Im vergangenen Oktober berichtete Bloomberg erstmalig darüber, dass Tencent und Guillemot Brothers Ltd. mit Beratern darüber besprochen haben, wie man das seit Jahren immer schwächer werdende Ubisoft stabilisieren kann. Tencent besitzt schon jetzt 10% der Firma und eine der Optionen war wohl ein Aufkauf des gesamten Unternehmens, um Ubisoft komplett vom Markt zu nehmen. Diskussionen in diese Richtung befanden sich aber in einer frühen Phase.
Am vergangenen Freitag veröffentlichte Reuters nun einen neuen Bericht über die Situation bei Ubisoft. Angeblich überlegen die Anteilshaber der Firma schon jetzt, wie man einen möglichen Kauf des französischen Publishers strukturieren könnte. Tencent ist aktuell aber wohl noch immer unentschlossen und die Entscheidungsträger dort haben noch nicht festgelegt, ob sie sich an einem Aufkauf beteiligen möchten.
Der Grund für diese Unsicherheit ist wohl die fragwürdige Kontrolle über die Firma. Ubisoft plant wohl eine Übernahme, bei der die Familie Guillemot weiterhin die Kontrolle über das Unternehmen behält. Tencent möchte allerdings stärker in das Unternehmen investieren, sein Mitsprachrecht verstärken und größere Auswirkungen auf die Entscheidungen des Vorstands haben. Die Diskussionen zwischen den zwei Parteien werden laut Reuters fortgesetzt und Tencent setzt wohl alles daran, um eine feindliche Übernahme durch andere Firmen zu verhindern.
“We remain committed to making decisions in the best interests of all of our stakeholders. In this context, as we have already indicated, the Company is also reviewing all its strategic options.” – Sprecher von Ubisoft
Ich selbst bin nicht unbedingt der größte Fan von Tencent. Allerdings könnte eine Übernahme durch diesen Konzern die aktuelle Lage von Ubisoft vermutlich nur verbessern. Der Publisher hat in den letzten Jahren viele Fehler gemacht und in 2024 bereits stark an Wert verloren. Die bisherigen Entscheidungsträger auszutauschen würde mir in so einer Situation wie eine brauchbare Idee erscheinen.
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