass mit Community-Notes recht schnell Fakenews enttarnt werden können. Sehe das eigentlich als positiv an. Aber gut, hauptsache man hat die richtige Haltung…

    • Deine Behauptung das es vor der Übernahme auf Twitter genauso viel Hass und Hetze gegeben hätte, stimmt nicht.

      „Das US-amerikanische „Center for Countering Digital Hate“ (CCDH) hat untersucht, wie sich die Inhalte auf Twitter nach Musks Übernahme veränderten. „In der Woche nach seiner Übernahme haben wir gemessen, dass es zu einer Verdreifachung der Hassreden gegen schwarze Menschen kam. Es gab einen massiven Anstieg im Hass gegen Homosexuelle, gegen Frauen, gegen Muslime und Juden“, so CCDH-Geschäftsführer Imran Ahmad im Kontraste-Interview.“
      https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/09/elon-musk-x-twitter-hass-hetze-politischer-einfluss-tesla.html

      Und auf der Plattform hat sich ein wenig mehr verändert.

      „X’s algorithm was changed in mid-July 2024 to systematically boost Republican-leaning accounts and Elon Musk’s own account following his endorsement of Donald Trump, according to a newly released computational study of engagement from the Queensland University of Technology.“
      https://eprints.qut.edu.au/253211/

      Davor kann man natürlich die Augen verschließen und sich die Welt machen wie sie einem gefällt.

    • Twitter ist objektiv schlechter geworden. Weniger Moderation war im Netz schon immer ein Problem, dazu kamen aber auch technische Probleme nach der Übernahme (kein Wunder, wenn man soviele Leute rausschmeißt), ein gestiegenes Maß an Werbung, aggressiveres Maß in politische Diskussionen gepusht zu werden (was, wie wir bei Facebook gelernt haben, zu mehr Interaktion und damit Clicks führt) und zuletzt auch der immer nachlassendere Kampf gegen Bots, was btw extrem bemerkbar war während der Wahl, aber auch schon davor und nicht nur politisch.
      Das Feature über die Community-Notes gab es btw schon pre-Musk, er selbst ist da ja schon reingefallen.

      Es hat seinen Grund, warum Bluesky diesen Monat einen großen Push erlebt hat, auch wenn es natürlich immer noch lange hinter Twitter herhinkt. Achja, btw Bluesky: Es hilft sicher auch nicht, dass man apparently immer noch nicht erwähnen darf auf Twitter, das man jetzt auf Bluesky vertreten ist.

    • Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob es früher oder momentan mehr Hass und Hetze gibt.

      Du scheinst dich da besser auszukennen und kannst das ganz klar ud bestimmt sagen: kein signifikanter Unterschied. Finde ich gut, dass das jemand klarstellt.
      Würde mich da auch gerne besser auskennen und muss dich daher fragen woher du die Info hast? Hast du da selbst datamining betrieben und Statistiken erstellt? Oder gibt es da gute Quellen zu?

    • Dem würde ich widersprechen. Das Recht auf Meinungsäußerung ist nicht gleich dem Recht darauf Publikum zu haben oder in instanzierten Fällen „Meinungen“ aufgedrückt zu bekommen. Community Notes überprüfen auch nur vereinzelt und finden z.B. bei Musk’s eigenen Tweets nie ihren Nutzen, trotz seiner wiederholten falschen oder nicht belegbaren Inhalten.

      Twitter war sicherlich vor Musk schwierig, unter Musk wird es allerdings nicht besser. Man stelle sich alleine den Impact vor den Musk mit seinem „Citizen Journalism is the future“ vor. Private Personen ohne Differenzierungsansätze, Ethikgrundlagen, oder wenigstens Ressourcen sollen objektivere Sachverhalte reporten, als News Netzwerke. „Aber mainstream Medien lügeeeeennnn!“. Wenn man dann nach vereinzelten Falschmeldungen fragt, findet man wenige. Wenn ich bei Musk auf die Timeline schaue sehe uch direkt „angebliche Evidenzzerstörung durch Demokraten“ „Demokraten ernennen zu viele Sozial Aktivisten zu Richtern“ „angebliche fake Jobs zur Statisik Verbesserung“ usw. Quellen? Rechte-/Konservative outlets. Community Notes? Keine.

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