In diesem Jahr haben die Game Awards erstmalig den neuen „Game Changers“ Preis verliehen, um wichtige Bemühungen innerhalb der Gaming-Branche zu ehren. Diese erste Auszeichnung ging in 2024 an Amir Satvat, der in den letzten 12 Jahren mehr als 3000 Menschen dabei geholfen hat, eine Festanstellung innerhalb der Branche zu finden. Die Ehrung von Satvat war eine direkte Reaktion der Game Awards auf die in 2024 übermäßig oft durchgeführten Kündigungswellen von größeren Publishern und Studios.
Auch wenn solch ein Preis eigentlich eine gute Sache sein sollte, so hatte das Ganze für Amir Satvat und seine Familie aber eher katastrophale Folgen. Scheinbar hat er sein seiner Auszeichnung jeden Tag unzählige toxische Nachrichten erhalten. Das Ganze reicht von simplen Beleidigungen über antisemitische Meldungen über seine Frau bis zu Morddrohungen gegen ihn selbst oder seine Familie. Er berichtet davon in einem deprimierenden Beitrag auf LinkedIn:
Over the past four days, I have received countless hateful messages targeting me personally, alongside hundreds more on YouTube and Twitter. People have made disturbing comments about my family – I am only not sharing those comments because they are disgusting, but I will share some other sample comments. My wife and me have been targeted with anti-Semitic slurs. Several videos mocked my comments suggesting I sounded autistic – riffing on it for their audience’s amusement. (Via)
Diese Beleidigungen gehen wohl auf zwei Hauptgründe zurück. Erst einmal werden die Game Wards dafür kritisiert, dass sie zwar auf diese Weise auf die Kündigungen hinweisen, aber das Event selbst von den für diese Entlassungen verantwortlichen Publishern finanziert wird. Der zweite Grund ist wohl der von Amir Satvat in 2023 angetretene Job bei Tencent. Dieses Arbeitsverhältnis wurde während der Preisverleihung nicht erwähnt und einige besonders skeptische Menschen vermuten jetzt direkt eine Verschwörungstheorie. Angeblich ist Satvat ein vorgeschobener „Volksheld“ oder ein „Industriespitzel“, der von der miesen Situation der Branche ablenken soll.
Amir Satvat wurde sein Job bei Tencent nicht erwähnt, weil er irrelevant für den Preis oder seine seit 2022 laufenden Bemühungen innerhalb der Branche ist. Diese Begründung ist natürlich absolut sinnvoll und nachvollziehbar. Satvat hat tausenden von Menschen bei der Arbeitssuche geholfen und er hat es absolut nicht verdient so niedergemacht zu werden. Manchmal muss man sich wirklich dafür schämen ein Teil der Gaming-Szene zu sein…
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